Sorensen | Keine Angst zu lieben. Seth & Greyson | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 7, 0 Seiten

Reihe: Callie und Kayden

Sorensen Keine Angst zu lieben. Seth & Greyson

Callie & Kayden 7 - Roman
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-641-17910-6
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Callie & Kayden 7 - Roman

E-Book, Deutsch, Band 7, 0 Seiten

Reihe: Callie und Kayden

ISBN: 978-3-641-17910-6
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seth wurde verraten. Von jemanden, den er sehr liebte. Am College will er das alles hinter sich lassen, aber so leicht ist das nicht. Dann trifft er Greyson, der charmant und fürsorglich ist, und sofort fühlt er sich zu ihm hingezogen. Doch er zögert, sich der Liebe öffnen. Wird es ihm gelingen, Greyson zu zeigen, wie er wirklich für ihn empfindet?

Keine Angst zu lieben erscheint exklusiv als eBook Only und umfasst ca. 150 Buchseiten.
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Kapitel 1

SETH

Ich bin nie gerne zur Schule gegangen, und trotzdem bin ich hier und komme verfrüht zu meinem ersten Studienjahr an der University of Wyoming. Aber ich hatte die Wahl, entweder mit den Vorkursen im Sommersemester anzufangen oder bis zum Herbst zu Hause zu bleiben. Und unter dem Dach meiner Mutter nach ihren Regeln zu leben – zum Beispiel keine Dates in der Öffentlichkeit – machte mir die Entscheidung richtig leicht. Meine Mutter denkt, dass die Meinung der Leute in Mapleville tatsächlich eine Rolle spielt, dabei habe ich noch nie verstanden, warum eigentlich. Mapleville ist ein winziges Nest mitten in der Pampa mit maximal tausend Einwohnern. Es ist ein Fliegenschiss auf der Karte, von dem die meisten Leute nicht mal wissen, dass er existiert, und ich hoffe, dass ich es schnellstens vergesse. Das will ich hauptsächlich, weil ich dort zu meinem Gipsarm gekommen bin.

Der Gipsarm. Noch ein Grund, weshalb meine Mutter nicht wollte, dass ich mich verabrede, und wieso sie so froh war, dass ich schon im Sommer am College anfange.

Doch der Gips ist nicht der einzige Grund, aus dem ich vor einem langweiligen Sommer in Mapleville floh. Ich habe sowieso nie in ein Dorf gepasst, in dem man in halbwegs anständigen Klamotten angegafft wird, als würde man in der Unterhose herumlaufen.

Obwohl ich mehr als bereit bin, meiner Vergangenheit zu entfliehen und etwas völlig Neues zu wagen, stehe ich nun vor dem historischen Haupteingang zum Campus, sehe die Studenten rein- und rauslaufen, als wüssten sie genau, wo sie hinwollen, und bin komplett überwältigt. Ich fühle mich so … verloren.

Dann erinnere ich mich daran, dass dies mein Neuanfang ist und ich es Schritt für Schritt angehen werde. Also hänge ich mir meinen Rucksack über die Schulter und gehe die Stufen hinauf zu den Glastüren. Die Sonne scheint bei strahlend blauem Himmel, und die Temperaturen dürften gen vierzig Grad gehen, weshalb ich meine Designer-Jeans, die Stiefel und das Hemd mit den aufgekrempelten Ärmeln infrage stelle. Aber ich sehe so fantastisch aus, dass ich es unmöglich bereuen kann.

Ich wandere durch den Flur und lese die Raumnummern, bis ich die Tür zu meinem Vorkurs in Mathe gefunden habe. Als ich hineingehe, lächle ich vor mich hin und bemühe mich, die schillernde Persönlichkeit zu sein, die ich vor dem Zwischenfall war. Mit einer positiven Ausstrahlung, so hoffe ich zumindest, findet man schneller Freunde.

Wie ich sofort feststelle, sind die Sommerkurse nicht sonderlich gut besucht, denn ich bin schon fast zu spät, und es sind gerade mal zehn Leute in dem Raum. Nachdem ich kurz über meine Optionen nachgedacht habe, wähle ich einen Platz hinten neben einem farblosen Mädchen mit kurzen braunen Haaren und den traurigsten Augen, die ich je gesehen habe.

