Städeli / Maurer / Caduff | Das AVIVA-Modell (E-Book) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 96 Seiten

Städeli / Maurer / Caduff Das AVIVA-Modell (E-Book)

Kompetenzorientiert unterrichten und prüfen | Mit einem Vorwort von John Hattie
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-0355-2500-7
Verlag: hep verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Kompetenzorientiert unterrichten und prüfen | Mit einem Vorwort von John Hattie

E-Book, Deutsch, 96 Seiten

ISBN: 978-3-0355-2500-7
Verlag: hep verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



AVIVA, das heißt ankommen und einstimmen, Vorwissen aktivieren, informieren, verarbeiten, auswerten. In dieser Ausgabe werden die wesentlichen Inhalte des viel beachteten Unterrichtsmodells kompakt dargestellt und um vier aktuelle Themen pädagogisch-didaktischen Handelns ergänzt: Klassenführung, problembasiertes Lernen, Blended Learning und Prüfen. Ein abschließendes Kapitel widmet sich dem Zusammenhang von AVIVA und Positiver Bildung.

Städeli / Maurer / Caduff Das AVIVA-Modell (E-Book) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


2 Das AVIVA-Modell:
Phase für Phase
2 Das AVIVA-Modell: Phase für Phase
Wir stellen jetzt die einzelnen Phasen näher vor und zeigen auf, mit welchen Methoden die Lehrperson die Lernenden gezielt dazu anregen kann, bestimmte Ressourcen aufzubauen mit dem Ziel, dass die Lernenden ihr Arbeiten mittel- und langfristig selbstständig angehen können. Der Aufbau der einzelnen Kapitel entspricht der Struktur, so wie wir sie in der Abbildung 3 «AVIVA – ein Modell zur Förderung von Kompetenzen» auf der Seite 13 dargestellt haben. Zuerst umschreiben wir jede einzelne Phase nach AVIVA, indem wir auf die Bedeutung der Phase fürs Lernen eintreten. Dann gehen wir ein auf die Innensicht und zeigen auf, welche Ressourcen und Strategien in den einzelnen Phasen entwickelt werden können. Als letzter Schritt folgt dann eine Analyse der Außensicht. Wir führen dabei verschiedene Methoden auf, die im direkten oder im indirekten Verfahren zum Einsatz kommen können. 2.1 Ankommen und einstimmen Egal ob Kinovorführung, Sportanlass, Taufe oder Diplomfeier: Fast jede Veranstaltung beginnt auf eine ganz bestimmte Weise. Mit einem Ritual wird das Publikum aus seiner Alltagsstimmung geholt und auf die folgenden Ereignisse vorbereitet. Das Abschiednehmen vom individuellen Erleben und das Einstimmen auf eine kollektive Erfahrung schafft erst die emotionalen Voraussetzungen, damit die Veranstaltung gelingen kann – das ist beim Unterricht nicht anders. Analog empfiehlt es sich auch bei jedem Arbeits- oder Lernprozess, sich auf das Neue einzustimmen, bevor man richtig loslegt. 2.1.1 Bedeutung In Gedanken befinden sich die Lernenden zu Beginn des Unterrichts oft noch an einem völlig anderen Ort, zum Beispiel bei der Familie, beim letzten Spiel ihres Fußballvereins oder bei der durchtanzten Samstagnacht. Eine völlig heterogene Lerngemeinschaft soll sich an einem vom Stundenplan bestimmten Zeitpunkt einfinden und einen zielgerichteten und effizienten Lernprozess beginnen – ein anspruchsvolles Unterfangen. Lernende kommen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten in den Unterricht; über diese Kontextbedingungen ihres Lernens wissen Lehrpersonen meistens wenig. Vor diesem Hintergrund stellen wir uns die folgenden Fragen: – Wie können wir erreichen, dass die Lernenden sich aus ihrer Lebenswelt lösen, sich in die Lerngemeinschaft eingliedern und ihre Aufmerksamkeit auf die Unterrichtsinhalte ausrichten? – Welche Methoden stehen uns dafür zur Verfügung? – Welche Erfahrungen machen die Lernenden in dieser Phase? Was können sie dabei lernen? 2.1.2 Die Innensicht – Ressourcen und Strategien Motivationale Strategien Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten in der Phase «Ankommen und einstimmen» liegt darin, günstige motivationale Voraussetzungen für den Unterricht zu schaffen: – Die Begrüßung ist freundlich. – Wir erkundigen uns nach der Befindlichkeit und Stimmung der Lernenden. – Der informierende Unterrichtseinstieg ist transparent. – Bedeutung der Inhalte und didaktisches Vorgehen werden verständlich dargestellt und begründet. – Die Inhalte werden in der Lebenswelt der Lernenden verankert. Dabei wird ein reziproker Effekt erzielt: Lehrperson und Lernende stimmen ihren Umgangs- und Unterrichtston aufeinander ab. Unterrichten ist Beziehungsarbeit, und Motivation ist unter anderem auch abhängig vom Unterrichtsklima, das durch einen gelungenen Unterrichtseinstieg in günstige Bahnen gelenkt werden kann. Lernende sollen in dieser Phase das Gefühl entwickeln, dass sie im Unterricht willkommen sind und dass die Unterrichtsinhalte in Bezug stehen zu ihrer Arbeits- und Lebenswelt. Analog wird auch ein autonomer, «selbstgesteuerter» Lerner