E-Book, Deutsch, 123 Seiten
Stahl Das Luxuspaket
3. Auflage 2024
ISBN: 978-3-8187-4577-6
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 123 Seiten
ISBN: 978-3-8187-4577-6
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
In einer Zukunft, in der Deutschland zum Überwachungsstaat verfallen ist, lebt der 18-jährige Malte Förster in einem System, das jeden Schritt überwacht. Ab der Geburt wird jedem Bürger ein Überwachungschip implantiert, der Staat kennt alle Daten, alle Bewegungen und kontrolliert das Leben seines Bürgers bis ins kleinste Detail. Doch als Malte eine undurchsichtige Gelegenheit erhält, das 'Luxuspaket' zu buchen - ein Geheimnis, das ihm Zugang zu einer Welt voller Macht und Freiheit verschafft -, gerät er in einen Strudel aus Verbrechen, Machtspielen und gefährlicher Begierde. Von Auftragsmorden bis zu wilden Partys, von verbotenen Affären bis zu brisanten Geheimnissen - Malte lebt ein Leben, von dem viele nur träumen können, doch der Preis ist hoch. 'Das Luxuspaket' ist ein nervenaufreibender Thriller, der mit Gewalt, Erotik und Humor die Grenzen der Freiheit und der Selbstbestimmung auslotet. In einer Welt, in der Kontrolle Alles bedeutet, ist die Frage, wie viel man bereit ist, für die ultimative Freiheit zu opfern.
Andreas Stahl wurde 1984 in Frankfurt am Main geboren und wuchs in einer Zeit auf, die von schnellen technologischen Veränderungen und einer immer stärker werdenden Überwachung geprägt war. Nach dem Abitur zog es ihn zunächst in die Welt der Medien und Kommunikation, wo er für verschiedene Unternehmen und in der Werbung arbeitete. Schon früh interessierte er sich für die dunklen Seiten der modernen Gesellschaft und die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung auf die Freiheit des Einzelnen. In seinen frühen 30ern entschloss sich Stahl, seinen Traum zu verfolgen und mit dem Schreiben zu beginnen. Ohne eine literarische Ausbildung, aber mit einem tiefen Interesse für Thriller, dystopische Geschichten und die menschliche Psyche, fand er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil.
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Titel: Das Luxuspaket Autor: Andreas Stahl Biografie: Andreas Stahl wurde 1984 in Frankfurt am Main geboren und wuchs in einer Zeit auf, die von schnellen technologischen Veränderungen und einer immer stärker werdenden Überwachung geprägt war. Nach dem Abitur zog es ihn zunächst in die Welt der Medien und Kommunikation, wo er für verschiedene Unternehmen und in der Werbung arbeitete. Schon früh interessierte er sich für die dunklen Seiten der modernen Gesellschaft und die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung auf die Freiheit des Einzelnen. In seinen frühen 30ern entschloss sich Stahl, seinen Traum zu verfolgen und mit dem Schreiben zu beginnen. Ohne eine klassische literarische Ausbildung, aber mit einem tiefen Interesse für Thriller, dystopische Geschichten und die menschliche Psyche, fand er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil. Andreas Stahl lebt heute in Berlin, wo er in seiner Freizeit gern durch die Straßen spaziert, alte Bücher und moderne Technik sammelt und über die Richtung der Welt nachdenkt. Mit seinem Debütroman setzt er ein starkes Zeichen für die dunklen Seiten der Gesellschaft und zeigt, wie nah die Freiheit in einer zunehmend überwachten Welt kommen kann – und wie weit der Preis dafür geht. Kapitel 1: Der 18. Geburtstag Die Wohnung war ein schändliches Beispiel für staatlich zugewiesenen Wohnraum. Kaltweiß gestrichene Wände, ein Tisch aus billigem Kunststoff und ein Sofa, das sich bereits bei der ersten Berührung anfühlte wie der Arsch eines Klonarbeiters nach einer 20-Stunden-Schicht. Malte Förster saß an dem Tisch, vor ihm stand ein Stück Kuchen mit einer lächerlichen Kerze darauf. Die Flamme flackerte leicht, ein Hauch von Leben in einem ansonsten toten Raum. „Alles Gute, Malte“, sagte seine Mutter mit müder Stimme. Ihre Augen hatten längst den Glanz verloren, den er in den Kinderfotos noch sehen konnte. „Jetzt bist du ein Mann. Ab morgen beginnt dein neues Leben.