Slade | Jack Slade 947 | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 947, 64 Seiten

Reihe: Jack Slade

Slade Jack Slade 947

Umkämpftes Land
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-2461-6
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Umkämpftes Land

E-Book, Deutsch, Band 947, 64 Seiten

Reihe: Jack Slade

ISBN: 978-3-7517-2461-6
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein Großrancher, eine Schar Gesetzloser, die sich weitgehend aus Opfern seiner Machenschaften rekrutiert, und ein Revolverheld bilden eine explosive Mischung vor der Kulisse der Rocky Mountains in Idaho. Die Eisenhand von Ira Austin, die der unbeherrschte und machtbewusste Mann in Folge einer Kriegsverletzung trägt, verbreitet hier Angst und Schrecken. Austin wähnt sich auf dem Höhepunkt seines Machtstrebens, da kehrt der Sohn eines ermordeten Rivalen aus Texas zurück und bringt einen legendären Namen mit ...

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Umkämpftes
Land

Als Randy McCall auf das Land zurückkehrt, das dem Namen nach seiner Familie gehört, ist aus ihm King Colt geworden, ein im Westen weithin bekanntes Revolver-Ass. Aber einen kleinen Landbesitz einem ebenso mächtigen wie brutalen Rinderkönig zu entreißen und wieder auf die Beine zu stellen, erweist sich als nur schwer lösbare Aufgabe.

Bald spitzt sich das Duell zwischen Machthunger und freiheitsliebendem Eigensinn zu einem bleihaltigen Showdown zu ...

In der Festhalle von Boise tobte der Bär. Vor einem Jahr erst war diese Halle erbaut worden. Sie fasste beinahe tausend Zuschauer. Für das dünn besiedelte bergige und waldreiche Idaho-Territorium waren das eine Menge Menschen. Ein Zirkus trat auf. Zu diesem gehörte auch Sam der Gigant, der stärkste Mann und der beste und stärkste Boxer der Welt, wie ihn sein Manager anpries.

»Unbesiegt in mehr als tausend Kämpfen!«, tönte der schnurrbärtige Manager. »Der Mann, vor dem jeder Grizzly flieht, der ein Klavier fortträgt und einen schwer beladenen Wagen zieht, wie es sonst nur vier starke Pferde fertig bringen. Sam the Giant ist schlichtweg der stärkste Mann der Welt. Er wird seine Kraft zeigen und zentnerschwere Lasten heben, Ketten zerreißen und einen Baumstamm forttragen.«

Ein ungeheurer Brocken von Mann trat aus den Kulissen hervor. Er war in ein Bärenfell gehüllt – es fiel ihm von der linken Schulter. Er hatte wallendes braunes Haar und war glattrasiert, zwei Meter groß, mit Fäusten wie klobige Steine.

Die Zuschauer staunten. Die vorherigen Aufführungen von Akrobaten, einem Kunstschützen und Seiltänzerinnen hatten ihnen wenig Respekt abgenötigt. Sam the Giant zeigte nun seine Kraft.

Er zog einen Frachtwagen. Dabei verzerrten sich seine Gesichtszüge, und er stieß kehlige Laute aus.

Dann hob und stemmte er Eisenkugeln. Ein Mann aus dem Publikum wurde jeweils in die Manege gerufen und bestätigte, dass es echte Gewichte waren. Danach zersprengte Sam mit Gebrüll die Ketten.

Vorgefertigte und getarnte Bruchstellen konnte der Prüfer allerdings nicht erkennen.

Das Publikum applaudierte. In der vordersten Reihe saß ein Mann mittleren Alters, groß und breitschultrig, mit wettergegerbtem Gesicht, einem Schnauzbart und an den Schläfen ergrauten dunkelblonden Haaren. Er verzog keine Miene bei der Vorführung.

Dieser Mann trug die Kleidung eines wohlhabenden Ranchers. Ein schwarzer Lederhandschuh bedeckte seine rechte Hand.

