E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Thompson Das tut so gut
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-2822-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-2822-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Schon bei Greg Stone gewesen? Suzannes Freundinnen schwärmen für den breitschultrigen Mann, der sich um alle Belange des Apartmentblocks kümmert, zum Beispiel um gebrochene Herzen und einsame Nächte. Aber das ist nicht Suzannes Stil - bis Greg wegen eines 'echten' Rohrbruchs zu ihr kommt. Und plötzlich versteht Suzanne, was die Mädels meinten. Greg kann nicht nur sehr gut zuhören, sondern ist auf jungenhafte Art so supersexy, dass man in seiner Gegenwart gar nicht anders kann, als von der Liebe mit ihm zu träumen. Suzanne, soeben von ihrem Freund verlassen, weil sie angeblich nicht heißblütig genug ist, will es wissen: Vielleicht warten die sinnlichen Freuden, die sie bis jetzt nicht kennt, in Gregs Armen auf sie...
Eine Karriere als Liebesroman - Autorin hat Vicki Lewis Thompson viele wunderbare Dinge eingebracht: den New York Times Bestsellerstatus, einen Fernsehauftritt, den Nora - Roberts - Lifetime - Achievement Award, Tausende Leser und viele gute Freunde. Ihre Karriere hat ihr ebenso Arbeit eingebracht, die sie liebt. Sie hat mehr als 100 Bücher geschrieben und ist immer noch fasziniert davon, wie viele unterschiedliche Wege es gibt, sich zu verlieben. Und das mit jedem Buch immer wieder neu zu erleben, macht sie zu einer sehr glücklichen Person.
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1. KAPITEL
„Suzanne, was du brauchst, ist ein guter Liebhaber.“ Terri Edwards nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche, ohne neben Suzanne aus dem Tritt zu kommen. Sie war in fabelhafter Form.
Suzanne dagegen konnte jetzt nicht einmal flüssig sprechen, ganz davon zu schweigen, dass sie ihre Wasserflasche hätte halten können. Sie konnte sich kaum auf diesem schonungslosen Foltergerät aufrecht halten. „Ein … guter … Liebhaber?“ Niemals hatte sie sich vorgestellt, was für eine Herausforderung ein Laufband darstellte oder wie schwer Gewichte sein konnten.
Der Fitnessclub hatte sehr beeindruckend ausgesehen, als sie ihn betreten hatte. Er war hell erleuchtet, überall waren fröhliche Farben, und in der Luft hing ein schwaches Aroma nach Schweiß, das Menschen ausströmten, die sich in hautengem Sporttrikots hingebungsvoll ihren Übungen widmeten. Außerdem stand der niedlichste Weihnachtsbaum auf dem Empfangstisch, den man sich vorstellen konnte. Suzanne hatte keine Ahnung, woher die Miniaturgewichte und die winzigen Joggingschuhe stammten, mit denen das Bäumchen geschmückt war, doch sie war sofort davon eingenommen gewesen. Außerdem hatte in dem Augenblick auch noch ihr Lieblingsweihnachtslied „Carol of the Bells“ aus dem Lautsprecher getönt.
Suzanne hatte das als Zeichen genommen, und nach Terris Ermunterung hatte sie ihre Unterschrift unter den Mitgliedsvertrag gesetzt und mit ihrer Kreditkarte bezahlt. Vor einer Stunde schien das auch noch eine gute Idee gewesen zu sein. In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, sagte man nicht so?
„Ein guter Liebhaber“, wiederholte Terri. „Toller Körper, keine Verpflichtungen, jemand, mit dem du dich unter normalen Umständen gar nicht verabreden würdest. Ein paar Wochen mit so einem Mann, und du bist rasch hinweg über Jared.“
„Ich bin … über Jared hinweg.“ Suzanne stolperte und musste sich am Geländer festhalten. „Ich habe … nur… zu viel … freie Zeit.“
Terri musterte sie. „Du läufst ja ganz schief. Wenn du so weitermachst, liegst du gleich auf der Nase. Streng dich besser ein bisschen an.“
„Richtig.“ Suzanne biss die Zähne zusammen und rappelte sich auf, um sich wieder dem Tempo des Laufbandes anzupassen. Diesmal ging sie allerdings zu schnell und lief Gefahr, hintenüber zu fallen.
„Lass uns fünf Minuten Pause machen.“ Terri beugte sich vor und schaltete Suzannes Laufband ab.
