Spohr | DSA: Fesseln der Lust | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 408 Seiten

Reihe: Das Schwarze Auge

Spohr DSA: Fesseln der Lust

Das Schwarze Auge
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-96331-059-1
Verlag: Ulisses Spiele
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Das Schwarze Auge

E-Book, Deutsch, 408 Seiten

Reihe: Das Schwarze Auge

ISBN: 978-3-96331-059-1
Verlag: Ulisses Spiele
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Aventurien - ein Kontinent voller spannender Abenteuer, doch nicht jedes führt Helden in den Kampf gegen Drachen, auf ein Schlachtfeld oder in eine unheimliche Ruine. Manche Heldentat wird im Namen der Liebe und der rahjanischen Leidenschaft vollbracht. Dieser Kurzgeschichtenband enthält erotische Geschichten, die den Leser nach Aventurien entführen. Erfahre mehr über die Beziehung zwischen Kaiserin Rohaja und ihrem Gemahl, Markgraf Rondrigan Paligan, die tragischen Liebschaften des Patriarchen von Al'Anfa, Amir Honak, oder über das Liebesleben der wohl bekanntesten Magierin ganz Aventuriens, der berüchtigten Nahema ai Tamerlein. Fesseln der Lust ist eine erotische Kurzgeschichtenanthologie in der Welt des Schwarzen Auges.