Nach dem, was ich an meiner alten Schule durchgemacht habe, bin ich vorsichtig, mit welchen Leuten ich mich umgebe. Ich will ja nicht wieder in der Situation enden, die mir den verfluchten Gipsarm eingebracht hat. Mir bleibt nur noch ein heiler Arm, und ich denke nicht, dass ich noch mehr Knochenbrüche ertrage.

Als der Professor hereinkommt, benutze ich meinen intakten Arm, um den Reißverschluss meines Rucksacks aufzuziehen und mein Lehrbuch herauszuholen. Dann lehne ich mich auf dem Stuhl zurück und starre aus dem Fenster, während der Professor die Einführung herunterleiert und anschließend das Unterrichtsprogramm verteilt.

Schließlich bemerke ich, wie ein Mädchen in meine Richtung sieht, und lächle ihm zu. Die Kleine reißt die Augen weit auf und sieht wieder auf das Blatt, auf dem sie kritzelt. Ich kann nicht genau sagen warum, aber irgendwie ist sie mir sympathisch. Da ist etwas an ihr, das mich an mich selbst erinnert, als würde sie versuchen, sich hinter ihren weiten Sachen und der unfassbar hässlichen Frisur zu verstecken. Garantiert würde ich nie, niemals etwas derart Fieses tragen, ich verstehe allerdings diese ganze Nicht-zeigen-wer-ich-bin-Nummer. Die habe ich jahrelang durchgezogen, bis ich mir sagte: Scheiß drauf! Wenige Monate später wurde ich zusammengeschlagen, aber deshalb nehme ich die Entscheidung nicht zurück. Sich etwas vorzumachen war kein bisschen leichter.

Ich beuge mich zur Seite und flüstere der Kleinen zu: »Ist okay, ich beiße nicht.« Dann reiche ich ihr die Hand. »Ich bin Seth.«

»I-ich bin Callie«, stottert sie und streckt ihre Hand vor, zieht sie jedoch in letzter Sekunde zurück und legt beide Hände in den Schoß.

»Freut mich, Callie.« Neugierig mustere ich sie und versuche zu ergründen, warum sie vor mir oder Leuten generell Angst hat. Als ich in den Raum kam, saß sie so weit wie möglich von allen anderen weg, und ich frage mich, ob das Absicht gewesen war. »Kannst du mir einen Stift leihen?«

Sie nickt, angelt einen aus ihrer Tasche und schleudert ihn mir beinahe zu, bevor sie sich die Hände in der Jeans abwischt und sich wieder auf ihre Notizen konzentriert.

An dem Tag lerne ich nichts, und als ich das Programm durchlese, bezweifle ich, dass ich den qualvollen Mathegrundkurs durchstehe. Von den Zahlen und Formeln wird mir jetzt schon schwindlig, und meine Gedanken driften von der Aufgabe zu der Frage ab, welches Outfit ich morgen tragen soll.

Wie benommen packe ich meine Sachen nach dem Kurs zusammen und will aus dem Raum, als ich sehe, wie das Mädchen buchstäblich hinausstürmt. In der Tür rennt Callie fast in einen Typen hinein und flippt völlig aus. Zitternd vor Angst stammelt sie eine Entschuldigung und flitzt den Flur hinunter. Für so eine winzige Person ist sie verblüffend schnell.

Interessant. Ich will auf jeden Fall wissen, was mit ihr los ist.

Heute habe ich noch einen anderen Kurs, was sich zunächst nicht tierisch viel anfühlt, trotzdem bin ich erledigt, als ich in mein Wohnheim zurückkomme. Mein Mitbewohner ist nicht da, doch das schockt mich nicht weiter. Ich glaube, ihm ist in meiner Gegenwart unwohl, seit ich ihm am ersten Tag ein Kompliment über sein Haar gemacht habe. Seither glänzt er meistens durch Abwesenheit.

