Templeton | Kümmern erlaubt, verlieben verboten | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Templeton Kümmern erlaubt, verlieben verboten


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-4644-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-4644-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Pass auf sie auf!' Levi Talbot hat versprochen, sich um die Witwe seines besten Freundes zu kümmern - nicht, sich in sie zu verlieben! Doch Valerie ist einfach zu betörend. Vergeblich wehrt Levi sich dagegen, dass er die schöne junge Mutter mit jedem Tag heftiger begehrt ...



Manche Menschen wissen, sie sind zum Schreiben geboren. Bei Karen Templeton ließ diese Erkenntnis ein wenig auf sich warten ... Davor hatte sie Gelegenheit, sehr viele verschiedene Dinge auszuprobieren, die ihr jetzt beim Schreiben zugutekommen. Und welche waren das? Zuerst, gleich nach der Schule, wollte sie Schauspielerin werden und schaffte tatsächlich die Aufnahmeprüfung in die Schauspielklasse der North Carolina School of Art. Eine Weile lang war das das Richtige, doch nach zwei Jahren merkte Karen Templeton, dass ihr diese Bretter doch nicht die Welt bedeuteten. Also wechselte sie zum Kostümdesign, und dort wurde ihr zweierlei klar: Erstens wollte sie nicht ihr Leben lang Kostüme nähen. Und zweitens hatte sie nicht vor, New York jemals wieder zu verlassen. Denn sie hatte hier die Liebe ihres Lebens getroffen! So blieb sie also im Big Apple und schlug sich mit unterschiedlichen kleinen Jobs durch. Zum Beispiel arbeitete sie im renommierten Kaufhaus Saks Fifth Avenue in der Abteilung für Brautkleider. Und dann war es auch für sie selbst so weit: Sie heiratete denn Mann ihres Lebens und bekam innerhalb der nächsten Jahre zwei Söhne. Die vier zogen nach Albuquerque, die Heimatstadt von Karens Mann, und dort kamen zwei weitere Söhne zur Welt. Es war Zeit für neue berufliche Herausforderungen! Karen Templeton gründete einen Versandhandel für Handarbeitsmaterial. Mit dieser Firma war Karen zehn Jahre lang erfolgreich, doch dann sollte sich durch zwei Dinge wieder alles ändern: Karens größter Werbeträger ging in Konkurs, und Familie Templeton schaffte ihren ersten Computer an. Einfach so, zum Ausprobieren, setzte sich Karen Templeton mal daran und schrieb drauf los: Eine Romance sollte es werden. Das Projekt gelang ganz gut, Karen machte weiter und schrieb insgesamt drei Romane. Einer davon wurde schließlich im März 1996 von einem Verlag gekauft. Und so konnte Karen Templeton bald hauptberuflich schreiben; sie war zu ihrer Passion gekommen, zu der Arbeit, die ihr wirklich richtig Spaß macht und bei der sie all ihre Erfahrungen einfließen lassen kann. Große Freude macht sie ihren Leserinnen besonders mit der Schilderung von Persönlichkeiten und vor allem Kindern, die nicht selten zu Tränen rühren.

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2. KAPITEL

Val schob die letzte Pfirsichtorte in die riesige Triefkühltruhe und ging hinüber zur Edelstahlspüle, um sich die Hände zu waschen.

„Fertig?“, fragte A J Phillips, der mit seiner Frau Annie seit dreißig Jahren Annies Café führte. Er formte gerade aus einem Teigklumpen ein halbes Dutzend Brote, die zum Abendessen serviert werden sollten. Auf dem großen Gasofen köchelten Töpfe mit grünem Chili und mexikanischer Pozole, einem Eintopf aus Fleisch und dicken eingeweichten, enthülsten Maiskörnern. Die Hähnchen wurden erst später gebraten. Doch schon jetzt duftete es köstlich in der Küche.

„Ja!“, rief Val zurück und ging in den Gastraum, wo Charley Maestas, der einzige Gast, an der Theke vor einer Tasse Kaffee saß. Val tätschelte seine Schulter. „Na, Charley, wie geht’s?“

Brummelnd erwiderte Charley den Gruß und hob den Kaffeebecher mit zitternder Hand an den Mund. Der ehemalige Irak-Kämpfer lebte in einer Hütte außerhalb der Stadt. Eine Bombe war so nahe neben ihm eingeschlagen, dass er einen Gehirnschaden davongetragen hatte und aus der Armee entlassen worden war. Einer regulären Arbeit konnte er nicht mehr nachgehen, und trotzdem achtete Charley penibel auf sein Äußeres.

