Thurston | ALICIA II | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 519 Seiten

Thurston ALICIA II

Der Science-Fiction-Klassiker!
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7554-1439-1
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Der Science-Fiction-Klassiker!

E-Book, Deutsch, 519 Seiten

ISBN: 978-3-7554-1439-1
Verlag: BookRix
Format: EPUB
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Die Jungen müssen sterben, damit die Alten leben können - in den Körpern der Jungen. Ein System, das von einer Untergrundbewegung erbittert bekämpft wird. Voss Geraghty, Besitzer eines neuen Körpers, gerät zwischen die Fronten, als er ein Mädchen aus dem Untergrund kennenlernt. Ihm bleibt keine andere Wahl: Er muss sich zwischen dem Leben und der Liebe entscheiden...    Robert Thurston (* 28. Oktober 1936 in Lockport, New York; ? 20. Oktober 2021 in Ridgefield Park, New Jersey ) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Bekannt wurde er vor allem durch seine Bücher zu den Serien Kampfstern Galactica und Battletech. Ungeachtet dessen war er ein überaus ambitionierter und mit über 40 anspruchsvollen Erzählungen auch renommierter SF-Autor, dem mit Alicia II (1978) sein großer Wurf gelang.  Die deutsche Erstausgabe von  Alicia II  erfolgte im Jahr 1983. Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe in seiner Reihe APEX SCIENCE-FICTION-KLASSIKER.

