Thompson | Manchmal werden Wünsche wahr | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Thompson Manchmal werden Wünsche wahr

Digital Edition
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-4299-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-4299-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Gwen stellt sich ein Leben mit dem attraktiven Travis wie einen einzigen Traum vor. Doch der smarte Rancher scheint sie nur als Nanny für sein süßes Pflegekind zu wollen - und als Affäre! So wird sich ihr Wunsch womöglich nie erfüllen ...



Eine Karriere als Liebesroman - Autorin hat Vicki Lewis Thompson viele wunderbare Dinge eingebracht: den New York Times Bestsellerstatus, einen Fernsehauftritt, den Nora - Roberts - Lifetime - Achievement Award, Tausende Leser und viele gute Freunde. Ihre Karriere hat ihr ebenso Arbeit eingebracht, die sie liebt. Sie hat mehr als 100 Bücher geschrieben und ist immer noch fasziniert davon, wie viele unterschiedliche Wege es gibt, sich zu verlieben. Und das mit jedem Buch immer wieder neu zu erleben, macht sie zu einer sehr glücklichen Person.

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1. KAPITEL

Hochzeiten hatten Travis Evans schon immer nervös gemacht.

Er stand hinter seinem besten Freund Sebastian Daniels am Altar und hoffte, dass Heiratslust nicht ansteckend war. Das wäre das Ende.

Aber jemand musste ja den Trauzeugen für Sebastian spielen. Eigentlich hätten sie jetzt zu dritt hier stehen und ihm moralischen Beistand leisten sollen, doch Nat Grady arbeitete in irgendeinem vom Krieg zerrissenen Land, dessen Namen Travis kaum aussprechen konnte, und Boone Connor war mit seiner mobilen Hufschmiede in New Mexico unterwegs. Es war unmöglich gewesen, seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen.

Blieben also nur er, Travis, und natürlich Gwen, Mattys beste Freundin. Eine vielversprechende Kombination, wie er fand. Zu dumm nur, dass Gwen ihn verabscheute.

In der kleinen Kirche war kein Platz mehr frei. Die Männer hatten zur Feier des Tages ihre Sonntagszüge aus dem Schrank geholt, und die Frauen … Travis seufzte unwillkürlich. Die Frauen in ihren pastellfarbenen, tief ausgeschnittenen Kleidern weckten Frühlingsgefühle in ihm.

Normalerweise hätte er es in vollen Zügen genossen, so viele attraktive Frauen in Reichweite seines Lächelns zu haben. Aber das hier war eine Hochzeit. Hochzeiten waren gefährlich, denn sie brachten junge, unverheiratete Frauen auf die merkwürdigsten Ideen.

Reverend McDowell nickte Sarah Jane Ashfelder zu, die an der Orgel saß, und sie begann zu spielen.

„Hast du den Ring?“, flüsterte Sebastian.

„Ja, ich hab ihn“, erwiderte Travis leise. „Und wie fühlst du ich?“

„Ich habe weiche Knie.“

„Du tust das Richtige, Sebastian.“ Travis glaubte, was er sagte. Er selbst hatte zwar kein Bedürfnis, zu heiraten, doch zu manchen Männern schien die Ehe zu passen. Sebastian war einer davon. Und Matty Lang war die perfekte Ergänzung für ihn.

„Ich weiß“, erwiderte Sebastian. „Aber ich mag keine öffentlichen Auftritte. Außerdem juckt mein Kragen, und meine Smokingjacke ist zu eng. Ich …“

Das laute Schreien eines Babys übertönte die Orgelmusik. Sämtliche Köpfe drehten sich zum Portal, von wo das Geschrei kam.

„Typisch Lizzie, jetzt so ein Theater zu machen“, meinte Travis. „Ich wusste, es war ein Fehler, sie mitzunehmen.“

„Es ist kein Fehler“, protestierte Sebastian.

Inzwischen war es so laut geworden, dass man kaum noch sein eigenes Wort verstand. Alle wollten das Baby sehen, und jeder schien etwas zu dem Thema zu sagen zu haben. Über dieses Baby war schon sehr viel gerätselt worden.

