E-Book, Deutsch, Band 1, 277 Seiten
Reihe: Kiss me
Summer Kiss me, Devil
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7438-0881-2
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 1, 277 Seiten
Reihe: Kiss me
ISBN: 978-3-7438-0881-2
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Er ist gefährlich, verführerisch und absolut tabu - zumindest für die ruhige Grundschullehrerin Leah. Devin O´Cuinn verkörpert alles, was einen Bad Boy ausmacht. Als vorbestrafter Ex-Knacki ist er in dem beschaulichen Dörfchen Jeroma Hill nicht gerne gesehen. Leah hat in der Highschool gelernt, sich von ihm fernzuhalten, doch 10 Jahre später kann sie seiner dominanten Anziehungskraft kaum widerstehen. Devin wollte nie wieder einen Fuß in seine alte Heimat setzen, doch es führt kein Weg daran vorbei, sich seinem persönlichen Albtraum zu stellen. Einziger Lichtblick ist Leah, die Tochter des Bürgermeisters. Aber Devins Vergangenheit macht es unmöglich, sich auf Leah einzulassen. Der Roman ist in sich abgeschlossen. Fans von 'Kiss me, Devil' können sich in 'Kiss me - Vielleicht für immer' auf ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren freuen
Autoren/Hrsg.
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Kapitel 1
10 Jahre später *Leah* Mit meiner neu gekauften Ledermappe unter dem Arm betrete ich Mori`s Coffeeshop. Direkt umfängt mich der Duft von gemahlenen Bohnen und frisch aufgebrühtem Kaffee. Sofort schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht, was nicht alleine mit meiner Sucht nach der braunen Flüssigkeit zu tun hat. Nein, auch weil ich Mori, meine beste Freundin, sehe, wie sie hinter ihrem Tresen steht und gutgelaunt einem Gast einen Pappbecher in die Hand drückt. Flüchtig lasse ich meinen Blick über die Besucher schweifen. Natürlich kein fremdes Gesicht. Was nicht ungewöhnlich ist, denn nur selten verirrt sich jemand in unser kleines Dörfchen Jeroma Hill mit den knapp 800 Einwohnern. Viel haben wir hier auch nicht zu bieten. Obwohl die Gegend wirklich traumhaft schön ist. Jeroma Hill liegt am Rande des Banff National Park, eingebettet zwischen einer wunderschönen Bergkette, kristallklaren Seen und dunklen Wäldern. Vom Highway aus muss man schon ganz genau auf die Straßenschilder achten, damit man überhaupt hierherfindet, und doch, für mich gibt es keine schönere Gegend, auch wenn sie bis auf den Lebensmittelladen, ein kleines Steakhouse und Mori‘s Coffeeshop keine weiteren Geschäfte bietet.
Eine knapp zehnminütige Autofahrt trennt uns von der nächsten Stadt, in der sich meine Arbeitsstelle und auch die der meisten anderen Dorfbewohner befindet. Wie jeden Morgen ist der Coffeeshop gut besucht. Alle sechs Tische sind besetzt und auch an Moris Tresen lehnen zwei Arbeiter. Von hinten sehen sie aus wie die Brüder John und Ken, die ein kleines Unternehmen am Ort führen. Die beiden bieten unzählige Dienstleistungen an. Vom Hausbau bis hin zum Holzfällen ist alles dabei, was vermutlich auch der Grund ist, warum ihr Geschäft so gut läuft. Überall bekannte Gesichter, und um nicht jeden Einzelnen begrüßen zu müssen, rufe ich ein lautes „Guten Morgen“ in den freundlich eingerichteten Raum. Nur zu gut kann ich mich daran erinnern, wie viele Stunden wir damit verbracht haben, aus dem alten Schweinestall diesen Raum zu gestalten. Wie oft meine beste Freundin und ich bis spät in die Nacht an den Wänden herumgestrichen haben, bis der alte Putz endlich die neue Farbe annehmen wollte. Vom Fußboden mal ganz zu schweigen. Auch wenn es wirklich harte Arbeit war, uns alle viel Geduld gekostet hat, kann sich das Ergebnis jetzt sehen lassen. Nichts erinnert mehr an die ehemalige Behausung für Vierbeiner. Helle Fliesen, dunkle Holzbalken und drei große bodenhohe Fenster geben dem Café etwas Heimeliges. „Lea!