Thiele | Guter Sex ohne Stress | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

Thiele Guter Sex ohne Stress


12001. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8437-0008-5
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

ISBN: 978-3-8437-0008-5
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Müde, genervt, gestresst - und ist mein Hintern eigentlich zu dick? In unseren Betten herrscht Flaute, weil wir immer perfekt sein wollen. Deutschlands bekannteste Sexualtherapeutin Carla Thiele kennt unsere intimsten Probleme - und ihre Lösung: entspannte Zweisamkeit ohne Leistungsdruck. Toller Sex und eine erfüllte Beziehung können so einfach sein.

Dr. med. Carla Thiele ist Sexualtherapeutin und Internistin. In der Bild am Sonntag beantwortete sie jede Woche Fragen in der »Sex-Sprechstunde«. Carla Thiele lebt mit ihrer Familie in Leipzig.
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Auf Entdeckungsreise gehen

Über Sex reden – ehrlich und offen

Wenn das so leicht wäre! Nirgends wird so viel gelogen und verschwiegen wie beim Thema Sex. Denn der selbstauferlegte Vergleichsdruck der Menschen ist groß angesichts der Sexualisierung in den Medien. Sie reicht von seriösen Informationen, über kuriose »Sexstudien« bis hin zur Pornographie – kein Bedürfnis bleibt unbefriedigt. Es entsteht der Eindruck, auch die letzten Hemmungen seien gefallen. Alle reden überall über Sex. Über die eigenen intimen Wünsche und Ängste sprechen allerdings nur die wenigsten. Und wenn sie dies tun, suchen sie eher Rat bei einem Kumpel oder einer Freundin. In den heimischen vier Wänden fehlen vielen Frauen und Männern die richtigen Worte, um mit dem Partner über ihr Liebesleben zu reden. Dabei wäre ein Gespräch bei den meisten Paaren dringend notwendig. Das Thema Sex steht nämlich ganz oben auf dem Siegertreppchen der häufigsten Partnerschaftsprobleme. Ganz eng gefolgt von der Schwierigkeit, miteinander zu reden – besonders beim Ausdrücken negativer Gefühle und Kritik. Aber es gibt Hoffnung! Das Handwerkzeug für ein gutes Gespräch über Sex kann jede Frau und jeder Mann erwerben!

Und was macht man, wenn wie bei Kathrin und Daniel Sexualität das Reizwort Nummer eins ist und die Beziehung deshalb auf Messers Schneide steht? Das Wichtigste: So schwer es fallen mag – Ruhe bewahren! Egal, ob sich ein Paar in so einer schwierigen Phase ihrer Beziehung bei einem Therapeuten Hilfe sucht oder allein die Lösung des Problems angeht, (Zeit-)Druck raus ist das A und O. Menschen in sexuellen Krisen sollten sich mindestens ein halbes Jahr Zeit gönnen, um die Sache zu beleuchten und auf den rechten Weg zu bringen, bevor sie weitere Entscheidungen treffen. Und bis dahin? Die Friedenspfeife rauchen! Wer es ehrlich mit seinem Partner meint, gibt 100 Prozent positive Energie zur Verbesserung des gemeinsamen Sexlebens. Ganz konkret bedeutet das: mit Streitigkeiten und gegenseitigen Schuldvorwürfen ist jetzt Schluss! Und auch wenn es erst einmal paradox klingt: Sex darf nicht länger das Thema Nummer eins sein! Wenn Paare in der Sexfrust-Falle stecken, entsteht häufig ein regelrechter Tunnelblick, der die Sicht auf alle anderen wichtigen Bereiche der Beziehung verstellt. Es fühlt sich dann oft so an, als ob man von einem scheinbar unlösbaren Problem fast erdrückt wird. Deshalb heißt die Devise: Augen auf, für die schönen Seiten der Partnerschaft – sich Komplimente machen, kleine Aufmerksamkeiten schenken, gemeinsam etwas Neues entdecken, einen romantischen Abend verbringen – einfach alles, was das Gefühl der Verbundenheit erzeugt. Dazu gehören auch Gespräche, die Nähe und Vertrauen schaffen. Dabei geht es nicht so sehr um das »Worüber«, sondern um das »Wie« der Unterhaltung. Egal, ob man sich über Schwiegermutters Rührkuchen, den Streit mit der Kollegin oder eben über die sexuelle Zufriedenheit austauscht, wichtig ist der persönliche emotionale Bezug zum jeweiligen Thema. Da versteht man die Begeisterung des Partners für das krümelige Zeug mit dem süßen Zuckerguss, weil der Kuchen in der kleinen runden Form früher zu jedem Kindergeburtstag gehörte. Na ja, und die Kollegin mit dem kurzen Rock … Vielleicht würde man ja auch hin und wieder versuchen, beim Chef in einem Minirock zu punkten, statt sich bei der Arbeit abzurackern, wenn man solche Gazellenbeine hätte wie die Kollegin? Und ehrlich gesagt: Seitdem Flaute im Bett ist, fühlt man sich unzufrieden, dick, alt und ungeliebt!

