E-Book, Deutsch, Band 2147, 144 Seiten
Reihe: Baccara
St. John Vorsicht, sexy Playboy!
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-2632-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2147, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-2632-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Hollywood-Star Dane Stewart hat den Ruf eines Playboys, aber als Iris das erste Mal in seine samtbraunen Augen schaut, vergisst sie alle Gerüchte. Denn in seinem Blick liest sie neben Verlangen auch echte menschliche Wärme. Außerdem ist ausgerechnet der umschwärmte Schauspieler der ideale Knochenmarkspender für Iris? kranken kleinen Sohn. Doch ihre Hoffnung auf ein Happy End zerbricht schnell. Danes Agent taucht bei ihr auf und behauptet, dass Dane keine Familie will. Er hat nur eine wahre Geliebte: die launische Diva Hollywood ...
Yahrah St. John hat bereits dreißig Bücher geschrieben. Wenn sie nicht gerade zu Hause an einer ihrer feurigen Liebesgeschichten mit unwiderstehlichen Helden und temperamentvollen Heldinnen arbeitet und sie mit einem Schuss Familientragödie würzt, kocht sie gern aufwändige kulinarische Leckereien oder reist auf der Suche nach neuen Abenteuern um die Welt. St. John ist Mitglied der Romance Writers of America. Weitere Informationen finden Sie auf www.yahrahstjohn.com.
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1. KAPITEL
Iris Turner betete um ein Wunder. Sie war sich ganz sicher, dass Gott nicht so grausam war, ihr das Kostbarste zu nehmen, das er ihr vor sechs Jahren geschenkt hatte. Ihren Sohn Jayden.
„Glaubst du, dass das was nützt?“, fragte ihre Mutter Carolyn, als Iris am Küchentisch bei ihren Eltern saß. Es war einige Tage her, dass Jayden in den Nachrichten gewesen war, und es hatte sich immer noch kein passender Knochenmarkspender gefunden.
„Ich weiß nicht, ich hoffe es.“ Iris ließ den Blick den Flur hinabschweifen, an dessen Ende ihr Vater und Jayden im Wohnzimmer spielten. Nach außen hin sah er wie ein ganz normales Kind aus, aber ganz Los Angeles wusste jetzt, wie krank er war.
Ihre Familie hatte geglaubt, Iris hätte den Verstand verloren, weil sie sich entschlossen hatte, ihren Sohn allein aufzuziehen. Ihre Mutter hatte gesagt, dass sie den Richtigen schon noch finden würde, aber Iris war sich ganz sicher, dass das nicht stimmte. Sie war zweite Wahl, und kein Mann wollte mit ihr schlafen, wenn er ihren Körper zu Gesicht bekam.
Vor acht Jahren, als sie zwanzig gewesen war, hatte sie sich auf die falschen Leuten eingelassen. Sie war mit einem Musiker ausgegangen, der gern trank und feierte. Eines Nachts hatte er ein bisschen zu viel gefeiert und sein Auto um einen Baum gewickelt, während Iris neben ihm gesessen hatte. Sie hatte schwere Verbrennungen an den Armen und den Oberschenkeln erlitten. Irgendwann hatte sie aufgehört, die Operationen zu zählen, die ihre Entstellungen mildern sollten. Ihre Arme sahen mittlerweile fast wieder aus wie früher, aber nach den vielen schmerzhaften Behandlungen hatte sie aufgegeben und sich damit abgefunden, dass sie nicht vollständig geheilt werden konnte.
Sie hatte einige Anläufe gestartet und einige Typen gedatet, aber wenn es dabei zu Intimitäten gekommen war, hatten sich die Männer schaudernd abgewandt und, so schnell sie konnten, das Weite gesucht. Manche waren sehr direkt. Einer hatte ihr sogar ins Gesicht gesagt, sie sei ein Monster. Seitdem war Iris nicht mehr ausgegangen.