“, Moris Kopf schnellt hoch. Sofort lässt sie alles stehen und liegen und kommt zu mir. Schließt mich in ihre Arme und drückt mich fest an sich. „Hat dich die große weite Welt also nicht in ihren Bann gezogen?“, will sie wissen und schiebt mich bestimmend auf den letzten freien Drehstuhl, direkt gegenüber ihrem Kaffeeautomaten und tatsächlich neben den zwei Brüdern. Kurz nicke ich ihnen zu und wende mich dann an meine Freundin, die sich wieder hinter den Tresen stellt: „Glaub mir, Ottawa ist nun wirklich kein Ort, zu dem es mich in irgendeiner Weise hinzieht.“ „Zum Glück, denn was würde ich wohl sonst ohne meine beste Freundin machen“, lächelt sie und hantiert an ihrer Maschine, um mir einen Cappuccino zuzubereiten. „Seit wann sind deine Haare lila?“ Mori hat die Angewohnheit, ihr Haar innerhalb kürzester Zeit von pechschwarz in fuchsrot oder platinblond umzufärben. Hätte sie nicht ihr markantes Gesicht und ihre stattliche Größe von fast einem Meter achtzig, wäre sie manchmal kaum wiederzuerkennen. „Ach das“, nickt sie und streicht sich durch ihr Haar, „seit ein paar Tagen.“ „Die arme Mrs. Gurny. Du bringst sie mit deinen Farbexperimenten noch ins Grab“, erwidere ich, greife nach der Tasse, die Mori mir reicht. „Die alte Hexe soll sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern“, schnaubt sie und verdreht dabei die Augen. „Die Gute hat aber keine anderen Angelegenheiten als sich über die Einwohner von Jeroma Hill das Maul zu zerreißen“, kläre ich Mori auf und sehe dabei zu, wie mein Würfelzucker langsam in der braunen Flüssigkeit verschwindet. Als dieser abgetaucht ist, nehme ich meinen Löffel und rühre um. Meine beste Freundin lebt erst seit drei Jahren hier und ist der Liebe wegen von Los Angeles hierhergezogen. In ein Dorf, wo schmutzverzierte Autos die engen Straßen entlangfahren, die nächste Shoppingmeile erst in fünfundzwanzig Minuten zu erreichen ist und es nichts gibt außer einen Wald, Berge und noch mal Wald. Doch zum Glück ist sie geblieben. Denn erst seit sie hier ist, habe ich das Gefühl, ich selbst sein zu können und nicht mehr die Bürgermeistertochter spielen zu müssen, so wie mein Vater es von mir verlangt. Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich von den Erwartungen, die sie an mich stellen, erdrückt werden. Dass sie mich mit Jace, meinem sieben Jahre älteren Bruder, vergleichen, der, ganz so wie mein Vater es sich wünscht, seine Zukunft in der Politik sieht. „Das wird sich bald ändern“, unterbricht Mori meine Gedanken und bereitet sich ebenfalls ein heißes Getränk zu. Fragend hebe ich die Augenbrauen. Was will sie mir damit sagen? Was könnte die gute alte Mrs. Gurny davon abhalten, den Dorfklatsch auszuschmücken und weiterzuerzählen? „Na, ER ist wieder hier?“, Mori sieht mich an, als ob ich schwer von Begriff wäre. Was ich in diesem Moment auch wirklich zu sein scheine. Denn ich habe absolut keine Ahnung, was sie mir damit sagen will. Wen meint sie mit „ER“? „Ich bitte dich. Du wirst doch gehört haben, dass ER wieder da ist?!“ Mori verdreht die Augen und beugt sich zu mir, um leise weiterzusprechen. „Dieser Junge, der damals einfach verschwunden ist. Wie hat Tom noch gesagt, hieß er?“ Tom ist Moris Freund und Verlobter. Die Rädchen in meinem Kopf beginnen sich in einer höllischen Geschwindigkeit zu drehen, und nicht nur die. Ich spüre, wie mir leicht schwummrig wird, als mir kommt, von wem hier die Rede ist.
