E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Thacker Nur heimliche Stunden der Lust?
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1915-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-1915-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In Thads Armen erlebt Janey sinnliche Nächte der Leidenschaft. So heiß wurde sie noch nie verwöhnt und geliebt. Schon träumt sie von einer gemeinsamen Zukunft mit dem attraktiven Mann, da verunglückt ihr Sohn. In ihrer Verzweiflung gibt sie Thad die Schuld ...
Cathy Gillen Thacker ist eine Vollzeit-Ehefrau, - Mutter und - Autorin, die mit dem Schreiben für ihr eigenes Amusement angefangen hat, als sie Mutterschaftszeit hatte. Zwanzig Jahre und mehr als 50 veröffentlichte Romane später ist sie bekannt für ihre humorvollen romantischen Themen und warme Familiengeschichten. Wenn sie schreibt, ist ihr größter Wunsch zu unterhalten und mit ihren Worten aufzubauen. 'Menschen den Mut und die Kraft zu geben, zu träumen.' Ihre Bücher erscheinen zahlreich auf Bestseller - Listen und sind in 17 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern in der ganzen Welt veröffentlicht.
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2. KAPITEL
Als Janey mit den Rucksäcken ins Wohnzimmer kam, prüfte Chris schon zum zehnten Mal an diesem Morgen, ob nicht doch eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter war. Dann blickte er aus dem Fenster zum Briefkasten. „Ich sehe noch mal schnell nach, ob wir Post bekommen haben.“
Janey seufzte, als sie ihm nachblickte. Sie wusste, worauf ihr Sohn so dringend wartete. Auf eine Antwort von seinem Trainer.
Eigentlich hatte sie geglaubt, dass er nach zwei Jahren den Tod seines Vaters verarbeitet hatte. Und dass er wie sie die Tatsache akzeptiert hatte, dass sie in Zukunft nur noch zu zweit sein würden. Doch der Umstand, dass er Thad Lantz praktisch als Helden verehrte und sich derart vertrauensvoll an ihn gewandt hatte, belehrte sie eines Besseren.
Ihr Sohn wollte einen Mann in seinem Leben, den er bewundern und dem er vertrauen konnte wie seinem Vater. Und er schien genau zu wissen, wer diese Aufgabe übernehmen sollte: Thad Lantz. Wodurch Janey in eine sehr unangenehme Situation geriet, auch wenn sie Thad attraktiv fand.
Umso wichtiger war dieser Ausflug in den Nationalpark. Sie wollte, dass Chris gut gelaunt war, wenn sie ihm mitteilte, dass er dieses Jahr nicht am Sommercamp des Eishockeyclubs teilnehmen konnte. Und sie wollte keinen von ihren Brüdern bei diesem Gespräch dabeihaben.
Als Chris kurze Zeit später das Gepäck in den Minivan lud, war der Himmel hellgrau mit einigen dunkleren Wolken dazwischen. „Sieht nach Regen aus“, bemerkte er skeptisch. „Wollen wir wirklich zelten? Dazu hattest du früher doch nie Lust. Dad und ich waren meist allein.“
Thad hatte für das Wochenende noch keine Pläne gemacht. Warum also sollte er nicht nach Lake Pine fahren? Bei schönem Wetter würde er auf den See hinausfahren und angeln. Und wenn das Wetter nicht hielt, konnte er vom Restaurant aus die Aussicht genießen und sich für den Fall bereithalten, dass seine Hilfe gebraucht wurde. Daher buchte er ein Zimmer in der Herberge.
Schon auf halber Strecke setzte heftiger Regen ein. Als Thad am späten Nachmittag an der Rezeption des Parks hielt, regnete es immer noch sintflutartig. Es überraschte ihn nicht, dass sich in dem flachen Betonbau außer dem uniformierten Ranger niemand aufhielt. Hätte Thad nicht das Gefühl gehabt, dass er durch sein Verhalten Janey zu einer überstürzten Wanderung zum denkbar falschesten Zeitpunkt animiert hatte, wäre er auch nicht hier.
Der Ranger blickte von seinem Schreibtisch auf.