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Fesseln der Lust von Alex Spohr und Nathander Weise Niemand, außer uns Geweihten der Schönen Göttin, ahnt, wie wichtig Disziplin und Beharrlichkeit für eine Dienerin der Leidenschaft sind und welche exotischen Kenntnisse des Liebesspiels eine Priesterin beherrschen muss. Die meisten Menschen stellen sich vor, dass eine Rahjageweihte den lieben langen Tag dem Müßiggang, den weltlichen Genüssen und der körperlichen Liebe frönt. Gewiss, dies ist auch Teil unseres Lebens, aber wer uns darauf reduziert, hat den Willen der Göttin nicht verstanden und beurteilt unsere Ausbildung falsch. Es sind genau die gleichen Vorurteile wie die Behauptung, dass eine Rondrageweihte nur Duelle im Namen von Göttin und Ehre ausficht und eine Phexgeweihte einzig den Diebstahl begehrenswerter Kleinodien im Sinn hat. Eine Rahjageweihte ist viel mehr als eine Liebesdienerin. Ich möchte euch deshalb eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die euch zeigen soll, dass die Aufgabe einer Dienerin der Leidenschaft mannigfaltige Herausforderungen bereithält, gleich ob körperlicher oder seelischer Natur. Doch zunächst gehört es sich, dass ich mich kurz vorstelle: Mein Name ist Yasmina saba-es-Sulef und ich bin eine Geweihte der Rahja. Geboren wurde ich in der mondsilbernen Stadt Zorgan, der immer noch mein Herz und meine Seele gehören, doch die sich beides mit der Serenissima teilen muss. Schon länger wohne ich in Belhanka, um der Göttin in ihrem wichtigsten Tempel zu dienen. Von Zeit zu Zeit reise ich aber durch halb Aventurien, denn anders als viele meiner Glaubensbrüder und -schwestern bin in gerne unterwegs und scheue auch nicht die Strapazen einer langen Reise. Ich konnte schon die Kaiserstadt Gareth bewundern (und habe ebenso ihre Schattenseiten kennengelernt), aber auch die Region Almada (deren Wein meiner Meinung nach der beste ganz Aventuriens ist) und die Stadt Auen (wo ein guter Freund von mir herstammt, Bruder Hilbert). Das Leben und Rahja meinten es bislang gut mit mir. Weder kann ich mich über Hunger beklagen, noch über zu wenige oder die falschen Freunde. Als Jugendliche war ich weniger verantwortungsvoll als heute und man sagte mir wohl zu Recht nach, einen Hang zu Ilmenblatt, Zithabar und anderen Rauschkräutern zu haben, und dass ich den Gläubigen nicht richtig zuhörte. Heute sind zumindest meine Ohren immer dort, wo jemand eine Bitte an die Göttin richtet. Obwohl man es nicht erwarten würde, bin ich doch schon in so manches Abenteuer gestolpert. Ob auf der Suche nach dem legendären Schwertkönig an der Seite meines Freundes Djidhe oder als Blutopfer für einen finsteren oronischen Kult – meine Erfahrungen würden manchem Avesgeweihten Ehre machen! Doch auch ich bin hin und wieder in einer verzweifelten Lage. So wie vor einer Woche, als ich einen Brief meiner guten Freundin Elyria erhielt. Elyria ist eine der angesehensten Lyceum-Kurtisanen der ganzen Serenissima. Ihre Kundschaft reicht weit bis über die Stadtgrenzen hinaus und ihr Ruhm hat dazu geführt, dass sie sich ihre Gunst in Dukaten aufwiegen lässt. Sie ist eine ganz besondere Frau, der Rahja eine Gabe geschenkt hat, die sie nur wenigen zuteilwerden lässt. Selbst unter uns Geweihten ist sie selten. Elyria ist eine Meisterin darin, Schmerzen während des Liebesspiels in heilige Ekstase zu verwandeln. Wo Elyria darin eine Meisterschaft entwickelt hatte und auf ihre göttergewollten Gaben vertrauen konnte, war ich eine blutige Anfängerin auf dem Gebiet der al’anfanischen Spielarten der Liebe. Meine Stärken waren andere. Meine Lehrmeisterin meinte einst zu mir, dass ich sehr einfühlend sei und zärtlich zu jedem und jeder. Ich verstehe mich darauf, jedem durch die Berührung meiner Hände und meiner Zunge Freude zu bereiten. Die Kunst mit Peitsche und Fessel zu arbeiten war mir nur beiläufig beigebracht worden. Dennoch traf ich mich mit meiner Freundin, schließlich wäre ich eine schlechte Ratgeberin, wenn ich mir bei jemandem, der mir so nahe steht wie sie, erlauben würde fernzubleiben. Als Dienerin der Leidenschaft ist es meine Pflicht und Berufung zu helfen. So empfing mich Elyria im Lyceum Tulipan, einem der Höfe der Abendröte, der berühmtesten Kurtisanenschulen des ganzes Horasreiches. Obwohl sie sich eine eigene Villa leisten konnte, arbeitete Elyria von Zeit zu Zeit im Lyceum, da sie innerhalb der Stadt das republikanische Gesetz achtete, welches die Kombination von rahjanischen mit phexgefälligen Geschäften verbot. Sie liebte das meridianische Ambiente des Hauses und nirgendwo sonst konnte sie ihrer Berufung besser nachkommen, als hier. Als ich sie in einem der Zimmer traf, bemerkte ich sofort, dass es ihr nicht gut ging. Elyrias sonst so strahlendes Gesicht war aschfahl. Sie lag auf dem Himmelbett und sah mich mit glasigen Augen an. Ich näherte mich ihr zwar, doch hielt Anstand, falls sie ansteckend war. »Meine Liebe, danke, dass du gekommen bist«, sagte sie mühevoll und fing an zu husten. »Wie du siehst, hat es mich erwischt. Der Medicus sagt, dass ich einige Tage lang noch das Bett hüten muss.