E-Book, Deutsch, 181 Seiten
Strömsdörfer Lüge und Linguistik: Pragmalinguistische Untersuchungen am Beispiel von Politikeraussagen
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-8366-3126-6
Verlag: Diplomica Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 181 Seiten
ISBN: 978-3-8366-3126-6
Verlag: Diplomica Verlag
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Im alltäglichen Sprechen begegnet uns wahrscheinlich häufiger als wir vermuten die Lüge: Sei es als Notlüge, weil wir keine Lust haben, zu der Verabredung zu gehen, oder sei es als altruistische Lüge, um jemanden zu schützen. Auch höfliches Sprechen könnte als Lüge bezeichnet werden. So schreibt auch Ludwig Wittgenstein schon: 'Das Lügen ist ein Sprachspiel, das gelernt sein will, wie jedes andre'.Aber auch in anderen Kontexten begegnet uns das Lügen: In Talk-Shows werden Lügendetektoren zur Überführung von Ehebrechern eingesetzt oder es wird vor Gericht über eine Falschaussage entschieden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es zahlreiche Untersuchungen zur Lüge aus ganz unterschiedlichen Fächern gibt. Doch immer beziehen sich diese Arbeiten aus z.B. Psychologie, Jura, Pädagogik oder Philosophie auf die Sprache als Medium der Lüge. Im Bereich der (Germanistischen) Linguistik sind vor allem die Arbeiten von Harald Weinrich, Gabriel Falkenberg und Bettina Giese zu nennen.Der theoretische Teil dieser Untersuchung widmet sich einem ausführlichen und kritischen Überblick zur aktuellen linguistischen Forschungssituation: Was macht eine Lüge aus? Mit welchen Methoden lassen sich Lügen untersuchen? Wie steht es mit der Bewertung und der (sprachlichen) Erkennbarkeit des Lügens?Dabei werden vor allem Ansätze aus der Sprechakttheorie, aus der Dialoggrammatik und Diskursanalyse sowie aus der Relevanztheorie aufgezeigt. Auch die Grice'schen Konversationsmaximen und die Forderung nach Glaubwürdigkeit sind hierbei von zentraler Bedeutung. Wahrheitsanspruch und Lügen-Erkennbarkeit, für populärwissenschaftliche Literatur zentrale Bereiche, werden ebenfalls diskutiert und für eine Theorie der Lüge in der Linguistik ausgewertet. Ausserdem wird gezeigt, ob LÜGEN als Missbrauch von Sprache bezeichnet werden kann oder ob es sich vielmehr um den korrekten Gebrauch von Sprache handelt - nur eben mit anderen Zielen. Schliesslich wird eine (vorläufige) Definition des Lügens als sprachliche Täuschungshandlung gegeben.Im empirischen Teil, der sich auf die Transkription (vollständig im Anhang) einer Fernsehsendung bezieht, werden Aussagen von Politikern in Bezug auf die Sprachhandlung LÜGEN untersucht. Hier werden die im theoretischen Teil erarbeiteten Ansätze erprobt, so dass deutlich wird, was eine linguistische Theorie der Lüge leisten kann - und was sie gerade nicht vermag.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Lüge und Linguistik;1
2;INHALT;2
3;Einleitung;4
4;I. Die Lüge in der Sprache – und was sie nicht ist;5
5;II. Die Lüge in der Linguistik – Zur Sprechakttheorie und darüber hinaus;8
5.1;II.1 Erste pragmatische Annäherung;8
5.2;II.2 Der Ansatz der Sprechakttheorie;9
5.3;II.3 Die Konversationsmaximen;10
5.4;II.4 Zur Lügendefinition;11
5.5;II.5 Lüge als sprachliche Täuschung;14
5.6;II.6 Relevanz;15
5.7;II.7 Lüge und Psychologie;16
5.8;II.8 Lüge und Moral;17
5.9;II.9 Dialoggrammatik;18
5.10;II.10 Diskursanalyse und Dialoganalyse;19
5.11;II.11 Indirektes Lügen;19
5.12;II.12 Die Lüge in der Politik;20
5.13;II.13 Zusammenfassung;22
6;III Empirischer Teil – Wer lügt, gewinnt;24
6.1;III.1. Zum Korpus;24
6.2;III.3 Ergebnisse;93
7;IV Ausblick – Ansätze zu einer kritischen Pragmatik;95
8;V. Bibliographie;97
9;VI. Anhang;103