„Lass uns nicht so viel darüber nachdenken.“ Ihre Mutter ging zum Herd und nahm den Wasserkessel herunter, den sie vorhin aufgesetzt hatte. „Willst du eine Tasse Tee?“
„Gern, Mom“, sagte Iris und lächelte zaghaft. Ihre Mutter war nicht nur ihre beste Freundin, sondern auch eine hervorragende Köchin und Hausfrau. Sie war immer da, wenn Iris eine Schulter brauchte, um sich auszuweinen, oder jemanden, der sie zu ihren endlosen Arztterminen begleitete. Iris hatte immer so sein wollen wie sie, und dazu gehörte eben auch ein eigenes Kind, das sie lieben und dem sie die beste Mutter sein konnte.
Vor sechs Jahren hatte sie beschlossen, dass es dafür keine andere Möglichkeit gab als eine künstliche Befruchtung. Und es hatte funktioniert! Bereits beim ersten Versuch war sie schwanger geworden. Neun Monate später hatte sie einen wunderschönen kleinen Jungen zur Welt gebracht. Vor Kurzem hatte sie dann erfahren, dass er eine seltene Form von Leukämie hatte, die nicht ausschließlich mit Chemotherapie behandelt werden konnte. Der Arzt hatte angedeutet, dass eine Knochenmarktransplantation Jaydens einzige Chance war.
Iris nahm die Tasse Tee, die ihre Mutter ihr hinhielt, und nippte vorsichtig daran. Kamille wirkte immer beruhigend auf sie, und sie nahm all ihre Kraft für den Kampf zusammen, der vor ihr lag.
Plötzlich klingelte ihr Handy. „Hallo?“, meldete sie sich und hörte der Anruferin aufmerksam zu, ehe sie auflegte. „Das glaubst du mir nie, Mom. Das war das Krankenhaus. Bei denen steht das Telefon nicht mehr still, und alle wollen wissen, wie sie Jayden helfen können.“
„Ich hab dir doch gesagt, dass alles gut wird, Iris.“
Langsam fing Iris an zu glauben, dass ihre Mutter recht hatte. Vielleicht stand ein Wunder für Jayden wirklich kurz bevor.
„Was muss ich da hören? Du bist mit der Freundin eines anderen Mannes ausgegangen?“, fragte Danes Schwester Fallon am selben Tag am Telefon.
„Du nicht auch noch“, sagte Dane und ging auf nackten Sohlen in die Küche hinüber. Er holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank, öffnete die Flasche und trank einen großen Schluck.
„So was Hinterhältiges sieht dir gar nicht ähnlich.“
„Ich wusste nicht, dass sie mit einem anderen zusammen ist.“
Dane liebte das Singleleben und seine Freiheit, aber die Sache mit Lia Montgomery war ihm gehörig um die Ohren geflogen.
„Also gut. Und was jetzt?“
„Schadensbegrenzung“, sagte Dane und trank weiter sein Bier. „Ich lasse mich in der Öffentlichkeit sehen, gebe mich zerknirscht und trete bei Wohltätigkeitsveranstaltungen auf. Auf die, bei der ich morgen bin, freue ich mich sogar.“
„Ach ja? Um was geht’s da?“
„Um einen kleinen Jungen, der eine Knochenmarkspende braucht. Ich lasse mich testen.“
„Dane! Das ist ja wunderbar und so selbstlos.“
Dane zuckte mit den Schultern, während er zur Terrassentür ging und sie öffnete. Weiche Meeresluft strömte herein und streichelte seine Sinne. Er liebte sein Haus in Venice Beach, das er behalten hatte, obwohl er ein Anwesen in den Hollywood Hills hatte. Zwar hatte es ihn ein Vermögen gekostet, aber der Blick von seiner Hintertür aus auf den pazifischen Ozean war jeden Penny davon wert.
„Ja, na ja. Ich lasse mich testen. Es gibt keine Garantie.“
„Die Geste zählt.“
Dane wünschte sich, dass ihm dafür die Anerkennung zustünde, aber das Ganze war Whitneys Idee gewesen. „Also“, sagte er, um das Thema zu wechseln, „wann kommt du, Gage und mein gut aussehender Neffe mich mal besuchen?“ Fallon hatte vor Kurzem Gage Campbell geheiratet, einen reichen Finanzinvestor, der ihr geholfen hatte, das Familienunternehmen zu retten, und sie hatten einen Sohn bekommen, Dylan.
