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E-Book, Deutsch, Band 149, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

Uhl Lore-Roman 149

Sie hat sein stolzes Herz bezwungen
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7517-4534-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Sie hat sein stolzes Herz bezwungen

E-Book, Deutsch, Band 149, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

ISBN: 978-3-7517-4534-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Rose Aster ist ein junges Mädchen, das nichts besitzt als ihre Schönheit und ein tapferes, fröhliches Herz. An einem dunklen Gewitterabend des Jahres 1890 begegnet sie zum ersten Mal dem Herrn der Burg mit den dreizehn Türmen. Er flößt ihr ein seltsames Gefühl ein, gemischt aus Abwehr und Zuneigung. Am liebsten möchte Rose ihren Dienst auf der Burg aufgeben. Aber etwas hindert sie daran, den Manuel Graf von Dietburg ist ein blendend aussehender Mann Anfang dreißig. Er lächelt selten - und wenn, dann spöttisch und eine Spur grausam. Seine Frau starb, als sein Sohn ein paar Wochen alt war. Ihr Tod wurde nie restlos aufgeklärt. Jeden Abend um sieben Uhr verlässt Graf Manuel die Burg. Niemand weiß, wohin er geht. Es ist eines der vielen Geheimnisse in seinem Leben. Der mittlerweile neunjährige Robert leidet unter der geheimnisvollen und kühlen Atmosphäre der Burg, und er hat Angst. Die junge Erzieherin ist entschlossen, herauszufinden, wovor Robert sich so fürchtet. Sie ahnt nicht, auf welch gefährliches Abenteuer sie sich damit einlässt ...

