E-Book, Deutsch, Band 2127, 144 Seiten
Reihe: Baccara
St. John In den Armen des sexy Millionärs
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-2612-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2127, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-2612-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Verdammt, er will sie zurück! Natürlich rein geschäftlich, sagt Ayden Stewart sich immer wieder. Maya war die beste Assistentin, die der Millionär jemals hatte. Bis sie Berufliches mit Privatem vermischt und eine heiße Nacht miteinander verbracht haben. Ein unverzeihlicher Fehler, wie Ayden weiß. Schließlich hat er nicht die Absicht, sich an eine Frau zu binden. Nicht nach allem, was er erlebt hat. Und er wird seinen Prinzipien auch für die verführerische Maya nicht untreu werden - oder etwa doch?
Yahrah St. John hat bereits dreißig Bücher geschrieben. Wenn sie nicht gerade zu Hause an einer ihrer feurigen Liebesgeschichten mit unwiderstehlichen Helden und temperamentvollen Heldinnen arbeitet und sie mit einem Schuss Familientragödie würzt, kocht sie gern aufwändige kulinarische Leckereien oder reist auf der Suche nach neuen Abenteuern um die Welt. St. John ist Mitglied der Romance Writers of America. Weitere Informationen finden Sie auf www.yahrahstjohn.com.
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1. KAPITEL
Ayden Stewart sah aus dem Fenster im fünfzigsten Stock des Stewart Investments-Gebäudes und ließ den Blick über die moderne Skyline von Austin schweifen. Sein Abschluss in Harvard war mittlerweile fünfzehn Jahre her. Die Zeit hatte er genutzt, um seine Firma aufzubauen, und jetzt, mit sechsunddreißig, hatte er sein Ziel endlich erreicht. Er hatte es aus eigener Kraft geschafft, ohne Hilfe von Henry Stewart, seinem Vater. Der war ein reicher Mann, der sich nie viel um seinen ältesten Sohn gekümmert hatte, nachdem seine zweite Ehefrau ihm zwei Erben für seine eigene Firma, Stewart Technologies, geschenkt hatte. Inzwischen war Ayden das allerdings nicht mehr so wichtig. Schließlich buhlte er schon lange nicht mehr um die Liebe und Anerkennung seines alten Herrn.
Die Tür zu seinem Büro wurde geöffnet, und Carolyn Foster, seine Assistentin, kam herein. Sie war eine klassische Schönheit, der die Schwangerschaft hervorragend stand.
„Haben Sie einen Augenblick Zeit?“
„Natürlich“, erwiderte Ayden und wandte sich vom Fenster ab. „Was kann ich für Sie tun?“
„Ich fürchte, ich habe keine guten Neuigkeiten“, erklärte Carolyn.
„Ja? Egal, um was es geht, reden Sie nicht um den heißen Brei herum.“
„Also gut …“ Sie schwieg einige Augenblicke. „Ich komme nach der Babypause nicht wieder zurück.“
„Wie bitte?“ Wieso passierte ihm das jetzt schon wieder?
„Es tut mir aufrichtig leid, aber mein Mann und ich versuchen schon so lange eine Familie zu gründen, und, na ja, ich will einfach so viel Zeit wie möglich mit unserem ersten Kind verbringen. Wer weiß, ob wir überhaupt noch ein zweites bekommen.“
Für Carolyn stand ihr Kind jetzt schon an erster Stelle, sie würde eine fabelhafte Mutter werden. Als ihm das aufging, musste Ayden an den einzigen Menschen denken, der sich überhaupt für ihn interessiert hatte und der viel zu früh ums Leben gekommen war. Seine Mutter, Lillian Stewart-Johnson, war vor einigen Jahren nach einem Herzinfarkt gestorben. Er nahm an, dass die Krankheit seiner Mutter dem jahrelangen Stress geschuldet war, den die Ehe mit seinem Stiefvater, Jack Johnson, für sie bedeutet hatte. Jack war starker Raucher und gewalttätig, wenn er betrunken war.