Halbherzig mache ich mich an einige Aufgaben, schlafe aber gegen neun Uhr ein. Die nächsten sieben Tage stecke ich in einem eintönigen Rhythmus fest, gehe zu den Kursen, mache meine Hausaufgaben, sehe mich nach einem Job um und penne früh ein. Ich bin achtzehn, komme mir aber so alt wie meine Großeltern vor, für die der Tag mit dem Sonnenuntergang endet. Ernsthaft, so wie die sich benehmen, sollte man meinen, dass sie an Vampire glauben.

Am achten Tag werde ich unruhig und angeödet. Falls ich am College eine tolle Zeit und Spaß haben will – und das hatte ich mir fest vorgenommen –, muss ich mehr Leute kennenlernen. Leute, mit denen man sich amüsieren kann und die mich so nehmen, wie ich bin. Denen ich vertrauen kann und die mich genauso sehr brauchen wie ich sie, damit ich nicht allzu verzweifelt rüberkomme.

Das Problem ist, dass ich außer dem stillen Mädchen neben mir im Mathekurs noch mit keinem geredet habe, seit ich in Laramie bin. Und unsere Unterhaltungen sehen meistens so aus, dass ich herumjammere und Callie nickt.

Heute im Kurs trommle ich mit den Fingern auf den Tisch, während ich überlege, wie ich es schaffe, dass sich das nervöse Mädchen mir öffnet. Ich weiß nicht, warum ich so wild entschlossen bin, mich mit der Kleinen anzufreunden. Sie dürfte der schwierigste Kandidat überhaupt für ein nettes Gespräch sein. Vielleicht ist das der Grund. Vielleicht bin ich derart gelangweilt, dass ich dringend eine Herausforderung will.

»Kapierst du irgendwas von dem, worüber der Prof redet?«, frage ich sie gegen Ende der Stunde.

Sie starrt hinunter zu dem Buch und umklammert ihren Stift mit einer Hand. »Nicht so richtig.«

»Ich auch nicht. Mathe ist irre öde, oder?«

Sie nickt, bleibt aber stumm, und ich zermartere mir das Hirn, was ich noch sagen könnte.

»Bist du auch neu am College?«, frage ich nach dem Unterricht.

Sie stopft ihr Buch in die Tasche, nickt und eilt zur Tür.

»Warte mal!«, rufe ich und laufe ihr nach. »Hast du heute noch mehr Kurse?«

Sie bleibt an der Tür stehen und schüttelt den Kopf, ohne mich anzusehen. »Nein. I-ich gehe zurück ins Wohnheim.«

Inzwischen bin ich neben ihr. »Und was machst du da?«

Sie linst zu mir auf, und ich erkenne an ihren Augen, dass sie schreckliche Angst hat. »Lernen.«

Ich fahre mir mit den Fingern durchs Haar. »Das hört sich … na ja, extrem langweilig an. Hast du Lust, irgendwas zu unternehmen, ich weiß nicht, was Spannenderes?«

»Eigentlich nicht. Und Lernen passt zu mir, weil ich ein ziemlich langweiliger Mensch bin.« Für einen flüchtigen Moment blitzen ihre Augen.

Hm … unter der zu großen Jeans und dem riesigen T-Shirt könnte tatsächlich ein Funken Humor stecken.

»Tja, ich bin nicht langweilig. Versprochen.« Ich lege eine Hand aufs Herz. »Ich bin sogar ganz schön fabelhaft und witzig, aber die letzte Woche war ich total schlaff. Ich schätze, es liegt an der Kombi von Studium und Sommer. Die ist wie Socken zu Sandalen – sie gehören schlicht nicht zusammen.«

Ihr Blick huscht über meine schwarze Jeans und das graue T-Shirt unter dem offenen karierten Hemd, bevor sie die Arme um sich schlingt, als wäre ihr plötzlich peinlich, wie sie angezogen ist. »Okay. War nett, mit dir zu reden, aber ich muss los.« Sie will aus der Tür gehen.

»Hey, wie wäre es mit einem Kaffee?« Ich gehe neben ihr den Flur hinunter. »Ich will schon die...


Sorensen, Jessica
Die Bestsellerautorin Jessica Sorensen hat bereits zahlreiche Romane verfasst. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in den Bergen von Wyoming. Wenn sie nicht schreibt, liest sie oder verbringt Zeit mit ihrer Familie.



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