Textor | Zukunftsorientierte Pädagogik: Erziehen und bilden für die Welt von morgen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 112 Seiten

Textor Zukunftsorientierte Pädagogik: Erziehen und bilden für die Welt von morgen

Wie Kinder in Familie, Kita und Schule zukunftsfähig werden
3. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8448-3403-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie Kinder in Familie, Kita und Schule zukunftsfähig werden

E-Book, Deutsch, 112 Seiten

ISBN: 978-3-8448-3403-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Bei der Erziehung und Bildung von Kindern geht es immer um deren Zukunft. Wir wollen ihnen Kenntnisse und Fertigkeiten mitgeben, die sie benötigen, damit sie später in der Arbeitswelt erfolgreich sein, positive Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen und ihr persönliches Glück finden können. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir uns fragen: Wie werden die Kinder von heute in 20 oder 40 Jahren leben? In was für einer Welt werden sie dann zurechtkommen müssen? Mit welchen Herausforderungen werden sie konfrontiert werden? Was werden sie dann an Wissen benötigen? Wie können wir Kinder "fit für die Zukunft" machen? Diese Fragen werden in dem vorliegenden Buch beantwortet. Im ersten Teil wird beschrieben, wie sich Zukunftsforscher die Welt in 20 oder 30 Jahren vorstellen. Nach jedem Kapitel werden relevante Kompetenzen aufgezeigt, die Menschen zur Bewältigung der jeweiligen Zukunftsentwicklungen benötigen. Die so erarbeiteten Fähigkeiten und Qualifikationen werden im zweiten Teil des Buches zusammengefasst. Im dritten Teil wird diskutiert, wie Familie, Kindertageseinrichtung und Schule Kinder "zukunftsfähig" machen können.

Dr. Martin R. Textor, Jahrgang 1954, studierte Erziehungswissenschaft, Beratung und Sozialarbeit an den Universitäten Würzburg, Albany (New York) und Kapstadt. Er arbeitete 20 Jahre lang als wissenschaftlicher Angestellter am Staatsinstitut für Frühpädagogik in München. Vom November 2006 bis Dezember 2018 leitete er zusammen mit seiner Frau das nicht universitäre Institut für Pädagogik und Zukunftsforschung (IPZF) in Würzburg. Martin R. Textor veröffentlichte 23 Monographien, 23 Fachbücher als (Mit-) Herausgeber, mehr als 470 Artikel in Fachzeitschriften, wissenschaftlichen Zeitschriften und (Hand-) Büchern (ohne graue Literatur), rund 310 Fachartikel im Internet sowie mehr als 720 Rezensionen. Ferner wirkte er an 485 Veranstaltungen - mit mehr als 24.600 Teilnehmer/innen - als Referent oder Fortbildner mit. Gemeinsam mit Antje Bostelmann gibt Martin R. Textor "Das Kita-Handbuch" heraus (www.kindergartenpaedagogik.de). Ausführliche Informationen über seine Person und seine Veröffentlichungen können auf www.ipzf.de abgerufen werden. Seine Autobiographie ist unter www.martin-textor.de zu finden.