„Tut mir leid, Dane. Wir haben viel Zeit gebraucht, um Stewart Technologies wieder auf die Beine zu bringen. Mit der Finanzspritze von Gage habe ich es zwar geschafft, neue Forschungsprojekte anzustoßen, damit wir unser Image wieder aufpolieren können, aber das hat gedauert. Wir kommen bald mal, versprochen.“
Dane hatte Fallons Faszination für die Firma ihres Vaters nie verstanden und schon gar nicht, warum sie sich für deren Überleben verantwortlich fühlte. Immerhin hatten ihre Eltern sie mit ihren verschwenderischen Ausgaben selbst an den Rand des Ruins gebracht. „Gut. Du fehlst mir, Schwesterchen.“
„Dito.“
Dane stand auf seiner Terrasse und starrte hinaus auf den immer dunkler werdenden Horizont. Dabei dachte er über seine Familie nach. Schon seitdem er lesen konnte, hatte ihr Vater, Henry Stewart, Dane immer wieder erklärt, dass er die Firma übernehmen sollte, aber das war nicht sein Traum gewesen, und als er alt genug gewesen war, war er weggelaufen, so schnell er konnte. Stattdessen hatte Fallon die Verantwortung übernommen, und Dane war froh darüber, denn er hatte die Erwartungen seines Vater ehrlich gesagt nie wirklich erfüllen können. Die Gerüchte über Danes skandalöses Benehmen hatten nur noch mehr Öl ins Feuer gegossen.
Aber was interessierte ihn das eigentlich? Er brauchte niemanden. Zumindest versuchte er, sich das einzureden. Solange er sein gewinnendes Lächeln hatte und von schönen Frauen umgeben war, blieb er nicht lang allein.
Am nächsten Morgen, als Dane im Cedars-Sinai-Krankenhaus ankam, wurde er sofort von einer großen Traube lärmender Fans umringt, hauptsächlich Frauen. Einige hielten Schilder mit seinem Gesicht darauf hoch; andere riefen ihm zu, wie sehr sie ihn liebten und dass sie Kinder von ihm wollten. Schnell rief Dane sich ins Gedächtnis, dass das eben der Preis des Ruhmes war.
Whitney erwartete ihn bereits. Ihr blondes Haar fiel ihr in üppigen Locken über den Rücken, und sie trug ihren unvermeidlichen schwarzen Hosenanzug. Dane wusste ihre Professionalität sehr zu schätzen.
„Komm mit.“ Sie führte ihn einen langen Flur hinunter zu einem Fahrstuhl, mit dem sie wenige Sekunden später auf der Kinderstation ankamen.
Whitney ging voran, und bald darauf standen sie vor einer gläsernen Flügeltür, die zu einem Raum mit bunt gestrichenen Wänden führte. „Das ist das Spielzimmer für die Kinder hier im Krankenhaus. Ich dachte, es wäre gut, wenn wir hier anfangen würden. Ms. Turner ist noch nicht da.“
Dane spähte in den Raum hinein, und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. In dem Zimmer spielten einige sehr kleine Kinder. Zwei von ihnen saßen im Rollstuhl, und die anderen drei saßen an niedrigen Tischen, wo sie Malbücher ausmalten. In diesem Augenblick schwor er sich, dass er dem Krankenhaus eine großzügige Spende machen wollt – das war das Mindeste, was er tun konnte.
Er hörte die Fahrstuhlglocke klingeln, und seine Nackenhaare richteten sich auf. Dane war sich sicher, dass Jayden Turner und seine Mom angekommen waren. Gerade noch rechtzeitig drehte er sich um, um zu sehen, wie Iris Turner auf ihn zukam. Sie war viel größer, als sie im Fernsehen ausgesehen hatte, aber genauso schlank. Allerdings war sie in natura viel hübscher. Ihre makellose karamellbraune Haut strahlte jugendlich. Sie hatte große braune Augen und dunkelbraunes Haar, das ihr in weichen Wellen über die Schulter fiel. Sein Körper begann erwartungsvoll zu prickeln, und Dane musste seine Gefühle unterdrücken und sich zusammenreißen. Er ließ sich nicht mit alleinerziehenden Müttern ein – noch mehr Schwierigkeiten konnte er im Moment wirklich nicht gebrauchen. Aber er konnte auch nicht leugnen, dass er sich zu...