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Sie hat sein stolzes Herz bezwungen Ein herrlicher Liebesroman aus vergangenen Tagen Von Yvonne Uhl Rose Aster ist ein junges Mädchen, das nichts besitzt als ihre Schönheit und ein tapferes, fröhliches Herz. An einem dunklen Gewitterabend des Jahres 1890 begegnet sie zum ersten Mal dem Herrn der Burg mit den dreizehn Türmen. Er flößt ihr ein seltsames Gefühl ein, gemischt aus Abwehr und Zuneigung. Am liebsten möchte Rose ihren Dienst auf der Burg aufgeben. Aber etwas hindert sie daran, denn Manuel Graf von Dietburg ist ein blendend aussehender Mann Anfang dreißig. Er lächelt selten – und wenn, dann spöttisch und eine Spur grausam. Seine Frau starb, als sein Sohn ein paar Wochen alt war. Ihr Tod wurde nie restlos aufgeklärt. Jeden Abend um sieben Uhr verlässt Graf Manuel die Burg. Niemand weiß, wohin er geht. Es ist eines der vielen Geheimnisse in seinem Leben. Der mittlerweile neunjährige Robert leidet unter der geheimnisvollen und kühlen Atmosphäre der Burg, und er hat Angst. Die junge Erzieherin ist entschlossen, herauszufinden, wovor Robert sich so fürchtet. Sie ahnt nicht, auf welch gefährliches Abenteuer sie sich damit einlässt ... Es war natürlich Pech, dass Rose die Burg mit den dreizehn Türmen das erste Mal ausgerechnet bei einem Gewittersturm erblickte. Grelle Blitze zuckten auf und zeigten Rose den riesigen Felsen inmitten grüner Laubbäume, auf dessen Spitze die Burg stand. Sie wirkte trutzig und wehrhaft mit ihren Wällen und Zinnen. Hinter mehreren Fenstern brannte noch Licht. Rose war übermüdet und fühlte sich wie zerschlagen. Seit zwei Tagen war sie nun unterwegs, um ihre Stellung bei dem Sohn des Schlossherrn anzutreten. Rose Aster war Erzieherin und kam aus dem Norden des Landes. Ihr langes Wollcape war durchnässt, und sie war dankbar, als die Wirtin mit einer dampfenden Teekanne in die Gaststube trat. »Das wird Sie aufwärmen, meine Liebe«, sagte die Frau. Rose nickte. Sie strich sich über das naturgewellte Haar und wandte ihren Blick vom Fenster ab. »Wahrscheinlich ist das Gewitter daran schuld, dass Graf Dietburg mir keinen Wagen ins Dorf geschickt hat, um mich abzuholen«, seufzte sie. Die Wirtin warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Vor Gewitter und Regen fürchten sich die da oben nicht«, meinte sie. Rose fand, dass diese Bemerkung recht gehässig, ja beinahe feindselig klang. Sie nippte an dem heißen Tee. »Wie viel Leute wohnen eigentlich in der Burg?«, wollte sie wissen. Die Wirtin stützte die runden Arme auf die Tischplatte. »Die meisten Räume stehen leer«, erzählte sie. »Früher haben die Dietburgs ein großes Haus geführt, aber seit dem Tod des alten Grafen ...« Sie zögerte. »Eigentlich begann es, als der junge Graf Burgherr wurde«, meinte sie dann. Rose stellte die Tasse ab. »Was begann?«, fragte sie neugierig. »Ich weiß nicht, wie ich's sagen soll. Eben das Merkwürdige da oben ...« Die Frau sah sich vorsichtig in der kleinen Gaststube um, die bis auf Rose und sie leer war. »Man erzählt sich, dass es in der Burg spukt.« Rose stutzte. Dann breitete sich ein befreiendes Lächeln auf ihrem klaren, jungen Gesicht aus. »Es spukt?«, wiederholte sie mit verhaltenem Lächeln. »Nein, wirklich?« Strafend sah sie die Wirtin an. »Jetzt können Sie ruhig darüber lachen, aber wenn es nachts durch die Gemäuer schallt ... hohle Schreie und schrille Stimmen ...« »Hören Sie auf ...«, bat Rose belustigt. »Also eine Gruselburg ist meine neue Arbeitsstätte.« Die Wirtin schwieg erschrocken. »Neue Arbeitsstätte?«, fragte sie endlich. »Ja«, sagte Rose. »Ich bin Erzieherin des kleinen Grafen Robert. Graf Dietburg hat mich schriftlich eingestellt.« Mit allen Zeichen des Mitleids sah die Frau auf das junge Mädchen nieder. Der Regen klatschte an die kleinen Butzenscheiben der Fenster. Ab und zu wurde das Gespräch der beiden Frauen von heftigen Donnerschlägen begleitet. Die Wirtin vernahm als erste die Hufschläge der Pferde von draußen. »Ein Wagen«, sagte sie. »Das wird der alte Lukas sein, um Sie abzuholen.« »Ein Kutscher?«, erkundigte sich Rose erregt. Sie sprang auf. »Er ist Mädchen für alles da oben«, erwiderte die Wirtin. »Die Leute im Dorf erzählen sich, dass er mit dem Teufel im Bunde ist. Er hat so seltsame Augen. Und er ist ein Herz und eine Seele mit dem jungen Grafen.