Thorsteinsson | Taxi 79 auf Station | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

Thorsteinsson Taxi 79 auf Station

Roman
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-88747-261-0
Verlag: Transit
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

ISBN: 978-3-88747-261-0
Verlag: Transit
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Reykjavik, Anfang der fünfziger Jahre: Ragnar, Taxifahrer, fährt einen betrunkenen amerikanischen Soldaten zu seinem Luftwaffenstützpunkt in Keavik. Auf der Rückfahrt sieht er eine auffällig elegante Frau vor ihrem liegengebliebenen Buick stehen; er stoppt und bietet seine Hilfe an. Aus dieser Bekanntschaft entwickelt sich eine heftige Liebesbeziehung, die in Eifersucht und andere Turbulenzen gerät, als Ragnar von Gógós Ehemann und dazu noch von einem weiteren Liebhaber namens Bill, einem amerikanischen Soldaten, erfährt. Ein temporeicher, hinreißend trocken geschriebener Roman aus den fünfziger Jahren, als Island sich plötzlich in der modernen, von Amerika geprägten Zeit wiederfand - mit völlig veränderten Lebens- und Moralvorstellungen. Die Geschichte einer fast unmöglichen Liebe - und gerade darum so spannend

Indriði G. Thorsteinsson wurde 1926 als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Nach dem Schulbesuch Arbeit als Kraftwagenfahrer, danach als Journalist. Seit 1951 veröffentlicht er auch literarische Texte, 1955 seinen ersten Roman 'Taxi 79 ab Station' - in wenigen Wochen geschrieben und sofort ein Riesenerfolg. Die Verlmung durch den dänischen Regisseur Erik Balling (bekannt durch die 'Olsenbande') war ein Riesenskandal - und dann ein Kassenschlager. Indriði Thorsteinsson starb im Jahr 2000; einer seiner Söhne ist der weltberühmte Krimiautor Arnaldur Indriðison.
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Wir standen nebeneinander vor dem Buick, sie war fast so groß wie ich. Es war kalt geworden, sie lehnte sich gegen den Wind und betrachtete noch immer den Keilriemen. Ich schätzte sie auf etwa dreißig, sie war dunkelhaarig, ihr Gesicht war ebenmäßig, aber nicht hübsch. Vielleicht war sie ja in einem gewissen Gewerbe tätig und hatte ihren Geschäftsfreund gerade zur Militärbasis zurück gefahren. Oder sie war einfach in Keavík gewesen. Ihre Haut war auffallend glatt und ihr Kinn nicht sehr ausgeprägt. Sie war sehr unzweckmäßig bekleidet, trug nichts außer einem leichten Regenmantel über einem dünnen Flatterkleid, keinerlei Kopfbedeckung und rote, hochhackige Schuhe. Es musste ziemlich unbequem sein, mit solchen Stelzen an den Füßen ein Auto zu fahren.
"Es kann übrigens sein, dass ich noch so einen Riemen übrig habe", sagte ich. Mir war plötzlich eingefallen, dass ich erst vor ein paar Tagen einen Keilriemen gekauft, dann aber keine Verwendung dafür gehabt hatte. Die Frau sah mich an, und ich bemerkte ihre wohlgeformten Zähne. Sie hatte eine ausgeprägt volle Unterlippe, und ich hatte dazu die eine oder andere Phantasie.
"Glauben Sie wirklich?" fragte sie und klang sehr erleichtert. Ich ging hinüber zu meinem Wagen, klappte das Handschuhfach auf und kramte zwischen allerlei Fensterledern und Wischlappen herum. Die Frau stand nun hinter mir, da hatte ich den Riemen gefunden und hielt ihn zum Vergleich neben den zerschlissenen.
"Er wird wohl zu lang sein", sagte ich.
"Und was machen wir da?"
"Nichts. Es sei denn ich hätte die Ehre, die Dame eigenhändig in die Stadt zu chauferen." Sie lachte leise. Vielleicht hatte ich mich allzu förmlich ausgedrückt.
"Oder abzuschleppen", fügte ich hinzu.
"Abschleppen? Mich? Oh nein, ich danke. Nicht mit mir."
"Ihren Wagen natürlich. Sie bleiben hinter dem Steuer sitzen", sagte ich.
"Duzt man sich unter Taxichauffeuren nicht, wenn man mit einem Kollegen zusammen in der Klemme sitzt, so wie wir jetzt?" fragte sie.
"Doch, das tut man ... Kollegin", sagte ich, während ich meinen Schraubenschlüssel aus dem Handschuhfach holte. Wir gingen zum Buick zurück. Ich drehte die Halterung an der Lichtmaschine los, spannte den Keilriemen über die Riemenscheibe des Ventilators und ließ ihn an der Kurbelwelle einrasten. Danach verband ich den Riemen wieder mit der Lichtmaschine und straffte ihn so gut es ging.
"Zur Sicherheit werde ich hinter dir herfahren, bis wir in der Stadt sind", sagte ich durchs offene Wagenfenster.
"Sehr gut", antwortete sie und legte den Gang ein. Der Buick zog mit einem Kreischen davon und war kurz darauf in einer Staubwolke verschwunden


Indriði G. Thorsteinsson wurde 1926 als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Nach dem Schulbesuch Arbeit als Kraftwagenfahrer, danach als Journalist. Seit 1951 veröffentlicht er auch literarische Texte, 1955 seinen ersten Roman "Taxi 79 ab Station" - in wenigen Wochen geschrieben und sofort ein Riesenerfolg. Die Verlmung durch den dänischen Regisseur Erik Balling (bekannt durch die "Olsenbande") war ein Riesenskandal - und dann ein Kassenschlager. Indriði Thorsteinsson starb im Jahr 2000; einer seiner Söhne ist der weltberühmte Krimiautor Arnaldur Indriðison.



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