E-Book, Deutsch, 223 Seiten
Summer Amor im Gepäck
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7396-5956-5
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Liebesroman
E-Book, Deutsch, 223 Seiten
ISBN: 978-3-7396-5956-5
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Regel Nummer eins: Trink nie wieder Alkohol! Regel Nummer zwei: Verlieb dich nie wieder in deinen Arbeitgeber! Regel Nummer drei: Setz nie wieder wegen eines Kerls eine Freundschaft auf Spiel. Elisa ist sich sicher, dass ihre desolate Lebenssituation alleine an drei Dingen liegt, deshalb stellt sie sich drei Regeln auf, die es zu befolgen gilt. Doch dann tritt Alessandro in ihr Leben, und mit einem Schlag geraten alle Regeln gefährlich ins Wanken. Zumal es so aussieht, als ob er es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, ihre Schutzmauer und ihre Regeln zu brechen. Was also tun, wenn der Falsche vielleicht doch der Richtige ist? Auf sein Herz hören oder doch lieber auf den Verstand? Jetzt brandneu: 'Amors Küsse' Fans von 'Amor im Gepäck' dürfen sich in 'Amors Küsse' auf ein Wiedersehen mit Elisa und Alessandro und auf Lucias Geschichte freuen.
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Kapitel 1
Ich spüre es. Heute ist endlich, nach monatelangem Warten, der Tag gekommen, der mein Leben verändern wird. Der Moment, den ich mir Nacht für Nacht in meinen Träumen herbeisehne. Es wird der Tag sein, den ich mir in mein Gedächtnis einbrenne und von dem ich meinen Kindern und deren Kindern berichten werde. Deutlich spüre ich, wie mein Herz vor Aufregung schneller schlägt, wie meine Hände, die nach meiner eckigen Lederumhängetasche greifen, leicht zittern. Nervös blicke ich aus dem Fenster meines alten Opel Corsa auf den hell beleuchteten Parkplatz. Unzählige Autos reihen sich auf dem alten Fabrikgelände aneinander und ich bin froh, noch einen der letzten freien Stellplätze erwischt zu haben. Neben all den teuren Luxuskarossen gleicht mein in die Jahre gekommenes Auto mit seinen Schönheitsfehlern, unzähligen Rostflecken, hie und da kleinen Blechdellen einer Beleidigung für die Augen. Zu meiner großen Schande muss ich gestehen, dass in dem Spruch „Frauen können schlecht einparken“ in meinem Fall wirklich ein Funken Wahrheit steckt. Obwohl ich immer, wirklich immer nach der größten Parklücke Ausschau halte, meint es der liebe Parkgott nicht allzu oft gut mit mir. Meine letzte Kollision mit einem einsamen Einkaufswagen liegt schon ein paar Wochen zurück, und doch sehe ich die anderen Autofahrer noch vor mir, wie sie mich kopfschüttelnd angucken. Schnell verwerfe ich den Gedanken, denn schließlich soll heute mein neues Leben beginnen, und dazu gehören keine Eskapaden mit diversen Crashs. Vorsichtig öffne ich die Tür meines Wagens, sehr bedacht darauf, dem pechschwarzen Aston Martin neben mir ja keinen Kratzer zu verpassen, und steige aus. Sofort umfängt mich ein kühler Windzug, ein letzter Nachbote, wie ich hoffe, des langen Winters, und ich ziehe unauffällig mein neu gekauftes schokobraunes Strechminikleid ein Stück weiter nach unten. „Als ob der dünne Stoff es schafft, dich vor der Kälte zu schützen“, flüstere ich leise und verfluche mich nun schon zum dritten Mal, dieses Stück Stoff überhaupt angezogen zu haben. Das Kleid ist so eng geschnitten, dass man es nur mit Modelmaßen