E-Book, Deutsch, 176 Seiten
Spitzbart Schutz vor Krebs
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95803-198-2
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen
E-Book, Deutsch, 176 Seiten
ISBN: 978-3-95803-198-2
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In uns allen schlummert Krebs. Wie alle lebenden Organismen produziert unser Körper täglich defekte Zellen, aus denen Tumore entstehen können. Doch unser Abwehrsystem spürt diese Zellen auf und hält sie in Schach. In westlichen Ländern stirbt jedoch jeder Vierte an Krebs. Das bedeutet, diese Menschen hatten eine entsprechende genetische Disposition, an Krebs zu erkranken und/oder ihre Immunabwehr konnte sie nicht schützen. Dr. med. Michael Spitzbart erklärt, wie Krebs entsteht und wie wir ihn – mit ganz einfachen Mitteln – in Schach halten können. Sein Ziel ist es, nicht einzelne Krankheiten symptomatisch zu behandeln, sondern die Gesundheit so zu optimieren, dass uns keine Krankheit ereilen kann bzw. dass wir sie besiegen können. In diesem Buch zeigt er, welche natürlichen Abwehrmöglichkeiten es auch bei Krebs gibt und wie wir diese unkompliziert in unseren Alltag integrieren können.
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2.
WAS WIR TUN KÖNNEN, UM UNSER KREBSRISIKO ZU MINIMIEREN
Noch immer glauben viele Menschen, dass bei der Entstehung von Krebs ausschließlich oder vorrangig eine genetische Disposition ausschlaggebend ist. Entweder man trägt die verhängnisvollen Erbanlagen von Geburt an in sich oder eben nicht und hat somit Glück gehabt. Entsprechend gehört dazu die Überzeugung, dass die äußeren Lebensumstände – wie Ernährung, Umwelteinflüsse und körperliche Aktivitäten – überhaupt keine Rolle spielen. Eine umfassende Studie des renommierten schwedischen Karolinska-Instituts wies nun nach, dass das Gegenteil der Fall ist. Nämlich: Auch exogene, also äußere Faktoren tragen entscheidend zur krankhaften Entartung von Körperzellen bei. Um dies zu belegen, untersuchten die skandinavischen Wissenschaftler – die übrigens maßgeblich an der jährlichen Auswahl der Medizin-Nobelpreisträger beteiligt sind – die gut dokumentierte Krankheitsgeschichte von mehr als 1000 dänischen Adoptivkindern. Sie fanden heraus, dass es keinen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko eines Kindes hatte, wenn dessen biologische Eltern vor dem 50. Lebensjahr an Krebs starben. Das heißt: Auch wenn die leiblichen Eltern in vergleichsweise jungen Jahren an einem Tumor erkrankten, mussten ihre biologischen Kinder nicht automatisch das gleiche Schicksal erleiden! Dagegen fand sich interessanterweise sehr wohl ein Zusammenhang, wenn die Adoptivmutter oder der Adoptivvater im reiferen Alter – also nach Erreichen des 50. Lebensjahrs – an Krebs erkrankte. In diesem Fall hatten auch ihre Adoptivkinder ein erhöhtes Krankheitsrisiko – obwohl sie genetisch nicht mit diesen verwandt waren. Wenn es also nicht die Gene sein konnten, die für eine Krebserkrankung verantwortlich waren, blieb folglich nur die Lebensweise als einflussreicher Faktor übrig: Bedingungen wie Ernährung, Umwelteinflüsse, Bewegung, soziale Kontakte und die Art und Weise, wie Menschen die Welt und ihr Leben betrachten. Ihre sensationellen Ergebnisse veröffentlichten die schwedischen Forscher im New England Journal of Medicine und zogen darin folgendes Fazit:21 »Erbliche genetische Faktoren leisten nur einen geringen Beitrag zur Empfänglichkeit für die meisten Formen von Neubildungen.« Diese Ergebnisse untermauern die Wirkfähigkeit der Epigenetik, der eingangs schon kurz beschriebenen biologischen Disziplin, die untersucht, wie äußere Faktoren dafür verantwortlich sind, dass bestimmte Gene in den Zellen aktiviert werden oder nicht. Und das heißt: Wir können selbst aktiv dazu beitragen, unser Krebsrisiko zu minimieren. Das stimmt sehr optimistisch. Zeigt es doch, dass wir mit unserer Lebensweise und deren Einfluss auf die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers einer der gefürchtetsten Zivilisationskrankheiten vorbeugen können. Wir sind dem Krebs nicht ausgeliefert – und damit auch nicht der üblichen onkologischen Maschinerie: dem trostlosen Kreislauf aus Operation, Chemotherapie und Bestrahlung. Es gibt Hoffnung auf Heilung und, natürlich besser noch, auf Vorbeugung. Denn: »Die einzige Möglichkeit, Krebs sicher zu heilen, ist – ihn zu verhindern«, schreibt auch der Mediziner Franz-Anselm Graf von Ingelheim im Vorwort zu Miguel Corty Friedrichs Buch Die Krebsrevolution22. Und weiter: »Insofern kommt … der Prävention die größte Bedeutung zu. Obwohl Krebs viele Ursachen haben kann, die wir bei noch so gezügelter Lebensweise nicht unbedingt beeinflussen können, sollten Präventivmaßnahmen angeboten und angenommen werden. Bewusste und geregelte Lebensweise, Vermeidung von Stress und Giften, regelmäßige Krebsvorsorge und positive Lebenseinstellung bilden ein Minimum an vorbeugenden Maßnahmen, auf die nicht genug hingewiesen werden kann.