„Sie ist ja noch nicht einmal vier Monate alt“, gab Travis zu bedenken. „Sie ist einfach noch zu klein, um in die Kirche mitgenommen zu werden.“

„Nein, ist sie nicht. Sie ist ganz schön weit für ihr Alter. Außerdem hat sie mich und Matty zusammengebracht. Sie gehört dazu. Wir haben nur ihren Schnuller vergessen, das ist alles. Ich will jedenfalls meine Tochter bei meiner Hochzeit dabeihaben.“

„Sie ist nicht deine Tochter, sondern meine. Das weißt du genau.“ Travis war sich hundertprozentig sicher. Der Brief, den er vor drei Wochen in Utah bekommen hatte, war der Beweis.

Lieber Travis,

ich zähle auf Dich. Bitte sei meiner Tochter Elizabeth ein guter Patenonkel, bis ich sie wieder abholen kann. Ich zähle auf Dich. Deine verspielte, lustige Art ist genau das, was sie jetzt braucht. Im Moment ist sie bei Sebastian. Glaub mir, ich würde das nicht tun, wenn ich nicht in einer verzweifelten Lage wäre.

In tiefer Dankbarkeit, Jessica

Lizzie war also sein Kind. Okay, er konnte sich an die Einzelheiten, wie es passiert war, nicht mehr erinnern, aber er war einfach der Einzige, der als Vater infrage kam.

Sebastian, Boone und er hatten mit Jessica den Tag gefeiert, an dem sich das heil überstandene Lawinenunglück jährte, und im angesäuselten Zustand hatten alle drei Männer wie verrückt mit Jessica geflirtet. Diese war gutmütig genug gewesen, die Freunde zurück zu ihrem Blockhaus zu fahren und jeden von ihnen ins Bett zu verfrachten. Travis erinnerte sich noch daran, dass sie sich lächelnd über ihn gebeugt hatte. Offenbar hatte er sie dann einfach zu sich herabgezogen, und dabei war Lizzie wohl gezeugt worden.

Zugegeben, Sebastian hatte einen ähnlichen Brief bekommen, als Jessica ihm das Baby vor die Tür gelegt hatte. Aber Sebastian war nicht der Typ, der sich dazu hinreißen ließ, ungeschützt mit einer Frau zu schlafen. Auch er selbst hatte das nie zuvor getan, aber bei ihm war es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit auszuschließen, so wie bei Sebastian.

Wie auch immer, Sebastian hatte die Verantwortung für dieses Baby übernommen und ließ sich nicht mehr davon abbringen. Jetzt warf er Travis einen wütenden Blick zu. „Sie ist mein Kind. Sie hat die Nase der Daniels’.“

„Das hättest du wohl gerne. Sie sieht genauso aus wie meine Mutter, als sie ein Baby war.“

Sarah Jane stimmte gerade den Hochzeitsmarsch an. Sie zog dabei sämtliche Register, um das Geschrei des Babys zu übertönen.

„Ach, ja?“, zischte Sebastian. „Ich habe dir wohl noch nie ein Bild meiner Mutter gezeigt, als sie ein Baby war. Sie …“

„Meine Herren.“ Reverend McDowell hob missbilligend die Brauen. „Ich glaube nicht, dass dies der richtige Moment ist, um über Vaterschaftsfragen zu streiten.“

Sebastian schluckte und blickte den Mittelgang hinab.

Travis folgte seinem Blick. Da kam Gwen. Sie schob den mit Schleifen und Bändern verzierten antiken Kinderwagen, den sie irgendwo aufgestöbert hatte. Die Leute reckten die Hälse, weil jeder einen Blick auf das Baby erhaschen wollte, auf das gleich zwei Männer Anspruch erhoben.

Bei den Proben für die Hochzeit hatte das Baby nie geschrien. Aber heute gefiel es ihr hier wohl aus irgendeinem Grunde nicht.

Auch in Travis herrschte Aufruhr, doch aus einem ganz anderen Grund. Er brauchte nur einen Blick auf Gwen zu werfen, und schon erwachte sein Verlangen.

