E-Book, Deutsch, Band 0018, 384 Seiten
Reihe: Historical Saison
Stone / Monajem / Skye Historical Saison Band 18
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-756-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0018, 384 Seiten
Reihe: Historical Saison
ISBN: 978-3-95446-756-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EIN BETÖREND SCHAMLOSES FRAUENZIMMER von MONAJEM, BARBARA
Seufzend schmiegt Pompeia sich in die starken Arme von Sir James. Vor Jahren wies er sie ab, nun macht er ihr ein unmoralisches Angebot. Sie lässt sich darauf ein - obwohl sie eigentlich viel mehr will als eine stürmische Herbstromanze ...
DIE LADY UND DER ABENTEURER von STONE, LYN
Schon lange verzehrt sich der stolze Neville nach der faszinierenden Lady Miranda. Als er erfährt, dass die junge Witwe geeignete Ehekandidaten prüft, erschwindelt er sich eine leidenschaftliche 'Probenacht'. Ist er jetzt wirklich am Ziel seiner Wünsche?
MISS IN MASKERADE von ASHLEY, ANNE
Georgina schleicht sich als Page beim berüchtigten Viscount Fincham ein, um den Tod ihres Onkels aufzuklären. Doch je näher sie dem Hausherren kommt, desto schwerer fällt ihr die Rolle. Er mag ja unschuldig sein, aber er bringt ihr Herz in größte Gefahr ...
SINNLICHE BLUME VON HONGKONG von SKYE, LINDA
Lord Henry zögert keine Sekunde, die Wette der entzückenden Diebin Isabella anzunehmen: Wenn er sie auf frischer Tat ertappt, gewährt sie ihm jeden Wunsch. Plötzlich hat die herbstliche Ballsaison in Hongkong einen ganz neuen Reiz für den Frauenhelden ...
Lyns Ausflug in die Romanliteratur begann in den 90-ern. Am Valentinstag des Jahres 1996 unterschrieb sie ihren ersten Vertrag mit dem kanadischen Verlag Harlequin. 'Blumen, Süßigkeiten, Küsse und auch noch ein Buchverkauf! Es wird nie wieder so einen Tag wie diesen geben!'sagt sie begeistert! Lyn studierte Kunst und arbeitete in Europa, wo sie viele der Schauplätze aufsuchte, die heute in ihren historischen Romanen auftauchen. Zu der Zeit malte sie die historischen Sehenswürdigkeiten, die sie auf ihren Reisen besichtigte, und verkaufte die Gemälde. Zeitweise verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Designerin von Buchcovern, bis sie die Seiten wechselte und nicht mehr die Cover gestaltete, sondern die Romane verfasste, da sie förmlich süchtig nach den Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln war... 'Selbst zu schreiben war definitiv eine meiner besten Entscheidungen', bekennt sie. Heute leben sie und ihr Mann in North Alabama in der Nähe ihrer beiden Kinder und vier Enkel, die einen großen Beitrag zu ihrer Arbeit leisten, indem sie sich z. B. an der Recherche für ihre Romane beteiligen, und außerdem eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für die Personen in ihren Romane sind.
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2. KAPITEL
Verärgert marschierte Miranda in ihrem Salon auf und ab und schlang die Arme um sich. Die Idee, jemanden zu finden, der es an ihrer statt tat, würde sie wohl aufgeben müssen. Warum hatte Mr Tood sie nicht gewarnt vor dem, was sie erwartete?
Ihre Standesgenossen aus der guten Gesellschaft bei Wohltätigkeitsveranstaltungen zu belauschen erbrachte jedenfalls keine Auswahl brauchbarer Kandidaten, das wusste sie nun. Vielleicht sollte sie das nächste Mal einen Privatdetektiv beauftragen.
Mr Bathgate hätte sie binnen zwei Minuten vor die Tür gesetzt, wäre sie nicht völlig überrumpelt gewesen von seiner geistlosen Begrüßung. „Der gute alte Tood meinte, Sie brauchen meinen Rat bei der Anschaffung Ihres neuen Curricle.“ Er hatte sich vorgebeugt und ihr verschwörerisch zugezwinkert. „Aber ich weiß natürlich, dass Sie mal wieder ordentlich besprungen werden wollen nach der langen Durststrecke, nicht wahr, Mädchen?“ Ordentlich besprungen werden? Der Mann war anscheinend nicht ganz richtig im Oberstübchen. Und er roch, als habe er sich tagelang nicht gewaschen.
