Buch, Deutsch, 132 Seiten, Format (B × H): 123 mm x 195 mm
Buch, Deutsch, 132 Seiten, Format (B × H): 123 mm x 195 mm
ISBN: 978-3-03867-113-8
Verlag: Brotsuppe, Verlag Die
»Das Handbuch Phosphor und Streichhölzer« ist nach »Amt für Lichtbildprojektion« (2015) und »Die Erde und ihr Trabant« (2019) der dritte Prosaband des Tessiner Autors Matteo Terzaghi. Der Titel des Buchs spielt auf ein altes Handbuch über die Industrie des Phosphors und der Streichhölzer an, dank dem ein ungelöstes Rätsel aus der Kindheit unverhofft noch geklärt werden kann. Passagen über und in der Sprache alter Handbücher (die eine Art abenteuerliche Gebrauchsanleitungen für die Welt sind), Kindheitsobsessionen und Fantasien, die im Erwachsenenalter wieder auftauchen, kleine Märchen, persönliche Erinnerungen und eher essayistische Texte verweben sich zu einem Ganzen, das immer wieder überrascht und zum Nachdenken anregt. Im Oktober 2024 erhielt Matteo Terzaghi »für seine Erkundungen, die vom Lokalen, Alltäglichen und Vernachlässigten ausgehen, um sprachliche und universelle Fragen zu erhellen«, eine Ehrengabe der Martin-Bodmer-Stiftung (Gottfried-Keller-Preis).
Matteo Terzaghi und Barbara Sauser stehen für Lesungen zur Verfügung.
Zielgruppe
für Erwachsene, die gerne in Erinnerungen stöbern
Weitere Infos & Material
Eine kleine Theorie. In den ersten zehn bis maximal fünfzehn Lebensjahren, in jenem Zeitraum also, der gemeinhin Kindheit genannt wird, sammeln und häufen wir eine Unmenge an Fragen an. Wie Streichhölzer, die zu Streichhölzern hinzugefügt werden, Streichholzschachteln, die zu Streichholzschachteln hinzugefügt werden. Jede neue Begegnung, jedes neue Wort, jede neue Schattierung von Emotionen und Gefühlen, jede Vorahnung, jeder neue Streich der Wahrnehmung oder des Gedächtnisses eröffnet neue Perspektiven und wirft eine Anzahl Fragen auf. Später im Leben wird sich ein Grossteil dieser Fragen erledigen, man lässt sie fallen oder vergisst sie, während andere möglicherweise irgendeine Form von Antwort finden. Ein Streichholz – oder Schwefelholz, wie es an manchen Orten noch heisst – liegt jahrelang im Dunkeln, bis es von jetzt auf gleich all seine Energie abgeben soll. Sein grosser Moment. So kurz die Flamme auch währt, und sie währt wirklich kurz!, etwas wird sich vollzogen haben.