Buch, Deutsch, Band 3, 264 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 350 g
Franz Kafkas "Schloß" als 'Contact Zone'
Buch, Deutsch, Band 3, 264 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 350 g
Reihe: Postkolonialle Studien in der Germanistik
ISBN: 978-3-89528-951-4
Verlag: Aisthesis
Die Studie geht von der Beobachtung aus, dass Franz Kafka als biographisch Daheimgebliebener seine Geburtsstadt Prag erst gegen Ende seines Lebens verließ, seine Texte jedoch seit jeher den literarischen Aufbruch in die Fremde verhandeln. In dieser Hinsicht untersucht sie den „Schloß“-Roman als ‚Contact Zone‘, als von asymmetrischen Machtverhältnissen seiner Partizipanten geprägten Raum inter- bzw. transkultureller Konfrontation.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Deutsche Literatur
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Einzelne Autoren: Monographien & Biographien
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturpsychologie
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturkritik: Hermeneutik und Interpretation
Weitere Infos & Material
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
Methodische Vorüberlegungen
Schreiben in den ‚Contact Zones‘: Mary Louise Pratt
Der Orient als diskursives Konstrukt: Edward William Said
Nation, Kultur und Identität im ‚Dritten Raum‘:
Homi K. Bhabha
Zur Frage der Relevanz
Erzähltheoretisches Engagement
Überlegungen zur Perspektivierung
Franz K. Stanzel
Gérard Genette
Wolf Schmid
‚Perzeptive Perspektive‘
‚Ideologische Perspektive‘
‚Räumliche Perspektive‘
Kapitel 1: Identität und Alterität im Schloß
1. Theoretische Disposition
1.1 Karl Roßmann: Ein Deutscher im „Transitraum“ Amerika
1.2 Josef K.s Prozess als Prozess der Entfremdung
1.3 Fremdheit als Relation
1.4 Fremdheit im Schloß: Ein Überblick
2. Verhandlungen von Identität und Alterität
2.1 Topographische Fremdheit
2.2 Kulturelle Fremdheit
2.2.1 Unfähigkeit der differenzierten Wahrnehmung
2.2.2 Inkommensurabilität der Vorstellungen bürokratischer (Selbst)Organisation
2.2.3 ‚Einblick in das lächerliche Gewirre‘: Zur Frage der Kausalität
2.2.4 Die Dorfbewohner und die différance
2.2.5 Deplacierte Zeitlichkeit
2.2.6 Sprachlogische Differenzen
2.3 Umgang mit Alterität im Dorf
2.3.1 K.s subversives Potential als Landvermesser
2.3.2 Die Dorfbewohner als ‚geschlossene Masse‘
2.4 Modi des Fremderlebens
2.5 Schlussbemerkung
Kapitel 2: K.s Projekt der Landvermessung. Überblicks-Phantasien
1. Blicke I: Die Figuren
1.1 Die Frauen
1.1.1 Das Mädchen aus dem Schloss
1.1.2 Frieda
1.1.3 Olga und Amalia
1.1.4 Pepi
1.2 Die Männer
1.2.1 Barnabas
1.2.2 Hans
1.3 Die Schlossarbeiter
1.3.1 Momus
1.3.2 Klamm
1.4 Resümee
2. Blicke II: Die Topographie
2.1 K.s erste Wanderung durch das Dorf
2.1.1 Vermessung des Schlosses
2.1.2 Vermessung des Dorfes
2.1.3 Bei Lasemanns
2.1.4 Vom beobachtenden Subjekt zum Objekt der Beobachtung
2.2 Ethnozentrische Beobachtungen
2.3 Repetitive Handlungskonstellationen
2.4 Resümee
3. ‚monarch-of-all-I-survey‘
3.1 Kafka und die ‚Grünen Bändchen‘ Schaffsteins
3.2 K.s Vermessungsversuche unter der Perspektive des ‚monarch-of-all-I-survey‘
3.2.1 Ersteigung der Friedhofsmauer
3.2.2 Auf der Galerie
3.3 K. als Karikatur?
3.3.1 Bei Bürgel
3.3.2 K.s Dämmerblick: Die ‚textuelle Neugeburt‘
3.3.3 Die Aktenverteilung im Herrenhof
3.4 Schlussbemerkung
Kapitel 3: Inszenierte Naivität und ‚anti-conquest‘
1. ‚Naivität‘ als literaturwissenschaftlicher Begriff
1.1 Friedrich Schiller
1.1.1 Naivität als Sieg der Natur
1.1.2 Erkenntnis von Naivität
1.1.3 Naive und sentimentalische Dichter
1.1.4 Naivität und Kindlichkeit
2. Inszenierte Naivität im Schloß
2.1 Extradiegetisch: Inszenierung der Naivität durch den Erzähler
2.1.1 Kindlichkeit als Bewertungskriterium K.s
2.1.2 Kindlichkeit als Bewertungskriterium des Dorfes
2.1.3 Krankheit der Wirtin
2.1.4 Rekurs: Beim Vorsteher
2.1.5 Gespräch mit dem Lehrer
2.1.6 Resümee
2.2 Intradiegetisch: Inszenierung der Naivität durch K.
2.2.1 K. als Aggressor
2.2.2 ‚Anti-conquest‘
2.2.3 Mimikry
2.2.4 Resümee
2.3 Schlussbemerkung
Kapitel 4: Schreiben in der ‚Contact Zone‘: Kafkas transkulturelle Poetik
1. Kafka als Westjude
2. Kafka und der Zionismus
2.1 Kulturzionismus vs. Schriftstellerexistenz
2.2 ‚Die Verzweiflung darüber war ihre Inspiration‘
3. „Sprache war und ist nirgends und zu keiner Zeit ein unpolitisches Gehege“: Grenzen der Assimilation am Beispiel der deutschen Sprache
3.1 Zweisprachigkeit als differenzierende Qualität
3.2 ‚Anmaßung eines fremden Besitzes‘ – Identität und Mauscheln
4. Macht durch Übersicht und Ordnung
5. Mimikry
Fazit
Literaturverzeichnis
Danksagung