Taylor | Küss mich, Chérie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Taylor Küss mich, Chérie

Digital Edition
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-8800-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8800-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine laue Frühlingsnacht, ein malerisches Dorf in Frankreich, und das einzige freie Hotelzimmer hat nur ein Bett: Sarah, schon lange heimlich verliebt in ihren Reisebegleiter James, ist im siebten Himmel. Doch am Morgen danach scheint der Traum von Liebe ausgeträumt...



Jennifer Taylor ist Bibliothekarin und nahm nach der Geburt ihres Sohnes eine Halbtagsstelle in einer öffentlichen Bibliothek an, wo sie die Liebesromane von Mills & Boon entdeckte. Bis dato hatte sie noch nie Bücher aus diesem Genre gelesen, wurde aber sofort in ihren Bann gezogen. Je mehr Bücher Sie las, desto mehr wollte Sie selber welche schreiben. So entstand ihr erstes Buch 'Bilder einer Liebe', das prompt im September 1988 veröffentlicht wurde. Daraufhin schrieb sie 20 weitere klassische Liebesromane. Dann entdeckte die Autorin Medical Romances, als sie in der Bücherecke ihres Supermarktes stöberte. Sie war sofort gefesselt von der Mischung aus moderner Medizin und emotionsgeladener Romantik und beschloss selber einen Ärzteroman zu schreiben. 1998 wurde schließlich 'War alles Lüge, Dr. Matthew?' veröffentlicht. Seither hat Jennifer Taylor 40 Medical Romances geschrieben, aber sie verspricht, dass sie noch viele Geschichten im Kopf hat, die nur darauf warten, erzählt zu werden. Jennifer Taylor lebt in einem kleinen Dorf im wunderschönen Nordwesten von England. Ihre Familie ist inzwischen erwachsen und sie und ihr Mann nutzen die Zeit, um Reisen zu unternehmen. Zu Hause verbringen sie Zeit im Garten, gehen mit ihrem Hund 'Toby' spazieren oder genießen es einfach, nach einem netten Essen mit Freunden am Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten.
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1. KAPITEL

Das Freizeichen ertönte, und Sarahs Nervosität nahm zu. Sarah war James MacAllister bisher zwei Mal begegnet, und das genügte ihr, um zu ahnen, dass er das, was sie ihm nun mitteilen musste, nicht sonderlich gut aufnehmen würde. Nicht, dass sie ihm das zum Vorwurf hätte machen können, alle Eltern wären wohl …

„MacAllister.“

Die Stimme klang trotz der schlechten Verbindung unmissverständlich schroff. Plötzlich sah Sarah ihn wieder so wie bei ihrer letzten Begegnung vor drei Monaten vor sich: mit dunklem, eiskaltem Blick, das schmale Gesicht angespannt vor nur mühsam unterdrücktem Zorn. Sarah erschauerte. Sie hätte ihre Kollegin Mrs Lawrence bitten sollen, ihr dieses Gespräch abzunehmen.

„Hallo, wer ist dort?“ Die Stimme klang jetzt ungeduldig, und Sarah wurde klar, dass sie durch ihr Zögern die Sache nur verschlimmerte.

„Mr MacAllister, hier spricht Sarah Marshall. Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern, ich unterrichte Ihre Tochter Catherine.“

„Ich erinnere mich durchaus, Miss Marshall.“

Natürlich. Ihre Bemerkung vor ein paar Monaten hatte ihm ganz und gar nicht gepasst, und er hatte ihr, Sarah, wohl noch immer nicht verziehen.

„Ist etwas passiert, Miss Marshall?“

„Ich …“ Was machte sie nur so nervös? Sie war es gewohnt, sowohl mit Schülern als auch mit Eltern fertig zu werden, doch James MacAllister brauchte nur etwas zu sagen, und schon geriet sie ins Stocken wie ein Teenager. Dabei war sie eine erwachsene Frau von dreißig Jahren, die einen verantwortungsvollen Beruf ausübte! Sarah ärgerte sich über sich selbst. „Ich fürchte, Catherine ist verschwunden, Mr MacAllister.“

„Verschwunden? Was meinen Sie damit? Ich dachte, sie wäre auf einer Studienfahrt in Frankreich?“

„Das stimmt.“ Sarah atmete tief durch. „Ich rufe aus Paris an.“

„Dann erklären Sie mir doch bitte, was eigentlich genau los ist! Ich habe meine Erlaubnis zu dieser Fahrt nicht gegeben, nur damit Sie Catherine verlieren!“