anziehen kann oder eben, man hat wie in meinem Fall eine dieser Zauberunterhosen an, wie ich sie gerne nenne. Gut, die Teile sehen alles andere als toll aus, aber hey, wie soll man es sonst schaffen, mit einer Figur, die hie und da etwas zu viel hat, solch ein heißes Kleid anzuziehen? „Alles für Teddy“, wispere ich leise und der Gedanke an meinen Boss treibt mich von meinem Wagen weg auf das Fabrikgebäude zu. Er ist der Grund, warum ich heute in diesen neu eröffneten Club gehe, anstatt es mir auf meiner Couch gemütlich zu machen. Teddy, der eigentlich nur Ted heißt, ist auch der Anlass für meine Nervosität und der Mann, in den ich seit Monaten hoffnungslos verknallt bin. Heute feiert er mit uns Mitarbeitern und ein paar seiner Freunde seinen 30. Geburtstag. Aus diesem Grund hat er einen Tisch im VIP-Bereich gebucht. Meine Füße tragen mich zu dem bunt beleuchteten Eingang auf die zwei Türsteher zu. „Hey, mein Name ist Elisa Neumann. Ich stehe auf der Gästeliste von Ted Spencer“, mit einem freundlichen Lächeln blicke ich zu den zwei Gorillas empor. „Guten Abend. Einen kleinen Moment bitte“, der glatzköpfige Mann studiert einen Zettel auf seinem schwarzen Klemmbrett. Mit den Worten „‘nen schönen Abend!“ lässt er mich durch und hält mir galant die Türe auf. „Danke sehr“, nicke ich und husche an den zweien vorbei. Sofort schlägt mir die laute Musik entgegen. Der Bass dröhnt unangenehm in meinen Ohren und mein aufgeregtes Herz passt sich dem rhythmischen Hämmern an. Das dämmrige Licht tut sein Übriges, um mich wie eine ältere Dame im Seniorenheim zu fühlen. Blind und beinahe taub. Am liebsten würde ich mir meine Ohren zuhalten und wackle wie ein Storch auf meinen schwindelerregend hohen Schuhen an den anderen Partygästen vorbei. Selbst mit diesem Schuhwerk muss ich mich noch auf Zehenspitzen stellen, um ein wenig mehr zu sehen als nur tanzwütige Körper, die sich in der Menge aneinanderreihen. „Entschuldigung“, halte ich eine knapp bekleidete Kellnerin auf, die ein Tablett mit vollen Gläsern jongliert. „Getränke gibt es an der Bar“, völlig gestresst versucht sie mich abzuwimmeln. „Ich möchte keine Getränke, ich suche den VIP-Bereich“, muss ich gegen den Lärm anbrüllen. „Gut, dann komm mit, ich bin sowieso gerade auf dem Weg dorthin.“ So schnell es meine Füße zulassen, folge ich ihr durch die Menge, vorbei an verschwitzten, zum Teil mit Parfüm vollgesprühten Körpern, die mir dadurch beinahe Tränen in die Augen treiben. Ich folge ihr die paar Stufen der Treppe empor zu einem erhöhten abgegrenzten Bereich, der den Gästen im VIP-Bereich einen kompletten Ausblick über den ganzen Club verschafft. Während meine Wegweiserin einfach an dem Security-Typen vorbeistiefelt, werde ich mit den Worten „Nicht so schnell, junge Dame!“ aufgehalten. Genervt blicke ich den Mann an, der mir mit seinem massigen Körper den Weg versperrt und nebenbei noch um einiges jünger als ich selbst zu sein scheint. Selbst sein aufgesetzter Blick, der wohl so viel sagen soll wie „Ich hab hier das Sagen!