Till | Memento Monstrum (Bd. 2) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Memento Monstrum

Till Memento Monstrum (Bd. 2)

Achtung, haarig!
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-649-64416-3
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Achtung, haarig!

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Memento Monstrum

ISBN: 978-3-649-64416-3
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie bitte? Ruchlose Vampire und grausige Werwölfe allein können dich nicht schrecken? Oh, du unverbesserlicher Büchernarr! Du brauchst unbedingt noch mehr Monster? Gigantisch-groß, abscheulich böse und unsagbar untot?

Na gut, wie du willst. Wenn dir wild gewordene Riesenaffen und kopflose Zombies nicht das Blut in den Adern gefrieren lassen, dann schlag es auf, dieses Buch. Aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!

Hochachtungsvoll,

Van Helsing

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Bobo sieht mich an und lächelt. Er weiß wahrscheinlich genau, was ich gerade denke, unsere tiefe, beinahe brüderliche Verbindung ist trotz der vielen vergangenen Jahre immer noch da. Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Eltern ihn mir damals als winzigen Fisch anstelle des von mir gewünschten Hundes zum Geburtstag geschenkt haben und wie groß meine Enttäuschung war. Wer hätte gedacht, dass ein paar Tropfen meines Blutes diesen glibberigen Winzling zu einem meiner besten Freunde heranwachsen lassen würden? Mein Blick schweift über die Tafel. „Liebe Freunde!“, sage ich feierlich und erhebe mich. „Ich möchte euch nur kurz mitteilen, wie großartig ich es finde, dass ihr hier seid. Wir haben uns viel zu lang nicht gesehen, woran ich nicht unschuldig bin. Ich hätte den Kontakt zu euch viel eher suchen sollen, und es tut mir sehr leid, dass ich es nicht getan habe.“ „Ach, Vlad, das lag doch nicht nur an dir“, sagt Bobo. „Wir hätten uns ja auch schon längst einmal melden können.“ „Genau“, stimmt Jack ihm zu, der sich inzwischen wieder zu uns gesellt hat. „Und es ist auch ganz normal, dass man sich für eine Zeit aus den Augen verliert. Wir haben alle unsere eigenen Leben, der eine hat Familie, der andere ist beruflich beschäftigt, aber das bedeutet ja nicht, dass man nicht mehr befreundet ist.“ „Eben“, sagt Archie. „Und dass wir hier jetzt gemeinsam miteinander sitzen, ist doch der beste Beweis dafür, dass echte Freundschaften alle Zeiten überdauern. Manchmal braucht es zwar einen kleinen Anstoß von außen, um sich mal wieder zu treffen, aber den hatten wir ja zum Glück durch deinen Enkel. Das hast du sehr gut gemacht, Rhesus, vielen Dank noch mal.“ Archie wuschelt Rhesus mit einer Pfote durch das Fell, Rhesus errötet leicht. „Gern geschehen“, sagt er verlegen. „War ja auch gar nicht schwer.“ „Jedenfalls macht es mich sehr glücklich, euch alle hier zu haben“, sage ich. „Und deshalb schlage ich vor, dass wir uns ab jetzt regelmäßig treffen. Vielleicht einmal im Jahr? Und vielleicht jedes Mal bei jemand anderem zu Hause?“ „Au ja!“ Globinchen klatscht in die Hände. „Dann müssen Rhesus, Vira und ich aber mitkommen, Opa! Wir besuchen Tallulah und Bobo im Pampazonas!“ „Das heißt Amazonas“, verbessert Vira sie. „Und da müssen wir erst Mama und Papa fragen, ob sie es erlauben.“ „Ja, das müsst ihr“, stimme ich ihr zu. „Ich glaube kaum, dass …“ „HALLO?“, unterbricht mich eine Stimme, die draußen vom Flur zu kommen scheint. „HALLO? MIR MÜSSTE MAL JEMAND HELFEN, BITTE!“ Archie steht auf und verlässt den Saal. Als er zurückkommt, schiebt er Van Helsing in seinem Rollstuhl vor sich her zu uns herein. Stimmt ja, Van Helsing, der alte Zombie, den habe ich ja total vergessen! Mein ewiger Erzfeind ist gestern auch noch aufgetaucht. Und natürlich wollte er mir wieder einmal einen Holzpflock ins Herz rammen, um mich zu erledigen. Allerdings ist er mittlerweile zu tattrig, um solch einen Stoß überhaupt ausführen zu können. Das musste er dann auch sehr schnell einsehen, und ich konnte ihn endlich davon überzeugen, seinen Plan, mich umzubringen, zu begraben. Von da an war es ein sehr vergnüglicher Abend und er hat sich bei unserer Party köstlich amüsiert. „Guten Morgen allerseits“, begrüßt er uns, während Archie ihn neben Vira an den Tisch schiebt. „Verzeiht bitte die Umstände, aber mir ist mal wieder eine Hand abgefallen. Das passiert in letzter Zeit häufig. Meistens verklemmt sie sich in einem der Räder und dann kann ich nur noch im Kreis fahren.“ „Moment“, sagt Vira. Sie bückt sich zu dem Rollstuhl hinunter und fummelt daran herum. „Hab sie!