Strauchenbruch | Luthers Hochzeit | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 190 mm

Strauchenbruch Luthers Hochzeit


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-374-04776-5
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 190 mm

ISBN: 978-3-374-04776-5
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Hochzeit gehört zu den aufregendsten Ereignissen im Leben eines Menschen. Der Sinn der Ehe, Antrag, Ja-Wort, Hochzeitskleid, Kranz und Schleier, Ringe, Hochzeitsgäste, Hochzeitsmahl, Liebe, Hochzeitsnacht und vieles mehr - woher kommen eigentlich all diese Bräuche und was bedeuten sie? Die Kulturhistorikerin Elke Strauchenbruch erläutert diese Fragen der Alltagsgeschichte in ihrem Buch 'Luthers Hochzeit' auf gewohnt anschauliche Weise und fragt, was der Reformator damit zu tun hat? Martins Luthers Hochzeit mit Katharina von Bora, die Hochzeit des berühmten ehemaligen Mönches mit der entlaufenen Nonne, war eine der spektakulärsten Eheschließungen der Geschichte. War sie bloße Provokation? Galt sie der Befriedigung sexueller Bedürfnisse? War sie Bekenntnis zur Ehe? Hat sie Einfluss auf unsere heutige Feierkultur?

Elke Strauchenbruch, geboren 1956 in Hettstedt, studierte Geschichte in Leipzig. Anschließend war sie elf Jahre im Wittenberger Lutherhaus als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Seit 1990 arbeitet sie als selbständige Buchhändlerin und Antiquarin. Sie publizierte zum Wittenberger Buchdruck und Verlagswesen, zur Mode der Lutherzeit und zu stadtgeschichtlichen Themen. Ihr Buch 'Wittenberg - Stadt der Reformation' liegt seit Mai 2008 auch in englischer Sprache vor.
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Luthers Auseinandersetzung mit Zölibat und Ehe


Zu Beginn der Reformation begannen Luther und seine Freunde alle bisherigen Gewissheiten zu hinterfragen. Auch ihr Verständnis von Sexualität und Ehe wurde in der folgenden Zeit einer Prüfung unterzogen. Noch ging es ihm weder um den Fall des Zölibats noch um die Priesterehe und schon gar nicht um seine eigene Eheschließung. Diese ersten einfühlsamen und wissenden Äußerungen des zur Keuschheit verpflichteten Mönches zum Thema Liebe, Sexualität und Ehe sind schon erstaunlich. So verwundert es nicht, dass manchmal die Überlegung geäußert wird, dass er auch ein Mann war und sicher Bedürfnisse wie jeder andere Mann auch gehabt haben wird. Kann es also nicht sein, dass er womöglich schon als junger Mann oder gar als Mönch die Freuden der Liebe genossen und vielleicht sogar die Reformation eingeführt hat, um nicht mehr allein im Bett sein zu müssen? Wir müssen dieser Frage im Folgenden nachgehen.

Abb. 5

Abb. 6

Abb. 7

Luther legte in der u.a. die theologischen Grundlagen für das evangelische Pfarrhaus. Ausgehend von der erklärte er:

  • Durch Glaube und Taufe ist jeder Christ zum Priester geeignet und geistlichen Standes.
  • Pfarrer zeichnen sich darum nicht durch eine besondere Weihe, sondern durch persönliche Eignung und Wahl durch die Gemeinde aus.
  • Der Pfarrer solle nach seiner Wahl durch die Gemeinde ernährt werden und dürfe heiraten, wenn er das wolle.
  • Der evangelische Pfarrer ist von Gott zur Predigt und Sakramentsverwaltung in der Gemeinde eingesetzt. Er soll in der Gemeinde wohnen und einen weltlichen Haushalt führen.

Der im Konkubinat lebende Priester solle seine aus Gewissensnot geschlossene Partnerschaft als legitime Ehe betrachzten, denn . Die öffentliche Eheschließung von Priestern propagierte er hier noch nicht, wohl um sie zu schützen. Doch wurde die Frage des Zölibats nun diskutiert und seine Aufhebung Forderung der reformatorischen Propaganda.32

Abb. 8

Durch seine Vorrede zu der ebenfalls noch 1520 erschienenen (Brief des hl. Ulrich) wurde dieser Druck . Luther zeigte sich inzwischen davon überzeugt, dass die Priesterehe, im Alten Testament von Gott gestiftet, nie aufgehoben worden sei und und .33

Abb. 9

1521 stellte Luther fest, dass, wenn .38

Luthers wichtigste Eheschriften seien in diesem Zusammenhang genannt: 1519 , 1522 , 1524 , 1529 , 1529 (Ablauf der Eheschließung: Aufgebot, Trauung, Einsegnung), 1530 .

Abb. 10

Die nachstehende Tabelle soll in einer kleinen Auswahl kurz verdeutlichen, welche der reformatorisch Begeisterten noch vor Luthers Entschluss zur Hochzeit mit Katharina von Bora geheiratet haben:

August 1520

Melanchthon

Theologieprofessor

Bürgermeistertochter Katharina Krappe

September 1520

Johann Agricola

Theologieprofessor

Else Moshauer

Mai 1521

Bernhardi

Propst, Stiftsherr, Theologieprofessor

Gertraude Pannier

Mai 1521

Jakob Seidler

Priester

seine Köchin

Juni 1521

Heinrich Fuchs

Pfarrer

Juni 1521?

Balthasar Zeiger

Pfarrer

Konkubine

19.1.1522

Andreas Karlstadt

Theologieprofessor, Stiftsherr

Anna von Mochau

9.2.1522

Justus Jonas

Theologieprofessor, Stiftsherr

Katharina von Falk

13.10.1522

Johann Bugenhagen

Theologieprofessor, 1523 Pfarrer

Walpurga (?)

1522

Martin Bucer

gebannter Dominikanerpriester

Nonne Elisabeth Silbereisen

1523

Dr. jur. Johann Apel

Kanonikus, Rat des Bischofs von Würzburg, später Juraprofessor in Wittenberg

Nonne aus St. Marx in Würzburg

13.7.1523

Franz Lambert von Avignon

April 1523

Nikolaus Demut

Propst in Halle, geheimer...


Strauchenbruch, Elke
Elke Strauchenbruch studierte in Leipzig Geschichte. Anschließend war sie im Wittenberger Lutherhaus als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Später arbeitete sie als selbständige Buchhändlerin und Antiquarin. Heute lebt sie als freie Autorin vor allem populärer reformationsgeschichtlicher Bücher in Wittenberg. Als Autorin des Buches 'Luthers Wittenberg' war sie als Beraterin für das Panorama von Yadegar Asisi 'Luther 1517' tätig.



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