Stifter | Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration | Buch | 978-3-205-79500-1 | sack.de

Buch, Deutsch, 755 Seiten, Format (B × H): 177 mm x 248 mm, Gewicht: 1530 g

Stifter

Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration

US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Neuorientierung österreichischer Wissenschaft 1941-1955
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-205-79500-1
Verlag: Böhlau

US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Neuorientierung österreichischer Wissenschaft 1941-1955

Buch, Deutsch, 755 Seiten, Format (B × H): 177 mm x 248 mm, Gewicht: 1530 g

ISBN: 978-3-205-79500-1
Verlag: Böhlau


Die Studie beschäftigt sich mit den US-amerikanischen Planungen für eine Nachkriegsdemokratisierung Österreichs und deren Umsetzung nach 1945. Dargestellt wird dies anhand von Fallbeispielen im Bereich des universitär-akademischen Wiederaufbaus 1945-1955. Auf der Basis von umfangreichen Primärquellen stellt Christian H. Stifter die Veränderungen der US-Reorientierungspolitik von den Kriegsjahren bis zu den US-Propagandastrategien während des frühen Kalten Krieges detailliert dar und unterzieht diese einer kritischen Analyse. Das ursprünglich geplante zivilgesellschaftliche Experiment einer „geistigen Abrüstung“ und gesellschaftlichen Umorientierung wurde jedoch selbst im Kernbereich der vollständigen Entnazifizierung nur sehr eingeschränkt wirksam: der universitär-akademische Wiederaufbau der Jahre 1945-1955 vollzog sich weitgehend in restaurativen Bahnen.

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Weitere Infos & Material


Vorbemerkung
Einleitung
1. Images, Stereotype und Vorurteile – Herkunft und Veränderung der kulturellen Geringschätzung der USA in Europa seit dem 18. Jahrhundert
Das Bild Amerikas aus europäischer Sicht bis Anfang der 1930er-Jahre

Spiegelung: Anmerkungen zum Bild Deutschlands und Österreichs aus US-amerikanischer Sicht
NS-Feindbild Amerika: Antiamerikanismus als Kampf gegen „Niggerkultur“, „Judenstaat“ und „westliche Demokratie“
2. „ Education for Victory“ – US-Demokratisierungs-Konzepte und die zivilen Reeducation-Planungen für ein post-totalitäres Europa, 1941–1945
“Education in Wartime” – Nationalsozialismus als Fundamentalbedrohung der US-amerikanischen Zivilgesellschaft
„Our Country’s Call to Service“ – konkrete Auswirkungen des Verteidigungs- und Abwehr-Diskurses
Binnenamerikanische Reeducation: Stärkung nationaler Moral, Militarisierung des Bildungswesens und Bildungsreform
Educational Reconstruction – Überlegungen und Konzepte
1942–1943 / 44 zur Demokratisierung nach Kriegsende
„What to do with the mentally ill Germans ?“ Ursprünge, Entwicklung und Veränderungen der zivilen Reeducation-Konzepte, 1940–1944
Exkurs: die österreichische Emigration in den USA – ein kultur- und bildungspolitisch folgenloses Kapitel für die Nachkriegsplanungen
Spätphase der zivilgesellschaftlichen Überlegungen und Konzepte zur Reeducation und Reorientation 1943 / 44–1945 – langfristige Reorientierung als Paradigma
Missing Link: Fehlende Umsetzung der Reorientierungs-Konzepte in die militärischen Planungen, 1943–1945
„Takeover“ durch die U.S. Army: Wirrwarr und Kompetenzgerangel – Ausdünnung der Reorientation auf ‚unpolitische‘ Säuberungsmaßnahmen
Randnotiz zu einem fehlgeschlagenen Experiment der US-Armee – POW-Camps zur Reeducation
Zur Rolle Österreichs in der Reeducation-Planung der US-Militärstäbe 1943 / 44–1945
Österreich – ein unklarer Planungsfaktor alliierter Politik bis 1944 / 45
Militärisch-gremiale Detailplanung für Österreich – Administrationsunterlagen ohne Reorientation als Ergebnis
3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 – die Education Division als zentrale US-Militärbehörde
4. „ The democratic way of life in Austria“ – erste Umsetzungsphase bis zum Nationalsozialistengesetz 1947: Zwischen Laissez Faire, strenger Observation und milder Beurteilung
Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung im Bildungsbereich: das Fallbeispiel Universität
Ausgangslage: Perspektive nötiger ‚Säuberungsmaßnahmen‘
Bestimmungen zur Entnazifizierung in US-Planungsdirektiven
Die Ausgangssituation an den Universitäten im Frühjahr 1945
Personalsäuberungen durch „Sonderkommissionen“ und deren Senate
Entnazifizierung am Beispiel der Universität Wien
Rückkehr unerwünscht ? – Maßnahmen zur Rückholung österreichischer WissenschafterInnen aus der Emigration
Fallbeispiel: Ernst Karl Winter ( 1895–1959 )
Fallbeispiel: Hans Kelsen ( 1881–1973 )
Fallbeispiel: Felix Ehrenhaft ( 1879–1952 )
Wissenschaftspolitische Restauration und amerikanischösterreichische Beziehungen. Ein Zwischenresümee
Rahmenrichtlinien und Entnazifizierung der Studentenschaft an Österreichs Universitäten
ÖH-Wahlen November 1946: erste Großdemonstration gegen „nazistische Umtriebe“ in der Zweiten Republik und die Folgen
Auswirkungen der Hochschulkrawalle: Turbulenzen im Alliierten Rat, Re-Screening der Studierenden und Lehrkräfte
Turnaround in der Entnazifizierungspolitik – Kontroversen zwischen State Department und War Department
5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg: Zwischen Popularisierung des „American Way of Life“ und Psychologischer Kriegsführung, 1947–1950
Longe Range Policy 1946 / 47 – Paradigmenwechsel: langfristige zivile Reorientierungs-Konzepte anstelle militärischer Kontrolle
Elitenbildung über „Austauschprogramme“: zentrales Element der besatzungspolitisch aufgewerteten US-Reorientierung ab 1947 / 48
Die ideologische Überformung der US-Reorientierung durch Propagandakampagnen des Kalten Krieges
Cultural Exchange – Rahmenbedingungen der US-Kulturoffensive