“ „Ja, super“, murmelte Malte und stocherte mit der Gabel im Kuchen herum. Der Geschmack war vermutlich genauso fad wie sein Leben. Sein Vater, ein breitschultriger Mann mit einer Glatze und einer Stimme wie ein kaputtes Megaphon, brummte: „Reiß dich zusammen, Junge. Dein Arbeitsplatz wurde dir zugewiesen. Es ist eine Ehre, in der Datensortierung zu arbeiten. Du bist jetzt Teil des Systems.“ „Teil des Systems? „Klar, und wenn ich Glück habe, werde ich vielleicht irgendwann das Rad am Hamsterkäfig fetten dürfen“, schnauzte Malte zurück und warf die Gabel auf den Teller. Sein Vater funkelte ihn an. „Halt den Rand, bevor du dir selbst dein Verwarngeld einhandelst, du undankbarer Scheißer!“ Seine Mutter versuchte zu schlichten, legte Malte die Hand auf den Arm und flüsterte: „Bitte, lass es gut sein. Du weißt, die Chips zeichnen alles auf.“ Malte rieb sich den Nacken, wo der winzige Überwachungschip implantiert war. Ein unscheinbarer Knoten unter der Haut, der jeden seiner Schritte, jede seiner Bewegungen, jeden verdammten Herzschlag überwachte. Ein Geschenk des Staates, direkt nach der Geburt. Die Partei war kurz und erbärmlich. Um Punkt 20 Uhr war sie vorbei, weil ab 20:15 die Überwachungsdrohnen in der Gegend patrouillierten, um sicherzugehen, dass die Bürger um diese Zeit zu Hause waren. Doch der Abend war für Malte noch nicht vorbei. Es klopfte an der Tür. Schwer und bestimmt. Malte sah zu seiner Mutter, die bereits die Teller abspülte. Sie hoben nur die Schultern. „Vielleicht einer deiner Freunde?“ Er lachte bitter. Freunde? In diesem System gab es keine Freunde, nur Menschen, mit denen man zwangermaßen interagierte. Als er die Tür öffnete, stand ein Mann dort, der aussah, als hätte er in einer anderen Welt gelebt. Ein maßgeschneiderter Anzug, polierte Schuhe und seine Haare waren so perfekt frisiert, dass Malte vermutete, der Typ hätte dafür einen eigenen Stylisten. „Malte Förster?“ fragte der Mann mit einer Stimme, die klang, als könnte sie selbst Wände einschüchtern. „Wer will das wissen?“ Malte verschränkte die Arme vor der Brust, versuchte, cool zu wirken, doch er fühlte sich wie ein Wurm vor einem Huhn. Der Mann grinste Schief. „Robert Hildebrandt. Dein neues Leben, Junge, beginnt jetzt wirklich. Lass uns reden.“ Robert ließ sich unaufgefordert auf Maltes Sofa fallen und schaute sich um, als würde er die Reste eines Unfalls begutachten. „Jesus, ihr lebt ja schlimmer als die Drohnenarbeiter.“ Und das hier nennt der Staat ein Zuhause?“ Malte stellte sich ihm gegenüber. „Wenn du nur hier bist, um mich zu beleidigen, kannst du auch gleich wieder verschwinden.“ Robert lachte rau. „Du hast Schneid, das gefällt mir.“ Aber lass mich dir was klar machen: Dein Leben, so wie du es kennst, gehört ab jetzt der Vergangenheit an.“ „Oh, super“, antwortete Malte sarkastisch. „Werde ich jetzt Präsident?“ Oder weniger Müllwagenfahrer?“ Robert zog ein silbernes Gerät aus der Tasche. Es sah aus wie ein überdimensionaler USB-Stick. „Siehst du das? Damit hacke ich deinen Chip. Von diesem Moment an bist du nicht mehr vollständig im System. Deine Datenverläufe, Bewegungen – alles, was du tust, wird mit 30 Minuten Verzögerung weitergeleitet. In dieser Zeit kannst du Dinge tun, die andere nicht mal träumen können.