„Kann nicht klagen, Schätzchen.“ Er nahm einen Schluck und betrachtete sie mit seinen dunklen Augen, die von schweren Lidern halb bedeckt waren. „Und selbst?“

Val lächelte flüchtig. Er gehörte auch zu den Menschen, die sie immer an ihren Verlust erinnerten. Und er war einmal ein lebenslustiger, optimistischer Mensch gewesen, der verrückt nach Kindern war – er und seine Frau, die vor seinem letzten Einsatz gestorben war, hatten sich immer Kinder gewünscht. Und sein Lachen war ansteckend gewesen. Es versetzte ihr jedes Mal einen Stich, wenn sie den gebrochenen Mann sah. War es wirklich das Opfer wert? fragte sie sich oft.

„Mir geht’s auch gut, danke. Aber mir scheint, da fehlt doch was.“ Sie nahm das letzte Stück Blaubeerkuchen von einem gläsernen Tablett und stellte es vor ihn hin.

„Ich hab das doch gar nicht bestellt …“

„Das Stück sieht zu ramponiert aus, um es verkaufen zu können – fast so, als ob sich mein Hund draufgesetzt hätte.“ Sie schmunzelte, als sie sein glucksendes Lachen hörte.

„Das hat er doch nicht wirklich getan, oder?“, fragte Charley, während er das Stück misstrauisch beäugte.

„Natürlich nicht. Ich nehme dich nur auf den Arm. Er würde es eher auffressen als sich daraufsetzen.“

Charley lachte erneut. Die Gabel zitterte, als er sie in die Hand nahm. Doch das Leuchten in seinen Augen, als er sie anschaute und dann wieder den Kuchen, versetzte Val einen Stich ins Herz – jedes Mal, wenn sie diese kleine Szene spielten, was fast jeden Tag geschah.

„Du bist ein Engel“, sagte er leise und seufzte genießerisch, als er den ersten Bissen nahm. „Der Mann, der dich mal kriegt, kann sich glücklich schätzen.“

Vals Dienst war beendet. Sie verabschiedete sich von A J und Annie und blinzelte in die Nachmittagssonne, als sie aus dem Café trat. Bis zu Josies Schule waren es nur ein paar Blocks. Nachdem sie ihre Tochter abgeholt hatte, fuhr sie zu ihren Schwiegereltern, die auf das Baby aufgepasst hatten. Sie war Consuela Lopez dankbar für ihre tatkräftige Unterstützung. Wann immer Val jemanden brauchte, der auf ihre Kinder aufpasste, war Connie zur Stelle.

„Ich habe gehört, dass Levi Talbot dein Haus renoviert!“, begrüßte Connie sie.

Erstaunt blickte Val ihre Schwiegermutter an. „Woher weißt du denn das schon wieder?“

„Er war gestern Abend bei uns, um darüber zu reden. Im Haus ist ja einiges an Reparaturen fällig. Und er wollte wissen, wie viel du dir leisten kannst.“

Val schäumte vor Wut. Doch ehe sie etwas erwidern konnte, flog die Tür auf.

„Mama! Sieh mal!“ Josie stürzte ins Zimmer mit einem schwarz-weißen Ball aus Fell im Arm.

„Was ist das denn?“, fragte Val.

„Ach, das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt“, sagte Consuela. „Litas Katze hat Nachwuchs bekommen. Vier Stück. Möchtest du nicht eines davon mitnehmen?“

„Kommt überhaupt nicht …“, begann Val, konnte jedoch das Wörtchen infrage nicht mehr hinzufügen.

„Och, Mama, bitte!“, bettelte Josie.

„Und was ist mit Radar? Er wird das Kätzchen für sein Frühstück halten.“

„Ich passe schon auf, dass das nicht passiert“, versprach Josie.

„Radar ist doch eine Seele von Hund“, pflichtete Connie ihrer Enkelin bei.

Val öffnete den Mund, um weiter zu protestieren. Aber im Grunde wusste sie bereits, dass sie auf verlorenem Posten stand. Josie sah sie so bittend an – genauso bittend wie Tommy damals, als er mit Radar nach Hause gekommen war.

Den gleichen Blick – und trotzdem ganz anders – hatte sie am Tag zuvor in Levis Augen gesehen. Und auch an diesem Morgen. Dieser Blick Ich will etwas von dir. Und wenn sie diesen Blick ignorierte, wenn sie nicht darauf einging, dann machte sie das doch nur zu einer herzlosen Frau und Mutter, oder nicht?

Offenbar hatte sich gerade die ganze Welt gegen sie verschworen.

„Schau mal, was ich bekommen habe, Levi!“

Levi war gerade dabei, die letzte Diele festzunageln. Er schaute hoch und sah Josie, die auf ihn zueilte – mit einem quiekenden Bündel im Arm. Radar, der im Gras lag und döste, sprang auf, um das neue Ding genauer zu untersuchen, das in sein Territorium eindrang.

