E-Book, Deutsch, Band 1821, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Terrid Perry Rhodan 1821: Invasion der Igelschiffe
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-1820-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Die Tolkander"
E-Book, Deutsch, Band 1821, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-1820-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Großalarm für die Milchstraße - die Tolkander starten ihre Offensive Die Situation in der Milchstraße ist zum Jahresbeginn 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ziemlich angespannt. Mysteriöse Igelschiffe kreuzen in der Galaxis; sie haben schon mehrere Planeten besetzt und komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Bisher hat man so gut wie keine gesicherten Erkenntnisse über die Fremden. Das in sich zerstrittene Galaktikum weiß keine Lösung, ist derzeit auch zu weit von einer Einigung entfernt: Misstrauen herrscht zwischen den großen Machtblöcken der Galaxis. Zudem ist in direkter Nachbarschaft der Erde eine fremde Kultur aufgetaucht - auf Trokan, dem 'zweiten Mars'. Im Schutze eines Zeitrafferfeldes, das 250 Millionen Jahre in nicht einmal 70 Real-Jahren ablaufen ließ, entwickelte sich die Zivilisation der Herreach. Kein Mensch in der Milchstraße weiß Bescheid, wo Perry Rhodan sowie seine Freunde Reginald Bull und Alaska Saedelaere sind; sie verschwanden im Pilzdom auf Trokan und tauchten bisher nicht wieder auf. Während es Alaska in die Galaxis Bröhnder verschlagen hat, sind Rhodan und Bull in Plantagoo unterwegs. Währenddessen spitzt sich die Situation in der Milchstraße zu. Zu den bisherigen Flotten gesellen sich neue Raumschiffe, und es kommt endgültig zur INVASION DER IGELSCHIFFE ...
PETER TERRID Seine Spezialität waren die spannende, lebensnahe Darstellung von Menschen - oder Außerirdischen - in Extremsituationen, in denen sie über ihr 'normales Maß' hinauswuchsen. Die Rede ist von dem Kölner Schriftsteller Wolfpeter Ritter, der unter dem Pseudonym Peter Terrid Dutzende von PERRY RHODAN-Romanen geschrieben hat. Bereits im Verlauf seiner Studentenzeit schlug der 1949 geborene Wolfpeter Ritter alias Peter Terrid den Weg zur Schriftstellerei ein: Tagsüber studierte er im Wintersemester 1969/70 Geschichte, Soziologie und politische Wissenschaften, abends setzte er sich an die Schreibmaschine und verfaßte seinen ersten Roman. 'Mit bodenloser Unverschämtheit bat ich dann einen der PERRY RHODAN-Autoren, mir bei meinen literarischen Gehversuchen zu helfen.' Terrid schickte sein Manuskript nach München, wo sich sein Vorbild Hans Kneifel die Zeit nahm und das Werk prüfte. Terrid selbstkritisch: 'Meinen ersten Roman mußte ich viermal neu schreiben, bevor mein freundlicher Helfer ihn endlich an den Lektor abschickte.' Das tat dem Werk offenbar gut: 'Das Pendel der Zeit', ein packend geschriebenes Zeitreise-Abenteuer, kam 1970 in der bei Pabel erscheinenden Heftromanreihe 'Terra Nova' heraus. Rasch folgten weitere Romane, die dem Autor bei Kritikern wie Lesern einen sehr guten Ruf verschafften. Terrid gewann sogar alten Science Fiction-Ideen neue Aspekte ab und glänzte bereits zu dieser Zeit durch eine ausgefeilte Charakterisierung seiner Hauptpersonen. Grund genug für ihn, das ungeliebte Studium zu beenden und sich vollends auf das Wagnis der freien Schriftstellerei einzulassen. Für die Heftromanreihe 'Terra Astra' entwickelte Terrid das Epos um die 'Time Squad', ein actiongeladenes Abenteuer, das verschiedene Zeitepochen verband. Der Einstieg zuerst bei der ATLAN- und später bei der PERRY RHODAN-Serie war für den profilierten Autor daher eine logische Folge. Terrid schätzte die Science Fiction als wichtigen Bestandteil der modernen Unterhaltungsliteratur: 'Nur hier hat der Autor noch die Möglichkeit, sich etwas völlig neues einfallen zu lassen.' Das hat ihn aber nicht davor bewahrt, auch in ganz anderen literarischen Sparten tätig zu werden. So hat er beispielsweise an beiden Versuchen, deutschsprachige Fantasy-Reihen zu publizieren, aktiv mitgewirkt: Romane aus seiner Feder erschienen in den 70er Jahren bei 'Dragon' und in den 80er Jahren bei 'Mythor'. Unter dem Pseudonym John Catlin schrieb er darüber hinaus Western, unter Pierre Lykoff arbeitete er an der Horror-Reihe 'Dämonenkiller' mit, und als Patrick Wynes publizierte er in den Krimi-Reihen 'Kommissar X' und 'Die Katze'. Für den Bereich des Frauenromans besorgte sich der Schriftsteller übrigens konsequenterweise ein weibliches Pseudonym: 'Gaslicht'-Romane erschienen unter Patricia Wynes. Überraschend verstarb Peter Terrid am 8. Dezember 1998, in Köln-Porz mit nur 49 Jahren an Herzversagen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1.
