E-Book, Deutsch, Band 2153, 144 Seiten
Reihe: Baccara
St. John Falsches Spiel mit dem Playboy
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-2638-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2153, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-2638-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
'Ich brauche dringend eine Freundin. Dich.' Zuerst ist Morgan überzeugt, dass der attraktive Unternehmer Jared Robinson Witze macht. Doch das Lachen vergeht ihr schnell! Denn der Playboy meint es ernst und bietet ihr im Gegenzug einen Traumjob an. Außerdem ist er so sexy, dass sie einfach nicht Nein sagen kann. Schnell fühlt sich das falsche Spiel für Morgan an wie echte Lust, wie echte Leidenschaft - wie echte Liebe. Und wie echter Verrat, als ein Geheimnis aus Jareds Vergangenheit ans Licht kommt ...
Yahrah St. John hat bereits dreißig Bücher geschrieben. Wenn sie nicht gerade zu Hause an einer ihrer feurigen Liebesgeschichten mit unwiderstehlichen Helden und temperamentvollen Heldinnen arbeitet und sie mit einem Schuss Familientragödie würzt, kocht sie gern aufwändige kulinarische Leckereien oder reist auf der Suche nach neuen Abenteuern um die Welt. St. John ist Mitglied der Romance Writers of America. Weitere Informationen finden Sie auf www.yahrahstjohn.com.
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1. KAPITEL
Morgan Young konnte sich keinen besseren Ort für eine Trauung vorstellen als den Strand von La Jolla an einem Frühlingsabend. Die zu Herzen gehenden Eheversprechen ihres Chefs Dane Stewart und seiner frischgebackenen Ehefrau Iris hatten sie sehr berührt. Das Paar hatte einander unsterbliche Hingabe gelobt, während sein gemeinsamer Sohn Jayden an der Seite seines Vaters gestanden hatte. Diese Hochzeit war ein ganz besonders freudiger Anlass, weil Jayden, der an einer seltenen Form von akuter lymphatischer Leukämie litt, zur rechten Zeit seinen Vater gefunden hatte, um geheilt zu werden. Morgan hatte eine zentrale Rolle dabei gespielt, die Eltern des Jungen zusammenzubringen.
Dane Stewart hatte jedoch keine Ahnung, wer Morgan wirklich war: seine kleine Schwester.
Seit einem Jahr war sie seine Assistentin und hatte ihm die Wahrheit die ganze Zeit über verschwiegen. Morgan hatte gar nicht vorgehabt, so lange den Mund zu halten. Ihre Mutter Crystal Young hatte ihr erst auf dem Sterbebett verraten, wer ihr Vater war. Morgan wollte ihn gern kennenlernen, aber dann hatte sie ihre Hausaufgaben gemacht, von der früheren Untreue ihres Vaters erfahren und von seiner Entfremdung gegenüber ihrem Halbbruder Ayden. Morgan fragte sich, ob Henry Stewart überhaupt jemals über die Folgen seines Handelns nachdachte.
Das wollte sie heute Abend herausfinden.
„Könnte ich einen Whisky bekommen?“, bat Morgan den Barkeeper.
„Ganz schön hartes Zeug“, sagte eine tiefe männliche Stimme neben ihr.
Sie wandte den Kopf und ihr blieb die Luft weg. Die Stimme gehörte dem attraktivsten Mann, den sie je gesehen hatte. Seine Haut war goldbraun, sein Körperbau schmal und athletisch, er hatte tiefschwarze Augen unter buschigen Augenbrauen und einen breiten, sinnlichen Mund. Das Haar trug er kurz geschnitten und sein Smoking saß perfekt. Er überragte sie um einiges. Morgan war einen Meter siebzig groß, er musste er an die eins neunzig sein.
„Ich weiß, wie viel ich vertrage.“
Er sah sie an. „Ist das so?“ Da sie nicht antwortete, sah er den Barkeeper an. „Ich nehme dasselbe.“
„Schon unterwegs.“
„Also, was führt dich hierher?“, fragte der Fremde und wandte sich Morgan zu. „Bist du eine Freundin der Braut oder des Bräutigams?“
„Beides.“ Morgan nippte an ihrem Whisky.