“, sagt sie und präsentiert uns stolz die Hand. „Prima, vielen Dank“, freut sich Van Helsing. „Steck sie bitte in meine Tasche, damit ich sie nicht vergesse. Meine Frau näht sie wieder an, wenn ich zu Hause bin.“ „Hm“, sagt Vira nachdenklich. „Ich glaube, ich habe da eine bessere Idee. Opa, darf ich kurz in Omas Bastelzimmer? Da ist etwas, das ich brauche.“ „Natürlich, geh nur“, antworte ich. Vira springt auf und flitzt aus dem Saal. Ich wende mich an Van Helsing. „Du bist verheiratet?“, frage ich ihn. „Das wusste ich ja gar nicht.“ „Ja, das wissen die wenigsten“, antwortet er. „Sie heißt Victoria. Ich habe sie auf einem Treffen der Anonymen Zombies kennengelernt. Wir haben letztes Jahr unseren hundertsten Hochzeitstag gefeiert.“ „Wie schön“, sage ich. „Dann musst du sie aber das nächste Mal unbedingt mitbringen. Kurz bevor du gekommen bist, hatte ich vorgeschlagen, dass wir uns ab jetzt jedes Jahr einmal treffen. Dazu seid ihr beide natürlich auch herzlich eingeladen.“ „Oh, das ist aber sehr … sehr reizend von dir, Vlad.“ Van Helsing schluckt einmal tief und ein Tränchen kullert ihm aus dem Auge. „Dabei habe ich doch … Ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe“, sagt er leise. „Schließlich habe ich immer nur versucht, dich umzubringen. Und jetzt bist du so liebenswürdig zu mir. Das beschämt mich.“ „Ach, Schwamm drüber, Van Helsing“, sage ich. „Lass uns die alten Geschichten vergessen. Es ist nie zu spät, um neue Freundschaften zu schließen. Sag mal, wie heißt du eigentlich mit Vornamen?“ „Leonard“, antwortet Van Helsing. „Ich heiße Leonard.“ „Alles klar!“, sagt Yeti. „Herzlich willkommen im Club der Monstren!“ Sie gibt ihm einen freundlichen Klaps auf den Rücken, was zur Folge hat, dass seine Nase plötzlich nach vorn auf den Tisch fliegt. „Oh, Verzeihung!“ Yeti guckt erschrocken. „Das wollte ich nicht! Ich war so lang nicht mehr unter Leuten, dass ich meine Kraft unterschätzt habe! Ich bin untröstlich!“ „Nein, nein, das ist gar kein Problem“, sagt Van Helsing. „Machen Sie sich keine Gedanken, das passiert mindestens zweimal täglich. Nachts nehme ich sie sogar vorsichtshalber freiwillig ab, damit ich sie morgens beim Aufwachen nicht zwischen den Kissen suchen muss.“ Er hebt die Nase vom Tisch auf und steckt sie in eine Tasche. „Sind Sie sicher?“, hakt Yeti nach. „Das ist mir jetzt schon sehr peinlich und tut mir unendlich leid.“ „Das muss es wirklich nicht“, sagt Van Helsing. „Ich kann das später ganz leicht mit einem Klebestreifen reparieren, falls es in diesem Haushalt so etwas gibt.“ „Ich habe etwas viel Besseres!“, ruft Vira, die nun wieder zur Tür hereinkommt. „Damit fällt garantiert nichts mehr ab! Und falls doch, kann man es ganz leicht wieder anbringen!“ Sie setzt sich mit einem Schuhkarton voller Sachen neben Van Helsing. „Ich habe Sekundenkleber“, sagt sie aufgeregt. „Und Klettverschlüsse. Und einen Tacker. Damit hält alles bombenfest.“ Sie kippt den Inhalt des Schuhkartons vor sich auf dem Tisch aus und macht sich an Van Helsings Hand zu schaffen, während wir alle fasziniert zusehen. Eifrig schneidet Vira Klettverschlussstreifen zurecht, trägt mit einem Pinsel Kleber auf und tackert wie wild an Van Helsings Handgelenk herum. „Tut das sehr weh?“, fragt sie ihn. „Nein, überhaupt nicht“, versichert er. „Als Zombie spüre ich zum Glück keinen Schmerz.“ Ein paar Minuten später ist Vira fertig. „So, jetzt wackeln Sie mal, so fest es geht, mit der Hand“, fordert sie Van Helsing auf. Er streckt seinen Arm in die Luft und lässt seine Hand kräftig hin und her schlackern – es sieht so aus, als würde er uns zuwinken, also winken wir alle lachend zurück. „So stabil war die Hand seit über hundert Jahren nicht mehr“, sagt Van Helsing strahlend. „Vielen Dank, Vira, das hast du sehr gut hingekriegt!“ „Gern geschehen.“ Vira lächelt stolz. „Für die Nase sollte Sekundenkleber reichen, bitte kurz stillhalten.“ Sie klebt ihm seine Nase wieder an. „Noch nicht anfassen!“, sagt sie. „Es dauert ein paar Minuten, bis der Kleber richtig getrocknet ist.“ „Verstehe.“...


Jochen Till, geboren 1966 in Frankfurt, wollte eigentlich Rockstar werden. Trotz seines unbestreitbaren Desinteresses an Buchhaltung schloss er im Alter von 22 Jahren das Wirtschaftsgymnasium ab. Neun Jahre später veröffentlichte er sein erstes Buch. Nachdem er einige Jahre in einem Comic-Laden gearbeitet hat, widmet er sich heute ausschließlich dem Schreiben – und dem Genuss zahlreicher Fernsehserien. Seinen großen Durchbruch erzielte Jochen Till mit der Reihe "Luzifer Junior", die bei Loewe erscheint.



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