E-Book, Deutsch, Band 3, 280 Seiten
Reihe: Australian Millionaires
Summers Kings of Passion - Sinnliches Begehren
22001. Auflage 2022
ISBN: 978-3-492-98926-8
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Roman | Sexy Boss Romance im heißen Australien
E-Book, Deutsch, Band 3, 280 Seiten
Reihe: Australian Millionaires
ISBN: 978-3-492-98926-8
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Michelle Summers ist großer Fan von Boss Romances, weshalb sie nicht widerstehen konnte, selbst zum Stift zu greifen. Für die Autorin gehört eine Prise Erotik in und zwischen den Zeilen genauso zu ihren Romanen dazu, wie eine aufregende Handlung voll sinnlich-prickelnder Momente.
Autoren/Hrsg.
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1. Kapitel
Garrett
Die Zeit im Outback verging anders. Das merkte ich immer wieder. Es mochte an der Abgeschiedenheit liegen, daran, dass die nächstgelegene größere Stadt eine Autostunde entfernt lag, oder daran, dass meine Hütte irgendwo im Nirgendwo stand, umgeben von wild wachsenden Steppensträuchern. Um einen Nachbarn zu sehen, musste ich ein Stück weit die Straße runterfahren, einen Supermarkt gab es gar nicht erst.
Blickte ich aus dem Fenster, dominierten vor allem Steppenlandschaft und rote Sandhügel vor einem saphirblauen Himmel das Bild. Die größte Attraktion unseres Kaffs war die örtliche Tankstelle, die Durchreisende oder Fernfahrer mehrmals täglich aufsuchten. Manchmal ließen sie sich für ein paar Stunden an der Bar des Motels direkt daneben nieder, um ihre Geschichten in die Welt hinauszutragen. Mehr Aufregung gab es bei uns nicht.
Ja, das war Little Topar. Und ich liebte es. Wenn es einen Ort gab, an dem man wirklich abschalten konnte, sich von allem loslösen konnte, war es dieser hier.
Seit sechs Jahren lebte ich inzwischen auf meiner kleinen Einmannfarm, knapp hundert Meilen von White Cliffs entfernt, dem Quell unseres familiären Aufstiegs. White Cliffs war eine noch trockenere, felsigere Gegend als Little Topar und erschien auf den ersten Blick nicht verheißungsvoll. Aber unter der Oberfläche lagen die verzweigten Opalminen von Kings of Passion, dem größten Schmuckhersteller Australiens. Gegründet hatte das Erfolgsunternehmen mein Großvater Hubert Townsend, ehe es mein Vater James bis zu seinem Ableben übernommen hatte. Und nun leitete mein älterer Bruder Vaughan die Geschicke des Konzerns, der über die Jahrzehnte immer größer geworden war.
Mit Kings of Passion verband man exquisite Kreationen feingeschliffenen Schmucks, designt von meinem jüngeren Bruder Lloyd. Und natürlich spielten Opale eine wesentliche Rolle bei jedem einzelnen Stück, das er entwarf.
Ich, als der mittlere Bruder, hatte die Aufgabe übernommen, ebendiesen unermesslich wertvollen Quell inmitten des Outbacks zu beaufsichtigen und die Zulieferung der Opale an unsere Produktionsstätten zu überwachen.
Zugegeben, als ich hierhergekommen war, war ich zunächst alles andere als begeistert gewesen. Weder Little Topar noch White Cliffs hatten es mit Melbourne aufnehmen können, wo unser Hauptsitz lag. Aber ich hatte mich schnell an die Hitze, den Staub und die raue Landschaft gewöhnt. Es war ein Neuanfang gewesen, den ich willkommen geheißen hatte, um meinem alten Leben den Rücken zu kehren, weil man mir … tja, das Herz gebrochen hatte. So etwas konnte selbst einem Townsend passieren. Dabei hätte man doch meinen sollen, dass ein Mann wie ich vor Herzschmerz gefeit wäre. Ich hatte schließlich alles, was man sich nur wünschen konnte. Reichtum, eine einflussreiche Familie, gutes Aussehen – ich bin nur ehrlich.
Viele Leute glaubten, dass wir Brüder das große Los waren, eine gute Partie. Welche Frau käme also auf die Idee, einen von uns zu verschmähen?
Eine gab es. Und deswegen war ich jetzt hier, in Little Topar.
Nachdem ich zunächst in einem Dugout-Hotel in White Cliffs gewohnt hatte, war ich mit meiner Hündin Mandy in ein altes Farmhaus am Ortsrand gezogen und lebte seitdem als Selbstversorger. Verrückt, wenn man bedachte, dass ich ursprünglich gar nicht hatte herkommen wollen und es letztlich nur eine Flucht gewesen war.
Ein lautes Gackern riss mich aus den Gedanken.
Meine Emus machten lauthals auf sich aufmerksam, wie sie es immer taten, wenn die Sonne aufging. Ich hielt sie in einem artgerechten Gehege vor dem Haus, jeden Morgen spendeten sie mir ein paar Eier, aus denen ich verschiedene Frühstücksgerichte zauberte. Das Leben hier war einfach. So mochte ich es. Keine Sorgen.