„Wirklich? Erstaunlich, dass Dane sich eine so schöne Frau entgehen lässt.“
Morgan lachte verhalten. „Dane und ich sind eher wie Bruder und Schwester.“ Der Fremde hatte ja keine Ahnung, wie wahr diese Feststellung war. „Und er hätte sich keine bessere Frau aussuchen können.“
Der Barkeeper kam mit einem zweiten Glas zurück und schob es dem Fremden hin. Dieser nahm es und trank einen großen Schluck.
Morgan warf einen Blick auf Henry Stewart, der mit Danes Schwester Fallon Stewart tanzte. Ein Druckgefühl legte sich auf Morgans Brust. Sie trank den Rest ihres Whiskys aus und stellte das Glas auf den Tresen. „Entschuldige mich, ich muss dringend etwas erledigen.“ Es war an der Zeit, dass sie Henry endlich sagte, dass sie seine Tochter war.
Jared Robinson starrte dieser außergewöhnlichen Schönheit hinterher. Wer war sie? Sie behauptete, Dane und Iris zu kennen, aber er hatte sie noch nie gesehen. Jared kam gut bei Frauen an und fand, dass er sich dafür nicht zu entschuldigen brauchte. Er mochte Frauen in allen Farben, Formen und Größen. Aber auf dieser Hochzeitsfeier gab es keine einzige, die mit der Frau mithalten konnte, mit der er gerade Whisky getrunken hatte.
Sie hatte glattes, pechschwarzes Haar, das bis auf ihren Rücken hinabfiel, karamellbraune Haut, große, ausdrucksvolle haselnussbraune Augen und einen schönen Mund. Sie trug ein blassrosafarbenes Kleid mit gekreuzten Spaghettiträgern, das ihren schmalen Rücken zur Geltung brachte. Sie war mindestens eins siebzig groß und von zarter Statur. Jared hätte sie gern besser kennengelernt. Nachdem er Danes Hochzeit ertragen hatte, hatte er sich ein bisschen Spaß verdient.
Morgan war zu allem entschlossen. Heute Abend würde sie Henry Stewart sagen, wer sie wirklich war. Sie hatte keine Ahnung, wie er auf diese Enthüllung reagieren würde, aber es war an der Zeit, das herauszufinden.
Ihr Vorsatz wurde von der Hochzeitsplanerin durchkreuzt, die alle Gäste nach draußen vors Haus scheuchte, um das glückliche Paar zu verabschieden. Morgan bekam im allgemeinen Gedränge eine Wunderkerze in die Hand gedrückt. Sie konnte sehen, wie Dane und Iris Jayden küssten und ihre Familien umarmten.
Tränen traten Morgan in die Augen. Sie sollte dort drüben bei der Familie stehen. Sie hätte nicht so lange damit warten sollen, den Stewarts die Wahrheit zu sagen. Vielleicht hätte sie sich dann nicht wie eine Außenseiterin gefühlt, obwohl ihre Familie so nah war. Sie wollte sich gerade durch die Menge schieben, als Dane auf sie zukam. Zu ihrer Überraschung nahm er sie in die Arme.
Er flüsterte ihr ins Ohr: „Danke, dass du uns geholfen hast, zueinander zurückzufinden.“
Morgan konnte nicht verhindern, dass ihr eine Träne über das Gesicht kullerte. „Gern geschehen.“
Wenige Augenblicke später war Dane verschwunden und half Iris dabei, in den Rolls-Royce zu steigen. Morgan sah zu, wie ihr Halbbruder in sein persönliches „Glücklich bis an ihr Lebensende“ fuhr. Sie seufzte und als sie den Kopf hob, sah sie, wie die anderen Stewarts dem Auto versonnen nachblickten.
Jetzt war es so weit. Sie strich mit beiden Händen ihr Kleid glatt und ging auf sie zu. Morgans Beine fühlten sich so wackelig an wie die eines neugeborenen Fohlens. Henry trug einen Smoking und Nora ein schulterfreies, schwarzes Kleid. Keiner von beiden bemerkte, dass sie bei ihnen stand, bis Morgan sich räusperte.
„Kann ich etwas für Sie tun?“, fragte Nora und hob eine Augenbraue.
