Southwick | Nur ein bisschen verheiratet? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Southwick Nur ein bisschen verheiratet?


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7515-0431-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-0431-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Wir sind noch verheiratet?' Schockiert hört Rose, dass ein bürokratischer Fehler ihre Scheidung von Lincoln ungültig gemacht hat. Zwar verspricht ihr Ex, der sie damals verließ, sich darum zu kümmern. Aber zugleich macht er ihr ein unfassbar verführerisches Angebot ...



Teresa Southwick hat mehr als 40 Liebesromane geschrieben. Wie beliebt ihre Bücher sind, lässt sich an der Liste ihrer Auszeichnungen ablesen. So war sie z.B. zwei Mal für den Romantic Times Reviewer's Choice Award nominiert, bevor sie ihn 2006 mit ihrem Titel 'In Good Company' gewann. 2003 war die Autorin bereits für zwei prestigeträchtige Preise nominiert: für den 'Romantic Times Career Achievement Award', einem Preis der für das Gesamtwerk eines Autors vergeben wird, und für den RITA-Award, der höchstmöglichen Auszeichnung für Liebesromane. Teresa Southwick wurde in Südkalifornien geboren. Sie lebte viele Jahre in Texas, bevor sie mit ihrem Mann und den beiden Söhnen nach Las Vegas umzog.

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1. KAPITEL

„Rose, ich weiß, das wird ein Schock für dich sein, aber wir sind nicht geschieden.“

Verstohlen sah sich Lincoln Hart nach spitzen, schweren oder scharfen Gegenständen um, mit denen man Augen ausstechen, Schädel einschlagen oder andere wichtige Körperteile verstümmeln konnte. Zu seiner Erleichterung konnte er aber nichts Derartiges in ihrer Nähe entdecken.

Er richtete den Blick nun wieder auf die Frau, die er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ihm wurde bewusst, dass Rose Tucker sogar noch schöner geworden war, und schon damals hatte ihr Anblick ihm jedes Mal den Atem verschlagen. Er war so verliebt in sie gewesen, dass jede Trennung von ihr fast schon körperlich geschmerzt hatte.

Rose … sogar ihr Name klang wunderschön. Sie war inzwischen eleganter als die junge Frau, die er damals verlassen hatte – und auch deutlich feindseliger, woraus er ihr allerdings keinen Vorwurf machen konnte.

Nach der Info von gerade eben hasste sie ihn bestimmt sogar noch mehr als vor zehn Jahren, und damals hatte sie ihn schon sehr gehasst.

„Was? Noch nicht mal ein kurzes Hallo?“, fügte er betont nonchalant hinzu und beobachtete, wie ihre Feindseligkeit erst Verwirrung, dann Überraschung und schließlich Misstrauen wich. „Ich dachte, ich komme lieber gleich zur Sache, um zu vermeiden, dass du mir die Tür vor der Nase zuschlägst, ohne zu wissen, was überhaupt los ist.“

„Du willst also behaupten, dass wir noch immer verheiratet sind? Ich glaube dir kein Wort! Was für ein Spielchen spielst du hier und was zum Teufel hast du davon, so zu tun, als seien wir noch verheiratet?“

„Das ist kein Scherz. Das Ganze ist für mich genauso ein Schock gewesen wie für dich, glaub mir.“

Als sie eine Hand auf die Stirn legte, als sei ihr schwindlig, hielt Linc sie rasch am Oberarm fest, um sie zu stützen. „Wollen wir uns nicht lieber setzen?“

Anscheinend riss seine Berührung sie prompt aus ihrer Benommenheit, denn sie entzog ihm ihren Arm sofort. Halb rechnete er damit, dass sie ihn ohrfeigen würde, was er ihr ebenfalls nicht verübeln könnte, denn dieses ganze Chaos war von vorne bis hinten seine eigene Schuld. Positiv daran war eigentlich nur eins: dass seine Familie bis heute nichts von seiner kurzen Spontanehe wusste.

