E-Book, Deutsch, Band 467, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
St. Aubin / Kennedy / St. John Baccara Collection Band 467
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-1777-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 467, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
ISBN: 978-3-7515-1777-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
GEFÄHRLICH ERREGENDE VERSUCHUNG von CYNTHIA ST. AUBIN
Eine Ausstellung in L. A.? Nichts für den öffentlichkeitsscheuen Künstler Bastien Renaud! Aber Galeristin Shelby lässt nicht locker. Als sie ihn in seiner Berghütte überrascht, verfällt er ungewollt ihren sinnlichen Reizen. Schnell steht mehr als seine Ruhe auf dem Spiel ...
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Cynthia St. Aubin schrieb ihr erstes Theaterstück im Alter von acht Jahren und ließ es von ihren Brüdern für den Eintrittspreis von Kaugummipackungen aufführen. Ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass sie die Verpackungen im Voraus zur Verfügung stellte. Als sie groß genug war, um die oberste Schublade der elterlichen Kommode zu erreichen, begann sie, den Geheimvorrat ihrer Mutter an Liebesromanen zu stehlen, und ist seitdem in die Liebe verliebt. Als eingefleischte Käsesüchtige und aufstrebende Katzendame lebt sie in Texas mit einem gut aussehenden Musiker zusammen.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Warum sie?
Sebastien Renaud – Bastien, für die wenigen Menschen, die bei seinem Anblick nicht die Straßenseite wechselten – wusste, dass dies eine sinnlose Frage war, doch er stellte sie sich dennoch.
Die Flasche alkoholfreies Bier in seiner Hand fühlte sich feuchtkalt an und zum ersten Mal seit zehn Jahren verspürte er das altvertraute schmerzliche Bedürfnis danach, sich zu betäuben. Der Realität zu entkommen.
Die Frau, die zwei Barhocker von ihm entfernt an der Theke saß, starrte auf ihr Handy und tat vertieft, während sie darauf wartete, dass er sie bemerkte.
Dabei hatte er sie schon den ganzen Tag bemerkt.
Zuerst in ihrem Mietwagen auf dem Parkplatz vor dem Kaffeestand, der den einzig anständigen Kaffee Americano in ganz Bar Harbor, Maine, verkaufte. Dann im Got Wood, seinem Laden auf der Haupteinkaufsstraße der Stadt, der handgeschnitzte Schüsseln und anderen Nippes für Touristen im Sortiment hatte.
Und nun saß sie hier in seiner Bar.
Die Bar gehörte ihm nicht wirklich, doch für gewöhnlich hatte er das Lokal während der strengen Winter unter der Woche und um zwei Uhr mittags für sich allein.
Und genau so war ihm das sehr recht.
„Noch eins?“ Sergei, ein stämmiger Kerl mit schwarzem Vollbart, wischte sich die Hände an einem Handtuch ab und lehnte sich gegen die glänzende Holztheke, die Bastien mit ihm am Anfang des Jahres angefertigt hatte, bevor die „Sommerleute“ in der Stadt eingefallen waren.
Bastien schätzte an der Bar die seltene Kombination aus eisgekühlten Getränken und minimaler Konversation. Und doch hatte der Besitzer ihr seine volle Aufmerksamkeit geschenkt, seit sie durch die Tür getreten war.
In all den Jahren, die er nun schon in der Stadt lebte, hatte Bastien noch nie jemanden getroffen, der so sehr wie eine Touristin aussah.
Sie trug eine pinkfarbene Strickmütze mit der Aufschrift Arcadia National Park. Dazu brandneue Hiking-Stiefel mit einem dekorativen Muster und einen schneeweißen Rollkragenpulli aus Kaschmir unter einer heidegrauen Fleece-Weste. Ihre Leggings, die ihre wohlgeformten Schenkel und ihren kurvigen Arsch sehr gut zur Geltung brachten, konnten nichts gegen das Wetter außerhalb der Boutique ausrichten, in der sie sie gekauft hatte.