Aber kennt man die Gedanken des Partners nicht ohnehin schon in- und auswendig, wenn man wie Kathrin und Daniel eine gefühlte Ewigkeit zusammen ist? Dieser Glaube erweist sich nicht selten als Beziehungsfalle. Viele Paare zerbrechen sich getrennt voneinander die Köpfe, warum es mit dem gemeinsamen Sexleben einfach nicht mehr so recht klappen will. Und bei so vielem Denken, was der andere sich wohl denkt und erwartet, entstehen am Ende die wildesten Theorien und komischsten Aktionen. Dabei muss nicht immer ein prinzipieller Konflikt wie der unerfüllte Kinderwunsch von Kathrin und Daniel dahinterstecken. Häufig haben sowohl Frauen als auch Männer sehr wohl Lust auf Sex – nur eben nicht so! Viele Menschen scheuen sich, ihre Vorstellungen dem Partner anzuvertrauen. Aber keiner kann Gedanken lesen und so kann selbst beim besten Vorsatz nicht jeder Wunsch erfüllt werden. Um herauszufinden, worum es dem Partner bei einem Gespräch eigentlich geht, hilft es, sich folgende Fragen zu beantworten: Was ist der Inhalt des Gesprächs? Was offenbart der andere (unfreiwillig) mit dem Gespräch über sich? Was will der Partner mit dem Gespräch (bei mir) erreichen? Wie fühle ich mich vom anderen durch die Art des Gesprächs behandelt? Auf diese Weise kann man eine ganze Menge zwischen den Zeilen einer Unterhaltung oder eines Streits lesen.

Der Sachinhalt macht den kleinsten Anteil gelungener Beziehungskommunikation aus. Während es im Berufsleben viel um »schlagende Argumente« geht, bringt einen die Faktenlage bei Diskussionen in der Partnerschaft nur selten weiter. Jeder kennt die Situation, faktisch eindeutig recht zu haben und trotzdem läuft der Partner zu wahrer Kampfeslust auf. In Wirklichkeit hat man aus seiner Sicht schon deshalb unrecht, weil man mit ihm streitet, seine Meinung nicht anhört oder seine Position nicht respektiert. Auch Kathrin und Daniel kratzen beim Beschäftigen mit der Sachebene allenfalls an der Oberfläche des Problems. Obwohl Sätze wie »Keine Lust – das macht mich ganz verrück!« und »Ich hab den Kanal voll. Seit sechs Monaten keinen Sex! Meine Frau ist vertauscht.« zur pragmatischen Betrachtung und Lösung verführen, würden die beiden mit einem reinen »Aktionismusplan« zur Entfachung der Lust sicherlich auf das falsche Pferd setzen. Denn die Gefühle der Wut und der Enttäuschung über sich selbst und die Beziehung, die sie in ihrer Beschreibung offenbaren, wären damit noch längst nicht aus der Welt. Obwohl Daniel eher im »Macho-Gewand« und Kathrin als »Problem-Verursacherin« daherkommen, fühlen sich beide im Grunde gleich hilflos mit der fehlenden Sexualität. In den Aussagen »das macht mich ganz verrückt …« und »… meine Frau ist vertauscht« steckt außerdem eigentlich der Appell an den Partner: Schau hin! Ich habe Angst! Ich weiß nicht weiter! Menschen kommunizieren ihre tiefen Bedürfnisse ganz unterschiedlich. Aber egal, ob der eine seine Gefühle auf dem Silbertablett vor sich herträgt und der andere bei emotionalen Themen den Stockfisch mimt, eine Form der Kommunikation verbindet alle Menschen: die Körpersprache. Wer nicht reden will, schweigt. Aber selbst wenn jemand kein einziges Wort spricht, niemand kann sich nicht verhalten. Mit allem, was man tut oder eben lässt, tritt man mit anderen in Beziehung. Besonders in der Partnerschaft macht der Ton die Musik, bestimmt die Gestik und Mimik, ob sich der Partner richtig verstanden, respektvoll behandelt und akzeptiert fühlt. Der amerikanische Wissenschaftler John M. Gottman geht sogar noch einen Schritt weiter. Er studierte in seinen Testlabors viele Jahre lang das Mienenspiel von Paaren in allen möglichen Situationen. Für ihn ist die Körpersprache ein regelrechter Anzeiger, ob die Beziehung zwischen zwei Menschen gelingt oder scheitert. Aber niemand muss deswegen von jetzt an mit seinem Partner in einer »Harmonieblase« leben. Ganz im Gegenteil: Keine Angst vor einem reinigenden Gewitter! Denn glückliche Paare fassen sich keineswegs nur mit Samthandschuhen an, sondern lassen es hin und wieder auch mal ordentlich krachen. Was glückliche von unglücklichen Paaren allerdings unterscheidet: Glückliche Paare meistern selbst Gespräche in schwierigen Situationen mit Respekt und Einfühlungsvermögen. Gottman bezeichnet solche Beziehungen als emotional intelligente Partnerschaften.