„Hallo. Ich bin Thad Lantz.“ Er streckte ihm die Hand entgegen.
„Ich kenne Sie.“ Der Ranger schüttelte ihm erfreut die Hand. „Sie sind Coach beim Carolina Storm. Letztes Jahr lief es ja richtig gut. Was meinen Sie, erreichen Sie dieses Jahr den Stanley Cup?“
Thad lächelte. Dass dieser Mann ein Fan war, würde die Sache erleichtern. Normalerweise nutzte er seine Bekanntheit nicht für persönliche Interessen aus. Heute war eine Ausnahme.
„Es gibt berechtigte Hoffnungen. Gewissermaßen bin ich sogar deswegen hier. Die Familie eines unserer Spieler ist dieses Wochenende mit dem Rucksack hier draußen unterwegs. Janey Hart Campbell und ihr Sohn Christopher. Nun machen sich alle ein bisschen Sorgen wegen des Wetterumschwungs. Und da ich sowieso hierher wollte, habe ich angeboten, dass ich mich nach den beiden erkundige.“
Der Ranger zögerte. „Solche Informationen dürfen wir eigentlich nicht weitergeben. Sie verstehen.“
Thad nickte ernst. Diese Vorschriften waren absolut einleuchtend. Und er hätte den Ranger auch nie danach gefragt, wenn Janey ihn gestern nicht so sehr angerührt hätte. Außerdem fühlte er sich mit verantwortlich, weil er das Gespräch mit ihr ohne eine befriedigende Lösung abgebrochen hatte. Das kannte er von sich gar nicht.
Normalerweise war er ein verantwortungsvoller Mensch und daran gewöhnt, mit allen möglichen Charakteren umzugehen. Er hätte darauf bestehen müssen, selbst mit Chris über das Sommercamp zu sprechen. Und wenn er dem Jungen auch nur gesagt hätte, dass er nichts für ihn tun konnte. Stattdessen hatte er das Problem in der Schwebe gehalten, um einen Vorwand zu haben, Janey wiederzusehen.
„Aber unter diesen Umständen kann ich Ihnen wohl erzählen, dass die beiden vor drei Stunden ungefähr hier waren und sich auf den Weg um den See gemacht haben“, fuhr der Ranger fort.
„Vor drei Stunden hat es noch nicht geregnet“, überlegte Thad. „Meinen Sie, die beiden haben ihren Zeltplatz noch vor dem Unwetter erreicht?“
Der Ranger schüttelte den Kopf. „Bis dahin geht man gute vier Stunden. Ohne Gepäck. Und hier regnet es jetzt seit mindestens einer Stunde.“
Als die Tür aufging, drehten sich die beiden Männer gleichzeitig um. „Wenn man vom Teufel spricht.“ Der Ranger grinste.
Janey und Christopher sahen aus, als hätten sie ein Bad im See genommen. Und dennoch fiel Thad als Erstes auf, wie aufregend schön Janey war. Trotz der durchnässten Kleidung und dem tropfnassen Haar.
„Coach Lantz hat euch zwei schon gesucht.“
Janey tauschte einen schnellen Blick mit Thad, während Chris ihn mit offenem Mund anstarrte.
„Ich weiß schon, was Sie mit mir besprechen wollen“, sagte Chris aufgeregt.
„Setz erst mal deinen Rucksack ab“, mischte Janey sich ein, bevor Thad etwas erwidern konnte. Gleichzeitig kehrte sie ihm den Rücken zu, sodass er nicht länger darüber spekulieren musste, wie ihre Beine wohl aussahen. Sie waren tatsächlich so aufregend, wie er sich vorgestellt hatte.
„Mein Auto steht am anderen Ende des Wanderwegs.“ Sie sah den Ranger an. „Gibt es eine Möglichkeit, dorthin zu kommen?“
Der Ranger blickte auf seine Uhr. „Das nächste Shuttle fährt in vierzig Minuten. Aber wegen des Regens können Sie Ihre Zeltplatzreservierung gegen ein Zimmer im Gasthaus tauschen. Wenn Sie wollen, kann ich das gleich hier am Computer für Sie buchen.“
„Bitte, Mom!“, sagte Chris eifrig.
