Tonn | Ikigai: Das Geheimnis der kleinen Dinge | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Reihe: YUNA

Tonn Ikigai: Das Geheimnis der kleinen Dinge

Entdecke die Reichtümer deines Lebens und finde mehr Zufriedenheit, Achtsamkeit & Leichtigkeit im Alltag. Mit Test, Reflexionen & vielen Übungen für die Praxis
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-641-30928-2
Verlag: YUNA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Entdecke die Reichtümer deines Lebens und finde mehr Zufriedenheit, Achtsamkeit & Leichtigkeit im Alltag. Mit Test, Reflexionen & vielen Übungen für die Praxis

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Reihe: YUNA

ISBN: 978-3-641-30928-2
Verlag: YUNA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie du im Duft eines Kaffees den Sinn des Lebens entdecken kannst

Die japanische Lebensphilosophie Ikigai wird oft missverstanden als Weg zur beruflichen Erfüllung – dabei ist sie viel mehr als nur das! Sie hilft uns, den Sinn der kleinen Dinge zu verstehen und zu erkennen, wie viele Reichtümer unser Leben schon jetzt zu bieten hat. So lernst du, mehr Leichtigkeit, Achtsamkeit und Zufriedenheit in deinen Alltag zu bringen und dein Leben bewusster und erfüllter zu gestalten.

Mit vielen Übungen und Tipps nimmt dich Ikigai-Coach Motoki Tonn mit auf den aufregenden Weg in dein Innerstes.
Tonn Ikigai: Das Geheimnis der kleinen Dinge jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Der Ikigai-Kompass


Lebenssinn auf Knopfdruck, von einem Automaten mit einer künstlichen Intelligenz: Wir füttern ihn mit unserem Lebenslauf, ein paar Wünschen und unseren Werten – und schon kommt unser Lebenssinn heraus. Wäre das nicht schön?

Doch sowohl die künstliche Intelligenz als auch Schemata wie das Venn-Diagramm scheitern an der Fragestellung, was unser Lebenssinn sein könnte. Das Venn-Diagramm ist eine vorgefertigte Schablone, so etwas wie eine Standardkarte, die für Millionen von Menschen gleichermaßen genutzt wird. Dein Ikigai aber ist etwas Höchstpersönliches – wenn du es auf deiner Reise entdeckst und entwickelst, erhältst du deinen eigenen persönlichen »Kompass«.

Dazu gehört ein wenig Mut, denn wir verlassen Schablonen und damit vorgefertigte Karten, welche Millionen andere schon vor uns genutzt haben. Ganz viel Intuition, Gelassenheit und Offenheit für das, was vor dir liegt, werden dir helfen. Es ist der Gedanke, »dass da draußen etwas auf mich wartet«.

Die Frage, was dein Ikigai ist, kannst nur du allein beantworten. Der Ikigai-Kompass kann dir auf deiner Reise Orientierung geben. Seine Himmelsrichtungen zeigen Haltungen, die uns helfen, Ikigai zu verstehen, Ikigai zu finden und Ikigai zu praktizieren. Das Magnetfeld für den Kompass bilden unsere Werte, sie helfen uns bei der Ausrichtung und Orientierung. Sie sind die Grundlage für Entscheidungen, die wir auf der Reise treffen müssen. Unsere Werte werden wir im nächsten Kapitel mit einigen Übungen ergründen. Die Himmelsrichtungen erläutere ich im Folgenden genauer. Sie sind: 

  • Gelassenheit: Ikigai findet uns. Wir begegnen Ikigai auf unserer Reise.
  • Respekt: Ikigai lebt vom Respekt gegenüber der Vielfalt unseres Lebens.
  • Raum, Zeit und Stille: Ikigai finden wir in unerwarteten Momenten, wenn wir Ikigai Raum geben.
  • Aufmerksamkeit: Unser Ikigai lebt von unserer Offenheit und Aufmerksamkeit für die vermeintlich kleinen Dinge im Leben.
  • Einzigartigkeit: Wahrnehmung und Wertschätzung der Vergänglichkeit des Augenblicks.
  • Vertrauen: Es ist das Vertrauen, dass der Weg (»do«) das Ziel ist.
  • Wurzeln: Wurzeln geben uns Halt. Sie erinnern uns an unsere Herkunft und geben uns Werte für unser Leben.
  • Harmonie und Frieden: Ein lebendiges Ikigai zeigt sich durch Harmonie und persönlichen Frieden.