« Die Tür sprang auf. Ein Mann stand auf der Schwelle, bei dessen Anblick Rose tatsächlich Furcht empfand. Er trug einen langen Wettermantel und einen großkrempigen Hut. Jetzt wusste Rose auch, was die Wirtin mit ›seltsamen Augen‹ gemeint hatte: Wie der Mann da in der Tür stand, sah es so aus, als ob er hohle Augen hätte. Die Iris war sehr groß und pechschwarz, irgendwie starr und reglos. »n'Abend«, sagte der Mann auf der Schwelle. »Ist hier ein junges Ding, das ich abholen soll?« »Guten Abend, Lukas Rocker«, rief die Wirtin. Ihre Stimme klang ängstlich. »Kannst das junge Fräulein gleich mitnehmen. Es hat sich zu mir in die Gaststube geflüchtet, weil es so geregnet hat.« Die starren Augen des Mannes richteten sich auf Rose Aster. »Bah«, äußerte er verächtlich. »Ein Mensch ist nicht aus Zucker. Kann ruhig ein wenig Regen vertragen.« Er winkte Rose herrisch zu. »Komm, junges Fräulein.« Rose war wie gelähmt. Der Kerl duzte sie! Aber das war nicht das Schlimmste. Sie sollte jetzt mit diesem Individuum hinaus in den Regen. Sie sollte mit ihm während des Gewitters zu dieser finsteren Burg hinauffahren, in stockfinsterer Nacht. Zu einer Burg, in der es spukte. Rose hatte sich immer stark gefühlt, und wenn sie nicht so müde gewesen wäre, hätte sie sich selbst ausgelacht wegen dieser trüben Gedanken. Jetzt aber war sie nahe daran, in Panik zu geraten. Sie warf der Wirtin einen flehenden Blick zu, doch die schien ihn nicht zu bemerken. Überhaupt war seit dem Eintritt Lukas Rockers eine bedrückende Atmosphäre im Raum. Rose erhob sich mit steifen Gliedern. »Also gut«, sagte sie. Sie hing sich das nasse Cape über die Schultern und deutete auf den großen Koffer neben der Bank. »Das ist mein Gepäck.« Lukas Rocker bückte sich und nahm den schweren Koffer mühelos hoch. Rose zählte der Wirtin mit zitternden Fingern die Münzen für den Tee auf den Tisch. »Komm, Fräulein«, befahl Lukas Rocker ungeduldig. Ohne sich um den Regen zu kümmern, war er schon nach draußen gegangen. Ein Blitz zeigte Rose den Weg zum Wagen. Es war eine Kutsche mit hohen Rädern, einer leichten Treppe zum Einsteigen und scheppernden Jalousien vor den Fenstern. Rose stolperte in das Innere des Wagens und sank erleichtert auf die Polster. Lukas Rocker stieß von außen die Tür zu, stieg auf den Kutschbock und knallte mit der Peitsche. Langsam setzte sich das Gefährt in Bewegung. Die Stellung bei dem Grafen Dietburg war ihre erste im Leben überhaupt. Rose, die man schon in der Schule immer damit aufgezogen hatte, dass sie so mutig wie ein Junge wäre, empfand auf dieser Fahrt durch den nächtlichen Regen zur Burg hinauf Hoffnungslosigkeit und Furcht. Warum hatte die Wirtin immer Ausflüchte gefunden, als Rose sie nach den Burgbewohnern fragte? Welche Verhältnisse würde sie auf der Burg mit den dreizehn Türmen vorfinden? Sie faltete unwillkürlich die Hände. Gib mir Kraft lieber Gott, dachte sie. So düster und unheimlich die Burg von außen auch gewirkt hatte, innen war sie ein Palast. Schon in der hohen Halle stockte Rose fast der Atem. So viel Pracht! Aus weißem Marmor waren die Wände und der Fußboden, schlanke Säulen ragten zur stuckverzierten Decke empor, und eine wundervoll geschwungene Treppe mit dicken roten Läufern führte hinauf zu einer Galerie, die sich um die ganze Halle zog. Viele Türen gingen davon ab, auch einige Gänge und Korridore. Rose atmete tief ein. Sie hatte ein Faible für altertümliche Gebäude, und diese prächtige Burg war ein Traum. Die Kerzen in unzähligen Wandleuchten flackerten. Rose stand ganz allein in der Mitte der Halle, und keiner kümmerte sich um sie. Plötzlich vernahm sie Schritte. Tapp, tapp – ganz in der Nähe, aber sie sah niemand. Es war Rose, als ob eine unsichtbare Hand nach ihrer Kehle packte und sie würgte. Tapp, tapp ... Ein Schatten näherte sich. Die brennenden Dochte der Kerzen bewegten sich. Und da sah Rose die hochgewachsene Frauengestalt die Treppe herunterkommen. Sie war hager und ungewöhnlich groß. Und sie ging an einem Stock, der dieses eigentümliche ›Tapp-tapp‹ verursachte. Rose atmete langsam aus. Geschehnisse, die eine ganz natürliche Erklärung fanden, bereiteten ihr keine Angst mehr. Jetzt lächelte sie sogar. Sie verneigte...



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