Der ansehnliche Reverend Simpson war eine halbe Stunde zu früh aufgetaucht und um genau diese Zeitspanne zu lange geblieben – nur um ihr eine selbstgerechte Predigt über die Sünden Evas zu halten, dieser moralistische Wicht. Anscheinend sollte er eine Stelle in Martlesby, einem heruntergekommenen Städtchen im Nordwesten, antreten, und Tood hatte ihm gesagt, sie wolle ihm eine Spende zukommen lassen … Die sie dem Kerl auch zugesteckt hatte, bloß damit sie ihn so schnell wie möglich loswurde. Miranda gab dem Fußschemel, der ihr im Weg stand, einen Tritt und fuhr fort, auf und ab zu marschieren, während sie den Rest des Nachmittags noch einmal vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen ließ.
Eine Stunde danach war Mr Lawney eingetroffen. Er hatte ununterbrochen geredet und war offensichtlich betrunken gewesen. Er hatte weder gewusst, weshalb er da war, noch, wo er war. So viel zu Mr Toods Nachforschungen.
Die Lage schien hoffnungslos, trotz des einen noch ausstehenden Bewerbers, der jeden Moment fällig war und diesen grässlichen Tag abrunden würde. Sie machte sich nicht die Mühe, ihr Haar in Ordnung zu bringen oder sich in die Wangen zu kneifen, damit sie Farbe bekamen, strich nicht einmal ihr neues grünes Kleid glatt. Wen kümmerte es schon, wie sie aussah, wenn sie einen weiteren unerwünschten Kandidaten hinauswarf?
Wie erwartet, erschien im nächsten Moment Ravensby im Türdurchgang. „Mr Neville Morleigh ist eingetroffen, Madam.“ Der Butler lehnte sich vor und flüsterte: „Der Gentleman ist wenigstens nüchtern.“
„Führen Sie ihn herein.“ Seufzend rang Miranda die Hände. Konnte es überhaupt noch schlimmer kommen? Sie blieb mitten im Raum stehen und drehte sich zur Tür.
„Guten Abend, Lady Ludmore. Neville Morleigh, zu Ihren Diensten.“ Die Stimme war tief und klang leicht amüsiert. Er verbeugte sich. „Mr Tood teilte mir mit, dass Sie mich heute Abend zu sprechen wünschen.“
Fasziniert starrte Miranda ihn an. Sie konnte nicht anders. Seine Augen schimmerten so blaugrün wie das Meer im Sonnenlicht, seine Gesichtszüge waren so perfekt, dass die kleine Narbe an seinem Kinn ihre Vollkommenheit nur zu betonen schien. Sein dunkles Haar trug er nach der neuesten Mode geschnitten, es fiel ihm in leichten Wellen in die Stirn. Er war einen Kopf größer als sie, und seine breitschultrige Gestalt kam in den eng anliegenden ockerfarbenen Pantalons und dem dunkelblauen Gehrock wunderbar zur Geltung. Ihr entging auch nicht, wie vorteilhaft seine sonnengebräunte Haut sich von seinem makellos weißen Krawattentuch und der hellen, bestickten Weste abhob und wie blank die Reitstiefel waren, die sich um seine wohlgeformten Waden schmiegten.
Der Mann sah atemberaubend aus.
Und abgesehen davon, dass er ungewöhnlich attraktiv war, kam er ihr bekannt vor. Sie hätte schwören können, dass sie ihm schon einmal begegnet war, aber wo? Morleigh. Der Name hatte ihr nichts gesagt, als Tood ihn angekündigt hatte. Sie holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus, um sich zu fangen. „Sie sind der Erbe des Earl of Hadley, richtig?“
Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, Madam. Mein Vater war ein jüngerer Sohn. Caine Morleigh, mein Cousin, ist der Erbe. Haben Sie mich möglicherweise mit ihm verwechselt? Er befindet sich derzeit auf dem Kontinent, unter Wellingtons Kommando.“
„Oh. Er ist Soldat?“, fragte sie, nur um etwas zu sagen.
„Captain. War er derjenige, den Sie sprechen wollten?“
„Nein.“ Ganz sicher nicht, wenn es sich um den Erben handelte. Dieser hier war absolut perfekt. Zu perfekt beinahe. „Darf ich Ihnen einen Sherry anbieten?“
Er nickte. „Sehr gern, wenn Sie mir dabei Gesellschaft leisten.“
Miranda ging zur Anrichte, konzentrierte sich einen kurzen Moment darauf, ihre zitternden Hände zu beruhigen, und schenkte ein. Ein wenig gefasster drehte sie sich zu ihm um und reichte ihm das Glas. „Möchten Sie sich nicht setzen?“
Sie nahm Platz, damit er es ihr nachtat. Er ließ sich neben ihr auf dem Kanapee nieder, nicht so nahe, dass es vermessen gewirkt hätte, aber nahe genug, dass ihr sein sauberer männlicher Duft nach Abenteuer, nach sonnengebleichtem Leinen und einem Hauch Haarwasser in die Nase stieg. Bemüht, es möglichst unauffällig zu tun, sog sie tief den Atem ein. Berauschend.