»Das imponiert mir alles nicht«, sagte er zum Sitznachbarn, seinem Vormann. »Am besten haben mir noch die Seiltänzerinnen gefallen. Denen hat man unter den Rock sehen können.«

Die Seiltänzerinnen hatten kurze Röckchen und darunter sehr knappe Slips getragen. Wenn diese bei den Darbietungen auf dem Hochseil verrutschten, konnte man bei ihnen bis ins Paradies blicken. Der Zirkus Grandioso musste seinen Zuschauern, in der Mehrzahl Männern, etwas bieten. Nur wenige Frauen und Kinder waren dabei.

Es gab durchaus Konkurrenz, auch in dem abgelegenen Idaho-Territorium.

»Die Seiltänzerinnen würde ich gern mal vernaschen«, sagte der Mann mit dem Handschuh.

»Beide?«, fragte sein Nebenmann, ein mittelgroßer, doch wie ein Rammbock gebauter Bursche.

»Warum nicht? Traust du mir das nicht mehr zu? Pass auf, jetzt kommt er mit dem Baumstamm!«

Fünf Männer schleppten den dicken und schweren Baumstamm im Schweiß ihres Angesichts herein. Der Hüne packte ihn. Eisenklammern waren tief ins Holz getrieben worden.

Atemlose Stille kehrte ein. Sam the Giant packte die Eisenklammern. Er konzentrierte sich. Ein Trommelwirbel setzte ein. Der Gigant stieß einen Kraftlaut aus und ging etwas in die Knie; dann hob er mit einem lauten Schrei den Baumstamm und stemmte ihn.

Ein paar Augenblicke nur, doch es war ein ungeheurer, beeindruckender Kraftakt. Sam the Giant donnerte den Baumstamm auf den Boden. Es krachte, und der Boden bebte.

»Nicht schlecht«, sagte der Mann mit dem Handschuh. »Den könnten wir auf der Ranch zum Einrammen der Zaunpfähle gebrauchen.«

Sein Nebenmann lachte. Sam the Giant hatte die Worte gehört und auch vorher schon mitbekommen, wie sich der Besucher über ihn und die Seiltänzerinnen äußerte.

Er trat an die Bande am Rand der Arena.

»Willst du was?«, fragte er den Besucher. »Wer bist du überhaupt?«

Der Mann mit dem Handschuh schwieg und schaute ihn nur spöttisch an. Sam the Giant kochte vor Zorn.

Doch sein Manager, der gleichzeitig auch Direktor des Zirkus Grandioso war, beruhigte ihn.

»Der Gentleman meint es nicht so, Sam. Er ist nur ein wenig durcheinander von der Demonstration deiner Kraft. Ladies and Gentlemen, liebe Kinder, ihr habt alle die ungeheuren Kräfte des stärksten Mannes der Welt bewundert. Bevor er abtritt – und dann bitte viel Applaus spenden! –, möchte ich noch sagen, dass Sam the Giant auch ein erstklassiger Boxer ist. Wer es wagt, gegen ihn anzutreten und drei Runden auf den Beinen bleibt, bekommt fünfhundert Dollar. Na, ist das ein Angebot? Wer hat den Mut, wer ist dazu imstande?«

Der Zirkusdirektor blickte in die Runde.

»Keiner? Ich will nicht verhehlen, dass Sam in Great Falls in Montana einen Mann von der Arenamitte bis hin zum Ausgang geprügelt hat. Das waren dreißig Meter.«

»Wer ist das denn gewesen?«, fragte der Mann mit dem Handschuh. »Ein Zwerg, ein Liliputaner?«

Im Saal mit den aufsteigenden Rängen wurde gelacht. Sam the Giant bleckte die Zähne und knurrte wie ein wildes Tier.

»Nein«, sagte der Manager, »das war ein großer und starker Mann. Hinterher war er leider tot. Well, wer wagt es? Ich erhöhe mein Angebot auf tausend Dollar. Tausend Dollar sind geboten. Wer nimmt es mit dem Giganten auf?«

Der Manager blickte sich wieder um.

