E-Book, Deutsch, 267 Seiten
Summer Amors Küsse
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96714-075-0
Verlag: Zeilenfluss
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Liebesroman
E-Book, Deutsch, 267 Seiten
ISBN: 978-3-96714-075-0
Verlag: Zeilenfluss
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Lucia braucht keinen Mann. Erst recht keinen Womanizer wie Dario, der vor kurzem mit fünf Frauen in einer Kuppelshow zu sehen war!
Lucia kennt Männer wie Dario. Schon einmal ist sie auf so einen Typen hereingefallen, und sie weiß, dass sie sich genau von dieser Sorte dringend fernhalten sollte. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn sie das Schicksal – mit Hilfe ihrer Familie – immer wieder zusammenschubst.
Dario braucht dringend Ruhe vor den Frauen, die ihn seit der Fernsehshow verfolgen. Da hilft nur die Flucht. Im Hotel seines besten Freundes findet er weißen Strand, strahlend blaues Meer und … Lucia. Die aufbrausende Schönheit lässt seinen Blutdruck regelmäßig steigen – aber auch seinen Herzschlag.
Doch auch Lucia ist keineswegs so immun gegen seinen Charme, wie sie es gerne wäre …
Eine berührende Liebesgeschichte vor der traumhaften Kulisse Sardiniens. Fans von "Amor im Gepäck" dürfen sich auf ein Wiedersehen mit Elisa und Alessandro freuen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1
Neun Monate später *Lucia* Als ich auf die glorreiche Idee kam, mir einen Dreijahresplan aufzustellen, rechnete ich nicht damit, ihn wenige Stunden später wieder über Bord zu werfen. Ich hätte mir realistische Ziele setzen sollen. Keine aus der Luft gegriffenen Wunschvorstellungen. Ich versuche nicht aufzuseufzen, als ich mich an dem Gitterbettchen hochziehe und erneut dieser stechende Schmerz wie ein Blitz durch meine Glieder jagt. Jeder Muskel kreischt gepeinigt auf. Die dezente Mahnung meines Körpers, nie – niemals wieder! – Sport zu machen. Ein leises »Ahh« entweicht mir, als ich mich aufrichte und dabei eine Hand auf meinen Mund presse. Alarmiert blicke ich in das Bett und auf meinen Sohn. Zum Glück hat er nichts von meiner körperlichen Misere mitbekommen. Er gluckst im Schlaf, während ich kaum gerade stehen kann. Geschweige denn, ohne jeglichen Halt. Langsam lasse ich meine Hand sinken und versuche, auf Zehenspitzen durch den verdunkelten Raum zu tappen. Das sanfte, bernsteinfarbene Nachtlicht hilft mir, nicht über herumliegende Spielsachen zu stolpern. Mit einem Gang, der dem eines Storches gleichkommt, verlasse ich das Zimmer und schließe die Tür leise hinter mir. Erst dann atme ich ein paarmal tief ein und aus und gehe die Treppen nach unten in den Wohnbereich. Dabei fühle ich mich wie eine alte Frau und nicht wie eine Mutter Mitte zwanzig. Mit knurrendem Magen und einer Laune, die nicht schlechter sein könnte, betrete ich das moderne Wohnzimmer. »Also, wenn meine Zukunft so aussehen soll, dass ich ständig hungrig bin und an Stellen Schmerzen habe, von denen ich nicht einmal wusste, dass es dort Muskeln gibt, dann streiche ich Punkt eins und zwei von meinem Dreijahresplan.« Mitfühlend blickt Elisa auf, die es sich auf der großen Ledercouch bequem gemacht hat. »Man sagt, nach ein paar Tagen gewöhnt sich der Körper daran.« »Meiner nicht. Ich sterbe gleich vor Hunger«, maule ich, schlurfe zu ihr und ignoriere das Schälchen mit Nüssen auf dem Tisch. »Ich kann keine Ananas mehr sehen. Sobald ich sie nur rieche, könnte ich Amok laufen.« »Ich habe dir gleich gesagt, dass diese Diät nichts bringt«, setzt mich meine zukünftige Schwägerin in Kenntnis. »Du hast leicht reden. Schließlich musst du nicht mit unnötigen Kilos herumlaufen.