Buch, Deutsch, Band 38, 357 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 220 mm, Gewicht: 506 g
Reihe: Tübinger Beiträge zur Linguistik. Serie A: Language Development
Grammatikalisierung in einer normfernen Varietät
Buch, Deutsch, Band 38, 357 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 220 mm, Gewicht: 506 g
Reihe: Tübinger Beiträge zur Linguistik. Serie A: Language Development
ISBN: 978-3-8233-8138-9
Verlag: Narr
Die sprachlichen Beispiele aus dem Pennsylvania-Deutschen (PeD), der Sprache einer deutschstämmigen und deutschsprachigen Minderheit in den USA, zeigen ein breites Paradigma der unterschiedlichen Anwendungsbeispiele der am-Progressiv-Konstruktionen.
Durch eine gezielte Befragung von Informanten kann man die grammatischen Tendenzen und den Entwicklungsstand einer Sprache in punkto Aspektsprache näher definieren. Tomas Untersuchung nähert sich diesem morpho-syntaktischen Phänomen aus der Perspektive der Sprachinselforschung. In der Sprachinselforschung fehlen oft normative Standards, sodass eine Koexistenz von unterschiedlichen grammatischen Parallelformen und eine deskriptive (non-präskriptive) Sprachnorm begünstigt werden.
Die schon über Jahrhunderte präsente am-Progressiv-Konstruktion ist im PeD weiterhin produktiv und erschließt neue Wege, grammatische Ausdrucksmittel z.B. im Bereich Tempus (Di Anne is/woah d Äppl am schäla) oder Genus Verbi (Di Häusa sin am gbaut warre) zu produzieren. Diese sich etablierenden Progressiv-Konstruktionen sind ein einmaliger Nachweis einer paradigmatisierten grammatischen Einheit, welche es im Standarddeutschen nicht gibt.