Gelassenheit


Eine Haltung, die uns hilft, unser Ikigai zu finden (und später auch zu praktizieren), ist Gelassenheit. Viktor Frankl hat einmal gesagt: »Je mehr wir dem Glück nachjagen, umso mehr vertreiben wir es.« So kann es uns auch mit Ikigai gehen. Je mehr wir dem Ikigai nachjagen, umso mehr verjagen wir es. Aber wenn wir uns von Vorstellungen lösen, dass wir Ikigai nur auf eine ganz bestimmte Art und Weise finden werden, können wir Überraschungen erleben. Ob wir stolpern oder auch mal stehen bleiben – nicht wir finden das Ikigai, sondern das Ikigai findet uns. Dies kann uns an ungewöhnlichen Orten widerfahren, abseits der klassischen Reiseroute. Das Ikigai kann uns in völlig unerwarteten Situationen begegnen.

Wenn ich darüber nachdenke, wie ich zu meinem Ikigai und meinen Ikigai-Quellen (mehr dazu später) gekommen bin, fühlt sich das eher wie ein zufälliges Stolpern an als eine zielgerichtete Bewegung. Im Englischen gibt es dafür das Wort »Serendipity« – ein glückliches Aufeinandertreffen. Die These dabei ist, dass es sich nicht immer um Zufälle handelt. Vielmehr führt die Tatsache, dass wir uns – bewusst oder unbewusst – mit Themen beschäftigen, zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und Wahrscheinlichkeit, dass uns besondere Dinge widerfahren.

Meine Leidenschaft für Fotografie hat mich häufig schon mit den verrücktesten Menschen zusammengebracht und unvergessliche Lebenssituationen kreiert. Mein Anteil dabei war, meiner Intuition und Motivation zu folgen, dem Hobby mehr Raum einzuräumen, respektvoll mit der Kunst und den Menschen umzugehen und zugleich dafür aufmerksam zu sein, welche besonderen Begegnungen dadurch entstanden sind. Die Erinnerungen daran erzeugen in mir ein Glücklichsein – eine Art Zufriedenheit, vielleicht etwas Harmonie und Frieden. Man könnte sagen: einen Ikigai-Moment.

Respekt


Die japanische Kultur ist von Respekt geprägt. Japanische Fans hinterlassen bei Fußballspielen die Stadien blitzsauber – und nehmen dabei nicht nur den eigenen Müll mit, sondern auch den der »gegnerischen« Fangemeinde. Besonders deutlich wird dieser Respekt in der Art, wie sich Menschen in Japan begrüßen, fast immer mit einer kleinen oder größeren Verbeugung. Sie ist ein wichtiger und jahrhundertealter Brauch, und es gibt verschiedene Arten von Verbeugungen. Je tiefer und länger eine Verbeugung, umso größer der Respekt.

Ikigai bedeutet, dem Leben Respekt zu erweisen und das zu würdigen, was unser Leben lebenswert macht. Wenn wir Ikigai in unserem Alltag kultivieren, begegnen wir unserem eigenen Leben mit Achtung. Es ist viel mehr als Selbstfürsorge, es ist eine grundlegende Wertschätzung der Weite unseres Daseins. Aus dieser Haltung können wir auch den Menschen und den Dingen, die uns umgeben, mit Achtung gegenübertreten.

Raum, Zeit und Stille


Es gibt noch etwas in dem Bild der Verbeugung zu entdecken: Eine Verbeugung ist eine Unterbrechung. In dem Augenblick der Verbeugung wird nicht gesprochen, der Blickkontakt wird unterbrochen. Wir halten inne. Es findet eine Pause statt.

Diese Kunst der Pause hat in Japan eine tief verwurzelte Tradition und durchdringt die gesamte Kultur. Die Qualität von Stille genießt eine hohe Anerkennung.

Es ist eine Kunst des Weglassens, die wir auch in der japanischen Ästhetik und Lebensweise wiederfinden. Dahinter steht das Verständnis, dass wertvolle Dinge Raum zur Entfaltung benötigen.

Ikigai finden wir nicht im Schnelldurchgang – Ikigai braucht Raum und Zeit.

Sinnbildlich für diese Kunst des Weglassens ist die Blumenkunst Ikebana. Der durch sie bewusst geschaffene leere Raum ist nicht wirklich leer. Er verfolgt eine Intention, ist wie die Pause in der Musik, ohne die kein Rhythmus entstehen könnte oder der Moment zwischen zwei Atemzügen. Die Auslassung lässt uns das eigentliche Kunstwerk erkennen.