“ Malte startete das Gerät an. „Warum? Was willst du dafür?“ Robert lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an, eine echte, keine der staatlich regulierten Nikotin-Pads. „10 Prozent von allem, was du jemals verdienstst.“ Ein Leben lang. Und wenn du richtig spielen willst – das volle Luxuspaket –, dann brauchst du nicht nur Geld. Du brauchst Eier. Du tust, war ich dir Salbei. Egal, war. Ein Gefallen hier, ein kleiner Job da. Manchmal vielleicht auch ein Mord. Klar was?“ Malte spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. „Ein Mord? Du bist doch nicht ganz dicht!“ „Oh, ich bin klarer im Kopf, als dir lieb ist, Junge“, sagte Robert, während er genüsslich eine Zigarette zog. „Und wenn du lieber ein Sklave des Systems bleiben willst, bitte. Viel Spaß beim Daten sortieren und abends alleine wichsen.“ Malte biss die Zähne zusammen. Sein Vater hatte ihn immer eingetrichtert, sich an die Regeln zu halten. Aber er haste die Regeln. Er hasste den Staat. Er hasste dieses verdammte Leben. „Was passiert, wenn ich ablehne?“ fragte er schließlich. Robert grinst breit. „Dann mache ich die Tür zu, gehe und lasse dich in dieser Scheiße hier verrotten.“ Aber wenn du ja sagst … dann garantiere ich dir: Sex, Geld, Macht. Alles, was du willst.“ Malte startete auf dem Gerät. Sein Herz hämmerte. „Mach schon. War soll's.“ Robert lachte leise. „Das ist der Geist.“ Kapitel 2: Willkommen in der Arbeitswelt Der Morgen begann wie jeder andere: mit einem schrillen Piepen, das Malte aus einem viel zu kurzen Schlaf riss. Der staatlich regulierte Wecker war direkt mit seinem Überwachungschip gekoppelt, also keine Chance, das Ding zu überhören. Malte wischte sich den Schlaf aus den Augen und starrte die Decke an. „Glückwunsch“, murmelte er zu sich selbst. „Tag eins als vollwertiger Zahnradscheißer.“ Seine Wohnung – besser gesagt, sein klaustrophobisches Loch – war genau das, was man von staatlich zugewiesenem Wohnraum erwarten konnte: vier Wände, eine Kochnische, ein winziges Bad. Persönliche Gegenstände waren auf ein Minimum begrenzt. Alles war steril, alles war effizient – und alles war scheiße. Er zog sich seine neue Uniform an: grauer Overall, schwarze Schuhe, keinerlei Individualität. Ein Scanner an der Tür piepte kurz auf, als er hinaustrat. „Malte Förster, ID 24873942, pünktlich“, quäkte eine monoton verzerrte Stimme aus der Wand. „Ja, ja, leck mich“, murmelte Malte, wohlwissend, dass niemand die Worte registrierte. Seine neuen Rechte – oder besser gesagt, die Illusion von Freiheiten, die Robert ihm verkauft hatte – bedeuteten, dass solche Nebensätze noch unter dem Radar blieben. Für jetzt. Der Weg zur Arbeit führte durch die Stadt, die wie ein düsterer Traum wirkte. Der Himmel war graubraun von der ständigen Verschmutzung, die Luft so abgestanden, dass Malte jedes Mal das Gefühl hatte, sie durch einen Filter atmen zu müssen. Die Straßen waren voll von Menschen in Uniformen, die anonym wirkten, wie Klone, die auf ein unsichtbares Kommando hin marschierten. Die öffentlichen Verkehrsmittel – eine Flotte automatisierter, überfüllter Züge – waren der einzige Weg, sich fortzubewegen. Autos waren ein Privileg der Reichen, und Malte gehörte definitiv nicht zu ihnen. Die Datensortierungszentrale erkennt sich in einem massiven Betonklotz, der an eine Mischung aus Gefängnis und Mausoleum erinnert. Der Eingang war von bewaffneten Drohnen gesichert, die jeden abscannten, der das Gebäude betreten wollte. „Förster, Malte. Neueinstieg. ...