Stangl | Eiskaltes Blut | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Ein Fall für Gusenberg und Schröder-Reihe

Stangl Eiskaltes Blut


2. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98637-502-7
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Ein Fall für Gusenberg und Schröder-Reihe

ISBN: 978-3-98637-502-7
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Verstrickt in einem Netz aus Profitgier, Täuschung und gebrochenen Seelen …
Der packende Auftakt der spannenden Ermittler-Krimi-ReiheNach dem tödlichen Autounfall eines aufstrebenden Profi-Fußballers werden die Sonderermittler Dr. Emil Gusenberg und Maryanne Schröder aufgrund der öffentlichkeistwirksamen Brisanz auf den Fall angesetzt. Doch im Gegensatz zu seiner Kollegin ist Gusenberg schnell davon überzeugt, dass es gar kein Unfall war – sondern Mord. Unter Zeitdruck versuchen die Ermittler das Netz aus Profitgier, Täuschung und gebrochenen Seelen zu durchblicken. Doch als ihr Hauptverdächtiger ebenfalls stirbt, wird ihnen klar: Es ist noch nicht vorbei …Erste Leser:innenstimmen
„Ein fesselnder Krimi mit virtuosen Perspektivwechseln und interessanten Einblicken.“
„Der Autor versteht es, die vielen Verstrickungen und das soziale Milieu gekonnt zu schildern.“
„Ein komplexer Mordfall und ein Sumpf aus Korruption dahinter – spannend, rasant und psychologisch nachvollziehbar dargestellt.“
„Dieser Krimi hat mich sehr gefesselt und ist bis zum Schluss gut durchdacht.“Über den Autor/die AutorinJohannes Maria Stangl hat weder als Kind auf der Schreibmaschine seiner Eltern getippt noch in der Grundschule seinen ersten Roman verfasst. Als Spätberufener brachte er irgendwann 2015 die ersten Zeilen aufs Papier. Er schreibt hauptsächlich Kriminalromane, hat aber auch ein Herz für Mystery und Horror und unternimmt regelmäßige Ausflüge in diese Genres.

Johannes Maria Stangl hat weder als Kind auf der Schreibmaschine seiner Eltern getippt noch in der Grundschule seinen ersten Roman verfasst. Als Spätberufener brachte er irgendwann 2015 die ersten Zeilen aufs Papier. Er schreibt hauptsächlich Kriminalromane, hat aber auch ein Herz für Mystery und Horror und unternimmt regelmäßige Ausflüge in diese Genres.