« Ich lasse mich neben ihr auf die Couch sinken. »Jetzt komm schon. Du hast erst vor ein paar Monaten ein Kind geboren. Es ist klar, dass du nicht mehr die gleiche Figur wie zuvor hast.« »Es ist ein ganzes Jahr her! Nicht nur ein paar Monate. Ich will auch nicht mehr aussehen wie ein Walross.« Meine Freundin verdreht genervt die Augen. »Du übertreibst maßlos.« Elisa richtet ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm und meint: »Die paar Kilo stehen dir. Ich finde, du solltest aufhören, dich mit irgendwelchen bescheuerten Diäten zu quälen.« »Aber ich will meine Lieblingsjeans wieder anziehen. Nichts von meinen alten Klamotten passt noch. Ich will sie nicht wegwerfen müssen.« Elisa ächzt theatralisch. »Ich an deiner Stelle würde mir selber was nähen. Wozu hast du angefangen, Modedesign zu studieren? Oder lass uns eine ausgiebige Shoppingtour machen. Ist doch viel einfacher, als sich mit Nichtessen und Sport zu quälen. Übrigens sieht es echt amüsant aus, wie du dich seit deiner Sportstunde fortbewegst.« »Morgen nehme ich dich mit zu Gloria. Ich sag dir, mit dieser Frau hat mein Bruder keine Trainerin, sondern eine Domina eingestellt.« Ich versuche, meine Beine auszustrecken, doch selbst das schmerzt. »Die hat Spaß daran, andere durch die Gegend zu scheuchen.« »Nein, danke. Ich lass mich ungern foltern.« Zu der Entscheidung kann ich Elisa insgeheim nur gratulieren. Gloria ist völlig übermotiviert. Sie hilft den Hotelgästen meines Bruders, ihre Astralkörper auch während des Urlaubs in Form zu halten. Wer bitte quält sich in den Ferien freiwillig mit Sport ab? Mein Blick huscht einmal mehr zu den verführerischen Erdnüssen im Teigmantel. Sie scheinen mich förmlich anzuschreien: »Nimm uns.« Ahhh. Mit aller Kraft lenke ich mein Augenmerk auf den Fernseher. »Worum geht es in der Sendung?« »Sternekoch sucht Traumfrau.« »Nicht dein Ernst. Du siehst dir diese Datingshow echt an? Findest du es nicht erbärmlich, wie fünf Frauen um einen Mann buhlen? Wie sie sich vor laufenden Kameras zum Affen machen und uns unserer Würde berauben?« »Himmel, stellst du dich an. Ich kann ja verstehen, dass du solche Formate nicht magst, aber –« »Ich finde, es stellt uns Frauen als Dummchen dar und –« »Manche bestimmt, jedoch nicht alle. Außerdem, ist es doch total spannend, wenn da jemand mitmacht, den wir kennen.« Argwöhnisch betrachte ich den großen Monitor und runzle die Stirn, als die Titelmusik der besagten Datingshow erklingt. Auf dem Bildschirm werden in diesem Moment die fünf Kandidatinnen der Kuppelshow vorgestellt. Eine ist hübscher als die andere, und ich bin mir ziemlich sicher, dass jede einzelne von ihnen einen Modelvertrag unterschrieben hat. Genervt verdrehe ich die Augen. »Erstens kennst du keinen der Möchtegern-Promis persönlich und zweitens –« »Dario ist Alessandros Studienfreund«, kontert Elisa. »Na und? Du hast ihn genauso wenig kennengelernt wie ich.« Eigentlich möchte ich mir den Müll nicht ansehen, doch als Dario auf dem Bildschirm erscheint, kann ich mich nicht mehr abwenden. Keine Frage. Der Kumpel meines Bruders hat etwas an sich, das Frauenherzen höherschlagen lässt. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob es an seinen azurblauen Augen liegt, die einen auffallenden Kontrast zu seinem dunklen Haar bilden, oder an seinem selbstsicheren Lächeln. Vielleicht auch an seinem definierten Oberkörper, der dem Zuschauer nun nahezu nackt, nur mit einem engen Achselshirt bekleidet, präsentiert wird. Wie erbärmlich. Kein Wunder, dass ich die Augen verdrehe. »Wie naiv muss ein Mensch überhaupt sein, um da mitzumachen? Als ob man sich vor laufenden Kameras verlieben könnte. Die alle sind doch nur darauf aus, berühmt zu werden und –« »Kannst du jetzt mal aufhören dazwischenzuquatschen?