E-Book, Deutsch, Band 1840, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Terrid Perry Rhodan 1840: Locksignal Frieden
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-1839-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Die Tolkander"
E-Book, Deutsch, Band 1840, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-1839-4
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Verhandlungen mit den Tolkandern - Milliarden von Lebewesen sind bedroht Während Perry Rhodan und Reginald Bull sich in der fremden Galaxis Plantagoo behaupten müssen und Alaska Saedelaere in Tolkandir grauenvolle Erkenntnisse erlangt, geht die unheimliche Invasion in der Menschheitsgalaxis weiter. Im Frühjahr 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung haben sich über 200.000 Raumschiffe der sogenannten Tolkander in der Milchstraße angesammelt. Die Besatzungen dieser Raumschiffe - die Neezer, Gazkar, Alazar und Eloundar - haben Planeten besetzt und von der restlichen Galaxis abgeriegelt. Die Bewohner dieser Planeten, von den Tolkandern als 'Bund' bezeichnet, werden offenbar für einen geheimnisvollen Zweck benötigt, den bislang kein Galaktiker herausfinden konnte. Zwar konnten in riskanten Kommandoeinsätzen Informationen über die Invasoren gesammelt werden, aber das reichte nicht aus. Ein Erkundungstrupp unter Ronald Tekener konnte sogar das Humanidrom sprengen, bezahlte diese Leistung aber mit hohen Verlusten. Der von Atlan geplante Großangriff auf die Tolkander lässt bislang auf sich warten, die Fremden sind zu stark und verfügen mit dem Tangle-Scan über eine äußerst wirkungsvolle Abwehr. Die Menschen in der Galaxis müssen so fast hilflos zuschauen, wie sich die Tolkander breitmachen. Dann aber beschleunigt sich alles: Auf einigen Brutplaneten sterben alle Intelligenzwesen - und die Chaeroder erscheinen mit ihrem LOCKSIGNAL FRIEDEN ...
PETER TERRID Seine Spezialität waren die spannende, lebensnahe Darstellung von Menschen - oder Außerirdischen - in Extremsituationen, in denen sie über ihr 'normales Maß' hinauswuchsen. Die Rede ist von dem Kölner Schriftsteller Wolfpeter Ritter, der unter dem Pseudonym Peter Terrid Dutzende von PERRY RHODAN-Romanen geschrieben hat. Bereits im Verlauf seiner Studentenzeit schlug der 1949 geborene Wolfpeter Ritter alias Peter Terrid den Weg zur Schriftstellerei ein: Tagsüber studierte er im Wintersemester 1969/70 Geschichte, Soziologie und politische Wissenschaften, abends setzte er sich an die Schreibmaschine und verfaßte seinen ersten Roman. 'Mit bodenloser Unverschämtheit bat ich dann einen der PERRY RHODAN-Autoren, mir bei meinen literarischen Gehversuchen zu helfen.' Terrid schickte sein Manuskript nach München, wo sich sein Vorbild Hans Kneifel die Zeit nahm und das Werk prüfte. Terrid selbstkritisch: 'Meinen ersten Roman mußte ich viermal neu schreiben, bevor mein freundlicher Helfer ihn endlich an den Lektor abschickte.' Das tat dem Werk offenbar gut: 'Das Pendel der Zeit', ein packend geschriebenes Zeitreise-Abenteuer, kam 1970 in der bei Pabel erscheinenden Heftromanreihe 'Terra Nova' heraus. Rasch folgten weitere Romane, die dem Autor bei Kritikern wie Lesern einen sehr guten Ruf verschafften. Terrid gewann sogar alten Science Fiction-Ideen neue Aspekte ab und glänzte bereits zu dieser Zeit durch eine ausgefeilte Charakterisierung seiner Hauptpersonen. Grund genug für ihn, das ungeliebte Studium zu beenden und sich vollends auf das Wagnis der freien Schriftstellerei einzulassen. Für die Heftromanreihe 'Terra Astra' entwickelte Terrid das Epos um die 'Time Squad', ein