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Kapitel 2
Jahrhunderttalent stirbt in Flammenhölle. Die großen, weißen Buchstaben füllten das gesamte obere Drittel der Montagsausgabe des Westheimer Kuriers aus. Unter der Schlagzeile war das Foto eines jungen Mannes abgedruckt; das offizielle Spielerfoto der laufenden Saison. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, die Haare nach oben gegelt, ein schüchternes Lächeln auf den Lippen. Es unterschied sich nur in zwei Punkten von dem Sammelbild Nummer 138 aus dem Panini-Album: Es war von der Redaktion des Kuriers mit einem Schwarz-Weiß-Filter und Trauerflor bearbeitet worden. Neben dem Bild des Toten war ein Foto des Unfallorts abgedruckt. Der Sportwagen, in dem Yannick Lutzendorf verunglückt war, stand quer zur Fahrbahn, die Front des Autos war durch den Aufprall gegen einen Baum stark deformiert worden. Flammen loderten aus dem Motorraum und der Fahrerkabine und zerrissen die nächtliche Szenerie. Feuerwehrleute versuchten die Flammen einzudämmen. Der Schein der Blaulichter spiegelte sich in den Löschwasserpfützen auf dem Asphalt. Gusenberg las den Text unter dem Foto: Am späten Freitagabend gegen 23:00 Uhr ist es auf der Umgehungsstraße B 589 bei Westheim unter bisher nicht geklärten Umständen zu einem tödlichen Unfall gekommen. Der 21-jährige Fußballer Yannick Lutzendorf, Spieler des SFC Westheim, ist mit seinem Auto von der regennassen Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Wagen fing sofort Feuer. Die eintreffenden Rettungskräfte konnten den jungen Sportler nur noch tot aus dem Fahrzeug bergen. Lesen Sie alle Details und Reaktionen auf den Seiten 4-6. Gusenberg betrachtete das brennende Auto. Immer wieder beeindruckend, wie schnell doch der Kurier vor Ort war und wie ausführlich er bei einer so dürftigen Faktenlage berichtete. Viele Bilder, wenig Text: ein typischer Kurier-Bericht. Eigentlich sollte es ihn nicht mehr wundern. Nicht mehr, seit er erlebt hatte, was mit Paul Esch passiert war. Er blätterte auf die erwähnten Seiten. Hauptsächlich große Farbbilder des Wracks. Von allen Seiten, brennend und gelöscht. Ein Überblick über das kurze Leben des Fahrers. Seine großen Triumphe, ein Foto von der Pokalfeier im letzten Jahr. Unter dem metaphorischen Foto eines leeren Spinds war eine Reihe von Tweets und Kommentaren der Lokalprominenz abgedruckt. Der Ermittler ließ die Zeitung sinken, faltete sie in der Mitte zusammen und warf sie verächtlich auf seinen Schreibtisch. Die meisten Kollegen hatten dieselbe Meinung zum Kurier wie er. Für deren Sensationsreporter war kein Manöver zu billig und keine Täuschung zu verwerflich, um als Erster die großen Themen zu bekommen. Auch dieses Mal hatten sie ganze Arbeit geleistet. Yannicks Leiche war noch nicht kalt, da war der Artikel schon geschrieben und über den Äther geschickt. Er stand auf und lief zum Getränkeautomaten am Ende des Flurs. Gusenberg zählte eine Handvoll Münzen ab und wählte den Orangensaft aus. Als er den Strohhalm in den Karton stieß, war er zum ersten Mal seit Langem froh, bei der Mordkommission zu arbeiten. Er wollte sicher nicht mit den Kollegen tauschen, die Yannicks Tod untersuchten. Der Fokus der lokalen Medien war ihnen sicher und die überregionalen Zeitungen und Fernsehsender würden nicht lange auf sich warten lassen. Wie die Geier würden sie über der Stadt kreisen. Karrierefördernd würde diese Geschichte nicht werden. Er zog am Strohhalm und lief gemächlich in sein Büro zurück. Neben der Zeitung lag nur noch eine Akte auf seinem Schreibtisch. Im Moment war es überraschend ruhig in Westheim. Seine Kollegen und er arbeiteten parallel an zwei Fällen. Maryanne und er hatten einen Raubmord in der Nordstadt auf den Tisch bekommen. Die Spurenlage war bisher dünn, aber Gusenberg war sich sicher, dass er den oder die Täter bekommen würde. Am Ende bekam er sie alle. Für die einen war das die pure Arroganz, die da aus ihm sprach. Für ihn waren es nackte Tatsachen, die rational und logisch auf Fakten basierten. Einen Mord zu begehen, war für die meisten Menschen eine einmalige Sache. So etwas konnte man nicht üben, es gab keine Generalprobe. Häufig geschahen die Taten spontan und damit vogelwild in der Durchführung, aber auch die geplanten Morde zeugten oft von einem fehlenden forensischen Sachverstand. Für den Täter gab es immer nur eine Chance, damit davonzukommen. Für ihn und seine Kollegen jedoch war es Routine – sie hatten die Übung, den Sachverstand und die Ausrüstung. Es war ein ungleicher Kampf. Im letzten Jahr hatte seine Aufklärungsquote bei 99,7 Prozent bei den bearbeiteten Tötungsdelikten gelegen. Eine Statistik, auf die sich der Bürgermeister und der Polizeipräsident beriefen, wenn der schlechte Zustand der Polizei diskutiert wurde. Zumindest Gusenbergs Abteilung hielt, was sie versprach. Die Sitte, das Drogendezernat, selbst