E-Book, Deutsch, Band 0002, 448 Seiten
Reihe: Baccara Extra
Toombs / Alexander / Banks Baccara Extra Band 2
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-110-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! /
E-Book, Deutsch, Band 0002, 448 Seiten
Reihe: Baccara Extra
ISBN: 978-3-86494-110-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Wüstenprinz zum Küssen von Toombs, Jane
Die Gesetze in Kholi sind streng. Als Linnea alleine eine Bar aufsucht, will die Sittenpolizei sie sofort verhaften. Das kann Prinz Talal als ihr angeblicher Ehemann gerade noch verhindern. Doch um einer drastischen Strafe zu entgehen, muss Linnea ihn jetzt heiraten ...
Heiße Stunden in Mendocino von Alexander, Carrie
Bei einer Tombola gewinnt Rory einen Kurztrip nach Mendocino - mit dem attraktiven Justin McColey. Ihre Träume von einem heißen Wochenende verpuffen, als Justin ihr eine rein freundschaftliche Beziehung anbietet. Hat Rory etwa nicht das große Los, sondern nur eine Niete gezogen?
Die Schöne und das Biest von Fetzer, Amy J.
Seit Jahren lebt Richard Blackthorne völlig zurückgezogen. Selbst Kelly, das Kindermädchen seiner Tochter, bekommt ihn nie zu Gesicht. Doch so schnell gibt Kelly nicht auf. Was verbirgt dieser Mann, dessen tiefe erotische Stimme ihre wildesten Fantasien weckt?
Ausgerechnet ein Millionär! von Banks, Leanne
Gegen ihren Willen hat Gail sich in ihren Chef verliebt - bis über beide Ohren und ziemlich hoffnungslos. Denn Gefühlen geht der gut aussehende Nicholas konsequent aus dem Weg. Ein Playboy will schließlich nur spielen. Aber bestimmt nicht mit ihr, schwört sich Gail ...
In dem Alter, als Jane das Alphabet lernte, hatte ihr Vater, ein erfolgreicher Sachbuchautor, nach einer Krankheit vollständig sein Gehör verloren. Wer mit ihm kommunizieren wollte, musste schreiben. Er trug stets einen kleinen Block mit sich herum, darauf stand z.B.: Was hast du auf dem Schulweg gesehen? Und so musste Jane es nicht nur aufschreiben, sondern ihre Umwelt auch besonders sorgfältig beobachten, eine Fähigkeit, die damals geschult wurde und ihr bei ihrer eigenen Karriere als Autorin sehr geholfen hat. Jane Toombs wuchs in einer Kleinstadt in Michigan auf, direkt am Ufer des gewaltigen Lake Superior. Mit ihrem ersten Ehemann hat sie fünf Kinder, ihr zweiter Ehemann brachte zwei eigene Kinder mit in die Ehe. Ihre sieben Kinder haben ihrerseits wieder sieben Kinder, und kürzlich wurde Jane Toombs zum ersten Mal Urgroßmutter! Vor einiger Zeit sind Jane und ihr Mann Elmer wieder zurück in ihre alte Heimatstadt gezogen. Zum Haushalt gehört noch eine sehr eigenwillige Katze namens Kinko, die ihnen vor drei Jahren zugelaufen ist.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
Warum regnete es nicht endlich? Dicke Wolken, dunkel und bedrohlich, verdeckten die heiße Julisonne. Donner grollte in der Ferne. Kein Blatt bewegte sich in der feuchten, drückenden Luft. Linnea Swanson stand auf ihrer Terrasse. Die wenigen Blumen, die sie gepflanzt hatte, waren von den Rehen abgeknabbert worden. Sie nahm es den Tieren nicht übel. Schließlich waren sie zuerst hier gewesen. Die Wohnanlage war in einem Waldgebiet hochgezogen worden.
Linnea hatte New York vor mehr als zwei Jahren verlassen und sich diese Zuflucht im Grünen gesucht, um hier Kraft zu sammeln. Das Leben war seit damals die Hölle für sie. Wann würde die Ungewissheit ein Ende haben?
Seufzend sah sie auf ihre Uhr. Es war bereits nach fünf. Noch vor dem Abendessen sollte sie die letzte Illustration für das Buch über die Medizin der griechischen Antike fertig machen. Es war ein sehr lukrativer Auftrag, und sie konnte das Honorar gebrauchen. Glücklicherweise hatte sie eine Möglichkeit gefunden, ihr künstlerisches Talent zu vermarkten, denn das Geld, das sie bei der Manhattan Bank angelegt hatte, war für einen anderen Zweck bestimmt, nicht für ihren Lebensunterhalt.
Doch egal, wie viel sie von diesem besonderen Konto eingesetzt hatte, ihre Suche war bislang erfolglos geblieben.