actiongeladenes Abenteuer, das verschiedene Zeitepochen verband. Der Einstieg zuerst bei der ATLAN- und später bei der PERRY RHODAN-Serie war für den profilierten Autor daher eine logische Folge. Terrid schätzte die Science Fiction als wichtigen Bestandteil der modernen Unterhaltungsliteratur: 'Nur hier hat der Autor noch die Möglichkeit, sich etwas völlig neues einfallen zu lassen.' Das hat ihn aber nicht davor bewahrt, auch in ganz anderen literarischen Sparten tätig zu werden. So hat er beispielsweise an beiden Versuchen, deutschsprachige Fantasy-Reihen zu publizieren, aktiv mitgewirkt: Romane aus seiner Feder erschienen in den 70er Jahren bei 'Dragon' und in den 80er Jahren bei 'Mythor'. Unter dem Pseudonym John Catlin schrieb er darüber hinaus Western, unter Pierre Lykoff arbeitete er an der Horror-Reihe 'Dämonenkiller' mit, und als Patrick Wynes publizierte er in den Krimi-Reihen 'Kommissar X' und 'Die Katze'. Für den Bereich des Frauenromans besorgte sich der Schriftsteller übrigens konsequenterweise ein weibliches Pseudonym: 'Gaslicht'-Romane erschienen unter Patricia Wynes. Überraschend verstarb Peter Terrid am 8. Dezember 1998, in Köln-Porz mit nur 49 Jahren an Herzversagen.
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1.
»Was wir brauchen ist Zeit«, sagte Ychandor besorgt. »Die Entwicklung der Dinge läuft uns sonst davon, und wir werden unser höchstes Ziel nicht erreichen. Ihr wisst, was das bedeutet!« Seine Gefährten in der Zentrale des Industrieschiffes machten Gesten der Zustimmung. Untereinander waren sie nicht nur gleichartig, sondern auch gleichberechtigt; dennoch nahm Ychandor unter den Koordinatoren eine Art Vorrangstellung ein. Er war weder bestellt noch gewählt worden, aber unter den vier Chaerodern hatte er sich als Fähigster erwiesen. Vor allem als derjenige, der die Mentalität der Zielwesen am besten begreifen und beurteilen konnte. »Immerhin«, versetzte Lachynese ruhig, »bringen wir ein beträchtliches Potenzial in diese Galaxis. Wir sind dreihundert von unserer Art, so viele waren es noch nie. Wir haben zweitausend Wahre Ingenieure zu unserer Verfügung, auf insgesamt sechzig Industrieschiffen. Unsere Flotten im Aktionsgebiet sind über zweihunderttausend Einheiten stark, und wir sind unseren Feinden technisch weit überlegen …« »Wie zu vermuten gewesen war«, warf Bruydeinen ein. »Aber ich verstehe deine Sorgen, Ychandor. Indessen glaube ich, dass dreihundert Welten, auf denen wir Vivoc ausgebracht haben, für unsere heilige Mission vollkommen ausreichend sein sollten.« Ychandor machte abwehrende Gesten. »Es könnte knapp werden«, gab er zu bedenken. Das Industrieschiff, das ihn und seine drei Artgenossen beförderte, war im Anflug auf eine Welt, die von den Feinden Matjuula genannt wurde. Vor einigen Wochen war Matjuula Ziel einer kleinen Tolkanderflotte gewesen; rund 2000 Einheiten der Neezer, Gazkar und Eloundar hatten genügt. Der Widerstand der Bewohner war rasch gebrochen worden, ebenso gescheitert waren die Versuche der LFT und anderer, sich dem Angriff zu widersetzen. Ihre Flotten waren gleichsam aus dem Raum geblasen worden. Die Übermacht der Tolkander und die Wirksamkeit des Tangle-Scans hatten ausgereicht, jeden Widerstand rasch zum Zusammenbruch zu bringen. Ychandor konnte eine stille Freude nicht unterdrücken, wenn er sich daran erinnerte. Vor allem der Tangle-Scan hatte sich für die Feinde als unüberwindlich gezeigt und sie eines Besseren belehrt. Wozu auch sich wehren? Die Bewohner solcher Welten hatten ihren naturgegebenen Zweck in der Lebensentwicklung der Tolkander. Je weniger sie sich wehrten und sträubten, je weniger von ihnen getötet wurden, um so besser für den heiligen Zweck. Vivoc brauchte den Bund, und nur für den Bund – letztlich – waren die Bewohner Matjuulas geschaffen worden. Unither hießen sie. Nicht, dass das wichtig gewesen wäre, aber Ychandor, der Chaeroder, nahm seine Aufgabe als Koordinator sehr ernst und registrierte mit großer Gewissenhaftigkeit auch geringfügige Details bei allen Missionen. »Matjuula kommt in Sicht!