sich zunächst auf Lernen einstimmen, sich seiner Motivation vergewissern und einen emotionalen Bezug zu seinem Gegenstand herstellen. Genau dies wird in der Einstiegsphase von Unterricht immer wieder demonstriert, erfahren und eingeübt. Metakognitive Strategien Die Lehrperson zeigt, dass sie den Unterricht sorgfältig geplant und sich auf das Unterrichtsgeschehen eingestellt hat. Die Lernenden machen sich für die Lehr-Lern-Veranstaltung bereit, indem sie ihr persönliches Arbeitsmaterial und die Unterrichtsmittel bereitlegen. Sie stellen sich darauf ein, die neu zu erwerbenden Ressourcen mit dem bereits Vorhandenen in Verbindung zu bringen. Sie überlegen vielleicht auch, in welcher Phase des Unterrichts sie sich vermutlich besonders anstrengen müssen, während sie in anderen Phasen gelassener an die Arbeit gehen können. Kognitive Strategien Der informierende Unterrichtseinstieg oder Methoden wie Blitzlicht, Kugellager und Wissenspool (Erklärung dazu weiter unten) bilden die erste Annäherung an das Thema und helfen, die entsprechenden Inhalte im Langzeitgedächtnis zu aktivieren; sie tragen ferner dazu bei, Strukturen aufzubauen, die die Integration des neuen Wissens unterstützen. 2.1.3 Die Außensicht – Arbeitsweisen und Methoden Es ist Aufgabe der Lehrperson, einen stimmigen Anfangs- und Schlusspunkt des Unterrichts zu gestalten. Dem ersten A – und natürlich auch dem letzten A – von AVIVA kommt deshalb auch im schulischen Setting eine besondere Rolle zu. Die Lehrperson setzt Körperhaltung und Stimme bewusst ein und verfügt über ein breites Repertoire an nonverbalen und verbalen Ausdrucksmöglichkeiten, das sie situationsgerecht einbringt. Sie setzt mit ihrer formellen Präsenz Signale, die von den Lernenden wahrgenommen und entsprechend interpretiert werden können. Ankommen Die Lehrperson begrüßt die Lernenden vor Beginn der Stunde, führt Gespräche mit einzelnen Lernenden, zeigt sich offen und humorvoll. Die Lernenden begrüßen sich gegenseitig, richten den Arbeitsraum ein, tauschen sich über gemeinsame Themen aus und setzen sich mit den Lernpartnern und -partnerinnen zusammen. PHASE DIREKTES VORGEHEN INDIREKTES VORGEHEN Einstimmen Ablauf, Programm und Lernziele werden bekannt gegeben. Die Lehrperson gibt die Struktur vor. - Informierender Unterrichtseinstieg Eine offene Fragestellung oder ein Problem wird eingebracht und diskutiert. Die Lernenden bestimmen Ziele und Vorgehen weitgehend selbst. - Blitzlicht - Kugellager - Wissenspool Tabelle 3: Übersicht direktes und indirektes Vorgehen in der Phase «Ankommen und einstimmen» Wie Anfangssituationen zu Schuljahres- und Semesterbeginn gestaltet werden können, haben wir andernorts dargelegt (Städeli, Pfiffner, Sterel & Caduff, 2019). Aus diesem Grund führen wir in der Phase «Ankommen und einstimmen» keine Methoden zum Bereich «Sich vorstellen und kennenlernen» auf. Methode zum direkten Vorgehen Informierender Unterrichtseinstieg Beim informierenden Unterrichtseinstieg, der beispielsweise an der Tafel, auf Flipchart oder mit dem Projektor visualisiert wird, gibt die Lehrperson den Lernenden eine Übersicht zum Unterricht. Aufgeführt werden neben dem Thema die wesentlichen Lernziele und die Arbeitsschritte mit den Zeitvorgaben. Der informierende Unterrichtseinstieg hat verschiedene Funktionen: Er ist ein Skript, das die Lernenden auf das einstimmt, was in der Lehr-Lern-Veranstaltung voraussichtlich geschehen wird, und dass damit im Langzeitgedächtnis die entsprechenden Inhalte weckt. Er dient den Lernenden während des Unterrichts als Orientierungshilfe. Sie ersehen daraus, was schon bearbeitet wurde und was noch bevorsteht. Er dient Lehrpersonen und Lernenden am Schluss der Lehr-Lern-Veranstaltung zur Kontrolle, was in der zur Verfügung stehenden Zeit bearbeitet wurde und was in einer nächsten Stunde noch einmal aufgegriffen werden muss. Der informierende Unterrichtseinstieg ist somit Ausgangspunkt für die Nachbereitung des Unterrichts durch die Lehrperson. Methoden zum indirekten Vorgehen Blitzlicht Die Lernenden setzen sich in Kleingruppen zusammen und äußern sich kurz – mit einem Satz oder wenigen Sätzen – zu einem klar eingegrenzten Thema. Im Anschluss an die erste Runde können die Beiträge diskutiert sowie weiterführende Ideen und Gedanken entwickelt werden. Kugellager Die Lernenden haben zuhause einen Text bearbeitet und dazu verschiedene Fragen beantwortet. Sie stellen sich nun in einem Innen- und einem Außenkreis gegenüber, sodass alle eine Gesprächspartnerin oder einen -partner haben. Die Fragen werden nach einem vorher festgelegten Rhythmus miteinander besprochen. Auf ein vereinbartes Zeichen hin drehen Innen- und Außenkreis in gegensätzlicher Richtung einen Platz weiter. Es kommen neue Paare zustande, um weitere Fragen zu besprechen. Wissenspool Die Lernenden setzen...


