E-Book, Deutsch, Band 569, 432 Seiten
Reihe: Julia Extra
Summer / Merchant / Crews Julia Extra Band 569
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3433-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 569, 432 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-7515-3433-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERFÜHRERISCH WIE DER DUFT VON MAGNOLIEN von MELODY SUMMER
Im Piemont will Kosmetik-Unternehmerin Cynthia einen betörend duftenden Magnolienbaum kaufen, um ein Parfum zu kreieren. Stattdessen lässt sie sich von einem attraktiven Fremden zu einer Liebesnacht im Hotel verführen. Am Morgen erfährt sie: Clément ist ihr größter Konkurrent!
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Melody Summer hat bereits als Zwölfjährige davon geträumt, Bücher zu schreiben. Vorher wurde sie jedoch erst noch Schauspielerin, eröffnete ein freies Theater, arbeitete dort als Dramaturgin und schrieb über zwanzig Theaterstücke. Inzwischen hat sie auch zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen es um Geheimnisse, Liebe, Schicksal und Intrigen geht. Sie liebt es, mit ihren fünf Hunden und ihrem Mann durchs Exmoor zu streifen, am Bristol Chanel zu sitzen und von der Terrasse aufs Meer hinauszusehen. Wenn sie nicht gerade schreibt oder wandert, liest sie alles, was sie in die Finger bekommen kann.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Italien, Piemont, Mai
Der Duft überwältigte sie.
Cynthia stand neben dem zweistöckigen Anwesen und schloss die Augen. Unglaublich, wie intensiv diese Magnolie duftete. Fruchtig, mit einem ganz leichten Anklang von Anis und Flieder. Sie öffnete die Augen wieder und betrachtete den Baum, der sich etwa einhundert Meter schräg hinter dem Haus befand und den sie vom Vorplatz des Hauses aus gut sehen konnte. Er stand in einem parkähnlichen Garten, der mit Marmorbüsten, Sommerhäusern und wilden Rosen ausgestattet war.
Doch all das verblasste im Angesicht dieser Magnolie. Noch nie hatte Cynthia ein so großes, prächtiges, gesundes Exemplar seiner Art gesehen. Ihr Herz schlug schneller, als sie daran dachte, was sie mit der Essenz dieser Blüten für Produkte kreieren konnte. Im Zentrum der neuen Produktlinie würde zweifelsfrei das Eau de Parfum stehen, gewonnen aus der Magnolienessenz, von dem ein einziger Tropfen genügte, um die Trägerin unwiderstehlich und sinnlich duften zu lassen. Natürlich würde der Preis für dieses Parfüm exorbitant hoch sein, und nur ausgewählte Läden durften es verkaufen.
Cynthia wusste genau, wer die exklusiven Magnolien-Produkte nicht verkaufen durfte, und sofort schlug ihr Herz schneller. Schon aus diesem Grund war es unendlich wichtig für sie, dass sie diesen Deal heute abschloss.
„Signora MacCarthy?“
Sie zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Schnell drehte sie sich um und ging zurück zum Eingang der orangefarbenen Villa. In ihre Betrachtung des Baumes versunken, hatte sie gar nicht bemerkt, dass eine Frau aus der Tür des Hauses getreten war. Dabei war dieses Treffen mit der Besitzerin der Magnolie eines der wichtigsten ihrer bisherigen Karriere als CEO ihres eigenen Kosmetikunternehmens SkinLove.
„Signora Pellegrino?“ Mit strahlendem Lächeln ging sie auf die Italienerin zu, die in der Eingangstür stand. „Ich freue mich, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen. Mein Name ist Cynthia MacCarthy von SkinLove.“
Giovanna Pellegrinos schwarzes Haar war bereits von grauen Strähnen durchzogen und zu einem geflochtenen Zopf zusammengefasst, der ihr über die Schulter hing. Sie war schlank, trug einen einfachen wadenlangen Baumwollrock, dazu eine passende Bluse, die mit einer Perlenkette geschmückt war. Ein wenig Make-up hätte dem von Natur aus gut proportionierten Gesicht durchaus zum Vorteil gereicht. Cynthia hatte noch nie verstanden, warum es Frauen gab, die freiwillig auf Schminke verzichteten. Mit etwas Grundierung, Rouge und Lippenstift ließ sich bei jeder Frau ihre Einzigartigkeit betonen.