«, wurde Ychandor gemeldet. »Sehr gut«, lobte er und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Darstellung der Ortung. Matjuula war eine Welt, die buchstäblich geschaffen war für den Bund. Es gab eine Atmosphäre mit genügend Sauerstoff. Es gab Wasser und hinreichend Wärme, und es gab genug intelligentes Leben für den Bund. Darauf allein kam es an, alles andere war nebensächlich. Die Unither, die auf Matjuula lebten, sahen das vermutlich anders, dessen war sich Ychandor bewusst. Aber nicht jeder, dem im großen Kosmos eine Aufgabe zugewiesen worden war, musste mit diesem Lebenszweck zufrieden sein oder auch nur einverstanden. Es war typisch für diese Wesen, dass sie vornehmlich an die Sicherung der persönlichen Existenz dachten und weniger in großen kosmischen Zusammenhängen. Die erhabenen Gegebenheiten waren ihnen nicht zugänglich. Seltsam eigentlich, fand Ychandor, denn schließlich verhielten sich die Feinde ebenso wie die Tolkander. So hatten einige Völker der Feinde – Ychandor hatte sich gründlich informiert – die sehr eigentümliche Angewohnheit, Geräuschfolgen ohne Sinn und Zweck zusammenzustellen, die sie Musik nannten und für sehr wichtig erachteten. Aber fragten die Feinde beispielsweise die ihnen untergeordneten Geschöpfe, ob sie damit einverstanden waren, getötet und verzehrt zu werden, damit ein sogenannter Musiker seine Werke erschaffen konnte? Keineswegs. Die Feinde taten das, was ihnen nach ihrem Verständnis von Kultur, Zivilisation und Künsten nötig erschien, und sie taten es gelassen, ohne Skrupel, und – auch hier durchaus eine Parallele zu den Tolkandern – so effizient und schmerzfrei wie möglich. Ychandor sah durchaus ein, dass die Feinde davon ausgingen, solche Dinge zu brauchen, und sie taten das, was für das Erreichen eines solchen geheiligten Endzwecks notwendig war. Nichts anderes taten die Tolkander. In ihrem Lebenssystem fiel den Unithern die Rolle zu, zum Bund zu werden und zum Absolutum beizutragen, ob sie es nun verstanden oder nicht. Es war nötig, also musste es geschehen, um den Zyklus zu erhalten, wie die Natur es gewollt hatte. »Sie sind bereits beim Abtransport«, konstatierte Eychesch. Er kontrollierte die Uhr. »Ist es dafür nicht zu früh?« Ychandor konnte dem nur beipflichten. Die Natur war mitunter grausam zu ihren Geschöpfen. Die Tolkander hatten das Ihre getan, um das absolute Ereignis möglich zu machen. Sie hatten diese Welt erobert, durch Neezer, Gazkar und Eloundar. Vivoc war ausgebracht worden, hatte sich entwickelt und war gereift. Zuerst waren aus Vivoc die niederen Arten hervorgegangen, Gazkar und Neezer. Dann, etwas später und daher auch seltener, Alazar. Noch später waren einige Eloundar aus Vivoc hervorgegangen. So war es schon immer gewesen, so geschah es jetzt, und so würde es immer sein, bis in alle Ewigkeit. Ychandor konnte auf der Darstellung sehen, wie die Raumschiffe beladen wurden, vornehmlich mit technischem Gerät, das für tolkandische Zwecke gebraucht werden konnte. Ychandor machte eine Geste des Unwillens und stellte eine Verbindung zur Planetenoberfläche her. Er