« »Können wir uns nicht lieber einen Horrorfilm ansehen?« Elisa schüttelt den Kopf. »Schade.« Seufzend gebe ich nach. »Wie viele Folgen gibt es denn von diesem Schwachsinn?« »Heute ist das Finale. Ich bin total neugierig, wer das Rennen machen wird. Da ist Cicciolina, das ist die Rothaarige und meine Favoritin. Dann noch –« »Die heißt nicht wirklich Cicciolina, oder?« »Doch, ich denke schon. Warum fragst du?« »Nur so«, murmle ich und betrachte die Frauen, die sich in knappen Bikinis um Dario drängeln. Dieser sieht aus, als ob er den größten Spaß daran hat, dass sich die Damen wie pubertierende Girlies aufführen. Er grinst dämlich und lässt zudem auch noch seine Muskeln spielen. Gut, Zweiteres bilde ich mir vielleicht nur ein. Die Sendung beginnt damit, dass Dario sich ein Hemd schnappt, es anzieht, auf der großen Terrasse anfängt zu kochen und den Kandidatinnen sowie den Zuschauern erklärt, was er da gerade macht und worauf bei der Zubereitung des Hähnchenfleisches geachtet werden muss. Obwohl die Frauen von ihm kleinere Aufgaben wie das Schnippeln des Gemüses bekommen, wird schnell klar, dass es hier in erster Linie darum geht, welche Kandidatin ihren Körper besser präsentieren kann und so Darios Aufmerksamkeit erlangt. Die dämlichen Fragen der Frauen sowie das Positionieren diverser Körperteile lassen mich genervt ausatmen. Diese Cicciolina ist mir am unsympathischsten. Warum, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht bin ich neidisch auf sie. Auf ihren perfekten Body und das wunderschöne Gesicht. Vielleicht kaufe ich ihr ihre unschuldige Art nicht ab. Wie dem auch sei. Die Show nervt, und ich habe keine Lust, mich länger mit so etwas auseinanderzusetzen. »Ist das ätzend. Sorry, aber ich kann mir das wirklich nicht ansehen.« Ich hieve mich aus dem Sessel. Dabei protestieren meine Muskeln bei jeder Bewegung. »Willst du echt nicht wissen, für wen er sich entscheidet?« Kurz überlege ich. »Nein, eigentlich nicht. Ich finde alle Kandidatinnen naiv und unecht. Außerdem ist mir ein Mann, der auf so billiges Verhalten abfährt, eh zuwider. Egal, ob er nun der Kumpel meines Bruders ist oder nicht. Schau dir nur an, wie er grinst … Sie erniedrigen sich vor ihm. Genauso gut können sie auch Affendamen sein und ihre roten Hintern vor ihm schwenken, damit er sie ja auch zuerst begattet. Schlimm genug, aber der findet das offenkundig voll heiß.« »Oh Mann, er muss sie ja nicht heiraten. Es geht ja nur um den Spaß und –« »Du wirst mich nicht vom Gegenteil überzeugen können. Und erst recht nicht, wenn ich vor Hunger frustriert bin.« Das verdammt leckere Hühnchenfleisch, das dieser Dario nun präsentiert, trägt jedenfalls nicht dazu bei, meinen aufgebrachten Magen zu beruhigen. Er knurrt prompt lauter. »Na dann, auf zu deiner Ananas. Die Sendung geht noch eine gute Stunde, vielleicht überlegst du es dir ja nochmal.« »Das bezweifle ich wirklich.« *Dario* Wutentbrannt rausche ich in das Arbeitszimmer meines Managers und werfe die Klatschzeitschrift auf den Schreibtisch. »Hast du davon gewusst?« Mateo sieht auf sein himmelblaues Hemd. Ich habe mit der Zeitung seine Kaffeetasse getroffen, und nun zeichnet sich ein dunkelbrauner Fleck auf dem Stoff ab. Erst nachdem er diesen ausführlich begutachtet hat, schweift...