»Allerdings, ich biete tausend Dollar. Wer es wagt, muss einen Hunderter als Einsatz bringen. Das ist nur recht und fair. Ich höre?«

Keiner hatte Lust, sich erschlagen zu lassen. Bis auf den Mann mit dem schwarzen Handschuh an der Rechten. Er legte die Jacke ab, spuckte sich in die Hände, auch in den Lederhandschuh, verrieb den Speichel und trat vor zur Arena. Der Manager empfing ihn und hieß ihn willkommen.

»Ah, endlich ein Mann mit Mut! Darf ich Sie um den Wetteinsatz bitten, Mister ...?«

»Brauchen Sie den Namen, um mir einen Brief zu schreiben, oder soll ich gegen Ihren Champ antreten?«

Der Manager lachte gekünstelt.

»Wie Sie meinen, Mister Lederhandschuh. Weshalb tragen Sie denn den Handschuh an der rechten Hand?«

»Daran bin ich im Krieg übel verwundet worden. Seitdem bedecke ich diese Hand. Der Anblick ist nichts für schwache Gemüter.«

»Ah, verstehe. Verbrannt oder verstümmelt?«

»So kann man es nennen. Hier sind die hundert Dollar.«

Der Herausforderer holte sie mit rechts aus der Tasche, wo er sie schon bereithielt. Er bewegte die rechte Hand etwas eigenartig, doch das fiel nicht sonderlich auf. Der Manager grabschte den Geldschein blitzschnell und gierig.

Er klopfte dem Herausforderer auf die Schulter.

»Guter Mann ...«

Der Dunkelblonde mit den angegrauten Schläfen warf ihm einen so giftigen Blick zu, dass er zurückwich. Der Manager zwang sich zu lachen.

»Ich musste im Voraus kassieren. Hinterher könnte es schwierig werden.«

»Hahaha«, höhnte der Dunkelblonde. »Fangen wir an. Wo ist denn der Fettklops?«

Sam the Giant hörte das. Er brüllte wütend auf, wie ein wildes Tier, und trommelte sich auf den breiten Brustkasten. Dann ging er vor und baute sich vor seinem Herausforderer auf.

»In welche Ecke vom Saal soll ich dich hämmern?«, fragte er ihn.

»In keine.«

Gegen den schwergewichtigen Muskelprotz und Hünen wirkte der große und breitschultrige Herausforderer fast zierlich. Mit der Linken griff er sich an den rechten Unterarm, wobei er sich so drehte, dass der Manager die Manipulation nicht sehen konnte. Der Lärm und die Unruhe im Saal übertönten ein Knacken.

Als der Herausforderer sich wieder gerade hinstellte und Kampfstellung einnahm, war seine Rechte im Lederhandschuh zur Faust geballt. Er täuschte mit links an. Dann schlug er eine krachende Gerade mit der behandschuhten Rechten direkt auf das Kinn von The Giant. Es gab einen lauten Krach, und es knackte. Der urige Kraftprotz wurde bis in die Zehenspitzen erschüttert.

Er wankte. Sofort setzte sein Gegner mit einer Rechten noch einmal nach. Es knackte wieder, und der Hüne ging wie angeschossen zu Boden.

»Er hat Pudding in den Muskeln«, erklärte der Dunkelblonde, ohne eine Miene zu verziehen. »Das habe ich gleich gesehen. Aufgepumpt ist er, nichts davor und nichts dahinter.«

Auf den Zuschauerrängen herrschte Schweigen. Dann brach ohrenbetäubender Beifall los. Die Zuschauer klatschten und trampelten.

»Iron Claw!«, riefen sie und skandierten die Worte dann. »Iron Claw. Eisenfaust. Der Rancher mit der eisernen Hand!«

Der Manager stutzte. Weitere Zirkusleute näherten sich, auch die...



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