bekam einen der Alazar-Kommandanten auf Matjuula zu sprechen. »Ich sehe, dass ihr die Schiffe überaus reichlich beladet«, konstatierte der Koordinator. Immer wieder kam es zu solchen Szenen, wie er aus leidvoller Erfahrung wusste. »Wir wollen die vorhandene Kapazität optimal ausnutzen«, wehrte sich der Alazar zögernd. »Wir …« Ychandor winkte ab. Immer die gleichen Ausreden – die er allerdings sehr gut verstand. Sie stopften die Raumschiffe immer so voll, dass möglichst wenige Passagiere mitgenommen werden konnten. Und wie immer waren die Besatzungen der Raumschiffe sehr betroffen und betrübt, dass sie den Planeten verlassen mussten. Ychandor konnte sie verstehen. Welcher Neezer, Gazka, Alazar oder Eloundar verließ schon gern eine Welt des Bundes? Viel lieber blieb er zurück, zur Betreuung und Überwachung des Bundes und vor allem zur sorgsamen Betreuung der noch lebenden, aber nicht ausgeschlüpften Vivoc. Sie alle wollten teilhaben am großen Ereignis des Absolutums und ihr Leben dafür hingeben. Eine verständliche Reaktion aus Ychandors Sicht. Wäre es ihm bestimmt gewesen, als Alazar zu entstehen, hätte er nicht anders gehandelt als dieser Kommandant. Aber schließlich wurden auch die Gazkar und die anderen gebraucht, und sei es für so nebensächliche Aufgaben wie das Erobern einer Galaxie. Alles und jeder hatte im Lebensrhythmus der Tolkander seinen Platz, seinen Zweck und seine Bestimmung, ob sie ihm passte oder nicht. Und es war die Aufgabe der Koordinatoren, dafür zu sorgen, dass für jeden gewünschten operativen Zweck genügend Leben zur Verfügung stand. Immerhin konnte Ychandor zu seiner Zufriedenheit feststellen, dass für den gewünschten Zweck genügend Bund vorhanden war, in diesem Fall repräsentiert durch die Spezies der Unither. Sie waren, aus tolkandischer Sicht und nach der einschlägigen Erfahrung, nicht optimal geeignet, aber durchaus brauchbar. Der Tangle-Scan sorgte dafür, dass sie nicht in Unwillen oder gar Rebellion verfielen, das Ereignis womöglich gar in Frage stellten oder – noch unausdenkbarer – gar gefährdeten. »Startet!«, bestimmte Ychandor. Hinter ihm wies sein Kollege Eychesch einen anderen Kommandanten zurecht, der augenscheinlich den Versuch machte, den Planeten zu umfliegen, sich gewissermaßen im Sichtschatten des Planeten zu verstecken und dort wieder zu landen – alles zu dem einen Zweck, doch am Absolutum teilzuhaben. »Immer wieder das gleiche …«, murmelte Ychandor verdrossen. Früher – die Sage berichtete davon – musste es beim Absolutum chaotisch zugegangen sein, mit verheerenden Folgen für das Ereignis und die Lebensformen der Tolkander. Jetzt aber waren alle nötigen Schritte sorgsam geplant, wurden von den Chaerodern überwacht und kontrolliert. Und doch gab es auch hier manchmal Pannen, sie ließen sich einfach nicht vermeiden. Jetzt noch nicht, aber Ychandor war sicher: Noch ein Zyklus, vielleicht zwei, höchstens, dann hatten die Tolkander alle denkbaren Probleme restlos im Griff, dann würde es keinerlei Pannen mehr geben, von Fehlschlägen ganz zu schweigen. Auf dem Panoramaschirm konnte Ychandor verfolgen, wie die Flotteneinheiten den Planeten verließen und in den freien Raum hinausstrebten. Sie taten es widerwillig und zögernd, aber sie gehorchten; etwas anderes war ihnen, ihrer Natur nach, gar nicht möglich. Und dann trat das ein, auf das die zurückgebliebenen Tolkander sehnsuchtsvoll gewartet hatten, an ihrer Spitze ein Eloundar im Zustand vollkommener Verzückung. Das Absolutum trat ein … Ychandor wandte sich ab und machte eine fahrige Geste. »Zu früh!«, murmelte er. »Viel zu...