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  ZWEITER TEIL
        Erstes Kapitel     Stacy wurde mein Freund auf dem beschönigend Coolidge genannten Planeten während des Kommandos, das die meiste Zeit meines Aufenthalts im Raum verschlang. Bevor ich an Bord der Fähre nach Coolidge geschickt wurde, überprüfte das Personal der Orbitstation sehr genau das Anpassungssystem, das mir chirurgisch in die Brust eingepflanzt war. Das Anpassungssystem machte die Atmosphäre von Coolidge für meinen Körper atembar. Vor allem erlaubte es mir, unbeschadet die Spuren von Methan und andere, nach irdischen Begriffen nicht zu identifizierende Elemente in der Luft des Planeten zu inhalieren, Beim Flug hinunter zum Planeten betrachtete ich die fast reihenweise angeordneten Linien verschiedener intensiver Farben, die die Oberfläche überzogen. Sie mischten sich unter die anderen, für menschliche Augen normalen Farben von Land, Meer und Wolken. Auf mich machte es den Eindruck, als habe ein Maler, dem es mehr darum ging, Schattierungen und Abstufungen auszuprobieren, als sein Talent an ein Meisterwerk zu wenden, an vielen Stellen ganz zufällig Farbe aufgetragen. Ich entschloss mich, den Piloten danach zu fragen. »Wissen Sie, was all diese Farben auf der...?« »Ich bin nur der Pilot.« »Aber hat nicht irgendwer mal etwas darüber...« »Mit mir spricht niemand.« »Das kann ich kaum glauben.« »Sie werden es glauben, wenn Sie mich erst kennengelernt haben.« »Werde ich Sie so oft...« »Ob Sie auf dem Satelliten oder der Landeplattform zu tun haben: Dies ist die einzige Fähre, die Sie benutzen können.« »Und Sie sind der einzige...« »Richtig.« »Und Sie reden nie...« »Nicht mit euch, es sei denn, ich werde angesprochen.« »Ich sehe, dass Sie nicht ganz...« »Ich halte mich für mich.« »Sie sprechen, als stammten Sie aus New England.« »Das glauben viele.« »Stammen Sie von dort?« »Nein.« »Woher...« »Toronto, Alt-Kanada, Neu-Sowieso.« »Jedenfalls ein kaltes Klima.« »Beinahe jeder Neue macht diese Bemerkung.« »Sie gewinnen.« »Tue ich meistens.« »Wie heißen...« »Stacy.« »Vor- oder...« »Familienname.« »Ich werde ihn mir...« »Tun sie das.« Ich gab es auf, mich mit ihm zu unterhalten. Auf dem restlichen Flug zur Planetenoberfläche herrschte zwischen uns die Gleichgültigkeit zweier Menschen, die sich nur in Ausübung ihrer beruflichen Pflichten wiedersehen werden.   Ich staunte, als Stacy ein paar Monate später, seine Ausrüstung über die Schulter geworfen, vor meinem Wohnquartier auftauchte. Einen Augenblick lang konnte ich mich seiner nicht genau erinnern. Als ich es tat, war ich erst recht verwirrt. Er stand lange Zeit wartend da, während ich ihn anstarrte und mich fragte, wann er etwas sagen würde. »Sie wollen mir nicht erzählen, was Sie hier tun, wenn ich Sie nicht danach frage, richtig?« »Richtig, Sir.« »Okay. Was tun Sie...« »Ich bin zu Ihnen abkommandiert worden.« »Aber wer steuert jetzt die...« »Neuer Mann, gerade eingetroffen, gute Zeugnisse.« »Warum haben Sie...« »Ich brauchte eine Veränderung.« Ich hatte keine Hilfskraft angefordert, im Gegenteil, ich hatte gesagt, dass ich es vorzöge, allein zu arbeiten, dass ich gern allein sei. »Aber warum bei mir, Stacy? Warum wollten Sie...« »Einfache Überlegung, Mr. Geraghty.« »Ein...« »Ich gehe nirgendwohin, wo ich mich nicht nützlich machen kann, und ich gehe nirgendwohin, wo man mich schikanieren kann.« »Und ich...« »Sie waren die einzige Wahl.« »Aber ich verstehe nicht...« »Oh, Sie werden sich daran gewöhnen.« »Können Sie...« »Jawohl. Ich kann den Papierkram erledigen, ich bin nicht ungeschickt, und ich kann schießen.« Das schien die richtige Qualifikation für den Posten zu sein.       Zweites Kapitel     In den folgenden Monaten setzte Stacy seinen Stolz darein, mir aus dem Weg zu gehen. Wenn ich Arbeit für die Heimatbasis zu tun hatte - es waren meistens ausführliche Berichte über unsere im allgemeinen ereignislosen Vorstöße in die hübsche, aber ruhige Wildnis von Coolidge -, fand er etwas anderes, womit er sich still beschäftigte. Wenn ich etwas brauchte, besorgte er es mir, selbst wenn es mir nach den Vorschriften nicht zustand. Er hielt Kollegen, die mir auf die Nerven gingen, von mir fern. Er konnte sogar ein bisschen kochen. In der Hälfte aller Fälle erriet er, was ich von ihm wollte, und hatte die Arbeit erledigt, bevor ich sie ihm auftrug. Die meisten anderen Mitglieder des Coolidge-Erkundungsteams teilten meine gute Meinung über Stacy nicht. Das war nicht verwunderlich, da sie keine sonderlich gute Meinung von mir hatten. Sie hielten Stacy für einen Widerling und