« »Was hast du denn? Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes!«, wollte ich wissen, denn ich machte mir ernsthafte Sorgen. »Efferdsbrennen.« Eine unangenehme Krankheit, sehr schmerzhaft, aber nicht gefährlich. Nur ihrer Berufung durfte Elyria einige Zeit nicht nachkommen. Es war zu gefährlich, dass sie einen ihrer Kunden anstecken würde. Sie erklärte mir, dass sie selbstverständlich vorsichtig gewesen war, aber einer ihrer Freier, dem man die Krankheit nicht angesehen hatte, hatte sie offenbar angesteckt. Das war für Elyria aus mehreren Gründen unangenehm. Sie war krank und hatte Schmerzen, würde den Heiler bezahlen müssen und hatte Verdienstausfall für eine gute Woche. Am schlimmsten war aber der Grund, warum sie mich hergebeten hatte. »Morgen sollte ich einen besonderen Gast im Lyceum empfangen. Den Sohn eines mhanadischen Emirs. Ein echter Prinz.« »Du machst Scherze, Elyria.« »Nein, meine Liebe. Es ist die Wahrheit. Sein Vater hat das Treffen arrangiert. Du wirst dich sicherlich fragen, warum er diese weite Reise auf sich genommen hat. Vor allem wegen einiger Geschäfte, aber eben auch, um mir einen Besuch abzustatten. Jadir, so heißt der Prinz, ist wohl sehr begeisterungsfähig für meine Kunst.« Ich hätte nicht fragen sollen, aber so etwas weiß man vorher nie. »Und was gedenkst du nun zu tun? Kann kein Perainegeweihter dir schnell helfen?« »Da ich krank bin, wird das Treffen nicht stattfinden können. Ich darf nicht riskieren, ihn anzustecken. Das würde schreckliche Konsequenzen für uns beide haben. Ich brauche aber seinen Vater als zuverlässigen Geschäftspartner. Ich brauche seine Stoffe für meine Kollektion. Und deswegen dachte ich mir, du könntest mir helfen und für mich einspringen. An die Perainegeweihten ist nicht zu denken. Ich hatte letztens mit Bruder Zintaro einen Streit. Du weißt doch, wegen seines Sohnes …« Die Verführung von Zintaros Sohn war das Thema einer ganzen Woche in den Kneipen und Tavernen Belhankas gewesen. Elyria hatte den jungen Mann kostenlos in die Geheimnisse der Liebe eingewiesen, da sie ihn mochte. Der Junge hatte sich Hals über Kopf in sie verliebt und sein Vater kochte vor Zorn – nicht, weil er die Lyceum-Kurtisanen für unschicklich hielt, sondern weil Elyria den Geweihten selbst vor einigen Wochen abgewiesen hatte. »Ich soll dir helfen? Aber es verlangt ihm nach dir? Das wäre eine Täuschung!« »Das wäre es, aber eine in Rahjas und Phexens Sinne. Jadir wäre nicht enttäuscht, ich kann mit seinem Vater über weitere Geschäfte korrespondieren und würde dir einen Gefallen schulden. Für alle ein Gewinn.« Ich hätte ablehnen können. Weder hätte Elyria etwas dagegen tun können, noch hätte ich meine kirchlichen Pflichten verletzt. Aber ich sagte aus einem mir unerfindlichen Grund zu. Vielleicht war es meine Neugier auf den Prinzen, vielleicht auch das Gefühl, dass ich meiner Freundin helfen sollte. Möglicherweise auch die Herausforderung, mich einer Spielart der Liebe zu stellen, von der ich noch weniger Ahnung als von der Pferdezucht hatte (ja, ich gestehe, Pferde und ich kommen nicht gut miteinander aus; mir waren Ponys schon immer lieber als große Shadifhengste). Zwar machte ich mir Sorgen, dass der Schwindel aufflog, aber Elyria hatte keine Bedenken. Meine Tätowierung am Knöchel wies mich nicht zwangsläufig als Rahjageweihte aus. Ich hatte damals bei der Weihe auf ein Rosenmotiv verzichtet und stattdessen das Symbol der Göttin gewählt. Insofern war meine Wahl durch Elyria eine gute. Fast jede andere Geweihte hätte der Prinz wohl durch die Rosentätowierung durchschaut. Und es ehrte mich, dass Elyria mich und keine andere Lyceum-Kurtisane ausgewählt hatte. Auch meine Zweifel, ob ich Jadir bei einem nächsten Treffen wieder zur Verfügung stehen müsste, zerschlug Elyria. Der Prinz hatte nur einen Termin mit ihr vereinbart und würde dann wieder nach Hause zurückkehren. Elyria würde die nächsten Jahre keinem weitere Treffen zustimmen und Jadir war wohl fast nie im Horasreich unterwegs, sondern für seinen Vater üblicherweise in Aranien, Maraskan und Meridiana. Es bestand also kein großes Risiko. Am gleichen Tag traf ich mich mit Amaziella Bosvani im Weinlokal ‚Aves Netz‘. Man kann wohl behaupten, dass Amaziella und ich ebenfalls Freunde sind. Gelegentlich würde ich aber das...



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