E-Book, Deutsch, 256 Seiten
Reihe: ISSN
Struckmeier Scrambling ohne Informationsstruktur?
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-11-034771-5
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Prosodische, semantische und syntaktische Faktoren der deutschen Wortstellung
E-Book, Deutsch, 256 Seiten
Reihe: ISSN
ISBN: 978-3-11-034771-5
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Analysen der Wortstellung des Deutschen betrachten oft die Informationsstruktur als genuin syntaktischen Faktor: Funktionale Projektionen (Topik- oder Antifokusphrasen) oder ähnliche grammatische Annahmen sollen erklären, warum sich bestimmte Satzbestandteile in bestimmten Kontexten auf verschiedene Art und Weise anordnen. Die Zirkularität einer solchen Erklärung wurde dabei lange Zeit ebenso ignoriert wie ihre empirischen Probleme.
Rigide Vorhersagen der Wortstellung aus Diskursfaktoren sind für das Deutsche, wie dieses Buch zeigt, empirisch nicht haltbar. Es lässt sich im Gegenteil zeigen, dass es prosodische, semantische und in Teilen auch formal-syntaktische Faktoren sind, die die Wortstellung des Deutschen empirisch korrekt und konzeptuell attraktiv zu beschreiben gestatten.
Eine syntaktische Repräsentation der Informationsstruktur wird daher – entgegen einer jahrzehntelangen Forschungstradition – in der vorliegenden Analyse abgelehnt. An ihrer Stelle wird eine komplexe Grammatikarchitektur entworfen, die die syntaktischen, semantischen und prosodischen Faktoren der deutschen Wortstellung kohärent darstellt und auf neuartige Weise zueinander in Beziehung setzt.
Zielgruppe
Sprachwissenschaftler, Institute, Bibliotheken
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Vorwort: Für eine komplexe grammatische Architektur zur Repräsentation von Scrambling;11
2;Einführung: Scrambling und monokausale Erklärungen;14
3;I Empirische Eigenschaften von Scrambling im Deutschen;17
4;1 Zur allgemeinen Struktur des deutschen Satzes;19
5;2 Basisabfolge der Argumente und Restriktionen über Umstellungen der Basisabfolge;21
6;II Technische Repräsentationen: core syntax;27
6.1;3 Theoretische Grundannahmen der vorliegenden Analyse;29
6.1.1;3.1 Grammatiken und ‘Universaltheorien’ der Sprache;29
6.1.2;3.2 A- und A‘- Bewegungen der Government and Binding-Theorie erklären Scrambling nicht;30
6.1.2.1;3.2.1 Scrambling (und object shift) sind nicht als A- bzw. A‘- Bewegungen beschreibbar;31
6.1.2.1.1;3.2.1.1 A/A‘- Bewegungen: Wechselnde Definitionen in älteren Theorieformen;34
6.1.2.1.2;3.2.1.2 Wegfall der SpecHead-Relation und merkmalsgetriebener Bewegungen;34
6.1.2.1.3;3.2.1.3 Der A/A‘-Unterscheidung fehlt die empirische Grundlage;36
6.1.2.2;3.2.2 PF- Bewegungen erfassen syntaktische und semantische Merkmale von Scrambling nicht;39
6.1.2.2.1;3.2.2.1 Scrambling ist syntaktisch, nicht phonologisch restringiert;40
6.1.2.2.2;3.2.2.2 Semantische Effekte von Scrambling verbieten eine PF-Analyse;40
6.1.2.3;3.2.3 Basisgenerierung erfasst die Markiertheit syntaktischer Bildungen nicht ausreichend;42
6.1.2.3.1;3.2.3.1 Basisgenerierungsansätze erklären die Unmarkiertheit der Basisabfolge nicht;42
6.1.2.3.2;3.2.3.2 Basisgenerierung erklärt besondere Skopuseigenschaften der Basisabfolge nicht;45
6.1.3;3.3 Theoretische Annahmen im Rahmen dieser Arbeit;46
