Spalinger Moralisierung des Suizides. Heinrich von Veldekes Darstellung von Didos Selbstmord im "Eneasroman"
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-656-67316-3
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 11 Seiten
ISBN: 978-3-656-67316-3
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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1.0, Universität Zürich, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Arbeit möchte ich der Frage nachgehen, wie der Autor Veldeke mit der Handlung des Selbstmordes von Dido in seinem Werk Eneasroman umgeht. Seine Darstellung des Selbstmordes scheint im Text teilweise widersprüchlich, was mich dazu veranlasst hat, dieses Themenfeld zu untersuchen.
Um klären zu können woraus die Problematik der Darstellung des Selbstmordes resultiert, werde ich in einem ersten Schritt aufzeigen, welche Stellung der Suizid in der Antike zu Vergils Schaffenszeit besass. Dies ist wesentlich um darstellen zu können, wie Vergil mit Didos Suizid umgeht. Danach wird verdeutlicht, wie sich die Stellung des Suizides durch die Machtübernahme des Christentums änderte und sich schliesslich im Mittelalter verhielt. Dadurch wird Veldekes problematische Situation klar, der mit einer Erzählung konfrontiert ist, welche eine andere moralische Einstellung bezüglich der Tat der Selbsttötung bezieht als sein Umfeld.
Zweitens wird anhand von Kommentaren, welche teilweise vom Autor im Werk direkt, teilweise durch literarische Figuren geäussert werden, aufgezeigt, wie mit dem Spannungsfeld christliche Moral einerseits, Suizid andererseits, umgegangen wird. An dieser Stelle werde ich erstens Veldekes Unverständnis der Handlung gegenüber, zweitens dessen Verurteilung und drittens – entgegen der vorherrschenden Moral – sein Erbarmen mit der literarischen Figur behandeln.