die Kollegen, die sich mit Schwarzarbeit und illegalen Einwanderern befassten, waren über das Maximum belastet. Immer wieder platzten Ermittlungen oder Gerichtsverhandlungen aufgrund von Fehlern und Versäumnissen. Gusenberg setzte sich an seinen Schreibtisch und griff sich den Raubmord. Das Opfer, Frank Jung, war in seinem Auto erstochen worden. Der Angreifer hatte eine ziemliche Sauerei veranstaltet. Über ein Dutzend Stiche in die Brust und in den Bauch. Gusenberg betrachtete die Aufnahmen. Irgendwas war in dieser Nacht gehörig schiefgegangen, sowohl das Opfer als auch der Täter hatten sich den Abend sicher anders vorgestellt. Er überflog das Vorstrafenregister des Opfers. Vor seinem inneren Auge bildeten sich Franks Leben und sein Charakter ab. Er war ein kleines Licht. Vorstrafen wegen Drogendelikten, Hehlerei und Körperverletzung. Trotzdem hatte er in neununddreißig Jahren nur einmal gesessen. Im Jahr 1997, weil er im Alkohol- und Drogenrausch seine Freundin verprügelt hatte. Respekt, bis zu diesem Abend hatte er sich erfolgreich durch sein verkorkstes Leben gewuselt. Gusenberg konnte in den Unterlagen weder eine aktuelle Adresse noch eine Notfallnummer, einen Verwandten oder eine Kontaktperson finden. Keiner würde Frank Jung vermissen. Ein weiterer Niemand, der für immer verschwand. Der Ermittler verteilte Fotos, Formblätter und Notizzettel auf dem Schreibtisch. Die Bestandsliste des Autos las sich wie das Angebot eines Ramschladens. Anscheinend hatte Jung in dem alten Passat gewohnt, beziehungsweise gehaust. Schlafsack, Kissen, Nahrungsmittel, dreitausend Euro in kleinen, abgegriffenen Scheinen. Gusenberg stutzte. Das war wie in so einem billigen Fernsehquiz. Was passt hier nicht in die Reihe – rufen Sie jetzt an, wir ziehen Ihnen auch ganz sicher nicht das Geld aus der Tasche. Er blätterte zum Bericht der Spurensicherung und der Forensik. Der Sachbearbeiter hatte ein Wort auf dem Bogen zweifach unterstrichen und eingekreist. Er blätterte zurück und prüfte den Fundort des Wagens und der Leiche. Ein letzter Blick auf die Bestandsliste des Wagens – der Fall war klar. Er musste den Täter nur noch einsacken. Der Ermittler wollte gerade zum Telefon greifen, um einen Gefallen einzufordern, als sich die Bürotür öffnete und seine Kollegin eintrat. „Morgen, du bist spät dran, ich habe mir schon Sorgen gemacht. Ist etwas mit deinen Kindern?“, fragte Gusenberg seine sonst stets pünktliche Kollegin. „Nein, die beiden Racker sind gesund und munter, ich wurde von der Chefetage aufgehalten, Frau Weber persönlich wollte mich sprechen. Aber anscheinend hast du die Wartezeit sinnvoll überbrückt.“ Sie deutete auf die Ausgabe des Kuriers, die auf Gusenbergs Schreibtisch lag. „Seit wann kaufst du dir dieses Schundblatt?“ Maryanne schaute ihren Kollegen fragend an. „Das“, der Ermittler deutete auf die Zeitung, „habe nicht ich gekauft, sondern einer meiner Nachbarn. Er ist im Urlaub, hat aber sein Zeitungsabo nicht abbestellt. Nun helfe ich ihm, das Altpapier rauszubringen. Jeden Tag ein bisschen.“ „Du stiehlst deinem Nachbarn die Zeitung?“ Maryanne zog verschwörerisch die Bürotür zu. Die Dartscheibe schlug sanft gegen die mit Löchern übersäte Innenseite der Tür. „Quatsch, ich stehle doch nicht. Ich nehme mir nur für die nächsten zwei Wochen jeden Morgen seine Zeitung aus dem Briefkasten, sonst quillt der innerhalb kürzester Zeit über und hat keinen Platz mehr für die wichtige Post.“ „Du stiehlst sie ihm aus dem Briefkasten“, warf Maryanne halb ernst, halb belustigt ein. „Egal.“ Gusenberg zuckte mit den Schultern. „Offensichtlich gibt es kein Verb in der deutschen Sprache für diesen speziellen Fall von Eigentumsübertragung.“ „Ist ja schon gut.“ Maryanne winkte ab. „Aber es ist gut, dass du dich schon in unseren neuen Fall eingelesen hast.“ „Eingelesen?“ Gusenberg klang beleidigt. „Ich habe schon eine heiße Spur. Ich wollte gerade Hugo anrufen, um die letzten Infos zu bekommen.“ Maryanne war überrascht. „Was hat Hugo mit dem Unfall zu tun? Waren Drogen im Spiel?“ „Unfall? Es war Mord!“ Für einen Moment schwiegen beide, bevor Gusenberg begriff, was seine Kollegin mit dem neuen Fall gemeint hatte. „Nein!“ Der Ermittler lehnte sich theatralisch im Stuhl zurück. „Das ist nicht dein Ernst? Unser neuer Fall? Der Unfalltod von Lutzendorf? Das fällt doch gar nicht in unseren Aufgabenbereich! Haben die von der Verkehrssicherheit alle Urlaub oder müssen die ihre Pylonen zählen? Bitte sag mir, dass das ein Witz ist! Wir haben doch schon einen Fall zu klären.“ Ihm war seine morgendliche Schadenfreude, die er beim Lesen der Zeitung empfunden hatte, noch gut im Gedächtnis. So müsste Karma funktionieren, wenn man denn dran glaubte. „Die Chefin will, dass alles nach Vorschrift und mit dem besten Personal gemacht wird. Immerhin...



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