Buch, Deutsch, 253 Seiten, Format (B × H): 146 mm x 221 mm, Gewicht: 346 g
Buch, Deutsch, 253 Seiten, Format (B × H): 146 mm x 221 mm, Gewicht: 346 g
Reihe: Schriften der Hans Ehrenberg Gesellschaft (SHEG)
ISBN: 978-3-89991-213-5
Verlag: Verlag Hartmut Spenner
In der evangelischen Kirchengemeinde Castrop standen sich in der Zeit des Nationalsozialismus zwei Pfarrer bzw. zwei Lager gegenüber. Dies führte zu zahlreichen Auseinandersetzungen und Konflikten u.a. auf theologischer und persönlicher Ebene und schließlich zur Spaltung der Gemeinde in Anhänger der Bekennenden Kirche und der Deutschen Christen. Die vorliegende Untersuchung beleuchtet aufgrund umfangreicher Quellenstudien die Entstehung, den Verlauf und die Folgen des „Castroper Kirchenkampfes“ in seinem Ringen um die zentralen Fragen: Wer und was ist Kirche?
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Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG 11
2. VORGESCHICHTE 19
2.1. DIE GESCHICHTE DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE CASTROP SEIT BEGINN DES 19. JAHRHUNDERTS BIS 1933 19
2.2. DIE GRÜNDUNG DER STADT CASTROP-RAUXEL IM JAHRE 1926 BIS ZUM BEGINN DER NATIONALSOZIALISTISCHEN HERRSCHAFT 1933 24
2.3. DIE ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DER „DEUTSCHEN CHRISTEN“ BIS JULI 1933 29
2.3.1. Der „Bund für deutsche Kirche“ 30
2.3.2. Die „Kirchenbewegung Deutsche Christen“ 31
2.3.3. Die „christlich-deutsche Bewegung“ 35
2.3.4. Das Programm der „Glaubensbewegung DC“ 42
3. DAS JAHR 1933 46
3.1. DER BEGINN DER NATIONALSOZIALISTISCHEN HERRSCHAFT UND DIE REAKTIONEN INNERHALB DER EVANGELISCHEN KIRCHE 46
3.2. DER „TAG VON POTSDAM“ 52
3.3. DIE AUSEINANDERSETZUNGEN UM DIE WAHL DES REICHSBISCHOFS 54
3.4. DIE KIRCHENWAHLEN 60
3.4.1. Die Kirchengemeinde Castrop 63
3.4.2. Die Kreissynode Herne 73
3.4.3. Die Westfälische Provinzialsynode 81
3.4.4. Die Preußische Generalsynode 84
3.4.5. Die Nationalsynode der DEK 88
3.5. DER BEGINN DER AUSEINANDERSETZUNGEN IN DER CASTROPER KIRCHENGEMEINDE AB OKTOBER 1933 90
3.5.1 Die Wahl der Kirchmeister 90
3.5.2. Veranstaltungen der Castroper „Deutsche Christen“ 94
3.5.3. Die „Sportpalastkundgebung“ der DC 103
4. DAS JAHR 1934 113
4.1. ERSTE VERSAMMLUNG GEGEN DIE DC IN DER CASTROPER KIRCHENGEMEINDE 113
4.2. BILDUNG DER WESTFÄLISCHEN BEKENNTNISSYNODE 116
4.3. ORGANISATORISCHER AUFBAU DER CASTROPER "BEKENNTNISGEMEINDE" 119
4.4. ERSTE REICHSBEKENNTNISSYNODE IN BARMEN 128
4.5. MACHTDEMONSTRATION VON SEITEN DER CASTROPER DC 131
4.6. ZWANGSEINGLIEDERUNG DER LANDESKIRCHEN 135
4.7. ZWEITE REICHSBEKENNTNISSYNODE IN DAHLEM 137
4.8. DER KOLLEKTENSTREIT 138
4.9. DIE SPALTUNG DER GEMEINDE 148
4.10. DIE ENTWICKLUNG BIS ZUM JAHRESENDE 154
5. DAS JAHR 1935 158
5.1. AUSEINANDERSETZUNGEN AUF DER EBENE DES KIRCHENKREISES 158
