Stockwin | Im Pulverdampf: Ein Thomas-Kydd-Roman - Band 8 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 8, 454 Seiten

Reihe: Ein Thomas-Kydd-Roman

Stockwin Im Pulverdampf: Ein Thomas-Kydd-Roman - Band 8


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-96148-916-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 8, 454 Seiten

Reihe: Ein Thomas-Kydd-Roman

ISBN: 978-3-96148-916-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Jagd auf den berüchtigten Piraten beginnt ... Der abenteuerliche Seefahrerroman »Im Pulverdampf« von Julian Stockwin jetzt als eBook bei dotbooks. England, 1803: Thomas Kydd, Commander der Royal Navy, hat dem Frieden von Amiens nie getraut. Dann rüstet Napoleon tatsächlich erneut zum Krieg gegen England! Kydd übernimmt abermals den Befehl über die Briggsloop »Teazer«, um die Küsten Englands zu verteidigen. Doch die Gewässer vor Cornwall halten ungeahnte Gefahren bereit: Kaperschiffe, Schmuggler, feindliche Agenten, gewaltige Stürme - und den gefürchteten Piraten Bloody Jacques. Eine rasante Jagd beginnt, doch der Freibeuter scheint Kydd stets einen Schritt voraus zu sein ... Wird der mutige Commander auch diese Herausforderung meistern? Ein Highlight der nautischen Romane: »Stockwin wurde zum Bestsellerautor, weil er seine Leser mitten zwischen die Männer stellt, die vor dem Mast fuhren.« Daily Express Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der marinehistorische Roman »Im Pulverdampf« von Julian Stockwin - Band 8 der Erfolgsreihe um Thomas Kydd und seinen Aufstieg vom einfachen Matrosen zum Helden der See. Ein Lesevergnügen für alle Fans von Patrick O'Brian und C. S. Forester. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Julian Stockwin wurde 1944 in England geboren und trat bereits mit 15 Jahren der Royal Navy bei. Nach achtjähriger Dienstzeit verließ er die Marine und machte einen Abschluss in Psychologie und Fernöstliche Studien. Anschließend lebte er in Hong Kong, wo er als Offizier in die Reserve der Royal Navy eintrat. Für seine Verdienste wurde ihm der Orden des MBE (Member of the Order of the British Empire) verliehen, bevor er im Rang eines Kapitänleutnants aus dem Dienst ausschied. Heute lebt er als Autor in Devon und arbeitet an den Fortsetzungen der erfolgreichen Thomas-Kydd-Reihe. Julian Stockwin im Internet: https://julianstockwin.com/ Bei dotbooks erscheinen in der Thomas-Kydd-Reihe von Julian Stockwin: »Zur Flotte gepresst« »Bewährungsprobe auf der Artemis« »Verfolgung auf See« »Auf Erfolgskurs« »Offizier des Königs« »Im Kielwasser Nelsons« »Stürmisches Gefecht« »Im Pulverdampf«
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Kapitel 1


Nicholas Renzi nickte dem Mann zu, der mit ihm die Wärme des Kaminfeuers in der Postkutschenstation Zum Engel teilte. Der Fremde betrachtete misstrauisch Renzis tief gebräunte Gesichtszüge, denn das war etwas, was man in England nach einem harten Winter nur selten so zu sehen bekam. Renzi war gerade erst nach aufwühlenden Ereignissen von der anderen Seite der Erde zurückgekehrt. Es waren Erlebnisse gewesen, die ihn an seinem Verstand hatten zweifeln lassen. Er war als freier Siedler nach New South Wales in Australien ausgewandert, fest entschlossen, sich dort ein neues Leben aufzubauen, aber es hatte nicht sollen sein. Und jetzt würde er in Kürze Cecilia wiedersehen ...

Das Schiff, das ihn zurückgebracht hatte, war vor drei Tagen eingelaufen. Bereits während der letzten Tage der Reise hatten er und Thomas Kydd ihre Heuerverträge gekündigt und sich an Land sogleich auf den Weg nach Guildford gemacht.

Renzi hatte seinen Freund gebeten, vorauszufahren und seine Schwester auf sein plötzliches Wiederauftauchen vorzubereiten. Das war feige von ihm gewesen, gestand sich Renzi ein. Cecilia hatte ihn während eines tödlichen Fiebers gepflegt und dabei sein Herz erobert. Aber seine Verehrung für sie war so groß gewesen, dass er sich geschworen hatte, erst draußen in der Welt etwas zu erreichen, bevor er ihr seine Gefühle offenbarte, und so war er ohne ein Abschiedswort verschwunden.