Ihr hellgrünes Kleid betonte den bronzefarbenen Schimmer ihrer Haut. Er erinnerte sich daran, einmal gehört zu haben, dass sie indianische Vorfahren hatte. Das würde erklären, woher sie ihr tiefschwarzes Haar hatte, das sie heute zu einer komplizierten Frisur hochgesteckt und mit Perlen verziert hatte. Sie sah aus wie eine indianische Prinzessin.

Travis leckte sich unwillkürlich die Lippen. Er war davon überzeugt, dass Frauen sich nur deshalb die Haare hochsteckten, um bei Männern den Wunsch zu wecken, die Hände in dieser Pracht zu vergraben und sie von sämtlichen Haarnadeln zu befreien.

Das Kleid hatte altmodische, lange Manschettenärmel, aber der Ausschnitt war alles andere als altmodisch. Ein so verführerisches Dekolleté hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr bestaunt. Er unterdrückte einen Seufzer und spekulierte, ob er es wohl jemals schaffen würde, sich an diesen Reizen zu erfreuen. Gwen war die einzige unverheiratete Frau im ganzen Tal, die seinem Charme noch nicht erlegen war.

Und das frustrierte ihn, besonders in diesem Augenblick, als Gwen langsam auf ihn zu schritt. Frustriert zu sein war etwas, das Travis nicht oft erlebte, jedenfalls nicht in Bezug auf Frauen. Da er daran gewöhnt war, immer schnell zu bekommen, was er wollte, hatte er nie zuvor bemerkt, was für ein starkes Aphrodisiakum Zurückweisung sein konnte.

Gwen hielt den Kopf hoch und lächelte, während das Baby schrie. Aber Travis entging nicht der angespannte Ausdruck in ihrem Blick. Und dann, für einen kurzen, elektrisierenden Augenblick, trafen sich ihre Blicke. Vielleicht war es ihr nicht bewusst, dass ihr Blick Hilfe suchend war. Jedenfalls reagierte Travis, ohne zu zögern.

Er ging einfach zu Gwen, die gerade den Altar erreicht hatte. Verblüfft sah sie zu, wie er Lizzie einfach aus dem Wagen hob und an sich drückte, sodass ihr Köpfchen an seiner Schulter lag.

Sie hatten das Baby mit einem weißen Kleidchen und weißen Wollschühchen ausstaffiert, dagegen war ja nichts zu sagen. Aber irgendein Idiot hatte ihr auch noch ein Gummiband mit einer weißen Schleife über den Kopf gestreift. Kein Wunder, dass sie so schrie. Travis nahm das Band ab und küsste die Kleine auf die tränennasse Wange.

Gwen räusperte sich. „Travis …“

„Geh nur auf deinen Platz“, murmelte Travis und schob die Schleife in die Tasche. „Ich mach das schon.“

„Aber …“

„Geh schon.“ Tatsächlich hatte Elizabeth schon aufgehört zu weinen. Und sie hielt das Revers seiner Smokingjacke in den Fäustchen, als wolle sie es nie wieder loslassen. Er strahlte Gwen an. „Siehst du?“

Gwen schüttelte den Kopf. „Unfassbar“, murmelte sie.

„Tja, Frauen mögen mich nun mal.“ Mit einem Augenzwinkern kehrte er an seinen Platz zurück.

Gwen wehrte sich gegen das Gefühl der Rührung. Schlimm genug, dass Travis einfach umwerfend aussah in seinem Smoking. Männern wie ihm sollte es verboten sein, so etwas zu tragen.

Um ihre Hormone unter Kontrolle zu halten, hatte sie sich eingeredet, Travis sei eitel wie ein Pfau. Bestimmt stand er stundenlang vor dem Spiegel und kämmte sein volles dunkles Haar, bevor er zufrieden sein Haus verließ, um sich seinen weiblichen Fans zu präsentieren. Aber ein solcher Pfau würde nicht zulassen, dass ihm ein Baby auf den Smoking sabberte. Er würde nicht zusehen, wie ihm das gleiche Baby an seiner Fliege zerrte, bis sie völlig aus der Form geriet. Er wäre Gwen und Lizzie überhaupt gar nicht erst zu Hilfe gekommen.

...



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