Mandy sprang in mein Bett und leckte mir übers Gesicht, um mich zum Aufstehen zu bewegen. Ihrer Meinung nach war ein Frühstück längst überfällig.
Ich lachte, streichelte sie mit beiden Händen. Sie war groß geworden, eine richtig stolze Schäferhündin. Ich war mir sicher, dass sie jedes Wort von mir verstand. Zumindest, wenn sie gerade Lust darauf hatte, es zu verstehen.
»Na schön, ich stehe ja schon auf«, sagte ich amüsiert und gab ihr als erstes Futter, ehe ich unter die Dusche verschwand.
Während ich mich einseifte, sinnierte ich darüber, wie sehr sich mein Leben verändert hatte. Ich hatte nicht nur gelernt, die Abgeschiedenheit zu schätzen, ich hatte es auch geschafft, den Opalabbau zu steigern, indem ich Vaughan davon überzeugt hatte, bessere und modernere Maschinen anzuschaffen als die uralten Dinger, mit denen wir bisher gearbeitet hatten.
Ich stieg aus der Duschkabine, schnappte mir ein Handtuch und trocknete mir die Haare. Als ich in meine Shorts geschlüpft war, ging ich raus, um ein paar Eier aus dem Gehege einzusammeln und mir ein ordentliches Frühstück zu machen. Mandy stand schon parat, als ich das Gatter aufschob. Ihr Futter hatte sie ratzfatz verputzt, und nun hoffte sie auf einen Nachschlag.
»Für dich fällt bestimmt was ab«, versprach ich ihr und bewegte mich vorsichtig an den Laufvögeln vorbei, die mich, obwohl sie mich inzwischen ja kennen sollten, misstrauisch musterten.
»Ihr Ladys wart ja produktiv«, lobte ich die Vögel.
Ich griff nach den größten Eiern, um sie ins Haus zu bringen und in der Küche in die Pfanne zu hauen. Mandy wich nicht von meiner Seite, ihre Zunge hing fast bis zum Boden, als ich ein weiteres Ei aufschlug und es brutzelnd in die Pfanne glitt. Ich strich ihr über den Kopf. »Geduld, Süße.«
Fünf Minuten später war das Essen fertig. Aber ein Blick auf die Uhr verriet auch, dass ich langsam losmusste, wenn ich rechtzeitig im Büro sein wollte. Also aß ich auf, stellte Mandy den Teller hin, damit sie die Krümel ablecken konnte, und strich ihr über den Rücken.
»Du passt auf das Haus auf, während ich weg bin, einverstanden?«
Sie gab ein zustimmendes Bellen von sich, und ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe ich mich noch anzog und dann in meinen Pick-up setzte, um nach White Cliffs zu fahren.
Ich erwartete einen entspannten Tag. Doch ich hatte kaum das unterirdische Büro betreten, das wie alle Gebäude in White Cliffs in Felsen gehauen worden war, als mir meine schon etwas ältere Vorzimmerdame Aileen mit ein paar Ausdrucken hektisch entgegenkam. Bei ihr war Jack, unser Mann fürs Grobe. Er beaufsichtigte die Bohrungen.
»Garrett, das werden Sie nicht glauben!«, rief Aileen und drückte mir die Dokumente in die Hände, darunter auch Fotos. Ich sah darauf ein paar Felsgänge und glitzernde Sprenkel zwischen den Steinen.
»Ist das nicht fantastisch?«, fragte sie.
»Neue Adern nehme ich an?«
Sie nickte.
»In der Tat, Mr Townsend, wir haben eine neue Opalader in einem Seitengang gefunden«, verkündete der Bohrleiter mir.
»Das klingt großartig, Jack«, freute ich mich. Mehr Opale, mehr Gewinn.
»Wenn Sie sich das mal ansehen möchten?«
Ich nickte. Klar, gab doch nichts Schöneres, als neue fast jungfräuliche Opale. Die Steinchen wuchsen leider nicht nach. Umso erfreulicher, dass sich eine neue Ader aufgetan hatte.
Jack und ich verließen das Büro, fuhren gemeinsam zu den Minen außerhalb der Ortschaft. Dort stiegen wir aus und begaben uns, mit Helmen ausgestattet, direkt in eines der Tunnelsysteme, die bereits weitestgehend opalfrei waren.
Ich setzte mir einen Helm mit Lampe auf. Jack ging ein Stück weit in den neu geformten Seitengang hinein. Nahe einer Bohranlage erkannte ich ein paar glitzernde Verzweigungen im Gestein.
Offensichtlich musste hier noch einiges freigelegt werden, doch unbestreitbar verbarg sich hier ein kleiner Schatz. Und das auch noch recht nah an der Oberfläche, was das Abbauen und den Transport erleichtern würde.
Ich betrachtete die Ader genauer, fuhr mit der Hand drüber. Opale fühlten sich stets besonders an, fast sinnlich, selbst dann, wenn sie noch im Gestein steckten.
»Ausgezeichnet, gute Arbeit, Jack.«
»Wir legen die Stelle also weiter frei?«, fragte Jack.
Ich nickte.
»Aber vorsichtig, wir wollen nichts zerstören.«
»Alles klar, Mr Townsend.«
Erfreut...