Thacker | Vertreib die Kälte dieser Nacht | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Thacker Vertreib die Kälte dieser Nacht

Digital Edition
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-8765-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8765-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ryan McCoy braucht eine Verlobte, und zwar schnell! Da weht ihm ein Schneesturm die passende Kandidatin buchstäblich vor die Füße: Grace Tennessen. Wird ihm die hübsche Lehrerin aus der Klemme helfen? Ryan setzt alles auf eine Karte und beginnt, um Grace zu werben.



Cathy Gillen Thacker ist eine Vollzeit-Ehefrau, - Mutter und - Autorin, die mit dem Schreiben für ihr eigenes Amusement angefangen hat, als sie Mutterschaftszeit hatte. Zwanzig Jahre und mehr als 50 veröffentlichte Romane später ist sie bekannt für ihre humorvollen romantischen Themen und warme Familiengeschichten. Wenn sie schreibt, ist ihr größter Wunsch zu unterhalten und mit ihren Worten aufzubauen. 'Menschen den Mut und die Kraft zu geben, zu träumen.' Ihre Bücher erscheinen zahlreich auf Bestseller - Listen und sind in 17 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern in der ganzen Welt veröffentlicht.

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1. KAPITEL

„Sie müssen mir unbedingt eine Agentin schicken, die als meine Verlobte auftreten kann – und zwar sofort!“, forderte Ryan verärgert am Telefon.

„Warum?“, fragte seine Chefin, Juliet North, am anderen Ende der abhörsicheren Leitung. „Was ist los?“

Er lehnte sich im Stuhl zurück und legte die Füße, die in Stiefeln steckten, auf den Schreibtisch. „Sagen wir es so, seit Weihnachten vergangen ist, ohne dass sich die zukünftige Mrs Ryan McCoy gezeigt hat, scheint fast jedes weibliche Wesen in dieser Gegend mich bekochen oder meine Socken stopfen zu wollen.“

„Hm.“ Juliet, die selbst glücklich verheiratet war, legte eine Pause ein. Dann fuhr sie mit gespieltem Ernst fort: „Haben Sie denn noch nicht versucht, den Damen eines Ihrer Liebeslieder vorzusingen?“

„Sehr komisch“, bemerkte Ryan trocken. „Aber zu Ihrer Information, das habe ich tatsächlich getan. Leider ohne Erfolg. Den Frauen hier scheint es völlig egal zu sein, dass ich keine einzige lyrische Zeile schreiben, geschweige denn einen richtigen Ton anstimmen kann.“ Ryan erhob sich und lief mit dem kabellosen Telefon in der Hand unruhig durch seinen geheimen Überwachungsraum, der sich in einer Höhle seitlich des Berges befand. Stirnrunzelnd schaute er durch das leistungsstarke Teleskop, das vor ihm stand. Er bemerkte, dass der Wind aufgefrischt hatte und der Schneefall jetzt so dicht geworden war, dass er nicht mehr bis zu seinem Beobachtungsgebiet sehen konnte.

Juliet lachte leise am anderen Ende der Leitung, während Ryan sich die Aufzeichnungen des örtlichen Wetterradars auf seinem Computerbildschirm ansah. Wie er es befürchtet hatte, kam der Schneesturm unbarmherzig die Ostküste hinauf und auf Virginia zu. Man erwartete, dass er eine Rekordschneehöhe mit sich bringen würde. Bereits jetzt sprach man vom Blizzard des Jahrhunderts, der sogar den aus dem Jahr 1996 in den Schatten stellen würde. Es hatte erst eine Stunde geschneit, aber es lagen bereits über fünfzehn Zentimeter Schnee auf dem Boden, und in den nächsten vierundzwanzig Stunden wurde noch einmal doppelt soviel erwartet. Ryan konnte nur schätzen, wie sehr das seine Nachforschungen behindern würde.

„Was ist denn den Frauen dort nicht egal?“, fragte Juliet.

Ryan seufzte, als er sich einen duftenden Schweizer Mandelkaffee einschenkte. Das gehörte zu den guten Seiten seiner Tätigkeit als verdeckter Ermittler beim FBI: Er konnte sich hin und wieder etwas Luxus gönnen.