Die Frau räusperte sich, stützte das Kinn auf der Faust auf und schaute Sergei unter klimpernden Wimpern an. „Sie haben nicht zufällig einen 4 Thieves Whiskey, oder?“
Bastien brachte es etwas aus der Fassung, den Namen der Destillerie seiner Brüder aus ihrem Mund zu hören. Er kannte ihre Stimme bis dahin nur aus Sprachnachrichten, in denen der liebliche Klang nicht so zur Geltung gekommen war.
„Na klar“, säuselte Sergei regelrecht. „Wie hätten Sie ihn denn gerne?“
„Pur. Ich habe gehört, 4 Thieves trinkt man am besten bei Zimmertemperatur.“
Das war sein Stichwort.
Oder zumindest schien sie das zu hoffen.
Denn Bastien war einer der 4 Thieves, wie sie sehr wohl wusste.
Wie die ganze verdammte Welt wusste, nachdem Bad Boys of Booze sich zu solch einer Streaming-Sensation entwickelt hatte.
Obwohl Bastien nur in ein paar Folgen aufgetaucht war – und das auch nur sehr unwillig –, hatten sich danach immer wieder Produzenten, Regisseure, sensationsgierige Klatschreporter und andere Blutsauger aus der Medienbranche in sein ruhiges Leben gedrängt.
Und zu guter Letzt sie.
Shelby Llewellyn. Mitbesitzerin einer Kunstgalerie im Mission District von San Francisco und Tochter von Multi-Milliardär Gerald Llewellyn, einem Silicon Valley Tech Magnaten. Neben Oldtimern, Jets und Lamborghini-Jachten besaß Llewellyn eine umfangreiche Kunstsammlung – inklusive der Künstler.
Weshalb, so vermutete Bastien, seine Tochter ihn seit einem Jahr jeden Donnerstag um Punkt 11:00 morgens anrief. Der Wortlaut war immer der gleiche, wenn auch der Tonfall von fröhlich bis schroff rangierte.
Mein Vater hat Ihre Skulpturen in BBoB gesehen. Er ist ein riesiger Fan Ihrer Arbeit. Haben Sie vielleicht Interesse an einer Ausstellung in unserer Galerie? Rufen Sie mich doch bitte an, sobald es Ihnen passt.
Was niemals der Fall gewesen war.
Als Bastien nun spürte, wie sie ihn von der Seite anstarrte, ließ er das inzwischen lauwarme Bier in seiner Flasche kreisen und wartete auf den unvermeidlichen Spruch.
„Es tut mir leid“, begann sie, „ich weiß, das klingt vermutlich sehr seltsam, aber sind Sie nicht …“
„Es sehr leid, mir Fragen anzuhören, auf die die Leute die Antwort längst kennen, Miss Llewellyn.“
Sie richtete sich auf und drehte sich auf ihrem Hocker in seine Richtung.
Als ihre Blicke sich trafen, war Bastien dankbar, dass er bei den Arbeiten an der Theke geholfen hatte, die Hocker am Boden festzuschrauben.
Shelby Llewellyn war ein Engel.
Nicht eines dieser überirdischen Wesen auf Weihnachtsmotiven, sondern ein sehr irdischer Engel.
Lippen wie Rosenknospen, große, rehbraune Augen und goldene Locken, die ihr Gesicht umrahmten wie ein Heiligenschein. Das komplette Gegenteil der kühl-unnahbaren Frau auf dem Foto der Galerie-Webseite.
„Können wir das hier schnell hinter uns bringen?“, fragte er. „Oder muss ich Sheriff Dawkins bitten, Sie wegen Stalkings zu verhaften?“
„Sheriff Dawkins würde dich nicht auspissen, wenn du in Flammen stündest“, mischte sich Sergei ein und stellte ein großzügig gefülltes Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit vor Shelby hin. „Und er würde auch nicht glauben, dass dir eine so hübsche Lady freiwillig nachläuft.“
Bastien umklammerte seine Flasche. „Ich kann mich nicht erinnern, dich in die Unterhaltung eingeladen zu haben.“
Der Barmann hob abwehrend die Hände und trat einen Schritt zurück.
Weise Entscheidung.