Seine Brüder Sam und Cal würden ihn nämlich erbarmungslos damit aufziehen, und Katherine und Hastings Hart, seine Mutter und ihr Mann, und auch seine jüngere Schwester Ellie würden schrecklich enttäuscht sein. Aber nichts davon spielte gerade eine Rolle. Er und Rose mussten ein Problem lösen. Eines, für das er verantwortlich war.

„Wir sollten uns vielleicht wirklich hinsetzen …“

„Spiel hier nicht den Fürsorglichen, Linc. Wir wissen schließlich beide, dass du ein Arsch bist.“

„Was ich getan habe, war schlimm, aber trotzdem kann ich doch ganz nett sein.“ Er war kein komplettes Arschloch, nur eben nicht der Mann, den sie damals zu heiraten geglaubt hatte.

Sie standen jetzt in ihrer Wohnung über ihrem kleinen Inneneinrichtungsladen, der sich in einem alten Ziegelsteingebäude in einer Seitenstraße von Prosper, Texas befand. Dass der Raum überhaupt Charme hatte, lag nur an Rose’ Talent. Die Wände waren bis auf eine olivgrüne Wand im Wohnbereich, der von der Küche durch ein kleines Sofa abgetrennt wurde, in einem hellen Goldton gestrichen. Bilder, Deko-Gegenstände, Lampen und Kissen setzten farbige Akzente. Die Atmosphäre war warm und gemütlich. Rose’ Geschmack gefiel ihm.

„Du hast doch bestimmt irgendwelche Fragen“, meinte er.

„Seit wann weißt du schon, dass wir nicht geschieden sind?“ Sie strich sich das lange Haar hinter das Ohr.

„Mein damaliger Anwalt ist kürzlich verstorben, sodass ich einen neuen engagieren musste. Er hat mich gebeten, meine Unterlagen und Dokumente durchzusehen. Dabei habe ich eine Heiratserlaubnis gefunden, aber keinen Scheidungserlass. Nach ein paar Recherchen hat der neue Anwalt herausgefunden, dass die Unterlagen nie bei Gericht eingereicht worden sind.“

„Und wie konnte das passieren?“

Ihre offensichtliche Verwirrung war Linc sehr unangenehm, zumal er ihr damals versichert hatte, sich um alles zu kümmern. „Ich habe anscheinend einen zweitklassigen Anwalt engagiert und das bekommen, wofür ich bezahlt habe – eine halbe Scheidung.“

„Warum, Linc? Deine Familie besitzt Millionen, und Hart Industries hat eine ganze Armee hervorragender Anwälte. Es ergibt doch keinen Sinn, dass du dir selbst jemanden gesucht hast, schon gar nicht jemand so Inkompetenten. So etwas ist bei den Harts garantiert nicht üblich.“

Das war typisch Rose, sofort zum Kern des Problems zu kommen. Er redete zwar nicht gern darüber, aber sie hatte das Recht, es zu erfahren. „Weil ich kein Hart bin.“

„Wie bitte? Du bist nicht was?“

„Hastings Hart ist nicht mein Vater.“

„Ausgeschlossen“, sagte sie kopfschüttelnd.

„Es ist aber die Wahrheit. Hastings und Katherine haben es mir selbst bestätigt. Ich habe es allerdings erst kurz nach unserer Hochzeit erfahren.“

„Wie?“

„Mein leiblicher Vater hat mich aufgesucht. Er hat mir gestanden, eine … Affäre mit meiner Mutter gehabt zu haben.“

„Du hast mir doch erzählt, dass deine Eltern glücklich verheiratet sind“, protestierte Rose.

„Das haben sie auch immer behauptet. Aber wie sich herausgestellt hat, hatten sie mal eine Krise. Meine älteren Brüder sind vom Alter her nur neun Monate auseinander. Meine Mutter hatte mit ihnen alle Hände voll zu tun, und Hastings war ständig unterwegs oder im Büro, um Hart Industries aufzubauen.“

„Also hatte sie eine Affäre mit einem anderen Mann?“

„Hastings und meine Mutter lebten damals getrennt und wollten sich scheiden lassen, also war es streng genommen keine Affäre.“

„Du hast nie etwas davon gewusst? Hattest du gar keinen Verdacht?“ Sie klang mehr als skeptisch.