„Mein zukünftiges Liebesglück. Sie beginnen langsam daran zu zweifeln, dass ich dieser unbekannten Verlobten auch wirklich treu bin. Ich kann es ihnen nicht übel nehmen, schließlich hat sie ja noch nie jemand gesehen.“

„Ich würde Ihnen wirklich gern jemanden schicken. Aber Sie wissen selbst, dass uns im Moment nur wenige Agentinnen zur Verfügung stehen.“

„Mit anderen Worten: Es wird niemand kommen“, riet Ryan brummig, während er sich mit der Hand durch das Haar fuhr.

„Zumindest nicht im nächsten Monat“, bestätigte Juliet seine Befürchtungen.

Ryan fluchte herzhaft, während er die Kaffeetasse an die Lippen hob. „Wissen Sie eigentlich, wie viele Frauen ich mir in der Zwischenzeit vom Leib halten muss?“

„Darauf habe ich leider keinen Einfluss. Es ist nicht meine Schuld, dass Sie so gut aussehen.“

„Hey“, rief Ryan aus. Er war ein bisschen verlegen, weil ihm so viele Frauen Beachtung schenkten. „Ich habe mir Mühe gegeben, faul zu wirken und als erfolgloser Blender aufzutreten.“ Er seufzte, während er sich die letzten Beobachtungsfotos ansah, die er selbst entwickelt hatte. „Es ist nicht meine Schuld, dass in diesem Teil von Virginia ein Mangel an annehmbaren Männern und ein Überfluss an attraktiven, äußerst reizenden Frauen herrscht.“

„Also gut, dann geben Sie sich bitte auch weiterhin Mühe, den Versager zu spielen“, riet Juliet eindringlich. „Wir müssen diesen Auftrag schnell zu Ende führen.“

Ryan hörte sofort den veränderten Unterton in Juliets Stimme und wusste, dass irgendetwas Wichtiges anstand. „Ist was passiert?“

Juliet schwieg einen Moment. „Unsere Männer in Rivertown haben gehört, dass Hindale eine neue Waffenlieferung erhalten soll.“

Ryan Schultermuskeln spannten sich unwillkürlich. „Wann?“

„Wahrscheinlich am Ende dieser Woche, selbst bei diesem Wetter.“

Ryan warf einen Blick auf den Beobachtungsmonitor und runzelte erneut die Stirn, als er die dicken, grauweißen Wolken am Himmel sah. Das war das Letzte, was sie während dieses Schneesturms, der rasch die Ostküste lahmlegen würde, gebrauchen konnten: noch mehr Aktivitäten auf der Hindale Farm. „Was glauben Sie, wie schnell sie angreifen werden, nachdem sie die Lieferung erhalten haben?“

„Es ist eine Frage von Tagen. Vielleicht sogar nur von Stunden.“ Juliet überlegte. „Natürlich hoffen wir, jeder bewaffneten Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Wir brauchen unbedingt Beweise. Sie müssen uns belastendes Bildmaterial liefern, damit wir etwas unternehmen können.“

Ryans Herz schlug schneller, als er daran dachte, was für eine Herausforderung dieser Auftrag für ihn darstellte. Er wollte diese paramilitärische Gruppe entlarven, da er sie für äußerst gefährlich hielt, aber dafür brauchte er Beweise, die auch vor Gericht standhielten.

„Ich werde Ihnen das Material schnell liefern“, versprach er grimmig, während er nachsah, ob die hochsensiblen Kameras Filme und Videos enthielten. Zufrieden, dass alles in Ordnung war, fuhr er fort: „Aber als Gegenleistung möchte ich, dass Sie mir einen Gefallen tun.“

Juliet lachte. Sie schien über seine Forderung nicht erstaunt zu sein. „Und der wäre?“

„Sobald ich diese Arbeit erledigt habe, möchte ich von hier verschwinden, und zwar sofort“, forderte Ryan, während er durch das Teleskop schaute und die Straße beobachtete. Zu seinem Erstaunen sah er am Rand der kurvenreichen Bergstraße, die zu seinem Farmhaus führte, einen dunkelblauen Kleinbus stehen. Der leichten Neigung des Fahrzeuges nach zu urteilen, schien er nicht fahrtüchtig zu sein. Noch erstaunter war Ryan allerdings, als die Fahrertür sich öffnete und eine schlanke, junge Blondine ausstieg.