„Danke.“ Keuchend stützte Suzanne sich auf das Geländer, während aus den Lautsprechern der Song „Jingle Bell Rock“ dröhnte. Die offenbar ständige Fröhlichkeit, die hier herrschte, ging ihr allmählich auf die Nerven. „Vielen Dank. Du hast mich gerettet.“ Sie warf Terri einen Blick zu. „Habe ich dir eigentlich jemals erzählt, dass ich Rolltreppen verabscheue? Und diese Laufbänder am Flughafen machen mich krank. Ich bin wohl nicht für Sport geschaffen. Das war eine hübsche Idee, aber ich denke, ich hänge mein Sporttrikot an den Nagel und fange lieber an, Briefmarken zu sammeln.“
„Unsinn. Heute ist dein erster Tag. Außerdem hast du bereits für ein Jahr den Mitgliedsbeitrag bezahlt. Komm schon, wir gehen jetzt an die Saftbar, und anschließend probieren wir die Stepper aus.“
Saftbar, das klang großartig, aber eine echte Bar wäre noch besser gewesen. Jetzt ein heißer Kaffee mit einem Schuss Whisky und Sahne, dachte Suzanne, und ich wäre die glücklichste Frau der Welt. Vorsichtig verließ sie das Laufband. Sogar der feste Boden unter ihr schien sich zu bewegen.
„Du hast deine Wasserflasche und dein Handtuch vergessen.“ Terri hängte Suzanne das Handtuch um den Hals und drückte ihr die Wasserflasche in die Hand, bevor sie sie zu einem Hocker an der Saftbar führte. „Ich glaube, das war tatsächlich kein Witz, als du sagtest, du seist noch nie in einem Fitnessclub gewesen.“
Suzanne schüttelte den Kopf. „Nein, das war kein Witz.“
„Und wie schaffst du es dann, so schlank zu bleiben? Nein, sag’s mir nicht. Du gehörst zu diesen Typen, die essen können, was sie wollen, und trotzdem nicht dicker werden und die ich hasse. Ich will nichts darüber hören.“
„Wahrscheinlich hast du recht.“ Suzanne setzte sich vorsichtig auf den Hocker.
„Ich zum Beispiel habe gestern Abend auf der Weihnachtsfeier im Büro zwei Rumkugeln gegessen, und wenn ich heute nicht zehn Minuten länger auf dem Stepper trainiere, werden sich diese Rumkugeln sofort an meinen Hüften festsetzen.“ Terri schwang sich auf den Hocker neben Suzanne. „Nimm den Mango-Erdbeer-Fitnessdrink. Er schmeckt einfach super.“
Suzanne bestellte den Mango-Erdbeer-Fitnessdrink und stellte fest, dass er nicht schlecht war, doch Kaffee mit Whisky und Sahne wäre zehn Mal besser gewesen. Sie bemühte sich, nicht an das Geld zu denken, das sie heute für die Mitgliedschaft in diesem Folterclub bezahlt hatte.
Terry legte ihr die Hand auf den Arm. „Mach dir keine Sorgen. Du wirst den Bogen schon noch rauskriegen. Auch wenn du keinen Sport machen musst, um deine Figur zu halten, wirst du dich viel besser fühlen, wenn du dich mehr bewegst. Sport hilft gegen Stress und Beklemmungen, glaub mir. Schreibtischjobs sind nicht gut für unsere Gesundheit.“
„Bei mir erzeugt aber gerade dieser Fitnessraum mit all seinen Maschinen und Geräten Stress und Beklemmungen“, entgegnete Suzanne. „Vielleicht sollte ich doch wieder Münzen sammeln. Als Kind hat mir das viel Spaß gemacht. Irgendwo auf dem Speicher müsste ich eigentlich noch …“
Terri stöhnte und ließ den Kopf auf den Tresen sinken.