Reorientierung und psychologische Kriegsführung: „War of ideas“ – „Campaign of Truth“ – „Struggle for Minds“
6. Endphase der Besatzung: Akademische Austauschprogramme und ihre Umsetzung in Österreich, 1950–1955
Beginn der „U.S. Exchange“-Programme – Seltsamkeiten und Pannen
Kurzer Exkurs: das Salzburg-Seminar – akademische Freiheit mit Hindernissen
Umstrukturierung und Expansion: neuer Anlauf unter Supervision des U.S. Department of State
Übernahme durch das State Department – Instrumentalisierung des „Exchange-Program“ als Teil der psychologischen Kriegsführung gegen die Sowjetunion
‚Phasing out‘ – zivile Verwaltung und Beginn der Normalisierung
Schlussbemerkung
Quellen- und Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Abkürzungen
Personenverzeichnis


Stifter, Christian H.
Mag. Dr. Christian H. Stifter, geboren 1962, Studium der Geschichte und Philosophie an der Universität Wien, Zeithistoriker. Direktor des Österreichischen Volkshochschularchivs. Herausgeber der Fachzeitschrift Spurensuche, Redaktionsmitglied der Zeitschrift zeitgeschichte sowie Beiratsmitglied der Wissenschaftsjury des Theodor Körner-Fonds. Mitarbeit an historischen Fernsehproduktionen sowie zahlreiche Buchpublikationen und Fachartikel zur Zeitgeschichte und Geschichte der Wissenschaftspopularisierung und Erwachsenenbildung. Organisationsleitung und Vorträge bei rund 30 internationalen Konferenzen und Seminaren zur Zeitgeschichte, Politischen Bildung und Erwachsenenbildung in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Ausgezeichnet mit dem Förderungspreis der Stadt Wien für Volksbildung (2001), dem Innovationspreis des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (Bonn) und der Leibniz-Gesellschaft für die Online-Historiografie Erwachsenenbildung (2008) sowie dem Ludo Moritz Hartmann-Preis des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (2008). Forschungsschwerpunkte: Kalter Krieg in Österreich

Christian H. Stifter, Zeithistoriker, Direktor des Österreichischen Volkshochschularchivs, Wien.



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