E-Book, Deutsch, 256 Seiten
Reihe: Historical
Stone Hochzeit auf Baincroft Castle
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-6513-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 256 Seiten
Reihe: Historical
ISBN: 978-3-7337-6513-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Freudig vernimmt der tapfere Edouard Gillet, dass Anne of Baincroft endlich zur Ehe mit ihm bereit ist. Seit sein Blick auf die schottische Schönheit gefallen ist, brennt er vor Begehren nach ihr! Er ahnt nicht, dass seine bezaubernde Braut ein Geheimnis hat, das sie auch nach der Hochzeit um jeden Preis vor ihm bewahren will ...
Lyns Ausflug in die Romanliteratur begann in den 90-ern. Am Valentinstag des Jahres 1996 unterschrieb sie ihren ersten Vertrag mit dem kanadischen Verlag Harlequin. 'Blumen, Süßigkeiten, Küsse und auch noch ein Buchverkauf! Es wird nie wieder so einen Tag wie diesen geben!'sagt sie begeistert! Lyn studierte Kunst und arbeitete in Europa, wo sie viele der Schauplätze aufsuchte, die heute in ihren historischen Romanen auftauchen. Zu der Zeit malte sie die historischen Sehenswürdigkeiten, die sie auf ihren Reisen besichtigte, und verkaufte die Gemälde. Zeitweise verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Designerin von Buchcovern, bis sie die Seiten wechselte und nicht mehr die Cover gestaltete, sondern die Romane verfasste, da sie förmlich süchtig nach den Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln war... 'Selbst zu schreiben war definitiv eine meiner besten Entscheidungen', bekennt sie. Heute leben sie und ihr Mann in North Alabama in der Nähe ihrer beiden Kinder und vier Enkel, die einen großen Beitrag zu ihrer Arbeit leisten, indem sie sich z. B. an der Recherche für ihre Romane beteiligen, und außerdem eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für die Personen in ihren Romane sind.
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1. KAPITEL
Ihr braucht wieder eine Frau. Und diesmal habe ich die richtige für Euch!“
Edouard Gillet, Comte de Trouville, warf dem unverschämten Baron einen missmutig-nachsichtigen Blick zu. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, um einem verheerenden Tag die Krone aufzusetzen.
„Ich bin mir sicher, dass wir uns eines solchen Gesprächs bereits vor vier Jahren erfreuten, Hume. Ohne Ergebnis, möchte ich hinzufügen.“ Er gab Bayard leicht die Sporen und ritt voraus.
Die mörderische Hitze hatte etwas nachgelassen, als sie weiter nach Norden kamen, aber der angestaute Schweiß juckte ihn in seinem gefütterten Lederwams unter dem Kettenhemd. Zum Glück hatte er den schweren Helm abgesetzt. Seine beunruhigenden Gedanken bereiteten ihm schon genug Kopfschmerzen. Und zudem hatte er Humes lästige Gegenwart zu ertragen.
Der Mann musste verrückt sein, so etwas vorzuschlagen.
Dairmid Hume trieb sein Pferd an, sodass er wieder aufholte, und fuhr fort, völlig unbeeindruckt von Edouards Verachtung: „Euer feiner Junge könnte wohl eine Mutter gebrauchen, die ihm etwas Anstand beibringt, oder?“ Er nickte in Richtung des jungen Henri, der einige Längen vor ihnen ritt. „Und wenn ich mich recht erinnere, Mylord, so seid Ihr nun jenseits der dreißig. Und Ihr werdet nicht jünger!“
Edouard verbarg seine Verärgerung hinter einem Lachen. „Ihr seid überaus geschickt in der Wahl Eurer Worte, Hume. Ich frage mich wirklich, wie Ihr es geschafft habt, Euren Kopf zu behalten.“
Er konnte diesen Mann nicht ausstehen. Da er mit einer französischen Edelfrau verheiratet war, hatte der schottische Baron lange als Vermittler für die Könige von Frankreich und Robert Bruce von Schottland gedient. Hume nutzte und pflegte jeden Umgang mit Angehörigen des Königshauses, um sein Ansehen bei Hofe zu verbessern. So wie schon vier Jahre zuvor hatte der Baron offenbar Edouards Verwandtschaft mit König Philipp im Sinn und wie ihm dies einen Vorteil verschaffen könnte.
Wie würde dieser Mann sich verhalten, wenn er wüsste, dass er, Edouard, soeben vom Hof seines königlichen Vetters verbannt worden war? fragte er sich.