Kataora-System Das Schlimmste war der Lärm. An die unaufhörlichen Vibrationen des Bodens konnte man sich, wenn auch mühsam, gewöhnen. Der aufgewirbelte Staub wurde von der Bewetterung wirksam abgefangen und ausgefiltert. Doch der tosende Krach, den die Maschinen machten, wenn sie sich durch das Gestein fraßen, der blieb erhalten. Zwar gab es technische Möglichkeiten, mit Lärm fertig zu werden, aber da hatte das Minenunternehmen wohl sparen wollen. Die Anlagen zur Erzeugung von Kontraschall waren nicht eben billig. Dabei wurde dem entstehenden Lärm ein gleich lauter Krach mit einer phasenverschobenen Amplitude entgegengesetzt: Wellentäler und -berge der Schwingungen hoben sich gegenseitig auf und reduzierten das Geräusch gewaltig. So hatte man zu einem anderen Mittel gegriffen: Ohrschützer und -hörer und kleine Mikrophone, über die man sich verständigen konnte. Daniela M'Puno ließ die Sirene ertönen, die jedermann im Stollen hören konnte. Sie zeigte an, dass wieder einmal eine Sprengung bevorstand. Die hochgewachsene Frau wartete eine Minute, bis das Schrillen abgeebbt war. »Alles klar?«, fragte sie. Nacheinander trudelten die Klarmeldungen bei ihr ein. Sie zählte im Stillen mit, bis sie sicher war, dass sich auch alle Nebenstollen gemeldet hatten. Bergbau war auch im Jahr 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ein riskanter Job. Die Gefahren, die schon in der Vergangenheit bestanden hatten, waren im großen und ganzen geblieben. Jedenfalls galt das für Welten wie Kataora, auf denen sich der technische Standard in Grenzen hielt. Auf den großen und bedeutenden Minenwelten wurde ein gewaltiger Aufwand betrieben, nicht nur, was die Ausstattung mit Robotern und allen Arten von Sicherheitssystemen anging. Aber Kataora war eine unbedeutende Welt; die Produktionsziffern lagen nicht sehr hoch, die Ausrüstung hatte schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Der Abbau von Kohle und Erz war nur deshalb rentabel, weil vom Unternehmen die Kosten gnadenlos gedrückt wurden. Immerhin: Seit zweiundzwanzig Jahren hatte es auf Kataora keinen tödlichen Unfall mehr gegeben, nur zwei Schwerverletzte waren angefallen. Daniela M'Puno erreichte nach drei Minuten den Gleiter und stieg ein. Das Fahrzeug beförderte sie zum Hauptstollen, von wo aus die Explosion per Funkfernzündung ausgelöst werden sollte. Inzwischen hatten sich die Frauen und Männer, die unter Kataora arbeiteten, dort eingefunden. Die Arbeit wurde für die Zeit der Sprengung eingestellt, auch die schweren robotgesteuerten Abbaumaschinen standen still. Daniela blickte sich um. Alle Arbeiterinnen und Arbeiter dieser Schicht hatten sich eingefunden. Sie nickte kurz und löste dann die Sprengung aus. Eine Sekunde lang blieb es völlig ruhig, dann grollte der Lärm der Explosion durch den Stollen; eine dichte Wolke pulvrigen Kohlenstaubs wälzte sich heran, wurde aber von der Belüftung erfasst und so schnell abgesogen, dass nichts von dem zerstäubten Material bei den Menschen ankam. Daniela M'Puno blickte auf ihr Kombiinstrument. Die Atemluft war frisch und klar und angenehm temperiert. Hier, vier Kilometer unter der Oberfläche von Kataora, war es normalerweise unerträglich heiß; nur eine hochwirksame Belüftung erlaubte, dass überhaupt Menschen in dieser Tiefe arbeiten konnten. »Kein Anzeichen von Gas«, gab sie bekannt. »Es kann weitergehen.