„Nein. Sie haben ihre Probleme offenbar geklärt, und Hart hat ihr versprochen, mir seinen Namen zu geben. Sie fanden, dass es deshalb keinen Grund gab, es mir zu sagen.“

„Und dein leiblicher Vater war damit einverstanden?“

„Er wollte damals Partner in einer ultrakonservativen Anwaltskanzlei werden, die auf Scheidungen spezialisiert ist. Mit einer Mandantin zu schlafen und sie dann zu schwängern, hätte seine Karriere ruinieren können, also war er ebenfalls damit einverstanden, es zu vertuschen.“

„Warum hat er dann all die Jahre später mit dir Kontakt aufgenommen?“

„Anscheinend hatte er eine Midlife-Crisis. Er hat außer mir nie Kinder bekommen.“ Lincoln wartete darauf, dass seine plötzlich aufflammende Wut abebbte, damit er weiterhin so tun konnte, als habe er sich längst mit der hässlichen Wahrheit ausgesöhnt. „Wahrscheinlich hat ihn die Vorstellung gestört, dass später niemand seinen Namen tragen wird.“

„Dann weißt du den Grund also gar nicht?“

„Unser Gespräch war nur kurz, und ich wusste damals noch nicht, ob er überhaupt die Wahrheit sagt.“ Wie sich hinterher allerdings herausgestellt hat, war der Typ offenbar der Einzige, der nicht gelogen hatte.

„Seitdem hast du nie mehr mit deinem Vater gesprochen?“

„Nein.“ Der Mann hatte schließlich sein Leben ruiniert. „Der narzisstische Idiot hat keinen Gedanken daran verschwendet, welche Auswirkungen seine Enthüllung auf mich haben würde.“

„Oh Gott, Linc …“ Ihr Schock und ihr Groll verwandelten sich nun in Mitleid, was allerdings auch nicht viel besser war. „Das muss dich schwer getroffen haben.“

„Sagen wir mal so … herauszufinden, dass deine Eltern dich angelogen haben, was den Weihnachtsmann angeht, ist kein Vergleich damit, erfahren zu müssen, dass dein Vater in Wirklichkeit gar nicht dein Vater ist.“ Linc hatte damals deshalb gar nicht mehr gewusst, wer er war. Außerdem hatte er nur eins gewollt: Rose schützen, auch vor sich selbst.

Die Erinnerung war jetzt wieder so lebendig, als sei es erst gestern passiert. Sie hatte den Sommer über einen Aushilfsjob in der Immobilienabteilung von Hart Industries gehabt, die Linc geleitet hatte. Sie hatten sich Hals über Kopf ineinander verliebt und waren letztlich nach Las Vegas durchgebrannt, um zu heiraten. Es war die schönste und glücklichste Zeit seines Lebens gewesen … bis alles den Bach runtergegangen war.

Er schüttelte den Kopf. „Du hast damals gedacht, einen Hart zu heiraten, aber ich bin bekanntlich keiner.“

Verdutzt sah sie ihn an. „Glaubst du etwa, das war mir wichtig?“

Die Erinnerungen an damals riefen plötzlich wieder Gefühle in ihr wach, die noch fast genauso intensiv waren wie vor zehn Jahren. Er hörte erneut die Verzweiflung in ihrer Stimme, als sie ihn gefragt hatte, warum er ging und ob sie etwas falsch gemacht hatte. „Mir schon.“

„Also hast du dich einfach von mir getrennt und dir für die Scheidung einen zweitklassigen Anwalt besorgt.“

„Ich fand, ich hätte nicht das Recht, einen Firmenanwalt zu nehmen, da ich ja nicht wirklich ein Teil der Familie bin, und um noch eins draufzusetzen, habe ich mich danach von allen distanziert.“

Er war damals mit dem Rucksack quer durch Europa gereist, obwohl er sich in Wirklichkeit eher von Land zu Land gesoffen hatte. „Erst nach zwei Jahren bin ich wieder zurückgekehrt.“ Er hatte nie...



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