6.1.3.1;3.3.1 Für die vorliegende Analyse relevante syntaktische Operationen;47
6.1.3.2;3.3.2 Illustration der syntaktischen Operationen: Eine Beispielderivation;48
6.1.3.2.1;3.3.2.1 Nicht mögliche Derivationen führen zum crash;49
6.1.3.2.2;3.3.2.2 Mögliche Derivation konvergiert;51
6.1.3.3;3.3.3 Prosodie und Informationsstruktur in der vorliegenden Analyse;55
6.2;4 Scrambling mithilfe semanto-pragmatisch motivierter Projektionen;60
6.2.1;4.1 Zum theoretischen Status von SpecHead;61
6.2.2;4.2 [ Antifokus]-Merkmale;61
6.2.3;4.3 [ Topik]-Merkmale;67
6.2.4;4.4 Basale Topik-Kommentar-Differenzen als Scrambling-Auslöser;74
6.2.4.1;4.4.1 Informational Separation;75
6.2.4.2;4.4.2 Semantic Subjects;76
6.2.4.3;4.4.3 Addresses;77
6.2.4.4;4.4.4 Frames;77
6.2.5;4.5 Andere semantische Faktoren;79
6.2.5.1;4.5.1 Generizität;79
6.2.5.2;4.5.2 Telizität;80
6.2.5.3;4.5.3 Links und ähnliche Konzepte;81
6.3;5 Analysen von Scrambling durch formale Bewegungsoperationen;83
6.3.1;5.1 Scrambling als EF-getriebenes, optionales internal merge;83
6.3.2;5.2 Andere formale Auslöser von Scrambling;85
6.4;6 Obligatorische Bewegungen als Ursache von Stellungsoptionen: vP-TP- Bewegungen als zweite Scrambling-Operation;89
6.5;7 Distributed Deletion als Auswahl von Kopien bewegter Elemente;94
6.5.1;7.1 Möglichkeit der verteilten Tilgung;94
6.5.2;7.2 Restriktionen zur verteilten Tilgung der vP in SpecTP;97
6.5.2.1;7.2.1 Die Ausgabe der Kernsyntax ermöglicht Distributed Deletion;98
6.5.2.1.1;7.2.1.1 An den Grenzen der vP-TP-Definition: Scrambling über Subjekte?;98
6.5.2.1.2;7.2.1.2 Die vP-Bewegung erfasst auch informationsstrukturell markierte Elemente;105
6.5.2.1.3;7.2.1.3 Nominativische Argumente werden nicht zwangsweise umgestellt;105
6.5.2.2;7.2.2 PF-relevante Eigenschaften entscheiden über Abfolgen;107
6.5.2.2.1;7.2.2.1 Fokusexponenten werden in tiefer vP ausbuchstabiert;108
6.5.2.2.2;7.2.2.2 Kontrastive Topiks können in hoher vP- Kopie auftreten;112
6.5.2.2.3;7.2.2.3 [Definit] als Lizenz zum hohen Spellout;116
6.6;8 Mögliche technische Probleme der Analyse;119
6.6.1;8.1 Sind die Voraussetzungen für Distributed Deletion stets gegeben?;119
6.6.2;8.2 Verletzt die Analyse Freezing-Generalisierungen?;121
6.6.3;8.3 Verletzt die Analyse der Partikeln den Head Movement Constraint?;125
6.6.4;8.4 Sagt die Analyse Anti-Locality-Effekte für die Bewegung der vP voraus?;126
6.6.4.1;8.4.1 Vermeidung von Antilokalität: Der Ansatz;127
6.6.4.2;8.4.2 Partikeln als Teil der funktionalen Kaskade des Deutschen;127
6.6.4.2.1;8.4.2.1 Partikeln: Diachrone und synchrone Eigenschaften;129
6.6.4.2.2;8.4.2.2 Partikeln weisen keine homogenen Adverbeigenschaften auf;130
6.6.4.2.2.1;8.4.2.2.1 Partikeln unterscheiden sich distributionell von Adverbien;130
6.6.4.2.2.2;8.4.2.2.2 Modalpartikeln unterscheiden sich semantisch von Adverbien;133
6.6.4.2.3;8.4.2.3 Modalpartikeln als tiefste Bestandteile der C-Kaskade;134
6.6.4.2.3.1;8.4.2.3.1 Zur Distribution: Partikeln zwischen vP und T;135
6.6.4.2.3.2;8.4.2.3.2 Distribution 2: Antwortpartikeln als C-Elemente;136
6.6.4.2.3.3;8.4.2.3.3 Modalpartikeln – Bestandteil der Satztypmerkmale?;137
6.6.4.2.3.4;8.4.2.3.4 Vergleich der Analysen: Modalpartikeln als C oder AdvP;142
6.6.5;8.5 Kompatibilität zu alten Annahmen: Ist die Analyse LCA-konform?;147