« Alltag auf Kataora … Der Planet war vor Jahrmillionen von dichten Urwäldern bedeckt gewesen. Reste dieser Wälder waren im Laufe der Jahrmillionen von Sedimenten bedeckt worden und hatten sich unter Druck und Hitze in Kohle verwandelt – genau so, wie es auf der Erde und zahlreichen anderen Planeten ebenfalls geschehen war. Auf Terra wurden seit langem keine Kohlen mehr gefeuert. Zum einen war dieser Rohstoff als Lieferant hochwertiger Energie entbehrlich geworden. Zum anderen waren die eventuell noch erreichbaren Flöze so tief gelagert, dass der Abbau immens teuer geworden wäre – zumal man dabei auch den Zustand der darüberliegenden Oberfläche zu berücksichtigen hatte. Auf Kataora brauchte man solche Rücksichten nicht zu nehmen. Der Planet war nicht sehr dicht besiedelt. Es gab einige Dutzend Millionen Menschen, die auf der Oberfläche wohnten und sich meist mit Ackerbau und Viehzucht befassten. Was diese Bevölkerungsgruppe produzierte, reichte für den Eigenbedarf und konnte auf andere Welten exportiert werden. Vor allem die Zentralwelten der galaktischen Völker waren so stark bevölkert, dass sie sich unmöglich selbst ernähren konnten. Sie waren auf Importe angewiesen, auf Farmplaneten, Ranchwelten und Systeme, die bergbautechnisch ausgebeutet werden konnten. Angesichts der ungeheuren Fülle von Welten war es längst nicht mehr nötig, auch den letzten Krümel Erz oder Kohle auszugraben, man beschränkte sich auf die reichen und ergiebigen Fundstellen – zum Vorteil des Planeten, der diesen begrenzten Aderlass meist gut verkraften konnte, ohne dass seine Umwelt dabei zum Teufel ging. Natürlich ließ sich praktisch jeder Rohstoff per Kern-Synthese herstellen, aber dieses Verfahren war kostspielig und riskant. Mit dem Gleiter kehrte die kräftige Frau in den Hauptstollen zurück, dann stieg sie aus und legte die letzten Meter zu Fuß zurück. Sie nickte zufrieden. Die Sprengung war so verlaufen, wie sie es berechnet und erwartet hatte. Ein fünfhundert Meter langes Stück der kohleführenden Schicht war herausgesprengt worden. Dank der modernen Sprengstoffe, bei denen man die Wirkungsebene sehr genau einstellen konnte, lag die Rohkohle nun in bequem abbaubaren Brocken vor. Daniela forderte die Roboter an und schickte die Maschinen an die Arbeit. Es verstand sich von selbst, dass der wirklich gefährliche und kräftezehrende Teil dieses Bergbaus von Maschinen erledigt wurde. Aber es blieb noch genügend Risiko für die organischen Geschöpfe übrig. Während die Robots die ersten mächtigen Kohlebrocken verluden, waren andere Maschinen damit beschäftigt, den Schacht abzuteufen, damit er nicht einstürzen konnte. Wenige Minuten nach der erfolgreichen Sprengung lief die Arbeit unter Tage wieder auf Hochtouren. Zeit war kostbar, jede Minute ergiebiger Förderung zählte. Theoretisch – eines der meistbenutzten Worte der modernen Technik – hätte man bei entsprechendem Aufwand an Energie und Material diesen Stollen derart kompakt absichern können, dass er