« Anders als in der Traditionellen Chinesischen Medizin in Asien, wo der Arzt sein Honorar nur dann erhält, wenn der Patient gesund bleibt, zielt unsere westliche Medizin auf die Bekämpfung von Symptomen ab. Wir konzentrieren uns also nicht auf die Ursachen, sondern nur auf die Folgen. Woran das liegt? Nun, unter anderem daran, dass unser Gesundheitssystem stark von der Pharmaindustrie geprägt wird. Und die hat verständlicherweise mehr Interesse an kranken Menschen als an gesunden und erfindet deshalb auch unermüdlich neue Medikamente gegen neue Krankheiten. Würde man hingegen konsequent die Ursachen von Krankheiten, insbesondere von chronischen Entzündungen bekämpfen, würde es deutlich weniger Kranke und damit auch Krebskranke geben. Sich um die Erhaltung seiner Gesundheit zu kümmern, bleibt jedem selbst überlassen. Wenn Sie vorbeugend handeln wollen, sollten Sie die Verantwortung nicht den Ärzten und der Pharmaindustrie überlassen, sondern Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen: indem Sie darauf achten, was Sie essen, trinken, denken und fühlen; dass Sie genügend Sonnenlicht für Ihren Vitamin-D-Haushalt bekommen, sich ausreichend bewegen und Stress und Umweltgifte vermeiden. All das sind Maßnahmen, die wie ein Schutzschild gegen Krebs wirken. In diesem Kapitel erfahren Sie, was genau Sie tun können, um gesund zu bleiben. Welche Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente Ihrem Körper dabei helfen, eine gut funktionierende Krebsabwehr aufzubauen. Wo schleichende Gefahren etwa durch Zucker und falsche Ernährung lauern. Und warum Bewegung und die richtige Einstellung zum Leben so hervorragende Mittel sind, um fit und abwehrstark zu bleiben. Schutzschild aus der Natur: Antioxidantien
Die Natur stellt uns ein ganzes Arsenal an sogenannten Antioxidantien zur Verfügung: Das sind Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Hormone, die sogenannte freie Radikale einzudämmen helfen. Freie Radikale sind aggressive Sauerstoffverbindungen, Abfallprodukte des Zellstoffwechsels. Sie sind zwar kurzlebig, aber brandgefährlich – da sie wahre Kettenreaktionen im Körper auslösen. Um sie zu neutralisieren, benötigt der Körper Antioxidantien. Epidemiologische Studien, Bevölkerungsstatistiken und Tierversuche belegen inzwischen, dass antioxidative Substanzen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Krebs und einer Reihe von chronischen Erkrankungen spielen, da sie entzündungshemmend wirken und die negativen Folgen von Umweltgiften wie industriellen Schadstoffen kompensieren. Normalerweise nehmen wir ausreichend Antioxidantien mit der Nahrung auf. Ist unser Körper allerdings über einen längeren Zeitraum oxidativem Stress ausgesetzt (z. B. durch Übersäuerung, Entzündungen, Feinstaub, Zigarettenrauch, Pestizide, UV- oder Röntgenstrahlen), ist es ratsam, diese Stoffe zusätzlich substituierend in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen. Hier die vier in meinen Augen wichtigsten Anti-Krebs-Oxidantien: Selen Wenn ich bei meinen Patienten statistisch auswerte, welcher von den 47 essenziellen Lebensbausteinen am häufigsten fehlt, dann ist das ganz eindeutig das Spurenelement Selen. Selen ist auf dem Erdball nämlich höchst ungerecht verteilt, sprich die Böden haben sehr unterschiedliche Selenkonzentrationen. Folgerichtig unterscheiden sich auch je nach Region die Selenkonzentrationen im Blut der Menschen – die essen, was auf den jeweiligen Böden wächst. Der durchschnittliche Selenspiegel im Blut eines US-Amerikaners liegt bei 160 µg/l, der eines Kanadiers bei 190 µg/l. Spitzenreiter auf der Selenspiegel-Weltkarte sind die Menschen in Guatemala – mit 240 µg/l. Dagegen dümpeln wir hier in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei traurigen 80 µg/l im Durchschnitt, denn in unseren Breiten haben in der Eiszeit die Gletscher das Selen aus den Böden ausgewaschen – und die industrielle Landwirtschaft macht damit weiter. Mit fatalen Folgen: Ein effektiver Krebsschutz tritt nämlich erst bei einem Selenspiegel im Blut von über 140 µg/l ein. Das erreicht hierzulande leider niemand, der sich nicht täglich entweder sehr geschickt ernährt oder sich eben regelmäßig zusätzlich Selen zuführt. Noch niedriger als bei uns sind die Selenspiegel in bestimmten Regionen Chinas – dementsprechend häufig ist dort das Auftreten von Krebserkrankungen. Innerhalb von fünf Jahren konnte dort allein durch das Anreichern des Speisesalzes mit Selen die Zahl der Leberkrebs-Neuerkrankungen um 40 Prozent gesenkt werden. Eine Studie der Harvard-Universität an 34 000 Männern zeigte, dass Männer mit einem ausreichend hohen Selenspiegel im Blut (also über 140 µg/l) ein um 63 Prozent geringeres Risiko hatten, an Prostatakrebs zu erkranken. Das Risiko für Darmkrebs sank um 58 Prozent, für Lungenkrebs um 40 Prozent. Als äußerst potentes Antioxidans in der Zelle, das unsere Erbinformation (DNS) vor Entartung schützt, ist Selen tatsächlich der stärkste Einzelschutz, den wir gegen Krebs kennen. Es neutralisiert zudem Schwermetalle (vor allem...