Philipps Befehl war zwar nicht offiziell, aber wenn dem König die Zornesröte ins Gesicht stieg und er dann rief: „Schert Euch aus unseren Augen!“ ließ er keinen Widerspruch zu. Edouard wollte sich wegen dieser Angelegenheit keinesfalls streiten. Obwohl er fast sein ganzes Leben in königlicher Gesellschaft verbracht hatte, hieß er die neue Situation zwar willkommen, nicht jedoch die Umstände, die dazu geführt hatten.
Als Comte de Trouville war er Berater des Königs und entwarf seine Strategien. Er war bereit, für Frankreich zu kämpfen und zu sterben, aber sich am englischen Hof anzubiedern und geheime Nachrichten auf ungebührliche Weise zu erlangen, wie man ihm vorgeschlagen hatte, entsprach wirklich nicht seinen Gepflogenheiten. Philipp tat falsch daran, so etwas von ihm zu verlangen, und Edouard hatte ihn dies wissen lassen.
Der König würde eine Art von Bestrafung für seine Rebellion ersinnen, daran bestand kein Zweifel. Wie ein weiser Mann hatte er sich auf das Schlimmste vorbereitet. Er hatte nicht nur den Hof, sondern sogar Frankreich verlassen.
So kam es, dass Edouard, sein Sohn und ein getreuer Ritter sich auf einer Straße Richtung Norden befanden. Das zufällige Zusammentreffen mit Hume und seinen Leuten konnte Edouards Stimmung nicht aufheitern. Immerhin, ihr kleiner Trupp aus nunmehr insgesamt sieben Mann bot ihnen größeren Schutz vor Wegelagerern. Um Sicherheitsvorkehrungen hatte er sich in seiner Eile nicht kümmern können.
Sein Ziel waren die Niederlande. Von dort aus würde er Nachricht über die Absichten des Königs erwarten. Vielleicht würde sein Verhalten nichts weiter nach sich ziehen, als dass er seine Rolle als Berater einbüßen müsste. Oder er könnte seinen Landbesitz verlieren, sicherlich eine schwerwiegendere Folge. Im schlimmsten Fall erwartete ihn eine Anklage wegen Hochverrats.
Würde Hume sich nicht augenblicklich zurückziehen, wenn er davon wüsste? Edouard war beinahe versucht, ihm von der Meinungsverschiedenheit mit dem König zu berichten, nur um zu sehen, wie er sich verhalten würde. Aber bis jetzt hatte er niemandem davon erzählt, nicht einmal seinem Sohn und dem Ritter, die ihn begleiteten. Ihre Pflicht war es, ihm ohne Fragen dahin zu folgen, wohin er sie führte.
Hume fuhr erneut fort: „Ich denke nur an Euer Wohl, Mylord.“ Er hob die Hand, um Edouards Einwände abzuwehren. „Ihr bleibt unverheiratet, ohne Zweifel angewidert von der Torheit meiner Tochter. Aber das alles ist längst vorbei und sollte vergessen werden, oder?“
„Glaubt mir, ich verspüre kein Verlangen, mich daran zu erinnern“, sagte Edouard, wobei er den Mund verzog. „Und Ihr solltet es auch nicht, wenn Ihr gescheit seid.“
Der Baron seufzte. Er schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf, als wäre er arg bestürzt. „Ihr wisst, dass ich Euch als Schwiegersohn vor diesem Hochlandsöldner, den sie auswählte, den Vorzug gegeben hätte. Ich bedauere zutiefst das Verhalten meiner Tochter und dass sie Euer Werben abgelehnt hat.“
Edouard musste beinahe laut auflachen, wie nett Hume dies ausgedrückt hatte. Sie war vor vier Jahren um ihr Leben gerannt, so hatte sie jedenfalls geglaubt. Das arme Geschöpf war entsetzt gewesen bei dem Gedanken, gerade ihn zu heiraten, den gefürchteten Comte de Trouville, einen Mann, der zwei Frauen zu Grabe getragen hatte und in einem Ruf stand, der dem des Teufels gleichkam. Sogar als Edouard nach Schottland gereist war, um sie für sich zu beanspruchen, hatte der kleine Hitzkopf allen getrotzt.
, in der Tat. Kein Wunder, dass Hume den Titel eines Gesandten trug.