schlagende Wetter ebenso wie Wassereinbrüche und Erdbeben hätte verkraften können. In der Praxis aber kostete Sicherheit Geld – und jeder Unternehmer in dieser Branche war geübt darin, das Für und Wider auszukalkulieren. Wenn man den Sicherheitsaufwand ein wenig reduzierte, sparte man viel Geld, erhöhte aber auch das Risiko für die Arbeiter und Angestellten – und vor allem für das hochwertige und teure Abbaugerät. Auf Kataora hatte man sich dafür entschieden, die immer noch anstrengende und gefährliche Arbeit solchen Menschen zu übertragen, die bei entsprechender Bezahlung bereit waren, das Risiko eines Unfalls zu tragen. Es war nicht sehr hoch, aber es bestand. Gebraucht wurden Menschen, weil nur sie in der Lage waren, schnell und billig gewisse Dinge abzuschätzen und Entscheidungen zu treffen. Daniela M'Puno war eine solche Expertin. Sie hatte einen Riecher dafür entwickelt, an welchen Stellen das Gestein mürber und bröckeliger war als sonst, wo man besondere Verstärkungen anbringen musste und in welche Richtung erzführende Schichten unter der Erde weiterliefen. »Bayete, Nkosikazi!«, klang eine Stimme in Danielas Ohrhörern auf. Sie wandte sich um und grinste. Kim Chun Kee stammte wie sie von Terra. Unter seinen Vorfahren hatten Asiaten dominiert, was deutlich zu sehen war. Kim Chun Kee hatte sehr schwarzes Haar und mandelförmige Augen; ein nicht besonders großer, aber zäher und mutiger Mann, der über bemerkenswerte Kräfte verfügte, wenn er sie brauchte. Wenn er, wie in diesem Augenblick, neben Daniela stand, war er zwei Köpfe kleiner als sie und musste den Kopf in den Nacken legen, um sie anblicken zu können. Und das tat er oft und gern. Dass Daniela hundertneunzig Zentimeter groß war und genug Muskelmasse besaß, um damit zwei Kees auszustaffieren, schien ihn überhaupt nicht zu stören. Auch nicht, dass Daniela ihm mehr als einmal klargemacht hatte, dass sie zur Zeit keinen Appetit auf einen Partner, Liebhaber oder gar Ehemann verspürte. »Ein Kee gibt niemals auf«, hatte er dazu nur stets lächelnd angemerkt. »Und glaube mir, wir Kees wollen und kriegen immer das Allerbeste.« Daniela grinste. »Bayete, Nkosikazi!«, war eine sehr ehrerbietige Begrüßung in der ehemaligen Sprache ihres Volkes, meist nur der Herrscherin vorbehalten. Daniela stammte entfernt vom Volk der Zulu ab; sie konnte einen Teil ihrer Abstammung bis auf Ceteswayo zurückführen, den großen Herrscher der Zulu, der die Weißen bei Isandhluana vernichtend geschlagen hatte. Daniela gehörte zu den zahlreichen Terranern, die sich für ihre eigene Geschichte brennend interessierten und vieles unternahmen, um diese Vergangenheit wenigstens privat zu rekonstruieren: Man lernte die alten Sprachen, erforschte überkommene Sitten und Gebräuche und übernahm sie teilweise, wenn auch nicht gerade im Alltag. »Seit wann sprichst du Zulu?«, erkundigte sich Daniela M'Puno sarkastisch. »Wäre es in deinem Fall nicht angebrachter, Koreanisch zu lernen?« »Wozu, dann könnte ich nur mit mir selbst reden«, versetzte Kim Chun Kee trocken. »Ich will aber mit dir reden.« »Und was hast du zu sagen? Keine weiteren Liebeserklärungen, Kee. Langsam macht mich deine Dauerwerbung...