„Josie, warte!“, schrie Val, die noch in der Einfahrt stand und das Baby aus dem Sitz holte. „Sie müssen sich langsam aneinander gewöhnen.“

Levi sprang die Verandastufen hinunter, um dem Mädchen einen Schock zu ersparen. Er packte Radar am Nacken und hielt ihn fest, während sich das Kätzchen ängstlich an Josie klammerte. Levi kniete sich neben den Hund und streichelte ihm beruhigend über den Rücken.

„Er will sich doch nur mit dem Kätzchen anfreunden“, erklärte Levi, dem in diesem Moment klar wurde, wie sehr das Mädchen seinem Vater glich. Es versetzte ihm geradezu einen Stich ins Herz. „Lass ihn das Baby doch mal beschnüffeln“, schlug Levi vor. „Ich halte ihn fest. Es kann nichts passieren.“

„Bist du sicher?“

„Wir hatten immer Katzen und Hunde auf der Farm, wo mein Vater gearbeitet hat. Sie sind keine natürlichen Feinde, egal, was die Leute immer sagen. Ich passe auf, dass dem Kätzchen nichts geschieht.“

Josie warf ihm einen Blick zu, der Levi zutiefst rührte und gleichzeitig verunsicherte. Eigentlich wusste Levi mit Kindern nicht besonders gut umzugehen. Er hatte zwar drei Neffen, aber er kannte sie kaum, weil er in den vergangenen sechs Jahren praktisch nie zu Hause gewesen war. Und was Mädchen anging – die waren ja noch einmal ganz anders.

Das Herz ging ihm daher auf, als Josie tief Luft holte und sich mit dem Kätzchen auf den Boden setzte, damit der Hund es beschnüffeln konnte. Radar stupste mit seiner Nase gegen das Katzenbaby. Dann zog er sich zurück und bellte das verdatterte Tier an, ehe er den Kopf auf die ausgestreckten Pfoten bettete und wartete.

Levi lachte. „Setz das Kätzchen hin, damit sie einander kennenlernen können.“

Josie warf ihrer Mama einen Blick zu. Sie lachte jetzt ebenfalls. Dieses Lachen klang nett in Levis Ohren. „Mach nur. Levi passt schon auf.“

Levi konnte sich nicht erklären, warum ihn dieser Vertrauensbeweis so sehr erfreute. Schließlich wollte er Val doch nichts beweisen oder gar ihre Zuneigung gewinnen. Auf jeden Fall hatte er das Gefühl, endlich einmal das Richtige getan zu haben. Es fühlte sich sehr gut an.

Langsam hockte Josie sich hin und ließ das Kätzchen los, das sofort einen Satz rückwärts machte und laut miaute. Radar rutschte näher, um den neuen Mitbewohner erneut zu beschnüffeln, sodass es auf den Rücken plumpste. Jetzt war die Babykatze wirklich sauer. Sie rappelte sich auf und versetzte Radar mit ihrer winzigen Pfote einen Hieb auf die Nase. Radar, der nicht zu den hellsten Vierbeinern gehörte, hielt dies für den Beweis, dass ihre Freundschaft damit besiegelt war. Er hob den Kopf und bellte begeistert. Dabei wedelte er die ganze Zeit mit dem Schwanz.

Alle brachen in schallendes Gelächter aus. Josie lachte am lautesten. Sie nahm ihr verärgertes Kätzchen wieder auf den Arm. „Das reicht jetzt, Radar!“, sagte sie streng und stieg die Treppen zur Veranda hoch. Der verdutzte Hund hatte gar nicht mitbekommen, dass seine neue Spielgefährtin nicht mehr bei ihm war, und begann hektisch, die Umgebung danach abzusuchen.

Immer noch grinsend ging Levi zu Val, die ihr Baby im Arm hielt. „Du hast ihr also eine Katze gekauft.“

„Nicht ganz. Die Katze meiner Schwiegermutter hat Junge bekommen. Na, und du weißt ja, wie kleine Mädchen auf kleine Katzen reagieren …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Radar hat schon mit Katzen zusammengelebt. Und weil er nicht besonders helle ist, hält er wohl alles für seinesgleichen. Und Josie braucht etwas, worum sie sich kümmern kann.“

Ihr Blick fiel auf die Terrasse. Vor Staunen blieb Val der Mund offenstehen. Mit dem Baby im Arm trat sie näher. „Wow! Das ist ja echt beeindruckend.“

Levi stellte sich hinter sie. Einen Moment lang hatte er das Gefühl, zum Haushalt dazuzugehören. „Danke.“

„Nicht zu fassen, dass du es so schnell repariert hast!“

„So schwierig war es gar nicht. Der Unterbau war noch in Ordnung. Nur die...



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