Dieser »leere Raum« heißt in Japan »Ma«. Das japanische Zeichen (»Kanji«) für dieses Wort verdeutlicht das Verständnis, dass eine Weglassung nicht gleichbedeutend mit einer Leere ist: Es kombiniert das Wort Tür mit dem Wort Licht (oder Sonne) und stellt so eine Tür da, durch deren Spalt die Sonne eindringt. Der scheinbar leere Raum ist mit Licht gefüllt.

Stille ist eine akustische Form der Pause. Sie wird in Japan nicht als unangenehm empfunden. Sie ist für unser Leben eine Notwendigkeit, so wie Pausen in der Musik, ohne die kein Rhythmus entsteht. Die Stille ermöglicht uns, innezuhalten, zu reflektieren und unseren Rhythmus in einer turbulenten Welt zu finden. Raum und Zeit für Stille ist der fruchtbare Boden für unser Wachstum.

Wenn Ikigai eine Reise ist, brauchen wir als Reisende Ruhezeiten. Es ist wie im Schlaf: In der vermeintlichen Ruhezeit geht unser Gehirn neuronale Verbindungen ein und verarbeitet Erinnerungen. Es lernt im wahrsten Sinne des Wortes »im Schlaf«. Neurowissenschaftler haben festgestellt, wie wichtig Ruhe für unser Gehirn ist. Auch in Japan wurden in den letzten Jahren zahlreiche Studien erstellt, welche die Auswirkungen von ausgedehnten Ruhezeiten beim Waldbaden auf unsere Gesundheit und unser Stresssystem aufzeigen konnten.

Unser westliches Leben allerdings ist geprägt vom Tun. Wir finden Bestätigung in unseren Aktivitäten und beim Finden von Lösungen. Wir sind auf der Suche nach dem nächsten Projekt. Eine regelmäßige (aktive) Pause ist eine wunderbare Unterbrechung, die dir helfen kann, dein Ikigai zu erkennen. Sie lässt dich wahrnehmen, was dein Leben lebenswert macht. Die Pause ist eine Verbeugung vor deinem eigenen Leben.

Aufmerksamkeit


Geld verdienen, Karriere machen und Erfolg haben können schöne Nebeneffekte sein, wenn wir unser Ikigai finden und pflegen, doch sie sind anders als im Venn-Diagramm in der Philosophie des wahren Ikigai keine zwingenden Bestandteile eines erfüllten Lebens. Ein alter Spruch besagt: »Deine Karriere kommt dich nicht im Krankenhaus besuchen.« Ich würde ergänzen: »Das Ikigai schon. Es hilft dir auch an schwierigen Tagen.«

Warum? Beim wahren Ikigai geht es nicht darum, viele Reichtümer anzuhäufen – es geht vielmehr darum zu entdecken, welcher Reichtum in unserem Leben schon vorhanden ist.

Häufig wird uns erst bewusst, was eine Sache oder eine Person für uns bedeutet, wenn sie uns fehlt. Der wahre Wert erschließt sich erst durch die Abwesenheit. Wir wissen unsere Gesundheit erst zu schätzen, wenn wir krank sind. Wir beginnen Dinge aus unserem Alltag dann wieder wertzuschätzen, wenn sie uns fehlen oder wenn sie kaputtgehen.

Ikigai lädt dich dazu ein, diesen Wert schon vorher zu erkennen und bewusst nach den vermeintlich kleinen Dingen Ausschau zu halten, die dein Leben bereichern. Dadurch werden wir aufmerksamer für unsere Reichtümer und behandeln sie mit Respekt und Aufmerksamkeit. Dabei hilft es uns, wenn wir Pausen im Alltag einlegen, innehalten und reflektieren.

Diesen Perspektivwechsel ermöglicht Ikigai. Durch Ikigai werden wir dankbarer für die vermeintlich kleinen Dinge des Lebens. Sie sind nur...


Tonn, Klaus Motoki
Klaus Motoki Tonn, geboren 1973, fand schon immer Erfüllung darin, Menschen in ihren Lebensfragen zu begleiten. Das und seine japanischen Wurzeln führten ihn zur Ausbildung zum Ikigai-Coach. Mittlerweile hat er die Passion zum Beruf gemacht und hilft Menschen und Unternehmen, einen Sinn für Werte im Alltag und Berufsleben zu entwickeln. Gemeinsam mit Nicholas Kemp gründete er den weltweit ersten Ikigai Summit, der jährlich mit Expert*innen wie Ken Mogi und vielen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen stattfindet. Zudem ist er Jurist, Spezialist für Digitales und Innovation und Gründer mehrerer Beratungsagenturen und sozialer Initiativen. Zu seinen Kunden zählen u.a. Roche, Daimler oder BRITA.



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