Städeli, Christoph
Prof. Dr. phil. Christoph Städeli ist Leiter der Abteilung Sekundarstufe II/Berufsbildung an der Pädagogischen Hochschule in Zürich und dort Dozent für Didaktik. Der Erziehungswissenschaftler hat mehrjährige Unterrichtserfahrung. Er ist ausgebildeter Primar- und Berufsschullehrer. Sein Anliegen ist die kompetente Umsetzung der Theorie in die Unterrichts- und Schulpraxis.

Caduff, Claudio
Claudio Caduff ist Inhaber einer Professur «Fachdidaktik der beruflichen Bildung» an der Pädagogischen Hochschule Zürich und wirkt dort als Dozent für Fachdidaktik in der Ausbildung von Berufsfachschullehrpersonen allgemeinbildender Richtung und in der Berufsmaturität. Er ist Autor und Herausgeber von Lehrmitteln zu allgemeinbildenden Themen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Planung und Durchführung von Unterricht, Selbstständiges Lernen, Blended Learning, politische Bildung und neue Ausbildungsmodelle (4K).

Maurer, Markus
Markus Maurer ist Professor für Berufspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Zürich und als Dozent in der Ausbildung von Berufsschullehrpersonen tätig. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit beschäftigt er sich insbesondere mit der Berufsbildung für Erwachsene, mit der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit sowie mit der Didaktik der beruflichen Bildung.

Pfiffner, Manfred
Manfred Pfiffner, Prof. Dr. phil. habil., ist seit über 30 Jahren im Feld von Schule, Forschung, Aus- und Weiterbildung tätig. Er hält eine Professur für Berufspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Zürich sowie eine Professur für Didaktik und Künstliche Intelligenz an der Universität Graz. Er verfügt über langjährige Unterrichts- und Praxisberatungstätigkeit an Berufsfachschulen.

Prof. Dr. phil. Christoph Städeli ist Leiter der Abteilung Sekundarstufe II/Berufsbildung an der Pädagogischen Hochschule in Zürich und dort Dozent für Didaktik. Der Erziehungswissenschaftler hat mehrjährige Unterrichtserfahrung. Er ist ausgebildeter Primar- und Berufsschullehrer. Sein Anliegen ist die kompetente Umsetzung der Theorie in die Unterrichts- und Schulpraxis.Markus Maurer ist Professor für Berufspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Zürich und als Dozent in der Ausbildung von Berufsschullehrpersonen tätig. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit beschäftigt er sich insbesondere mit der Berufsbildung für Erwachsene, mit der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit sowie mit der Didaktik der beruflichen Bildung.Claudio Caduff ist Inhaber einer Professur «Fachdidaktik der beruflichen Bildung» an der Pädagogischen Hochschule Zürich und wirkt dort als Dozent für Fachdidaktik in der Ausbildung von Berufsfachschullehrpersonen allgemeinbildender Richtung und in der Berufsmaturität. Er ist Autor und Herausgeber von Lehrmitteln zu allgemeinbildenden Themen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Planung und Durchführung von Unterricht, Selbstständiges Lernen, Blended Learning, politische Bildung und neue Ausbildungsmodelle (4K). Manfred Pfiffner, Prof. Dr. phil. habil., ist seit über 30 Jahren im Feld von Schule, Forschung, Aus- und Weiterbildung tätig. Er hält eine Professur für Berufspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Zürich sowie eine Professur für Didaktik und Künstliche Intelligenz an der Universität Graz. Er verfügt über langjährige Unterrichts- und Praxisberatungstätigkeit an Berufsfachschulen.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.