„Was hast du denn? Ich spreche von einem angesehenen Hobby. Eine Menge Leute sammeln Münzen. Ich habe sogar schon angefangen, die neuen Cents beiseite zu legen, die gerade herausgekommen sind.“
Terri hob den Kopf und sah ihre Freundin an. „Du brauchst kein Hobby. Du brauchst einen Mann.“
Diese Vorstellung fand Suzanne zwar aufregend, trotzdem meinte sie zurückhaltend: „Früher oder später wird es auch wieder einen Mann in meinem Leben geben. Aber jetzt halte ich erst mal nach Cents Ausschau.“
„Wie willst du jemals wieder einen Mann bekommen, so wie du dich verhältst? Seit der Trennung von Jared sind bereits sechs Monate vergangen, und du läufst immer noch mit dieser Rühr-mich-nicht-an-Miene herum, die alle Männer in die Flucht treibt bis auf die völlig Begriffsstutzigen. Du bist viel zu misstrauisch.“
Suzanne wollte etwas entgegnen, doch Terri fuhr fort: „Ich mache dir deswegen keinen Vorwurf. Jared ist nicht gerade feinfühlig gewesen, als er sich von dir trennte.“
„Falls du auf seine Bemerkung anspielst, ich sei eine kleinkarierte, verklemmte Eisprinzessin, dann könntest du damit recht haben.“ Suzanne hatte sich angewöhnt, diese Beleidigung mit einem Lächeln zu wiederholen, um zu zeigen, dass sie darüberstand. Was natürlich nicht stimmte.
„Diese Bemerkung zeugt nur von Jareds eigener Unzulänglichkeit“, sagte Terri.
„Ganz bestimmt.“ Und von meiner, dachte Suzanne im Stillen. In dem Jahr, in dem sie mit Jared zusammen gewesen war, war es ihr nie gelungen, mit ihm Schritt zu halten. Ihre Bemühungen, Jareds Erwartungen zu erfüllen, hatten Ähnlichkeit mit ihrem heutigen Versuch, auf dem Laufband klarzukommen. Jared war ebenfalls Mitglied in einem Fitnessclub wie diesem gewesen. Er hatte laute Partys geliebt, Actionfilme und Marathonsex.
Eigentlich hatten sie überhaupt nicht zusammengepasst. Doch er hatte behauptet, das würden sie schon noch, sobald sie gelernt habe, ein wenig lockerer zu werden. Aber das hatte sie nie gelernt. Da war es im Grunde sogar eine Erleichterung gewesen, als er sie verlassen hatte.
Sie vermisste jedoch Kleinigkeiten, wie zum Beispiel den Duft seines After Shaves im Badezimmer, sein dunkles Lachen, das gemütliche Kuscheln auf dem Sofa. Jared hatte nicht sehr oft gekuschelt, doch an ein paar verregneten Nachmittagen war er in Stimmung dazu gewesen.
Gedankenvoll rührte Terri mit einem Strohhalm ihren rosafarbenen Drink um. Etwas zögernd sagte sie dann: „Hat schon mal jemand aus unserem Apartmenthaus dir gegenüber Greg erwähnt?“
„Den Hausmeister? Und was meinst du mit erwähnt?“
„Ich meine, nur so erwähnt.“
„Nun, nein.“ Jedes Mal, wenn Suzanne an den Hausmeister dachte, empfand sie ein erregendes Kribbeln. Ihre erste flüchtige Begegnung, kurz nachdem sie eingezogen war, hatte einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen. Nie zuvor hatte sie auf einen Mann dermaßen stark reagiert.
Seit damals schwelgte sie immer wieder in heimlichen Fantasien über ein Leben mit Greg, was noch erstaunlicher für sie war. Sogar als sie noch mit Jared zusammen gewesen war, hatte sie sich manchmal vorgestellt, er sei Greg. Mehr als einmal hatte sie intensiv von ihm geträumt, und in letzter Zeit waren diese Träume sogar häufiger geworden. Doch sie hatte nicht die Absicht, deswegen aktiv zu werden. Sie war nicht der Typ, der den ersten Schritt machte.
„Du denkst, ich sollte mit dem Hausmeister ausgehen?“ Als wenn sie jemals den Mut finden würde, ihn zu fragen. Nicht in einer Million Jahre!
„Nicht unbedingt ausgehen.“ Terri musterte sie. Dann senkte sie verschwörerisch die Stimme. „Du musst mir versprechen, alles absolut vertraulich zu behandeln, was ich dir jetzt erzähle. Greg ist ein netter Mann, und er würde seinen Job verlieren, wenn sein Boss davon erführe.“
„Was denn?“ Suzanne wurde jetzt richtig neugierig. Ihr letzter Traum war besonders erotisch ausgefallen. Sie waren zusammen unter der Dusche gewesen...