„Ich habe sie nicht verloren! Und bisher ist alles programmgemäß verlaufen. Wir waren alle im Louvre, Mrs Lawrence, Miss Jacobs, die Mädchen und ich, als Catherine plötzlich … nun, eben nicht mehr da war.“

„Niemand verschwindet so einfach, Miss Marshall. Haben Sie auch gründlich gesucht? Vielleicht hat sie sich verlaufen und weiß jetzt nicht, wie sie zu Ihnen zurückfinden soll!“

„Mr MacAllister, wir haben zwei Stunden lang nach ihr gesucht! Dazu schalteten wir sogar die Museumswärter mit ein. Glauben Sie mir, sie war nirgends zu finden.“

„Also war sie nicht mehr im Louvre. Haben Sie weitere Nachforschungen angestellt? Meine Tochter ist nicht der Typ Mädchen, der einfach davonläuft.“

„Ich bezweifle stark, ob Sie wissen, was für ein Mädchen Ihre Tochter ist, Mr MacAllister. Wahrscheinlich liegt gerade da das Problem.“ Das hätte sie nicht sagen sollen. Sarah bereute ihre Worte sofort, aber sie ließen sich nicht mehr zurücknehmen. Sie schloss die Hand fester um den Hörer und wartete auf James MacAllisters Wutausbruch.

Der folgte prompt. „Was glauben Sie, wer Sie sind, dass Sie sich ein solches Urteil erlauben? Ich zahle Ihrer Schule eine Menge Geld, damit meine Tochter eine anständige Erziehung bekommt! Ich habe etwas dagegen, dass die Beziehung zwischen mir und meiner Tochter von einer ältlichen Jungfer kommentiert wird, die keine Ahnung hat, wie es im Kopf eines jungen Mädchens aussieht!“

„Was unterstehen Sie sich! Mr MacAllister, ich protestiere …“

Er fiel ihr ins Wort. „Ehrlich gesagt, Ihr Protest ist mir ziemlich gleichgültig, Miss Marshall. Mein einziges Interesse gilt momentan meiner Tochter und dem, was ihr zugestoßen sein könnte. Ich nehme an, Sie haben die Polizei verständigt?“

„Natürlich. Man hat mir jedoch geraten, unter den gegebenen Umständen noch ein, zwei Tage abzuwarten, ehe ich eine Vermisstenanzeige aufgebe.“

„Unter welchen Umständen? Catherine ist verschwunden, und ich werde Sie persönlich dafür verantwortlich machen, wenn ihr aufgrund Ihrer Unfähigkeit irgendetwas zugestoßen ist. Und nun rate ich Ihnen, sich schleunigst wieder mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Ich möchte, dass umgehend etwas unternommen wird.“

„Hören Sie sich meinen Bericht doch erst mal zu Ende an, Mr MacAllister.“ Sarah beherrschte sich nur mit Mühe. „Ich fürchte, mit Catherines Verschwinden hat es eine besondere Bewandtnis. Als ich vorhin ins Hotel zurückkehrte, fand ich eine Nachricht von ihr in meinem Zimmer. Auf dem Zettel stand, sie ginge mit Philippe fort, und ich solle mir keine Sorgen machen.“

„Philippe? Wer ist das, Miss Marshall?“

„Ein Kellner unseres Hotels. Catherine wurde nicht entführt, wie Sie offenbar annehmen, sondern sie ist mit Philippe durchgebrannt. Jetzt verstehen Sie vielleicht, warum die Polizei nicht sofort eine Großfahndung einleiten wollte.“

„Durchgebrannt? Wie konnten Sie erlauben, dass ein Kellner mit meiner Tochter anbandelt, während sie sich in Ihrer Obhut befand?“

„Ich konnte weder etwas erlauben noch etwas verhindern, weil ich keine Ahnung hatte, dass Catherine mit …“

„Sie haben doch wohl Augen im Kopf. Sie hätten sehen müssen, was sich da abspielt. Selbst Sie in Ihrer akademischen Weltfremdheit hätten die Anzeichen erkennen müssen. Vermutlich haben Sie es schon häufiger mit verliebten Fünfzehnjährigen zu tun gehabt, auch wenn Sie persönlich wahrscheinlich solche Empfindungen niemals hatten!“

Eigentlich hätten ihr diese harten Worte nicht wehtun dürfen. Sie hätte sie ignorieren und seiner Aufregung wegen seiner Tochter zuschreiben sollen. Trotzdem versetzten sie Sarah einen schmerzhaften Stich. War das das Bild, das er und alle anderen sich von ihr machten? Das einer alten Jungfer, die nie normale emotionale Regungen verspürte? Nun ja, die letzten zehn Jahre hatte sie sehr zurückgezogen gelebt, ob das Spuren bei ihr hinterlassen hatte?