Die Signora nahm Cynthias ausgestreckte Hand und drückte sie kurz. Sie trat zur Seite. „Bitte kommen Sie herein.“
Kurz darauf fand Cynthia sich in einer kleinen Eingangshalle wieder. Der Boden war mit weißen Fliesen ausgelegt, auf denen kostbar geknüpfte Läufer lagen. Kleine antike Tische standen an den Wänden, mehrere Türen führten in Nebenräume und eine geschwungene Treppe in die obere Etage. Signora Pellegrino ging voraus in ein Wohnzimmer, in dem ein Biedermeiersofa mit zwei passenden Sesseln und ein niedriger Tisch aus Rosenholz standen. Die bodentiefen Fenster zeigten in den Garten hinaus, die Fensterläden waren geöffnet worden.
„Nehmen Sie Platz.“ Die Signora deutete auf das Sofa und setzte sich auf einen gegenüberstehenden Sessel.
Ein Hausmädchen kam und stellte Wasser und Espresso vor sie auf den Tisch.
Als sie wieder allein waren, ergriff Cynthia das Wort: „Ich hatte gerade die Gelegenheit, Ihre einzigartige Magnolie zu bewundern. Warum verkaufen Sie erst jetzt die Lizenz für die Essenz der Blüten? Dieser Baum ist prächtig. Sie hätten schon seit Jahren viel Geld damit verdienen können.“
Cynthia hatte sich informiert und herausgefunden, dass Giovanna Pellegrino bereits seit sechsunddreißig Jahren in diesem Haus lebte. Und der Baum war mindestens genauso alt. Es war reiner Zufall, dass Cynthia vor einigen Wochen erfahren hatte, dass die Signora eine Lizenz für die Nutzung dieser ganz besonderen Magnolienessenz vergeben wollte. Cynthia hatte sofort einen Termin im Piemont gemacht, und jetzt war sie hier. Sie hoffte sehr, dass sie schnell genug gewesen war und die Signora keine weiteren Termine vereinbart hatte.
Sie dachte an ihre Mutter und ihre Schwester Poppy, und sofort stiegen Wut, Enttäuschung und Traurigkeit in ihr auf. Noch immer konnte sie kaum glauben, dass ihre Mutter und Stiefschwester ihr das angetan hatten. Schnell verdrängte sie diesen Gedanken wieder.
„Mein Mann war immer dagegen, unsere Magnolie zur Nutzung freizugeben“, erklärte die Italienerin. „Er hat den Baum all die Jahre geliebt wie sein Kind. Niemand durfte ihn anfassen, er hat mir jedes Jahr die Blütenblätter gebracht, aus denen ich Likör, Wein oder Tee hergestellt habe. Ich durfte sie nicht einmal selbst pflücken.“
Einen Moment lang schwieg sie, tief in ihre Erinnerungen versunken. Ihre Augen schimmerten, als sie weitersprach: „Bernardo ist letztes Jahr gestorben. Da ich den Baum niemals so pflegen könnte, wie er es vermochte, habe ich mich entschlossen, ihn in die Hände eines professionellen Teams zu geben. Und wer würde sorgsamer damit umgehen als jemand wie Sie? Sie wollen Geld damit verdienen, indem Sie die Blütenessenz extrahieren und für Ihre Kosmetika nutzen. Wenn es der Magnolie schlecht geht, bringt sie kein Geld. Sie werden sie also sehr gewissenhaft pflegen. Ich habe sofort an die Kosmetikindustrie gedacht, weil mich schon mehrmals Menschen darauf angesprochen haben, wie gut sich unser Baum dazu eignen würde. Nach Bernardos Tod habe ich also bis zur nächsten Blüte gewartet und nun Termine mit Ihnen und einem Ihrer Konkurrenten gemacht.“
Cynthia schluckte. Sie hatte es geahnt, dass sie nicht die einzige Kosmetikherstellerin war, mit der die Signora in Verhandlung trat. Sie musste sich also klug anstellen, um die Signora von SkinLove zu überzeugen. Wieder dachte sie an ihre Familie und an die Genugtuung, die es ihr bereiten würde, wenn sie ihnen zeigte, was sie mit der Magnolie erreichen konnte.