„Sie werden es nicht glauben“, sagte Ryan zu seiner Chefin, während er durch das Teleskop die Figur und die hübschen Beine der Frau betrachtete. „Ich bekomme vielleicht Gesellschaft.“

„Aus dem Tal?“

„Nein“, erwiderte Ryan, während sich sein Puls beschleunigte und sein Mund trocken wurde. „Von der Straße, ein liegen gebliebener Wagen.“

„Nun, dann werden Sie den Fahrer wieder los“, riet Juliet ihm. „Und zwar so schnell wie möglich, bevor sie während der gesamten Zeit des Schneesturms einen ungeladenen Gast im Haus haben.“

„Es ist eine Frau“, bemerkte Ryan und stellte den Zoom so ein, dass er die attraktive Blondine so nah wie möglich im Visier hatte. Ihre weiße Bluse war bis obenhin zugeknöpft und am Hals mit einer goldenen Brosche geschlossen. Der starke Wind hatte ihr die Hochsteckfrisur zerzaust, sodass nun goldblonde Strähnen ihr schönes Gesicht umrahmten.

„Ich werde mein Bestes tun“, versprach Ryan. „Aber vielleicht wird es mir bei diesem Wetter nicht möglich sein, sie loszuwerden“, gab er wahrheitsgemäß zu.

„Hören Sie zu“, rief Juliet wütend. „Es ist mir egal, ob sie fast seit einem Jahr keine Frau mehr hatten. Wir können es uns in dieser Situation nicht leisten, dass Sie für irgendeine Frau den Retter spielen.“

Schon gar nicht für eine so hübsche Blondine, deren bloßer Anblick bereits sein Blut zum Kochen brachte. Ryan fluchte leise. Er wusste, dass er auf keinen Fall eine unschuldige Bürgerin in Gefahr bringen würde. „Meinen Sie etwa, das wüsste ich nicht“, knurrte Ryan. Natürlich hatte Juliet recht, er durfte sich auf keinen Fall von seiner Aufgabe ablenken lassen.

Trotzdem ist sie die hübscheste Frau, die ich seit Langem gesehen habe, dachte er, während er beobachtete, wie die Blondine sich vor den rechten Vorderreifen hockte.

„Ich habe es gewusst! Wir haben uns verirrt und werden nie mehr zurückfinden. Wir werden alle sterben!“, heulte die zehnjährige Greta, als Grace Tennessen die Tür des Kleinbusses öffnete und sich wieder hinter das Lenkrad setzte.

„Natürlich nicht, sei doch nicht so doof“, versuchte Hannah auf ihre Art, die Jüngere zu beruhigen, als Grace sich den Mädchen zuwandte.

„Hört zu, Mädchen“, sagte sie zu der siebenköpfigen Gruppe. Es waren Schülerinnen des Peach Blossom Internats im Alter von sechs bis vierzehn Jahren. „Jeder nimmt jetzt seinen Mantel, Mütze und Handschuhe. Achtet darauf, dass ihr auch eure Schneestiefel anhabt, denn wir werden jetzt eine Weile laufen müssen.“

„In diesem Schnee?“, wimmerte die siebenjährige Brianna angstvoll.

Grace nahm die Ängstliche der Gruppe in den Arm, um sie zu beruhigen. „Wir haben keine andere Wahl, Liebes“, erklärte sie. „Der Bus hat einen Platten. Wir müssen jemanden finden, der uns hilft, den Reifen auszuwechseln.“ Bevor der Schneesturm richtig anfängt und wir tatsächlich in Gefahr geraten, fügte Grace in Gedanken hinzu. Fest entschlossen, ihren Schülerinnen, die sich in ihrer Obhut befanden, ein gutes Vorbild zu sein, zog sie selbst ihren Mantel und ihre Handschuhe an und stieg dann wieder aus dem Bus. Dann half sie den Mädchen hinaus, einer nach der anderen.

„Wohin gehen wir denn jetzt?“, fragte die zwölfjährige Darlene ernst.

Zu dem einzigen Ort, der in erreichbarer Nähe liegt, dachte Grace. „Seht ihr...



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