Er hatte lange und hart an dem Versuch gearbeitet, für Cecilia auf seinem kleinen Grundstück in dem rauen Land da unten ein Arkadien aufzubauen, war aber gescheitert. Schließlich hatte Kydd ihn gerettet: Er hatte vorgeschlagen, Renzi solle von seiner umfassenden Bildung Gebrauch machen und sich von einem neuen Standpunkt aus mit der Naturphilosophie beschäftigen. Während Rousseau und seine Parteigänger behaglich von ihrem elitären akademischen Katheder aus gepredigt hatten, würden Renzis Studien in der rauen Wirklichkeit der weiten Welt wurzeln, die er aus erster Hand kennen gelernt hatte, und zwar an so verschiedenartigen Orten wie der Karibik, der weiten Südsee, der Waldeinsamkeit von Wiltshire und der abweisenden Härte der Terra Australis.

Er würde seine Beobachtungen und Erfahrungen in mehrere Bände einfließen lassen, die von den Nöten des Hungers, den Aggressionen, von den Religionen und dem Bedürfnis nach Sicherheit handelten – kurz gesagt, von allen Bedrohungen und Herausforderungen, die das Los der Menschheit auf dieser Erde ausmachten ... Das war in der Tat eine Leistung, mit der er vor Cecilia treten konnte, und, das musste gesagt werden, es war eine Herausforderung, die seiner würdig war.

Den Dank dafür schuldete er Kydd, der ihm versprochen hatte, er würde seinen Freund als Sekretär an Bord eines jeden Schiffes beschäftigen, auf dem man ihn als Kapitän engagierte. Für Renzi war das ein kleiner Preis für die Freiheit, die ihm diese Tätigkeit verschaffte. Er hatte alle Tricks eines Schiffsschreibers schon vor langer Zeit in Spanish Town gelernt und wusste, dass seine Pflichten nicht übermäßig schwer sein würden. Er hatte nie viel auf die kleinen Eitelkeiten des Rangs gegeben und war froh, sich diskret aus den Pflichten und der Disziplin heraushalten zu können, die an Deck herrschten. Und außerdem konnten er und Kydd – alte Freunde, die sie waren – auf diese Weise ihre Abenteuer gemeinsam fortsetzen ...

Ein Junge brachte dem anderen Mann einen Becher mit Flip: Bier, mit Rum angereichert. Abwartend schaute der Fremde Renzi an, aber der schüttelte den Kopf und blickte weiter gedankenverloren ins Feuer. Es war schön und gut, dass er eine anständige Position für sich gefunden hatte, aber draußen in der großen Welt lauerte jetzt das Unheil: Die erst kürzlich beendeten Feindseligkeiten zwischen England und Frankreich waren mit den denkbar schlechtesten Konsequenzen beigelegt worden. Premierminister William Pitt hatte sein Amt zugunsten Henry Addingtons aufgegeben, dessen überstürzte Reaktion auf die immensen Kosten des Krieges gegen das revolutionäre Frankreich darin bestand, Englands schwer errungene Erfolge rund um den Erdball für einen Frieden um jeden Preis dreinzugeben. Und Napoleon Bonaparte, der sich fest an der Spitze der Machtpyramide in Frankreich eingerichtet hatte, raffte energisch die Mittel zusammen, die er zur Erreichung seines Hauptziels benötigte: der Weltherrschaft.

Der König hatte kürzlich dem Parlament eine beispiellose persönliche Botschaft übermittelt. In überaus eindringlichen Worten hatte er auf die Eroberungen des Ersten Konsuls seit dem Friedensschluss hingewiesen – die Besetzung der Schweiz, die Annexion von Savoyen und so weiter. Es gab kaum einen Zweifel mehr daran, dass Addingtons Beschwichtigungspolitik gescheitert war. England musste sich rüsten, um wieder in den Kampf gegen die mächtigste Kriegsmaschinerie zu ziehen, die die Welt bisher gesehen hatte.

Kydd, ein erfahrener und verdienter Marineoffizier, würde nicht lange ohne Beschäftigung an Land herumlungern müssen. In Renzi keimte plötzlich Besorgnis auf. Könnten höhere Mächte seinen Freund davon abhalten, sein Wort bezüglich ihrer Abmachung zu halten?

Er blickte auf seine Taschenuhr. Seine Gedanken waren schon bei dem bevorstehenden Treffen. Cecilias Bild war auf der langen Reise immer wieder vor seinem geistigen Auge aufgetaucht, und er hatte es stets zärtlich poliert und gehütet. Bald würde er das Original vor sich sehen. Er atmete tief durch.

***

Kydds Mutter fummelte zögerlich an dem großen Muff aus Kängurupelz herum. Das warme fuchsrote Fell hob sich angenehm vom darunter befindlichen weichen Dunkelgrau gab – aber würden andere Damen darin nicht einen minderwertigen Ersatz für einen eleganten Baummarderpelz vermuten?

