Buch, Deutsch, 236 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 400 g
ISBN: 978-94-011-8748-0
Verlag: Springer Netherlands
Es mag etwas seltsam erscheinen, daB sich eine Untersuchung mit dem Problem der Zeit bei Nietzsche befassen soUte. Die Philosophie Nietzsches enthaIt einen Reichtum von Begriffen und Gedanken, die fUr die verschiedensten Bereiche aufschluBreich sind und sich zu einer Mannigfaltigkeit von Auslegungen herge ben. Manche von Nietzsches Hauptgedanken, etwa der Tod Got tes, der Nihilismus, die Umwertung alier Werte, oder der Wille zur Macht sind ftir das sich wandelnde Verstandnis des Wesens des Menschen und der Welt ausschlaggebend gewesen. Sie sind fruchtbare Gedanken in dem Sinne gewesen, daB sie weiter ver wandelt und auf anderes Denken bezogen werden konnten. Eine ausdriickliche Beschaftigung mit der Zeit als solcher aber scheint nicht in das Schema von Nietzsches Grundproblemen hineinzu passen. Er machte keine ausfUhrlichen genauen Analysen tiber sie, machte sie nie thematisch, wie es viele Denker sowohl vor als auch nach ihm taten. Es hat sogar zunachst den Anschein, als bewegten sich seine AuBerungen tiber sie in dem Bereich eines etwas oberflachlichen Verstandnisses und einer fraglosen 'Ober nahme der Analysen der Tradition. Man muB sich aber davor htiten, den absoluten Mangel an systematischem Prunk bei Nietz sche mit einer Art von Ungeduld und Unvermogen zu strengen Analysen zu verwechseln. J eder Denker von Rang hat seine eigene Art von Strenge, die seiner einmaligen Aufgabe und seiner eigen ttimlichen Verfahrensweise erwachst und tiber die vermittelst von MaBstaben, die einem anderen Denken und Problemzusammen hang entnommen worden sind, nichts entschieden werden kann.
Zielgruppe
Research
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I. Das Apollinisch-Dionysische Verhältnis als Grundlegung für die Zeitstruktur.- 1. Umgrenzung des Themas.- 2. Die Doppeldeutigkeit der Auffassung des Apollinischen und des Dionysischen.- 3. Der Widerspruch als Wesen des apollinisch-dionysischen Verhältnisses.- 4. Die Zeitstruktur des apollinisch-dionysischen Verhältnisses.- II. Die Zeitstrukturen des Werdens, des Historischen und des Überhistorischen.- 1. Die Zeitstruktur des Werdens.- 2. Die Zeitstruktur des historischen Daseins.- 3. Die Zeitstruktur des Überhistorischen.- III. Die Zeitstrukturen der Perspektivischen Sphäre und der Kraft.- 1. Die Zeitstruktur der perspektivischen Sphäre.- 2. Die Zeitstruktur der Kraft.- IV. Die Bedeutung des Willens zur Macht für Nietzsches Zeitauffassung.- 1. Der Begriff des Willens.- 2. Der Begriff der Macht.- V. Der Zeitliche Sinn der Unschuld des Werdens und der Gerechtigkeit Als Voraussetzung für Ein Verständnis des Gedankens der Ewigen Wiederkunft des Gleichen.- 1. Die Unschuld des Werdens.- 2. Die Gerechtigkeit.- VI. Die Zeitauffassung Als Horizont für Eine Auslegung des Gedankens der Ewigen Wiederkunft des Gleichen.- 1. Die verschiedenen Formen des Wiederkunftsgedankens.- 2. Aufspaltung des Wiederkunftsgedankens in eine physikalisch-kosmische Hypothese und einen ethischen Imperativ der Menschheit. Der ihr zugrundeliegende Zeitzwiespalt.- 3. Das Verhältnis des Willens zur Macht und der ewigen Wiederkunft.- 4. Der zeitliche Horizont der ewigen Wiederkunft.- 5. Der “Kreis” als extremste Form des Nihilismus und als höchste Form der Bejahung.- 6. Die ewige Wiederkunft des Gleichen.