Ein Blitz. Sekunden später donnerte es. Linnea streckte die Hand aus. Immer noch keine Regentropfen. Nichts. Kopfschüttelnd ging sie zurück ins Haus. Sie war es so leid zu warten.
Talal Zohir fuhr mit seinem roten Cabrio vom Highway herunter. Misstrauisch musterte er den Himmel.
Auf Arabisch sagte er: „Ich muss das Dach schließen, sonst werden wir gleich nass.“
Das kleine Mädchen in dem Kindersitz neben ihm sah ihn verwirrt an, als er den Mechanismus in Gang setzte. Dann duckte es sich und beobachtete mit ängstlicher Faszination, wie das Verdeck sich schloss.
Talal nahm ihre Hand, und sie umklammerte seinen Zeigefinger. „Es ist alles in Ordnung“, versicherte er und lächelte die Kleine beruhigend an. „Ich bin bei dir.“ Sie erwiderte sein Lächeln nicht – er hatte sie noch nie lächeln sehen –, doch sie lockerte ihren Griff.
„Mama?“, fragte sie nach einer Weile.
„Gleich sind wir da“, versprach er ihr.
Sie steckte den Daumen in den Mund.
„Hab keine Angst“, sagte er. Arme Kleine. Yasmins Welt hatte sich im vergangenen Monat dramatisch verändert, und es war erstaunlich, wie sie das wegsteckte. Trotz der fremden Menschen und der ständig wechselnden fremden Umgebung hatte sie nicht ein einziges Mal geweint. In der kurzen Zeit, seit sie jetzt zusammen waren, hatte er Yasmin in sein Herz geschlossen.
Nicht, dass er von der Aufgabe begeistert gewesen war, die sein Großonkel ihm übertragen hatte. Ein altes Sprichwort in Kholi sagte: Ein kleines Haus kann hundert Freunde, aber ein großer Palast nicht zwei Feinde beherbergen. Es brachte nichts ein, den König zu verärgern, besonders dann, wenn man auch noch mit ihm verwandt war. Der König befahl, und man hatte zu gehorchen.
Als Gegenleistung wartete in Amerika ein ganz besonderes Geschenk auf ihn – in Nevada. Er beabsichtigte, seinen Auftrag hier in New York so schnell wie möglich zu erledigen, um dann sofort in den Westen zu fliegen.
Er bog nach links ab. Kurz darauf befand er sich in der Straße, die er suchte. Auf dem Stellplatz, der zu ihrer Wohnung gehörte, stand ein Wagen. Glück gehabt, dachte er. Sie ist zu Hause. Er hob das sich sträubende Mädchen aus dem Kindersitz. „Ich weiß, du bist müde. Komm, ich trage dich.“ Noch immer sprach er Arabisch.
Yasmin legte die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich vertrauensvoll an ihn. In dem Moment wurde ihm klar, wie sehr er sie vermissen würde. Die dreijährige Yasmin erinnerte ihn an den kleinen Vogel, den er als Kind gerettet und nach Haus gebracht hatte. Trotz der Einwände seiner Großmutter hatte er ihn aufgezogen und tapfer die Tränen unterdrückt, als der Vogel schließlich davongeflogen war.
Er betätigte den Klingelknopf. Schritte näherten sich der Tür. Yasmin wand sich in seinen Armen. Er stellte sie auf den Boden, und sofort versteckte sie sich hinter ihm.
Linnea schaltete die Außenbeleuchtung ein und blickte erst durch ein kleines Fenster, bevor sie die Tür aufschloss. Als sie den gut aussehenden dunkelhaarigen Mann sah, schnappte sie nach Luft. Obwohl er ein sportliches Hemd mit offenem Kragen und eine Freizeithose trug und nicht das typische Gewand und die Kopfbedeckung der Moslems, wusste sie sofort, dass er Araber war. Gut aussehend – wie Malik. Hatte Malik ihn geschickt?
Misstrauisch legte sie die Kette vor und öffnete die Tür einen Spaltbreit. „Was wollen Sie?“, fragte sie.
„Sind Sie Linnea Khaldun?“
„Ich heiße nicht mehr Khaldun“, erwiderte sie kühl. „Mein Name ist Linnea Swanson. Und wer sind Sie?“
„Talal Zohir. Ich glaube, Sie erwarten mich.“
Linneas Herz schlug schneller. War es möglich … Sie hatte geglaubt, er sei allein, aber jetzt bemerkte sie, dass sich jemand hinter ihm versteckte. Ein Kind! Hastig löste sie die Kette und riss lachend und weinend zugleich die Tür auf. „Haben Sie sie mir zurückgebracht?“
„Ja“, antwortete er. „Ihre Tochter.“
Ein kleines, herzförmiges Gesicht wurde hinter den Beinen des Mannes sichtbar. „Yasmin?“, flüsterte Linnea. Sie ging in die Hocke und streckte die Arme aus. „Yasmin!“
Linnea schloss sie in die Arme. Tränen stiegen ihr in die Augen. Als sie spürte, wie die Kleine sich gegen die Umarmung sträubte, murmelte sie betroffen: „Ich bin deine Mom, Liebes.“
„Mom?“ Yasmin sprach so leise, dass Linnea sie kaum hörte.