»Zuzusehen, wie sie so dahinhüpfen, Mutter, ist ein überaus amüsanter Anblick! Sie hüpfen – etwa so!« Zur Verwunderung des Hausmädchens führte Kydd die beachtlich exakte Nachahmung eines Kängurusprungs vor.

»Wirst du dich wohl benehmen, Sohn«, tadelte ihn seine Mutter, aber heute konnte Kydd kaum etwas verkehrt machen. »Hast du schon mal darüber nachgedacht, mein Lieber«, fuhr sie in einem ganz anderen Ton fort, »nachdem du nun so viel erreicht hast, dass es höchste Zeit wäre, sesshaft zu werden? Eine hübsche Frau zu nehmen und mit deinen kleinen Kindern herumzutollen – ich habe ein paar hübsche Landhäuser an der Godalming Road gesehen, die in Frage kommen könnten ...« Aber ihr Sohn war nicht in der Stimmung, zuzuhören.

Die Aufregung seiner Ankunft begann ein wenig abzuflauen, als der Rest der Kuriositäten verteilt wurde, die man nach einer Reise von zehntausend Meilen von ihm erwartete. Sein Vater, der mittlerweile völlig erblindet war, befühlte die meisterliche Verarbeitung des Spazierstocks vom Kap, gefertigt aus Walrossknochen und exotischem Holz. Seiner Schwester Cecilia schenkte Kydd eine kleine Schachtel, die einen einzigen Stein enthielt. »Den hier kannst du nicht kaufen, Schwesterchen, noch nicht mal in London für tausend Guineen!«, betonte er nachdrücklich.

Cecilia untersuchte den Stein schweigend.

»Der stammt von dem am weitesten von hier entfernten Ort der Welt. Dahinter kommt nur noch unermesslich weite See bis zum Südpol – und dort ist das Ende von allem.« Er hatte den kalten blaugrauen Splitter in die Tasche gesteckt, als er mit Renzi zum letzten Mal in dem gottverlassenen Van Diemen's Land ans Ufer gegangen war.

»Das – das ist sehr hübsch«, meinte Cecilia leise. Dann aber wandte sie den Blick ab. »Du hast mir in deinem Brief etwas aus diesem fremden Land versprochen, Thomas«, sagte sie. »Ich hoffe, die Reise war für dich nicht zu ... beschwerlich.«

Kydd wusste, dass sie sich damit auf seinen Dienst als Kommandant auf dem Sträflingsschiff bezog und murmelte eine passende Antwort, aber ihr Verhalten beunruhigte ihn. Das war nicht die lebhafte Schwester, die er seit seiner Kindheit gekannt und geliebt hatte. In ihrem angespannten, bleichen Gesicht lag eine unterdrückte Trauer, die ihn beunruhigte. »Cec –!«

»Thomas, komm, lass uns die Schule anschauen. Sie läuft jetzt richtig gut«, würgte sie seine Frage ab. Sie klang spröde und nahm den Schlüssel vom Haken hinter der Tür. Ohne ein weiteres Wort verließen sie das Zimmer und überquerten den kleinen quadratischen Hof, um ein Klassenzimmer zu betreten.

Für einen kurzen Augenblick blickte sie weg von ihm und Kydds Magen krampfte sich zusammen.

»T-Thomas«, begann sie dann, hob den Kopf und schaute ihm geradewegs in die Augen. »Lieber Thomas ... Ich – ich möchte, dass du weißt, es tut mir so leid, dass ich dich enttäuscht habe ...« Sie rieb sich unruhig die Hände und senkte den Kopf. »Du hast mir vertraut, du hast mir deinen besten Freund anvertraut. Und ich habe ihn weggehen lassen, und nun ist er verschollen ...«

»Wie–was? Cec, du meinst Nicholas?«

»Lieber Bruder, was immer du sagen willst. Ich habe dich enttäuscht. Es hat keinen Sinn, das zu leugnen.« Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen und bemühte sich, ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Ich – ich war so müde ...«

Kydd schwankte. Er hatte geschworen, über Renzis Gefühle für seine Schwester zu schweigen und auch über die Überlegungen, die Renzi bewogen hatten, den Kontakt zu ihr abzubrechen. Sie hatten zusammen eine Geschichte vorbereitet, die Renzis Verschwinden erklären sollte: Sie würde sehr glaubwürdig klingen müssen. Er nahm die Hände seiner Schwester in die seinen und blickte lächelnd in ihr betroffenes Gesicht. »Cecilia, ich darf dir mitteilen – Nicholas lebt.«

Sie erstarrte, blickte suchend in seine Augen, und ihre Finger gruben sich schmerzhaft in seine Handflächen.

»Er ist...



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