Wie sieht es denn nun aus, das Geheimnis gelungener Beziehungskommunikation? Es gibt keine ultimative Allzweckformel! Aber wer eine Handvoll Grundregeln beachtet, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass selbst heikle Gespräche besser gelingen. Mal angenommen, Sie möchten mit dem Partner darüber reden, dass im Alltag kaum noch Zeit und Muse für entspannte Zweisamkeit und Romantik bleibt.

Dann wäre es gut, die folgenden Regeln zu beachten.

? Regel Nummer 1: Den richtigen Auftakt wählen.

Auch wenn einem das Problem noch so sehr unter den Nägeln brennt, grundlegende Beziehungsgespräche brauchen Raum und Zeit! Wer den Partner nach dem Sonntagskrimi kurz vorm Einschlafen oder beim morgendlichen Abschied zwischen Tür und Angel sein Herz ausschüttet, wird selten auf offene Ohren stoßen – der Frust ist vorprogrammiert. Deshalb sollte man lieber für eine entspannte Atmosphäre sorgen und den Partner darauf vorbereiten, dass man mit ihm etwas Wichtiges besprechen möchte. Dazu gehört auch, den anderen zu fragen, ob aus seiner Sicht gerade der richtige Zeitpunkt für ein tiefergehendes Gespräch ist oder ob man das Thema lieber vertagt, damit beide ganz bei der Sache sein können. Der Auftakt könnte dann zum Beispiel so lauten: »Ich möchte gern mit dir etwas Wichtiges wegen unserer gemeinsamen Beziehung besprechen. Hast du den Kopf dafür jetzt mal eine halbe Stunde frei?«

? Regel Nummer 2: In der Ich-Form sprechen.

Die meisten vermuten im Zweifelsfall nichts Gutes, wenn der Partner ein »Beziehungsgespräch« ankündigt und gehen deshalb schon mal prophylaktisch in die Verteidigungsstellung. Denn nicht selten hauen sich Paare Vorwürfe um die Ohren. Nie nimmst du dir Zeit für mich! Ständig hast du was...


Thiele, Carla
Dr. med. Carla Thiele ist Sexualtherapeutin und Internistin. In der Bild am Sonntag beantwortete sie jede Woche Fragen in der 'Sex-Sprechstunde'. Carla Thiele lebt mit ihrer Familie in Leipzig.

Dr. med. Carla Thiele ist Sexualtherapeutin und Internistin. In der Bild am Sonntag beantwortete sie jede Woche Fragen in der »Sex-Sprechstunde«. Carla Thiele lebt mit ihrer Familie in Leipzig.



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