Die Stille zwischen ihnen schien ihm nichts auszumachen, während Mirandas Nerven vor Angst vibrierten. Oder vor Erwartung? Es war schwer zu sagen. All ihre Sinne schienen gefährlich von ihm beeinflusst zu werden. Sie richtete ihre Röcke und setzte sich gerade in der Hoffnung, ihre Rastlosigkeit zu übertünchen. „Leben Sie schon lange in London, Sir?“
Er musterte sie mit höflichem Interesse und nippte an seinem Sherry. „Nein. Ich stamme aus Suffolk, bin in Stowe zur Schule gegangen und fahre seit ich fünfzehn bin zur See. Ab und an war ich zu Besuch hier, aber einen eigenen Wohnsitz in der Stadt habe ich erst seit Kurzem.“
Er drückte sich prägnant aus, ohne kurz angebunden zu sein.
„Fünfzehn erscheint mir ein sehr junges Alter, um auf eigenen Füßen zu stehen. Hatte Ihre Familie keine Einwände?“
Er sah beiseite, und für einen kurzen Moment glaubte sie, er würde es ablehnen, zu antworten. Tatsächlich musste ihm ihre Frage aufdringlich und viel zu persönlich für eine so kurze Bekanntschaft erscheinen, aber ihre Neugier war zu groß.
„Mein Vater war erleichtert, nehme ich an.“ Morleigh musterte sie forschend, ehe er fortfuhr. „Mein Großvater, der damalige Earl, kam für meine Ausbildung auf, weil Vater es nicht konnte. Er hatte zwar ein beachtliches Vermögen von meiner Großmutter geerbt, die Hälfte davon aber bereits nach kurzer Zeit beim Glücksspiel verloren. Die Schauspielerin, die er heiratete, tat nichts lieber, als die andere Hälfte durchzubringen, ehe sie ihn mit einem zweijährigen Sohn und einer Menge Reue sitzen ließ. Er starb, als ich siebzehn war und auf See.“
Miranda zuckte zusammen. Sie wollte ihn fragen, was mit seiner Mutter geschehen war, besann sich jedoch eines Besseren.
Er beantwortete ihre unausgesprochene Frage. „Meine Mutter lebt in New York. Ich habe sie nie wiedergesehen, nachdem sie uns verließ.“ Er schwieg einen Moment, dann sah er sie an und lächelte. „Wie Sie sehen, habe ich es überlebt.“
„Das freut mich für Sie, Sir.“ Sie war beeindruckt davon, wie er sich die Welt auf eigene Faust erobert hatte. „Und wie viel Mut es erfordert haben muss für jemanden, der so jung war. Ich bewundere Sie.“
„Ich nehme an, Sie hatten es leichter als ich.“
Sie nickte gedankenvoll und entschied sich, ihm gegenüber genauso offen zu sein. „Ich bin die Tochter eines Baronet, meine Mutter ist eine ehemalige Gouvernante. Bei meiner Geburt waren beide schon älter, und als einziges Kind wurde ich ordentlich verwöhnt. Mit neunzehn heiratete ich Ludmore. Meine Eltern hatten die Ehe arrangiert. Insofern haben Sie recht – ich hatte es gut in meiner Kindheit und mit meiner Erziehung und auch in meiner Ehe.“
„Sie wurden zu Hause unterrichtet?“ Er trank einen Schluck Sherry.
Miranda beobachtete, wie er mit seiner Zungenspitze am inneren Rand seiner Oberlippe entlangfuhr, und verlor den Faden. Sie räusperte sich und sah beiseite. „Zu Hause … ja. Meine Eltern wollten mich nicht ins Internat schicken. Sind Sie später noch einmal zur Schule gegangen?“
„Nein, aber ich bin ziemlich belesen. Suchen Sie einen Hauslehrer? Dann müssten Sie sich womöglich nach jemand anderem umsehen.“ Plötzlich wurde sein Lächeln wärmer, intimerer. „Obwohl es natürlich darauf ankäme, was ich Ihnen beibringen soll.“
Sein neckender Ton suggerierte die Sorte Unterrichtsstunden, die in einem regulären Klassenzimmer nicht vorgesehen war … Bei der Vorstellung, sich ihm hinzugeben, wurde ihr ganz heiß.
„Sind Sie gern zur See gefahren?“, fragte sie, in der Hoffnung, es nicht mit einem unverbesserlichen Streuner zu tun zu haben, auch wenn dies möglicherweise sein einziger Fehler war. Irgendeinen Fehler musste er haben, wenn auch nicht ausgerechnet diesen. „Haben Sie Sehnsucht danach?“
Er schüttelte den Kopf. „Diese Erfahrung liegt hinter mir. Ich würde nur noch im Notfall erneut in See stechen.“
Miranda hatte den Eindruck, dass er vollkommen gelassen war und bereit, jede ihrer Fragen zu beantworten.
...