6.6.5.1;8.5.1 Das LCA ist theoretisch obsolet und empirisch fragwürdig;148
6.6.5.2;8.5.2 Skizze einer LCA-kompatiblen Satzstruktur mit vP-TP-Bewegung;149
6.6.6;8.6 Kompatibilität zu zukünftigen theoretischen Entwicklungen: vP-TP-Bewegung ohne SpecT?;151
6.6.7;8.7 Die Analyse im Sprachvergleich: Das Deutsche wird typologisch nicht exotisiert;155
6.6.7.1;8.7.1 Ähnliche Analysen verwenden ähnliche Techniken;156
6.6.7.2;8.7.2 Blockhafte Syntax und PF-Einflüsse sind typische Eigenschaften germanischer Sprachen;158
6.6.7.2.1;8.7.2.1 Niederländisches Scrambling;160
6.6.7.2.2;8.7.2.2 Object shift;163
6.6.7.3;8.7.3 Sind auch typologische Unterschiede mithilfe von vP-TP- Bewegungen erklärbar?;167
6.6.7.3.1;8.7.3.1 Keine Superiorität im Deutschen: Hohe vP umgeht die PIC?;167
6.6.7.3.2;8.7.3.2 Keine vP-TP-Bewegung im Englischen – fehlen die Partikeln?;171
6.6.8;8.8 Allgemein-methodische Einwände;175
6.6.8.1;8.8.1 Die Analyse übergeneriert nicht in offensichtlicher Form;176
6.6.8.1.1;8.8.1.1 Einstellige Prädikate;176
6.6.8.1.2;8.8.1.2 Zweistellige Prädikate;176
6.6.8.1.3;8.8.1.3 Dreistellige Prädikate;177
6.6.8.2;8.8.2 Die Analyse untergeneriert nicht in nennenswerter Form – und ist erweiterbar;179
7;III Die Evidenz: Eigenschaften und empirische Vorhersagen der Analyse;181
7.1;9 Wozu eine weitere generative Analyse?;183
7.2;10 Abbildung der informationsstrukturellen Verhältnisse im Mittelfeld;184
7.2.1;10.1 Die Position der Foki in der rechten vP- Kopie ist kein Zufall;187
7.2.2;10.2 Die bevorzugte Position der kontrastiven Topiks ist kein Zufall;189
7.2.3;10.3 Diskursneue Elemente können auch im linken Mittelfeld auftreten;190
7.2.4;10.4 Rekonstruktion der (vermeintlichen) Topikbewegung;191
7.2.4.1;10.4.1 Phonologische Ressourcen der Berechnung der Distributed Deletion;191
7.2.4.1.1;10.4.1.1 EoO- Bewegungen in der phonologischen und interpretativen Komponente;193
7.2.4.1.2;10.4.1.2 Phonologische Kriterien für die Distributed Deletion der vP;196
7.2.4.1.2.1;10.4.1.2.1 Bessere Akzentdomänen als Faktor für Spellout-Entscheidungen;197
7.2.4.1.2.2;10.4.1.2.2 Treten nominativische DPen präferiert im linken Mittelfeld auf?;205
7.2.4.2;10.4.2 Distribution ‚topikaler‘ Elemente als Performanzphänomen;207
7.2.4.2.1;10.4.2.1 Sprecher bevorzugen die Strukturen, die die Informationsstruktur klarer markieren;208
7.2.4.2.2;10.4.2.2 Produktionspräferenzen als Ursache vermeintlich ‚topikaler‘ Umstellungen;210
7.2.5;10.5 Zusammenfassung: Zur Architektur von Syntax und Phonologie;218
7.2.5.1;10.5.1 Beispiele: Spellout-Szenarien einzelner syntaktischer Strukturen;219
7.2.5.2;10.5.2 Ein letzter Vergleich: File card-Analysen restringieren Umstellungen zu stark;225
7.3;11 Zur Erklärung der syntaktischen Verhältnisse im Mittelfeld;230
7.3.1;11.1 Zur Stellung des Subjekts im linken Mittelfeld;230
7.3.2;11.2 Zur Stellung der Pronomina: Klitisierung als phonologischer EoO?;230
7.3.3;11.3 Weitere Eigenschaften;231
7.4;12 Zur Erklärung der semantischen Verhältnisse im Mittelfeld des deutschen Satzes;234
7.4.1;12.1 Generizitäteffekte und ihr Verhältnis zu anderen Lesarten;234
7.4.2;12.2 Skopusoptionen und Bindung;235
7.4.3;12.3 Fehlende Skopoi und unmögliche Bindung;236
7.5;13 Schlusswort und Ausblick;238
7.6;14 Literatur;244
7.7;15 Register;254