„Dieser Baum ist kostbar, ein echter Schatz“, begann Cynthia. „Zudem ist die Magnolie für Sie von besonderem emotionalem Wert, Sie erinnert Sie an Ihren Mann. Ich sehe ein exklusives, edles Eau de Parfum vor mir, das in kleiner Menge produziert wird, genauso einmalig wie Ihr Baum und die Erinnerungen an Ihren Mann. Flankierend schwebt mir eine ebenso exquisite Kosmetiklinie vor, mit Tages- und Nachtcreme, für die wir die Essenz der Blüten verwenden. Vielleicht noch eine Maske und ein Gesichtswasser, aber wir sollten uns auf wenige Produkte konzentrieren.“
„Si, si“, sagte die Signora, lehnte sich im Sessel zurück und schlug die Beine übereinander. „Ihr Unternehmen SkinLove ist noch sehr jung. Erzählen Sie mir davon.“
Cynthia trank von ihrem Kaffee, um einen Moment Zeit zu gewinnen und zu entscheiden, wo sie beginnen sollte. In diesem Fall wäre es vermutlich gut, wenn sie ganz vorn anfing, um Signora Pellegrino zu zeigen, dass sie in der Lage war, auch eine vollkommen neue Produktreihe am Markt zu positionieren. Sie rückte an die Kante des Sofas.
„Begonnen habe ich als erfolgreiche Influencerin. Damals habe ich hauptsächlich Kosmetika beworben. Ich bin sozusagen eine Skinfluencerin.“ Sie zwinkerte belustigt, aber die Signora verzog keine Miene, also sprach sie schnell weiter: „Meine Spezialität sind ganz neue Erzeugnisse – Cremes, Parfums, Peelings, ganz egal was –, die ich innerhalb von Tagen zum Verkaufsschlager werden lasse.“
„Sie stammen von der MacCarthy-Drogeriekette ab, richtig?“, fragte die Signora nach.
Cynthia zwang sich zu einem Lächeln. „Mein Vater hat die Kette gegründet, aber ich bin nicht ins Geschäft involviert. Allerdings habe ich von klein auf mitbekommen, welche Kriterien den Kunden wichtig sind, ich konnte beobachten, was beliebt ist, was nicht gut läuft und so weiter. Anfang letzten Jahres habe ich meine ersten eigenen Produkte entwickelt, die seit letztem Sommer im Handel sind. Vielleicht wissen Sie, dass SkinLove für natürliche, aber hochwertige Bio-Produkte steht. Daher würde Ihre Magnolie unser Sortiment perfekt erweitern.“
Die Signora nickte. „Inzwischen bewerben Sie auf Ihren Kanälen nur noch Ihre SkinLove-Kosmetika.“
Cynthia lächelte verbindlich. „Das ist richtig. Ich bin nach wie vor in den sozialen Netzwerken sehr aktiv, aber ich bewerbe nur noch meine eigenen Produkte.“
„Mit beachtlichem Ergebnis“, sagte die Signora.
Cynthia nickte stolz. „Sie sind sehr gut informiert. Ich bin selbst überrascht von dem Erfolg, den SkinLove innerhalb so kurzer Zeit erzielt hat. Natürlich hatte ich gehofft, dass das SkinLove-Sortiment gut angenommen würde, aber wir sind kaum mit der Produktion nachgekommen. Unsere Erzeugnisse sind hochwertig, natürlich und teuer, von bester Bio-Qualität und beliebt. Ich habe im ersten Geschäftsjahr mit meinen SkinLove-Produkten einen Umsatz von fast zehn Millionen Euro gemacht.“
„Das ist einer der Gründe, warum ich Sie eingeladen habe“, sagte Signora Pellegrino mit ernstem Gesicht. Cynthia machte es allmählich nervös, dass die Frau keine Miene verzog. „Sie haben einen beeindruckenden Start hingelegt, Ihre Produkte sind ausgezeichnet und Sie überzeugen durch ein edles, unaufdringliches Design, bei dem die Kosmetika im Vordergrund stehen. Die Natürlichkeit Ihrer...