„Es hat vermutlich keinen Sinn so zu tun, als wäre das hier ein zufälliges Treffen.“ Shelby nahm einen Schluck und begann zu husten. Ihre Wangen färbten sich rot, sie klopfte sich auf die Brust und griff nach ihrem Wasserglas.
„Oder so zu tun, als würden Sie Whiskey mögen“, fügte Bastien hinzu.
„Doch, tue ich“, widersprach sie mit kratziger Stimme. „Ich trinke ihn normalerweise nicht pur, wollte mir aber gegenüber einem Whiskeykenner keinen Fauxpas erlauben.“ Sie hielt ihm ihr Glas hin.
Bastien schüttelte den Kopf. „Ich rühr das Zeug nicht an.“
„Und was sagen Ihre Brüder dazu?“, fragte sie überrascht.
Er musste an seine drei Brüder und die Spitznamen denken, die sie sich gegeben hatten, während sie auf Schrottplätzen Dinge zusammenklauten, die ihr Vater Charles „Zap“ Renaud verkaufte oder für den Bau seiner illegalen Schnapsbrennerei benötigte.
Der jüngste war Laurent alias Law, dann kamen Rainier alias Remy und Augustin, auch bekannt als der Mund, und schließlich Bastien als der älteste.
„Meine Brüder haben sicherlich Wichtigeres im Kopf“, beantwortete er ihre Frage und verspürte einen unerwarteten Anflug von Stolz angesichts der Entwicklung von Law und Remy.
An Augustin wollte er lieber nicht denken.
„Ich habe gerade gesehen, dass eine weitere Staffel geplant ist.“ Sergei hatte etwas Eis und Sour Mix in Shelbys Whiskey gegeben, damit sie ihn leichter trinken konnte. „Das ist sicherlich gut fürs Geschäft.“
Bastien wandte mit einiger Anstrengung den Blick ab, als sie die riesige Maraschino-Kirsche aus ihrem Glas in den Mund steckte und den Stil abbiss.
„Wollen Sie nicht zur Sache kommen und mir sagen, was Sie von mir wollen?“
Sie stellte ihren Drink ab und rutschte einen Barhocker näher. Dabei stieg ihm ihr köstlicher Duft nach Vanille und Lavendel in die Nase.
„Ich möchte eine Ausstellung mit Ihren Werken in der Llewellyn Gallery in San Francisco machen.“
Er drehte sich ihr zu. „Sie sind den ganzen Weg hierhergekommen, um mir genau das Gleiche zu sagen wie in Ihren Sprachnachrichten?“
Sie legte den Kopf schief und musterte ihn unter halb geschlossenen Lidern. „Haben Sie sich etwa meine Nachrichten tatsächlich angehört?“
„Ein paar“, log er.
Die meisten von ihnen sogar mehrmals.
„Aber Sie haben trotzdem entschieden, sie zu ignorieren?“
„Nicht zu antworten ist etwas anderes, als sie zu ignorieren.“ Er drehte sich wieder nach vorne und zeigte ihr sein Profil.
Prompt setzte sich Shelby direkt neben ihn. „Bekomme ich jetzt eine Antwort?“
Bastiens Hirn begann zu ticken wie eine Bombe und seine Sinne waren so voll von ihr, dass er kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. „Nein.“
„Nein, ich bekomme keine Antwort, oder nein zur Ausstellung?“ Genau als ihre Stimme eine verführerische Oktave nach unten rutschte, stieß ihr Knie gegen seinen Oberschenkel. Sein Kopf fühlte sich an wie ein Luftballon, der hoch über seinen Schultern schwebte. Ein sicheres Zeichen, dass sein Blut gerade in die Gegend unterhalb seines Gürtels geschossen war.
Er musste sofort raus aus der Bar.
„Suchen Sie sich etwas aus.“ Bastien stand auf und warf zwei Zwanziger auf den Tresen. „Das ist für ihre Drinks und meine“, sagte er an Sergeis breiten Rücken gewandt.
Als Bastien auf den beinah menschenleeren Bürgersteig trat, traf ihn ein eisiger Wind ins Gesicht. Er atmete tief...