In der Schule hatte Ayden sich schwer ins Zeug gelegt, um von zu Hause wegzukommen. Und er hatte Glück gehabt. Die Lehrer seiner Juniorhighschool hatten sein Talent erkannt und Ayden geholfen, ein Stipendium für ein namhaftes Internat an der Ostküste zu bekommen. Von dort aus war er wegen seiner guten Noten direkt in Harvard aufgenommen worden und hatte nie mehr zurückgeblickt.
Schon während seiner Kindheit hatte Ayden sich ein dickes Fell zugelegt. Das war notwendig im Haus der Johnsons, und zwar nicht nur wegen der Schläge, sondern weil es für ihn weder Liebe noch Zuneigung gegeben hatte. Also hatte er gelernt, ohne das alles zurechtzukommen. Wenn er sich in der neunten Klasse im Internat nicht mit Luke Williams das Zimmer geteilt hätte, hätte sich das vielleicht auch nie geändert. Aydens einziges Lebensziel war gewesen, seine Mama davon zu erlösen, dass sie zwei Jobs gleichzeitig haben musste, um Jack täglich eine Packung Zigaretten und eine Flasche Schnaps zu finanzieren. Aber das war aussichtslos gewesen. Als er endlich genug Geld verdiente, war seine Mutter schon nicht mehr am Leben, und er hatte auf der ganzen Welt niemanden mehr außer seinem engsten Freund Luke. Warum hatte seine Mutter ihr Leben lang zugelassen, dass die Männer sie herumschubsten? Zuerst hatte Henry sie so sehr eingeschüchtert, dass sie in eine winzige Wohnung zog, und ihr anschließend auch noch ihren rechtmäßigen Anteil an Stewart Technologies vorenthalten. Dann hatte Jack das wenige Geld verprasst, das sie bekommen hatte. Warum hatte sie nie für den Unterhalt gekämpft, der ihr und ihrem Kind zugestanden hätte?
„Kann ich Sie irgendwie dazu bringen, es sich anders zu überlegen?“, fragte Ayden. Zwar wusste er, dass die Aussichten nicht gerade vielversprechend waren, aber andererseits war ihm auch nicht klar, warum jemand freiwillig einen gutbezahlten Job aufgab, um zu Hause volle Windeln zu wechseln. Wenn Carolyn aufhörte, brachte ihn das in ziemliche Schwierigkeiten, genau wie vor fünf Jahren, als seine stockkonservative, aber wunderschöne Assistentin gekündigt hatte.
„Nein, ich fürchte nicht“, antwortete Carolyn, „aber wir finden schon Ersatz. Sie sagen doch immer, dass Sie nie gedacht hätten, dass Sie jemanden finden würden, der so gut ist wie Maya, und was ist passiert? Sie haben mich eingestellt.“
Er würde den Tag vor zehn Jahren nie vergessen, an dem Maya Richardson auf der Suche nach einem Job durch seine Tür gekommen war. Sie war ein Gottesgeschenk gewesen und hatte ihm dabei geholfen, Stewart Investments zu der Firma zu machen, die sie heute war. Wenn er an sie dachte, musste Ayden lächeln. Sie war nicht nur die beste Assistentin, die er je gehabt hatte, sondern hatte ihn über die Maßen fasziniert. Stets trug sie ihr Haar zu einem festen Knoten im Nacken gebunden und war immer geschäftsmäßig gekleidet, aber darunter verbarg sie eine außergewöhnliche Figur. Ayden hatte sich oft gefragt, wie es wohl sein mochte, sie auf seinen Schreibtisch zu legen und ihr ordentliches Äußeres durcheinanderzubringen. Vor fünf Jahren war er zwar nicht ganz so weit gegangen, hatte jedoch deutlich eine Grenze überschritten.
Maya war nach der Trennung von ihrem Freund am Boden zerstört gewesen. Sie hatte Trost bei ihm gesucht, und stattdessen hatte Ayden mit ihr geschlafen. Nachdem er sich jahrelang gefragt hatte, wie es wohl mit Maya sein mochte, hatten sie eine heftige, leidenschaftliche Begegnung gehabt. Rückblickend wünschte Ayden sich, dass er der Versuchung nie nachgegeben hätte. Aber er hatte es getan und dadurch eine verdammt gute Assistentin verloren. Maya hatte gekündigt, und Ayden hatte sie seitdem weder gesehen noch von ihr gehört.