“, verfehlt seine Wirkung bei mir komplett. „Elisa Neumann. Ich steh auf der Gästeliste“, dabei kann ich ein genervtes Schnauben nicht unterdrücken. Es gibt wirklich nicht viel, was mich auf die Palme bringt, außer die Tatsache, dass ich viel zu oft gefragt werde, ob ich schon volljährig bin. Jedes Mal wenn dieser Satz oder ein ähnlicher kommt, könnte ich meinem Gegenüber an die Gurgel gehen. Klar ist es toll, wenn man jung aussieht, vor allem dann, wenn man mal über vierzig ist. Aber mit 26 immer noch für ein beinahe noch pubertierendes zwanzigjähriges Ding gehalten zu werden, nervt dann doch gewaltig. „Neumann sagtest du?“, will mein Gegenüber wissen und senkt seinen kastenförmigen Holzkopf, um den Zettel auf seinem schwarzen Klemmbrett zu studieren. „Soll ich es dir buchstabieren?“, leicht bissig verdrehe ich die Augen. Dieser Typ hält mich nicht von meinem zukünftigen Lover ab. „Nicht nötig. Ich hab dich gefunden“, bereitwillig gibt er mir den Weg frei. „Mr. Spencers Tisch ist ziemlich weit hinten.“ „Danke“, nicke ich ihm zu und betrete den abgegrenzten Bereich. Ohne auf die anderen feierwilligen Gäste zu blicken, marschiere ich zielstrebig an den vielen Tischen vorbei. Was interessiert es mich, ob hier irgendein Hamburger Promi sitzt. Suchend halte ich Ausschau nach Ted und spüre sofort, nachdem meine Augen das Objekt meiner Begierde entdeckt haben, wie sich mein Herzschlag beschleunigt. Wie mein Puls in die Höhe schießt. Okay, Elisa, it’s Showtime. Mit diesen Gedanken raffe ich meine Schultern zurück, streiche mein Kleid zurecht und gehe hüftschwingend, zumindest so gut ich es beherrsche, auf meinen Boss und seine Gäste zu. Ted muss mein sexy Gang wohl aufgefallen sein, denn er wendet sich von seinem Gesprächspartner ab und winkt mir zu. Mein Boss sieht so gut aus. Wie immer trägt er sein schulterlanges strohblondes Haar zu einem Knoten gebunden hinter dem Kopf. So wie dieser bekannte Geiger, dessen Namen ich mir leider nie merken kann. Das dunkelblaue Hemd passt perfekt zu seinen Augen, welche heute nicht durch eine Brille auf der Nase an Größe gewinnen. Eine vorwitzige Strähne, die sich aus dem Dutt gestohlen hat, umspielt sein ovales Gesicht. Mit jedem Schritt beschleunigt sich mein Herzschlag noch mehr, bis ich schließlich direkt vor ihm stehe und ihn ansehe. „Hey Elisa. Schön, dass du da bist“, Ted beugt sich zu mir und drückt mich kurz an sich. Dabei verweilt meine Hand einen Moment zu lange auf seiner Schulter. „Hey Ted. Alles Gute zu deinem Geburtstag“, wispere ich kaum hörbar. „Danke“, für einen Moment sehen wir uns tief in die Augen und da ist es wieder, das Gefühl, das mir sagt, dass er sich ebenfalls in mich verliebt hat und jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, dass wir uns unseren Gefühlen hingeben. Jetzt oder nie, denke ich mir und nehme all meinen Mut zusammen. Eigentlich hab ich mir vorgenommen, ihm meine Gefühle erst später zu gestehen, aber warum nicht jetzt? „Ted, kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“, jetzt ist es raus. Gespannt warte ich auf seine Reaktion, die allerdings auf sich warten lässt. Bei all meiner Nervosität hab ich gar nicht mitbekommen, dass die Aufmerksamkeit meines Gegenübers gar nicht mehr mir gilt. Stattdessen blickt er einfach an mir vorbei. Ich sehe, wie seine Augen sich weiten, wie er aufmerksam irgendetwas hinter mir eingehend studiert. Was zur Hölle…, weiter kann ich gar nicht denken, denn in diesem Moment vernehme ich eine weibliche Stimme direkt hinter mir: „Hey Ted.“ Hallo, hast du nicht bemerkt, dass Teddy und ich uns unterhalten?, verärgert drehe ich mich um, um diesen...