„… und deshalb werde ich in ein paar Stunden in Paris sein.“

Sarah zuckte zusammen, sie hatte gar nicht mitbekommen, was James MacAllister zuvor gesagt hatte. „Verzeihung, aber sagten Sie gerade, dass Sie hier herkommen werden?“

„Natürlich. Jemand muss sich ja dieser Sache annehmen, denn Sie sind offenbar nicht imstande dazu. Ich nehme den nächsten Flug.“

Sein Sarkasmus verletzte sie, aber sie unterdrückte eine entsprechende Erwiderung. „Hören Sie, Catherine ist kein Kind mehr, sie ist fast sechzehn, und …“

„Ich weiß, wie alt sie ist. Ich weiß aber auch, dass ich um nichts in der Welt tatenlos zusehen werde, wenn irgendein junger Kerl sie zu Dummheiten anstiftet!“

James MacAllister knallte den Hörer auf, und erst jetzt merkte Sarah, dass sie zitterte. Sie schloss die Augen, der pochende Schmerz hinter ihren Schläfen nahm zu. Die arme Catherine würde viel Klatsch über sich ergehen lassen müssen, wenn sie zur Schule zurückkam – das hieß, falls ihr Vater ihr den weiteren Besuch dieser Schule erlaubte, was zweifelhaft war. Er schien zu glauben, dass alles ihre, Sarahs, Schuld sei, dabei hatte sie schon vor Monaten versucht, ihn zu warnen und ihm zu sagen, wie unglücklich Catherine sich fühlte, aber er hatte nicht zuhören wollen. Nun kannte sie, Sarah, den Grund. Denn jetzt wusste sie ja, wofür MacAllister sie hielt – für eine ältliche Jungfer!

Sarah stand auf und trat vor den Spiegel. Was sie sah, ermutigte sie nicht gerade. Mit ihrem blassen Teint, den blaugrauen Augen und dem im Nacken zusammengefassten hellbraunen Haar entsprach sie leider nur zu sehr seiner Beschreibung. Sie wirkte wie die Karikatur einer altjüngferlichen Lehrerin. Sogar die Kleidung passte, der weiße Rolli und das dunkelblaue Kostüm. Warum war ihr bisher bloß nie aufgefallen, wie streng sie allmählich auszusehen begann? Sie schaute jeden Tag in den Spiegel, doch heute entsetzte es sie auf einmal, dass es schon so viele Jahre her war, seit ihr zum letzten Mal ein lachendes, von weich fallenden Locken umrahmtes Gesicht daraus entgegengeblickt hatte. Sie war damals ein ganz anderer Mensch gewesen, fröhlich und unbeschwert … Doch dann war „es“ passiert, und danach hatte sich ihr Leben dramatisch verändert.

Sarah wandte sich abrupt ab und kämpfte gegen den vertrauten scharfen Schmerz in ihrem Innern an. Vor zehn Jahren hatte sie die Scherben ihres bisherigen Lebens aufgesammelt und mühsam zu dem gekittet, woraus ihr jetziges Leben bestand. Und daran ließ sich nichts mehr ändern.

Im Hotel herrschte Ruhe, nachdem die Mädchen zu Bett gegangen waren. Sarah trank einen Schluck von dem starken Kaffee, den Madame ihr gemacht hatte, und genoss die Ruhe. Den ganzen Abend hatten die Mädchen nur darüber spekuliert, wo Catherine wohl stecken mochte, bis Sarah sie am liebsten angeschrien hätte, sie sollten endlich damit aufhören. Erleichtert hatte sie aufgeatmet, als es schließlich Schlafenszeit war und auch ihre Kolleginnen sich zurückzogen. Die bevorstehende Begegnung mit James MacAllister wollte Sarah lieber ohne Zeugen hinter sich bringen, denn vermutlich würde er sich wieder zu unschmeichelhaften Bemerkungen hinreißen lassen.

Draußen vor dem Haus fiel eine Autotür zu, und Sarah sprang mit klopfendem Herzen auf und eilte ans Fenster. Es handelte sich jedoch nur um ein paar Hotelgäste, und so setzte sie sich wieder in ihren Sessel. Wo blieb MacAllister nur? Er hatte gesagt, er käme mit dem nächstmöglichen Flug, und das war nun schon einige Stunden...



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