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Die Welt von morgen Mein Großvater väterlicherseits lebte von 1882 bis 1954. Es ist undenkbar, dass zum Zeitpunkt seiner Geburt ein Wissenschaftler einen Vortrag hielt, in dem er voraussagte, dass während des Lebens meines Großvaters z.B. das Auto (1885), das lenkbare Luftschiff (1900), das Flugzeug (1903: Motorflug), der Rundfunk (1923), das Fernsehen (1929), die Perlon- und Nylonfasern (1938), die Fernrakete V2 (1942), der Kernreaktor (1942) und die Atombombe (1945) erfunden würden. Kein Mensch wird damals vorhergesehen haben, dass in den nächsten 70 Jahren Naturwissenschaften und Industrie einen unglaublichen Aufschwung erleben, immer mehr Menschen in die Städte strömen, die Straßen asphaltiert und mit Lampen versehen, die Kaiser- und Königreiche durch Demokratien ersetzt, zwei Weltkriege ausbrechen und die Kommunisten in Russland, China und weiteren Ländern an die Macht kommen würden. Heute ist die Situation etwas anders. So ist mit der Zukunftsforschung ein interdisziplinäres Arbeitsfeld entstanden, in dem vor allem Wissenschaftler und Manager tätig sind. Wohl gibt es an Universitäten nur wenige Lehrstühle für Zukunftsforschung, aber viele Wissenschaftler befassen sich in ihrem Arbeitsfeld – sei es z.B. Klimatologie, Volkswirtschaft, Biologie, Ozeanographie oder Architektur – mit Zukunftsprognosen. Behörden wie Forschungsministerien und Statistikämter, Unternehmen wie Großbanken und Mineralölkonzerne, Unternehmensberatungen und supranationale Organisationen wie UN, Europäische Kommission und OECD betreiben Zukunftsforschung. Inzwischen gelingt es recht gut, in der Rückschau erkennbare Tendenzen in die Zukunft fortzuschreiben und dabei beispielsweise zu berücksichtigen, dass sich die technische Entwicklung immer weiter beschleunigt. Dennoch bleiben große Unsicherheitsfaktoren. Weitgehend unvorhersehbar sind vor allem große Naturkatastrophen, selbst wenn man weiß, dass irgendwann beispielsweise Kalifornien und die Region um Tokio von großen Erdbeben betroffen sein werden oder dass unter Neapel und dem Yellowstone National Park Vulkane vor dem Ausbruch stehen. Aber auch große politische Umwälzungen können nicht vorausgesagt werden: So könnte es mit dem Wirtschaftswunder in Ost- und Südasien ein schnelles Ende haben, wenn es in China zu einer neuen Kulturrevolution käme oder wenn in Indien die Hunderte von Millionen Menschen revoltieren würden, die bisher kaum vom Wirtschaftswachstum profitiert haben. Bei den in diesem Buch vorgestellten Prognosen wurde auf Zitate und Literaturhinweise verzichtet, um den Gedankenfluss nicht zu stören. Auch geht es hier weder um einen vollständigen Überblick über Zukunftsentwicklungen noch darum, einzelne Trends im Detail zu erörtern. Bei der Zielsetzung dieses Buches spielt es z.B. keine Rolle, welche Szenarien die Population Division der UNO bei der Berechnung der zukünftigen Weltbevölkerung unterscheidet – ob also diese bis 2050 von 7,0 auf 8,1 (niedrige Variante), 9,3 (mittlere Variante) oder 10,6 Mrd. Menschen (hohe Variante) ansteigen wird. Genauso wenig müssen unterschiedliche Prognosen zum Klimawandel diskutiert werden – ob beispielsweise der weltweite Temperaturanstieg 4 oder 6 Grad bis 2100 betragen oder vielleicht sogar noch höher liegen wird. Für die Argumentation dieses Buches ist nur entscheidend, dass es solche Trends gibt und dass die Kinder von heute als Erwachsene die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen müssen. Des Weiteren soll noch angemerkt werden, dass dieses Buch keine zukunftspessimistische Haltung vermitteln oder gar Angst vor der Zukunft machen will. Allein der Blick zurück auf die letzten 150 Jahre zeigt, dass nahezu jede Generation große Herausforderungen gemeistert hat – denken wir nur an den Deutsch-Französischen Krieg, den Ersten und den Zweiten Weltkrieg oder an die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise, das Dritte Reich oder die Wiedervereinigung. Auch war der technologische Wandel für meinen Großvater (s.o.) sicherlich einschneidender als für die Kinder von heute, die in ihn hineinwachsen und mit ihm groß werden. Welches Kind scheut vor neuer Technik so zurück wie es viele Erwachsene tun? Auch die heranwachsende Generation wird sich mit Sicherheit an die Zukunftsentwicklungen anpassen und die jeweiligen Anforderungen bewältigen. Aber dies wird ihr leichter gelingen, wenn wir sie darauf vorbereiten... Wie werden sich also Weltordnung, Umwelt, Technik, Wirtschaft, Arbeitswelt, Gesellschaft, Familie und Kindheit in den nächsten 20, 30 Jahren verändern? Auf diese Frage soll im Folgenden eine Antwort versucht werden. Der internationale Kontext
Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung von 7,3 auf ca. 9,7 Mrd. Menschen ansteigen. Dann kämen 72 Menschen auf einen Quadratkilometer Landfläche (ohne Antarktis). Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass es in Deutschland derzeit 226 Menschen sind. Allerdings findet das Bevölkerungswachstum vor allem in Regionen statt, die schon jetzt Probleme mit Wassermangel, unzureichender landwirtschaftlicher Produktion und Armut haben. Hier ist in Zukunft mit Wanderungsbewegungen und ethnischen Spannungen zu rechnen. So wird der Anteil der Menschen, die in den weniger entwickelten Regionen der Erde leben, von derzeit 83% auf 87% ansteigen. Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung wird von 29 Jahren voraussichtlich auf 36 Jahre im Jahr 2050 zunehmen. Es wird dann 2,2 Mrd. Menschen geben, die über 60 Jahre alt sind; heute sind es rund 750 Mio. In hoch entwickelten Ländern werden mit 416 Mio. Menschen 33%, in weniger entwickelten Ländern mit 1,6 Mrd. 20% und in den am wenigsten entwickelten Ländern mit 185 Mio. 11% der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein. Seit 2008 lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in Städten. Ihr Anteil wird in den kommenden Jahrzehnten weiter zunehmen – 2050 werden es fast drei Viertel sein. Viele Großstädte werden zu Megastädten mit mehr als 10 Mio. Einwohnern werden; ihre Zahl ist von 5 im Jahr 1975 auf 36 im Jahr 2016 angestiegen. In den meisten Städten werden Umweltprobleme (Luftverschmutzung, kein bzw. unsauberes Wasser, Müllberge, unzureichendes Klären von Abwasser) und Armut zunehmen. Derzeit leben rund 30% der Städter – etwa 1 Mrd. Menschen – in Slums; im Jahr 2020 werden es wahrscheinlich 1,4 und 2040 sogar 2 Mrd. sein. In den 40 weltweit größten Ballungsräumen werden zwei Drittel der Weltwirtschaftsleistung und 85% der technologischen Innovationen erbracht, obwohl hier nur 18% der Weltbevölkerung leben. Die meisten Warenströme verlaufen zwischen diesen Zentren bzw. zwischen ihnen und dem jeweiligen Umfeld. In den Ballungsräumen haben die meisten Konzerne ihren Sitz; hier agiert eine zunehmend global denkende und lebende Elite. Zu ihnen stoßen immer mehr Akademiker und Fachkräfte hinzu, die zuvor in Entwicklungsländern lebten, weil sie in den OECD- bzw. Schwellenländern bessere berufliche Chancen haben und mehr verdienen. Diese Menschen „leben“ die Globalisierung, bilden aber nur eine kleine Minderheit: Rund 90% der Weltbevölkerung kennt ausschließlich ihr Heimatland – und hier oft nur die Region um ihren Geburtsort herum. So gibt es im Grunde bloß eine „Semi-Globalisierung“ (Pankaj Ghemawat). Das Weltgeschehen wird in den nächsten Jahren durch eine Vielzahl aktueller bzw. sich abzeichnender Krisen dominiert werden. Dazu gehören beispielsweise: negative Folgen des Outsourcings: Da Unternehmen Arbeitsplätze in „billigere“ Länder verlagert haben, ist in vielen höher entwickelten Staaten zum einen die Arbeitslosenquote gestiegen und stagnieren zum anderen die Erwerbseinkommen der Arbeitnehmer. Zudem haben sich in vielen OECD-, Schwellen- und Entwicklungsländern die Arbeitsbedingungen verschlechtert oder wird der Umweltschutz vernachlässigt, weil man entweder Arbeitsplätze halten oder „teurere“ Länder unterbieten will. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen von höher zu weniger entwickelten Ländern wird erst dann ein Ende finden, wenn Roboter billiger als Arbeitnehmer in Schwellen- und Entwicklungsländern produzieren können oder wenn aufgrund gestiegener Energiepreise die Transportkosten zu hoch werden. Das wird vor allem für Arbeitsplätze in der Industrie gelten, weniger aber für solche im Dienstleistungsbereich, in der Forschung und Entwicklung. neue Finanz- und Wirtschaftskrisen: Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) haben die globalen Schulden ein Rekordniveau erreicht und entsprechen 225% der globalen Wirtschaftsleistung. Damit sei die Welt höher verschuldet als vor der Finanzkrise von 2009. Beispielsweise hätte die öffentliche Verschuldung in den Industrieländern ein Niveau von 105% der Wirtschaftsleistung erreicht. Die hohe Staatsverschuldung könnte zu neuen Krisen auf den Finanzmärkten führen, da Unternehmen der Finanzbranche (insbesondere Banken) in hohem Maße in Staatsschulden investiert haben. Aber auch Unternehmen und Privathaushalte hätten hohe Schulden angehäuft, die bei einer Rezession und dem damit verbundenen Anstieg der Arbeitslosenquote oft nicht getilgt werden...



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