Kopfschüttelnd ging er mit langen Schritten zum Schreibtisch, wo er den Telefonhörer abnahm, um die Personalvermittlungsfirma anzurufen, die ihm geholfen hatte, Carolyn zu finden. Die Aussicht auf eine neue Assistentin erfüllte ihn nicht gerade mit Begeisterung. Es hatte lange gedauert, bis er Carolyn gefunden und eingearbeitet hatte. Davor hatte er es mit einigen anderen Kandidatinnen versucht, die glaubten, dass sie ihn verführen konnten.
Aber er wollte jemand anderen. Einen fleißigen, zuverlässigen Profi – eine Frau, die seine Gedanken lesen konnte, ohne dass er etwas sagen musste, und die wusste, was zu tun war, wenn er nicht im Büro war. Eine, die über den großen Kunden Bescheid wusste, den er schon so lange zu gewinnen versuchte. Eine, die einen Sinn für Zahlen hatte und Informationen beschaffen konnte, an die sonst niemand herankam, nicht einmal Carolyn.
Ayden wusste genau, wen er suchte. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wohin sie verschwunden war.
„Bist du immer noch nicht kaputt?“, fragte Callie Lewis ihre Freundin Maya Richardson, nachdem sie an diesem schwülen Tag in San Antonio schon fast fünf Meilen gejoggt waren. Sie hatten sich um sechs Uhr morgens getroffen, nachdem Maya gerade aus dem Bett gestolpert war.
„Nein. Noch nicht.“
„Also, ich brauch ’ne kurze Pause.“ Aus vollem Lauf blieb Callie stehen, hinkte zu einer Bank in der Nähe und machte ein paar Stretchübungen.
„Okay, kein Problem.“ Maya joggte inzwischen weiter auf der Stelle.
„Warum bist du eigentlich so genervt?“, fragte Callie. „Du bist schon seit Tagen so ungeduldig.“
Maya blieb stehen. „Raven und Thomas haben mich zu Nyshas Taufe eingeladen.“
„Sie haben was?“ Callie machte große Augen.
„Allerdings.“
„Deine Schwester und ihr schmieriger Mann trauen sich echt was. Nach allem, was sie dir angetan haben!“
Maya zuckte mit den Schultern. Fünf Jahre waren eine lange Zeit, aber dass ihre Schwester sie mit ihrem Freund Thomas betrogen hatte, schmerzte immer noch. Maya und Raven hatten sich immer sehr nahegestanden. Als ihr Vater ihre Mutter verlassen hatte, war die Familie zerbrochen. Anschließend musste ihre Mutter Sophia sich ganz allein um sie kümmern. Das war nicht einfach gewesen, vor allem weil ihre Mutter Raven stets vorgezogen hatte.
„Wieso sagst du mir das denn nicht?“
„Weil … ich habe mit der Sache abgeschlossen, Callie“, antwortete Maya. „Es ging nicht anders. Sie sind verheiratet, verdammt noch mal.“
„Du bist nicht zur Hochzeit gegangen.“
„Wie hätte ich das denn machen sollen? Damals war doch noch alles ganz frisch.“
„Meinst du die Sache zwischen dir und Ayden?“
Maya verdrehte die Augen. „Lass uns nicht darüber reden, okay?“
„Warum nicht? Soweit ich mich erinnern kann, hast du damals gesagt, der Sex mit ihm wäre der beste deines Lebens“, sagte Callie. „Und trotzdem hast du seinetwegen deinen Traumjob aufgegeben.“
Maya seufzte tief. Sie hätte dieses Geheimnis lieber für sich behalten sollen. Erneut fing sie an, auf der Stelle zu joggen. „Komm schon, meine Muskeln werden kalt. Wir müssen weiter.“
„Lauf ruhig schon vor“, schlug Callie vor. „Ich setze eine Runde aus. Ich ruf dich später an.“
„Kein Problem.“ Maya lief in die entgegengesetzte Richtung weiter. Dabei dachte sie an diesen furchtbaren Abend.
Sie hatte länger gearbeitet, weil Ayden am nächsten Tag eine Präsentation gebraucht hatte. Auf dem Heimweg...