Nein, das kann nicht sein. Das muss ein Scherz sein. Irgendjemand erlaubt sich mit diesem Gerücht einen üblen Streich. Strafend sehe ich sie an. „Es ist Montagmorgen und du weißt, dass dies die schlechteste Zeit ist, um mich auf den Arm zu nehmen.“ „Ich nehme dich nicht auf den Arm. Er ist wirklich hier. Tom hat es bestätigt und, ... verdammt, wie hieß dieser Typ denn noch mal?“ Ihre Stirn runzelt sich vom angestrengten Überlegen, und da ich Gewissheit brauche, dass meine Vermutung richtig ist, spreche ich den Namen aus, der doch eigentlich verboten ist, zumindest früher in der High School. „Devin“, seinen Name laut auszusprechen, ist seltsam. Denn ich weiß nicht, wie oft ich genau diesen in meinen Gedanken schon vor mich hingesagt habe. Damals. „Ja, genauso heißt der Kerl.“ Mori, die keine Ahnung von dem Wirbelsturm hat, der sich gerade tief in meinem Inneren ausbreitet, schnappt sich einen Lappen, um die Oberfläche des Tresens zu säubern. Nur am Rande bekomme ich mit, wie John und Ken mir zum Abschied kurz zunicken und dann aus dem Café gehen. Diese Neuigkeit zieht mir buchstäblich den Boden unter den Füßen weg und ich bin gottfroh, dass ich sitze. Denn würde ich es nicht tun, müsste ich mich spätestens nach dieser Information setzen. Er ist wieder hier. Ich kann es nicht glauben. Es kommt mir vor wie in einem Traum. All die Jahre habe ich an ihn gedacht. An den Jungen, in den ich heimlich verliebt war. Niemand wusste von meiner Schwärmerei. Wem hätte ich es auch sagen können? Freunde, richtige Freunde hatte ich hier nicht und meiner Mutter hätte ich mich nie anvertrauen können. Sie hätte es sofort meinem Vater erzählt und dieser, ... es wäre ein Skandal für ihn gewesen. Devin war der böse Junge, der Bad Boy, den alle den Teufel nannten. Und ich?! Ja, ich war die brave, schüchterne, wohlerzogene Tochter, die ihn aus der Ferne angehimmelt und sich nie getraut hatte, ihn anzusprechen. Vermutlich wäre es auch bei diesem einen Gespräch geblieben. Devin hätte sich nie mit mir abgegeben. Nein, er war einer dieser Jungs, die nicht auf brave unschuldige Mädchen standen. Nein, er gab sich lieber mit Mädchen wie Cendra ab. Die mehr Busen als Hirn hatte und sich so aufreizend kleidete, dass sie hier bald tagtäglich das Gesprächsthema Nummer eins war. So verbrachte ich die Tage damit, von ihm zu träumen, mir auszumalen, wie es wohl wäre, ihn zu küssen. Bis zu dem Tag, an dem er einfach verschwunden war. Von heute auf morgen. Weg. „Stell dir nur das Gerede vor. Ein Ex-Knasti, der sich hier in unserem schönen, idyllischen Dörfchen aufhält“, unterbricht Mori meine Erinnerungen, legt den nassen Lappen zurück in die Spüle und räumt das benutzte Geschirr in die Maschine. Mein Atem stockt, mein Herzschlag beschleunigt sich und meine Hände krallen sich an dem kalten Holz fest. „Woher weißt du es?“ „Habe ich dir...