Edouard konnte wegen seines düsteren Rufs nur sich selbst Vorwürfe machen. Er hätte Lady Honors Meinung von ihm vielleicht ändern können, wenn er sich der Mühe unterzogen hätte, die Gerüchte zu zerstreuen, die ihn so gefürchtet erscheinen ließen.
Weil er das nicht getan hatte, hatte die junge Frau ihr Schicksal in ihre eigenen Hände genommen, war nach Schottland geflohen und hatte einen anderen geheiratet. Insgeheim bewunderte er noch heute ihren Geist und ihren Mut, mehr noch als ihre unglaubliche Schönheit. In einem ungewöhnlichen Anflug von Sentimentalität hatte er eine Zeit lang geglaubt, sich in sie verliebt zu haben.
Er war ihr gefolgt, um den Schotten zu erschlagen, den sie geheiratet hatte, mit der Absicht, Lady Honor zur Witwe zu machen. Vielleicht hätte er sie beide getötet, wenn er die Gelegenheit gehabt hätte. Stattdessen hatte er dem Schotten ein Schwert gegeben und ihm angeboten, um die Frau zu kämpfen.
Sein plötzliches Niesen mitten in dieser Begegnung hatte die Angelegenheit entschieden. Flach am Boden zu liegen, mit der Klinge am Hals, trug beträchtlich dazu bei, den Feuereifer eines Mannes abzukühlen.
Nun war er hier und ritt die Straße entlang neben dem Vater der Frau, diesem Elenden, und der Narr war eifrig bemüht, eine neue Verbindung vorzuschlagen. Da hätte er es vorgezogen, einen Angriff von Wegelagerern zu riskieren.
Er hielt in seiner gedanklichen Hetzrede inne, weil ihm plötzlich ein Gedanke kam. Hume könnte ihm dennoch von Nutzen sein. Edouard brauchte jetzt Ländereien außerhalb Frankreichs. Ein Leben in den Niederlanden, auch wenn er dort die meisten seiner Handelsbeziehungen unterhielt, gefiel ihm nicht im Mindesten. Aber Schottland könnte ihm gefallen. Das, was er von dem wilden, freien Land gesehen hatte, hatte ihn beeindruckt.
Edouard drehte sich im Sattel und erkundigte sich: „Wie ergeht es Eurer Tochter denn so?“
Hume streckte die Brust raus. „Ah! Sie schenkte mir dieses Jahr einen Enkel. Und genau deshalb werde ich nun hinreisen. Geschäft und Vergnügen.“
„Einige Ländereien aus ihrer Mitgift befinden sich in Schottland, oder?“
„Ja, sie bewohnt eine kleine Burg im Norden.“ Hume nahm einen reuigen Ausdruck an. „Ich bin immer noch der Ansicht, dass Ihr zumindest Anspruch auf ihre Mitgift gehabt hättet – als Abfindung für ihre Treulosigkeit. Honor selbst schlug dies als Entschädigung vor, wenn Ihr Euch erinnert.“
„Nein, die Ländereien gehören ihr.“ Edouard hielt nur einen Moment inne, bevor er hinzufügte: „Und dennoch, ich bin gewillt, genau diesen Besitz zu erwerben, wenn sie und ihr Gatte sich davon trennen wollen. Und natürlich nur, wenn die Güter meinen Bedürfnissen entgegenkommen.“
„Ich habe einen viel besseren Vorschlag, Mylord, wenn Ihr ihn bedenken mögt. Ihr könntet Ländereien haben, frei und ohne Mühen! Und dazu Einnahmen aus einer anderen Quelle!“ Hume richtete sich im Sattel auf, wobei ein berechnendes Lächeln den Heiratsvorschlag in Erinnerung rief.
„Ich zögere zu fragen, wie das vonstatten gehen soll“, murmelte Edouard. Hume überhörte den spöttischen Unterton.
„Wisst Ihr, ich habe eine Nichte, das einzige Kind meiner Schwester, die vor kurzem Witwe wurde. Anne war ein hübsches Mädchen, als ich sie zuletzt sah, und nun ist sie die Mutter eines vaterlosen Jungen von zehn Jahren. Euch beiden – und ebenso Euren Söhnen – wäre diese Verbindung von Vorteil. Und es würde mein Gewissen beruhigen im Hinblick auf die Treulosigkeit meiner Tochter“, sagte Hume. „Ich werde meine Nichte mit jemandem verheiraten müssen, während ich in Schottland bin, und wer wäre geeigneter als Ihr? Ihr seht, wie das Schicksal hier mitgespielt hat?“
Auch wenn er diesen...