Buch, Deutsch, Polish, 128 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 188 mm, Gewicht: 243 g
Buch, Deutsch, Polish, 128 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 188 mm, Gewicht: 243 g
ISBN: 978-3-902113-72-6
Verlag: Edition Korrespondenzen
Die verschwindenden Ortschaften in der ehemaligen Woiwodschaft Przemysl, im Grenzgebiet zwischen Polen und der Ukraine: in den Gedichten von Eugeniusz Dycki gibt es sie noch. Es gibt die Erinnerungen an heimliche Orte, verbotene Zusammenkünfte, an das nichtexistente Wirtshaus, die ständigen Bedrohungen, Wahnsinn und Alkohol, die psychiatrische Klinik und das immerwährende Sterben.
Dyckis Gedichte nehmen ihren Ausgang an bestimmten Einzelheiten oder Personen, am runden Stempel 'Bibliothek der Tkaczyszyn-Dyckis aus Wólka Krowicka', am nie verklingenden Schrei der sterbenden Mutter und an einzelnen Worten der (ebenfalls aussterbenden) 'chachlackischen' Muttersprache des Dichters.
Immer wieder beschwört der Autor dieselben Ereignisse herauf, wiederholt sie manisch, versucht sie zu ordnen, schattiert und variiert die schmerzbehafteten Bilder und Sätze. Für die Drastik seiner Themen findet er eigenwillige Symbole und Kryptisierungsstrategien, die aus der Scheu vor der tabuverletzenden Benennung hervorgehen. Als könne und solle die Sprache nicht zum Grauen vordringen, stehe aber unter dem Zwang, es immer wieder zu versuchen.
Weitere Infos & Material
L.
dieses große Haus ist zu groß
zu gastlich für mich und für meine
Sterbende ich bin gekommen um
ihr die Decke zu richten unter der ein
komisches kleines Mädchen hervorstakt
das nie mehr erwachen wird
die komischen Stöckchen an Stelle
von Händen und Füßen stecke ich in den
Schlaf damit sie nicht verloren gehen
damit sie nicht schmutzig werden und
damit sie sich nicht im Nachthemd verfangen
das ich für sie gekauft habe bei Szalanski adieu