Morgan kümmerte sich nicht um den verächtlichen Blick, den Nora ihr zuwarf. „Ich hatte gehofft, dass wir uns kurz unterhalten könnten, Mr. Stewart.“
„Heute Abend geht es um die Familie“, erwiderte Nora. „Wenn Sie über etwas Geschäftliches reden wollen, muss es warten.“
„Ist schon okay, Nora.“ Henry blickte lächelnd seine Frau an. „Lass uns großzügig sein. Ich meine, Dane hat heute Abend geheiratet. Das muss doch gefeiert werden.“
Nora seufzte. „Also gut, aber lass dir nicht zu viel Zeit.“ Sie hob den Saum ihres Kleides an und machte sich auf den Weg zu den anderen Gästen.
„Danke“, sagte Morgan, während sie und Henry von der Menge weg zum Strand hinuntergingen. Als sie stehen geblieben waren, nahm sich Morgan einen Moment, um ihren Vater genau anzusehen.
Sie hatte bislang nur Fotos von ihm gesehen und auch wenn sie sie alle mit großer Sorgfalt betrachtet und versucht hatte, etwas von sich selbst in diesem Mann wiederzufinden, war es etwas ganz anderes, ihm gegenüberzustehen. Henrys kurz geschnittenes Haar war graumeliert und seine Augen sahen genauso aus wie ihre – haselnussbraun. Es war nur wenig größer als sie, aber gleichwohl eindrucksvoll.
„Also gut, junge Dame, Sie haben das Wort“, sagte Henry. „Was kann ich für Sie tun?“
Morgan schluckte. Ihr Mund war trocken und wie voll Watte. „Ja … ich.“
„Also? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.“
Auch wenn sie ihr ganzes Leben auf diesen Augenblick gewartet hatte, gab es keinen leichten Weg zu sagen, was sie zu sagen hatte. Sie musste es einfach ausspucken. „Ich bin Ihre Tochter.“
Henrys Augen weiteten sich. „Wie bitte?“
„Sie haben mich schon verstanden“, erwiderte Morgan. „Ich bin Ihre Tochter.“
„Das kann jeder behaupten!“, brauste er auf. „Ich weiß nicht, was Sie für ein Spiel spielen, junge Dame, aber das geht zu weit. Meine Tochter Fallon steht da drüben.“
„Sie haben eine zweite Tochter“, eröffnete Morgan ihm. „Mit Crystal Young. Sie haben sie in Las Vegas kennengelernt, sie war ein Showgirl im Tropicana. Sie haben eine Nacht mit ihr verbracht und das Ergebnis bin ich.“
„Nein!“ Henry schüttelte wütend den Kopf. „Sie irren sich!“, rief er und sah sich nach den Leuten um, die ihre Auseinandersetzung inzwischen bemerkt hatten. Sofort senkte er die Stimme. „Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich habe meine Frau nie betrogen.“
Morgan wurde langsam wütend. „Kommen Sie schon, Henry. Nora wäre nicht die erste Ehefrau, die Sie betrogen haben.“
„Na und? Sie haben also recherchiert“, sagte Henry entrüstet. „Das beweist gar nichts. Meine erste Ehe mit Lillian ist kein Geheimnis.“
Morgan stellte fest, dass die Zahl der Leute, die sie beobachtete, gewachsen war. Nora und Fallon kamen jetzt mit entschlossenen Schritten auf sie zu. „Also leugnen Sie, dass Sie die Nacht mit meiner Mutter verbracht haben?“
Henry sah zu Nora hinüber. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Sie irren sich.“
„Ich irre mich nicht!“, rief Morgan. „Sie sind mein Vater.“
Die Menge tuschelte erregt und plötzlich setzte obendrein noch die Musik aus. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Nora machte ein erschrockenes Gesicht, Fallon hingegen wirkte skeptisch.
Henry ging auf seine Frau zu. „Nora!“ Aber sie rannte über den Rasen weg. Er wandte sich seiner Tochter zu. „Fallon?“
Fallon hob eine Hand und schüttelte den Kopf. „Ich will nichts hören, Daddy. Jetzt nicht. Ich sehe nach Mom.“ Danach war Morgan mit ihrem Vater allein.
Henry drehte sich um und sah Morgan an. „Das...