„Sie versteht kein Englisch“, erklärte der Mann. „Nur Arabisch.“
Ein fast vergessenes arabisches Wort kam Linnea in den Sinn. „Aiwa. Ja. Aiwa, Mom.“
Yasmin schmiegte sich an sie. Linnea trug das kleine Mädchen hinein. Sie merkte kaum, dass der Mann ihr folgte und die Tür hinter sich schloss.
Linnea setzte sich mit Yasmin auf die Couch und drückte ihre Tochter liebevoll an sich. Die lange Suche war beendet. Das Wunder, um das sie immer wieder gebetet hatte, war geschehen. Endlich hielt sie ihre Tochter wieder in den Armen.
Ein Blitz durchzuckte die Dunkelheit, die Lampen flackerten und gingen aus. Yasmin schrie erschrocken auf. Beruhigend strich Linnea ihr über den Kopf.
Der Mann sprach tröstend auf das Mädchen ein. Das Einzige, was Linnea verstand, war in Sicherheit. Yasmin entspannte sich ein wenig. Anscheinend vertraute sie ihm. Wie hieß er noch? Talal Soundso.
„Haben Sie Kerzen?“, fragte er.
„Auf dem Kaminsims. Die Streichhölzer liegen gleich daneben.“
Talal zündete die Kerzen an und stellte eine auf den Couchtisch. In dem weichen Licht wirkte das Gesicht der Frau sanft und leuchtend, in ihren bernsteinfarbenen Augen spiegelte sich die Flamme wider. Die gleichen Augen wie die von Yasmin.
Er zog einen winzigen Ring aus seiner Tasche und gab ihn Linnea. „Yasmins Babyring. Ich habe ihn in Verwahrung genommen.“
Linnea sah den Ring lange an. „Er ist ein Erbstück meiner Familie. Yasmin hat ihn getragen, als sie … entführt wurde. Danke, dass Sie mir meine Tochter zurückgebracht haben.“
Talal verbeugte sich leicht. „Es war mir ein Vergnügen und meine Pflicht, das Kind seiner Mutter zuzuführen. Yasmin ist ein wunderschönes Mädchen, eine Tochter, auf die man stolz sein kann. Ich bedaure …“ Er machte eine hilflose Geste, als er sich an die unverblümten Worte seines Großonkels erinnerte. Vertraue nie einem Khaldun. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass unsere Beziehung zu Amerika gefährdet ist. Wenn dieser Unruhestifter Malik nicht umgekommen wäre, würde ich ihn köpfen lassen. Wir können Allah danken, dass wir das Kind gefunden haben. Mit der Rückgabe des Mädchens an die Mutter beweisen wir unseren guten Willen.
Talal holte Yasmins amerikanische Geburtsurkunde aus der Tasche und legte sie auf den Tisch. Yasmin, die den Ring angesteckt hatte – er passte nur noch auf ihren kleinen Finger –, sagte etwas zu ihm und klopfte einladend auf den Platz neben sich.
Er zögerte.
„Bitte, setzen Sie sich“, forderte Linnea ihn auf. „Yasmin fühlt sich sicherer, wenn Sie in ihrer Nähe sind.“
Er setzte sich, wobei er sorgsam auf Abstand achtete, als könnte er sich sonst verbrennen.
Linnea hielt Yasmin ein Stück von sich ab und betrachtete sie. Aus ihrem Blick sprach so viel Liebe, dass es Talal warm ums Herz wurde. Er dachte an seine eigene Kindheit und fragte sich, ob seine eigene Mutter ihn jemals so angesehen hatte. „Ich habe sie schrecklich vermisst.“ Tränen schimmerten in Linneas Augen.
Talal war mit seinen Gedanken noch in der Vergangenheit, als das Licht wieder anging. Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten und er merkte, dass Linnea Yasmin fassungslos ansah. „Nein“, flüsterte Linnea. „Oh, bitte, nein. Sie kann nicht … sie ist nicht meine Yasmin“, stammelte sie. „Sie ist nicht meine Tochter.“
Als habe sie jedes Wort verstanden, schaute Yasmin ängstlich von einem zum anderen. Dann begann sie zu schluchzen. Linnea drückte sie an ihre Brust.
„Ganz ruhig, mein Liebes. Es ist nicht deine Schuld. Ich werde dafür sorgen, dass dir nichts passiert. Bei mir bist du sicher. Für immer. Egal, was geschieht.“
Ist diese Frau verrückt? fragte Talal sich. Er hatte ihr Yasmins Ring und die...