hätten ihn gern auf die Orbitstation zurückversetzt gesehen. Seine schweigsame Art, mit der er sie wie ein Spion beobachtete, störte sie - nie sagte er etwas, er guckte nur, prüfend, kritisch. Diese Kritik, die Andeutung von Spott, ertrugen sie nicht. Besonders die weiblichen Mitglieder des Teams beschwerten sich über Stacy. Das gehörte zu den verwickelten Methoden, mit denen sie ihre Netze nach mir auswarfen. Ich versuchte, ihren Klagen geduldig zuzuhören. Das war meine Buße für die Grausamkeit, mit der ich ihre versteckten Anträge ablehnen musste. Als ich Stacy erzählte, was die anderen über ihn sagten, zuckte er nur die Schultern und gab zu, die Anschuldigungen beruhten auf Wahrheit. Ich regte an, er könne im Verkehr mit ihnen eine Spur von Etikette walten lassen. Er antwortete, das werde er nicht tun - es sei zu spät, um mit alten Gewohnheiten zu brechen.   Coolidge erwies sich als ziemliche Enttäuschung für unser Erkundungsteam. Der Planet glich der Erde sehr. Abgesehen von kleinen Farbabweichungen war der Pflanzenwuchs dem irdischen erstaunlich ähnlich. Unsere Geologen, Zoologen und Anthropologen hatten wenig Interessantes entdeckt. Das einzige Geheimnis, um das eine Unterhaltung sich noch lohnte, war der seltsame, vielfarbige Nebel, der später untersucht werden sollte, obwohl wir durch Beobachtungen aus der Ferne schon einige Daten gesammelt hatten. Da er große Gebiete des Planeten bedeckte, wurde beschlossen, erst noch mit diesen Messungen fortzufahren und ihn dann aus der Nähe zu betrachten. Mit der einzigen Ausnahme des Nebels war Coolidge also uninteressant für Leute, die sich alle freiwillig auf Posten mit erhöhtem Gefährlichkeitsgrad gemeldet hatten. Ich stellte jedoch fest, dass die meisten Teammitglieder sich widerspruchslos mit nichts als Alltagspflichten zufriedengaben. Ich persönlich hielt das Leben in der Blase nicht aus. Zu viel Papierkram, zu wenige Ausflüge in die Wildnis. Ich beschwerte mich zu laut und zu oft über die Langeweile. Meinen Kollegen, die angeblich mit ihren eigenen läppischen Projekten vollauf zu tun hatten, war es nur recht, dass ich alle Arbeiten übernahm, die ein wenig nach Abenteuer schmeckten. Stacy und ich holzten als Vorhut Dschungel ab, drangen in dunkle Ecken vor, während die anderen uns über die Schulter lugten, und boten uns den Lebewesen des Planeten zum Studium dar.- Eines Tages nahmen Stacy und ich einen der Vögel (ein Vogel war eine komplizierte Kombination aus einem Hubschrauber alter Art und einer moderneren Raumfähre) und programmierten den Kurs zu einem Ziel ein, wo zwei Geologen bei einem früheren Flug aus der Ferne ein großes Tier gesichtet hatten. Ihren damaligen Aussichtspunkt erreichten wir schnell. Stacy stellte auf manuelle Kontrolle um und landete den Vogel auf einer Lichtung. Unsere Geräte zeigten keinen Hinweis auf tierisches Leben innerhalb eines Kreises von mehreren Meilen. Ich war dafür, Umschau zu halten. Außerhalb unseres Schiffes machte die Lichtung einen weniger friedlichen Eindruck als von oben. Links von uns bewegte sich eine Gruppe von Stoka-Bäumen wütend. Stoka-Bäume, genannt nach einem der stumpfsinnigeren Funktionäre auf der Orbitstation, ähnelten irdischen Bäumen in Rinde und Blättern, doch waren beide mit roten und lavendelfarbenen Streifen durchzogen. Von Zeit zu Zeit fingen die Äste an, nach oben und unten zu schlagen, für gewöhnlich in dem Rhythmus 1-2-3 hoch, 1-2-3 runter. (Später wurde entdeckt, dass die Bewegungen der Bäume mit der Produktion eines anscheinend nutzlosen Saftes zusammenhingen.) Wenn mehrere Bäume gleichzeitig mit den Ästen flatterten, war das ein bezaubernder Anblick. »Spürst du etwas, Stacy?' »Nicht viel.« »Aber etwas.« »Nicht viel.« »Es ist etwas da...« »Weiß ich.« »Was glaubst du...« »Drachen. Moby Dick.« »Was willst du - verstehe, du meinst, wir sollten umkehren.« »Genau.« »Also, ich nicht, ich werde...« »Weiß ich.« Die Attacke erfolgte plötzlich. Das Tier machte kein Geräusch, stieß kein Angriffsgeheul aus, schickte uns keine offizielle Kriegserklärung. Es griff Stacy an. Zuerst sah ich nur einen grauen Schatten. Für mich sah es aus, als wickele sich eine Masse aus Drahtisolierung um Stacy. Er ging sofort zu Boden und bewegte sich nicht mehr. Ich reagierte instinktiv, zog meine Handfeuerwaffe und verschoss die ganze Ladung auf den Angreifer. Ohne Resultat. Die Kreatur wurde unter dem Beschuss größer und nagelte Stacy jetzt am Boden fest. »Es... durchbohrt mich mit irgendetwas«, sagte Stacy. Es war keine Panik in seiner...



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