Als sie zögerte, fuhr der Ranger fort: „Bei so einem Wetterumschwung füllt sich das Gasthaus schnell.“
Janey sah ihren Sohn an. Es war eindeutig, dass Christopher bleiben wollte. Und sie hatte ihm ein Wochenende in der Natur versprochen. Also stimmte sie mit einem, wie Thad fand, etwas gezwungenen Lächeln zu. „Gut. Wir bleiben.“
„Sehr gern.“ Der Ranger gab einige Daten in den Computer ein und reichte Janey eine Bestätigung. „Geben Sie dies beim Einchecken an der Rezeption ab.“
„Sie können mit mir mitfahren“, bot Thad an.
Sie sah ihn überrascht an. „Zu meinem Auto?“
Janey konnte es nicht fassen, dass sie Thad ausgerechnet in dem Moment getroffen hatte, als sie wie ein nasses Geschirrtuch aussah. Aber es war ja auch kein Zufall. Er war ihnen nachgefahren. Womöglich auf Initiative ihrer Brüder. Nun, es würde ihr besser gefallen, wenn er aus eigenem Antrieb nach ihnen gesucht hätte.
Nicht, dass sie irgendwie an ihm interessiert wäre, auch wenn sie ihn umwerfend attraktiv fand.
„Wirklich schade, dass ihr eure Wandertour abbrechen musstet“, bemerkte Thad. Er öffnete mit der Fernbedienung seinen Lincoln Navigator.
„Das ist nicht so schlimm, oder, Mom?“ Chris sah bewundernd zu Thad auf, während er hinten auf der Beifahrerseite einstieg.
Als Janey ihm folgen wollte, hielt Thad ihr die Beifahrertür auf. „Geben Sie mir Ihren Rucksack.“
„Danke.“ Sie stieg ein. Thad verstaute ihre Sachen im Kofferraum und setzte sich hinter das Steuer. Als er so dicht neben ihr saß, fiel ihr erneut auf, wie gut er roch. Er hatte einen Duft an sich, der sie magisch anzog.
„Das ist wirklich irre, dass wir Sie treffen, Coach!“, begann Chris aufgeregt. „Vielleicht wissen Sie es noch nicht, aber ich habe Ihnen einen Brief geschrieben. Ich wollte Sie fragen, ob ich irgendwie im Club arbeiten darf, damit wir das Sommercamp bezahlen können.“
Thad sah Janey kurz von der Seite an. Über dieses Thema hatte er gestern mit ihr reden wollen. Doch dank ihrer eigensinnigen Haltung waren sie zu keiner Entscheidung gekommen. Nun blickte sie schuldbewusst zu Boden.
„Ich habe deinen Brief bekommen, Chris“, sagte Thad. „Und deswegen wollte ich dich und deine Mutter auch heute treffen. Natürlich müssen wir über das Sommercamp reden.“
Chris begann zu strahlen. „Hast du gehört, Mom? Er nimmt mich mit ins Camp, auch wenn wir nicht alles im Voraus bezahlen können.“
Davon hat Thad kein Wort gesagt, dachte Janey seufzend. Aber ihr Sohn war einfach zu begeistert vom Eishockey, um ein Verbot zu akzeptieren. Er hatte viel durchgemacht. Der Verlust des Vaters und dann der Umzug quer durchs Land. Wenn er durch den Sport seinen Kummer vergaß, wer war sie, dass sie ihm diese Freude verbieten wollte?
Sie holte tief Luft. „Okay, Chris, du darfst nächste Woche ins Sommercamp. Unter zwei Bedingungen. Erstens muss deine Lehrerin einverstanden sein, wenn du nicht am Ferienunterricht teilnimmst. Und zweitens holst du die gesamten Hausaufgaben nach!“
„Kein Problem!“, rief Chris begeistert. „Ich rede gleich am Montag mit ihr.“
„Das Camp beginnt morgen in einer Woche und dauert bis zum darauffolgenden Freitag“, sagte Thad.
Chris strahlte, als würde sich in diesem Moment sein größter Traum erfüllen. „Das ist der beste Sommer überhaupt.“