5.2. FORTSETZUNG DES STREITS UM DIE KOLLEKTEN 161
5.3. AUSEINANDERSETZUNGEN BEZÜGLICH DES PRESBYTERIUMS 165
5.4. DER ERSTE BESUCH DES REICHSBISCHOFS IN CASTROP 170
5.5. DER ARIERNACHWEIS UND DIE ROLLE DER KIRCHENGEMEINDEN 175
5.6. DRITTE REICHSBEKENNTNISSYNODE IN AUGSBURG 178
5.7. DIE VERTEILUNG DER „BLAUEN KARTEN“ 181
6. DAS JAHR 1936 189
6.1. VIERTE REICHSBEKENNTNISSYNODE IN BAD OEYNHAUSEN 189
6.2. EINE MÖBELAKTION UND IHR HINTERGRUND 190
6.3. ÜBERGANG DER CASTROPER DC ZUR NATIONALKIRCHLICHEN BEWEGUNG 199
6.4. GETRENNTE VERANSTALTUNGEN IN DER CASTROPER KIRCHENGEMEINDE 203
7. DAS JAHR 1937 208
7.1. DER ZWEITE BESUCH DES REICHSBISCHOFS IN CASTROP 208
7.2. DAS ENDE DES KIRCHENAUSSCHÜSSE 213
7.3. NEUE KIRCHENWAHLEN? 215
7.4. NEUER KOLLEKTENSTREIT - ANDERE FRONTENSTELLUNG 217
8. DAS JAHR 1938 226
8.1. SOLIDARISCHE VERBUNDENHEIT MIT MARTIN NIEMÖLLER 226
8.2. DIE REICHSPOGROMNACHT 227
9. ENTWICKLUNG NACH KRIEGSENDE 233
10. FAZIT 241
11. QUELLENVERZEICHNIS 245
12. LITERATURVERZEICHNIS 247
13. BILD „CHRONIK DER PASTOREN IN CASTROP“ 253
Vorwort
„Die Kirche steht gegründet ...“
Die vorliegende Untersuchung mit dem Thema „Die Auseinandersetzung zwischen Bekennender Kirche und Deutschen Christen 1933-1938, dargestellt am Beispiel der Kirchengemeinde Castrop“ stammt aus dem Jahre 1995 und wurde als Examensarbeit beim Prüfungsamt Bochum eingereicht. Durch diese inhaltliche Akzentuierung haben sich für mich als damaligen Lehramtsstudenten mit den Fächern Evangelische Religionslehre/ Geschichte und als Mitglied der „Evangelischen Kirchengemeinde Castrop“ vielfältige Aspekte erschlossen, die in dem Spannungsverhältnis von Kirche und Staat bzw. Religion und Politik insbesondere die eigene Lokal- und Regionalgeschichte in den Blick genommen haben. Begleitet und betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Günter Brakelmann, der im Jahre 1985 maßgeblich an der Gründung des Vereins zur Erforschung der Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets beteiligt war.
Anhand dieser Untersuchung am Beispiel der Kirchengemeinde Castrop als Untersuchungsgegenstand wird eine Lücke der Geschichte des Kirchenkampfes im Ruhrgebiet geschlossen. Die nun publizierte Fassung entspricht – bis auf einige Korrekturen – dem damaligen Abgabeexemplar von 1995, was auch durch die alte Rechtschreibung zum Ausdruck kommt. Insofern beruht sie auf dem damaligen Forschungsstand. Im Jahre 1996 erschien das Buch „Von der Freyheit zur Europastadt“ von Dietmar Scholz, der in zahlreichen weiteren Publikationen die Geschichte Castrop-Rauxels erforscht hat. Auch wenn dort keine grundlegend neuen Forschungsergebnisse vorgelegt wurden, leisten seine detaillierten und differenzierten Arbeiten einen überaus wichtigen Beitrag für die genauere Kenntnis der eigenen Lokal- und Regionalgeschichte.