E-Book, Deutsch, Band 3, 284 Seiten
Reihe: Morbus
Skibar / Blood Im Zeichen des Terrors
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-99093-241-4
Verlag: Buchschmiede
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 3, 284 Seiten
Reihe: Morbus
ISBN: 978-3-99093-241-4
Verlag: Buchschmiede
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Wien 1984. Vier Jugendliche auf der Flucht. Verfolgt von einem Spezialkommando. Sie sind Testobjekte für eine Technologie, die nicht von dieser Welt stammt. Ihr Auftrag: zu töten! Es bleiben nur noch wenige Stunden, bis sie zu gnadenlosen Killermaschinen mutieren. Kann BASILISK die Vier aufhalten und Wien vor einem Blutbad bewahren?
Geboren in Graz und aufgewachsen in der dunklen und geheimnisvollen Weststeiermark, kam er schon früh mit den düsteren Seiten des Daseins in Kontakt. Schon als Kind entdeckte er seine Liebe zu Comics - besonders zu den Gespenster Geschichten. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis er wahre literarische Klassiker wie Larry Brent, Dämonenkiller, Damona King und Der Hexer zu verschlingen begann. Schließlich verfasste er dann auch eigene Werke, um die Welt das Grauen zu lehren.
Weitere Infos & Material
Charly Blood MORBUS
Band 6 Im Zeichen des Terrors Erstveröffentlicht wurde dieser Roman als
MORBUS 6: Im Zeichen des Terrors
MORBUS-Eigenverlag, Oktober 2017 Petra war schwindlig. Kopfschmerzen und Bauchkrämpfe tanzten einen Reigen in ihrem Körper. Nicht einmal, wenn die Regelbeschwerden am schlimmsten waren, fühlte sie sich so elend. Was immer sie da getroffen hatte, ließ sich nicht so leicht abschütteln. Heinz stützte sie. Dass Bernd und Harry zurückgeblieben waren, gefiel ihr überhaupt nicht. Plötzlich sehnte sie sich nach den zwei alten Säcken. Bei denen wusste sie wenigstens, woran sie war. Im Hintergrund hörte sie Schüsse. Jetzt mischten sich auch Schreie in den Action-Soundtrack, den sie viel lieber im Kino gehört hätte als live. Aus den wenigen belegten Hotelzimmer drangen ebenfalls Geräusche: Schlüssel wurden umgedreht, Türen mit Möbeln verbarrikadiert. Nachschauen kam niemand. Alles wirkte so irreal. Das Gothic-Girl bekam kaum mit, dass sich ihnen plötzlich ein bewaffneter Mann in den Weg stellte, den Laura einfach mit einer Kombination aus Salto und Flickflack aushebelte. Petra hatte schon viele sportliche Menschen gesehen, aber was die Londoner Punk-Emigrantin da aufführte, fand sie irgendwie übertrieben. Bei BASILISK hatte sie zwar schon viel erlebt, aber nun war sie scheinbar im amerikanischen Superhelden-Universum angekommen. „Es geht schon.“ Petra löste sich aus dem Griff von Heinz. Sie fühlte sich von Minute zu Minute besser. Außerdem war ihr seine Berührung unangenehm geworden. Die wirkte zu grapschend, um noch als hilfreich zu gelten. Laura war so im Adrenalinrausch, dass sie gar nicht anders konnte, als die Tür zum Zimmer einzutreten, in dem Doktor Ebner abgestiegen war. Das massive Holz krachte scheinbar widerstandslos zu Boden. Ebner stand vor dem geöffneten Fenster. Anscheinend wollte er gerade die Flucht antreten, war aber zu langsam gewesen. Einen Augenblick lang überlegte er noch, ob er sich todesmutig ins Freie werfen sollte, entschied sich dann aber gegen so eine halsbrecherische Aktion. Er hob die Hände und hoffte auf Menschlichkeit. „Ich … ich bleib schon hier“, stammelte er. Laura blickte ihn durchdringend an. „No. Du kommst mit uns!“ Der nächste Blick galt dem Fenster – und dem Ausblick, der sich dahinter zeigte. Sie sahen direkt auf Innenhof und Parkplatz hinaus. Laura grinste. „I like your style. Wir gehen da raus.“ Sie drehte sich zu Petra um. „Geht’s wieder bei dir? Kommst du mit?“ Die schwarzgekleidete junge Frau war sehr dafür. Die Schüsse, die aus dem Hotel hinter ihnen zu hören waren, bestärkten ihren Entschluss vielleicht sogar ein bisschen. Während Laura aus dem Fenster stieg, stand Heinz neben dem Mediziner und fixierte ihn mit dem allerfeinsten Psychoblick. Ob der echt oder nur gestellt war, wollte Doktor Ebner gar nicht herausfinden. „Bin unten!“ rief Laura. Ursprünglich hatte sie ja den Mauervorsprung zwischen den Stockwerken verwenden wollen, aber dann hatte sie sich gegen die peinliche Kletterpartie entschieden und war einfach gesprungen. Die Stimme in ihrem Kopf hatte ihr geflüstert, dass die Entfernung bis zum Boden lächerlich war. Sie hatte recht behalten. Federnd kam sie auf, rollte sich ab und wäre auch gleich wieder kampfbereit gewesen. „Der Doktor soll seinen Arztkoffer mitnehmen!“ Ebner schluckte und deutete dann auf seine Tasche. Petra packte sie und ging zum Fenster. „Ich hab sie.“ „Wirf sie her!“ sagte Laura und fing die Tasche dann mit perfekter Eleganz auf. „Und jetzt du – keine Angst, I’ll catch you!“ Bei dem Gedanken an die Höhe spürte Petra ganz kurz Panik in sich aufsteigen. Doch ihr inneres visionäres Gefühl beruhigte sie wieder. Also stieg sie auf die Fensterbank, blickt zu Laura hinunter, sah den grünen, saftigen Rasen … und gab sich der Schwerkraft hin. Für einen Augenblick schwebte sie. Dann fingen sie auch schon zwei dünne, aber dafür unglaublich starke Arme auf. Durch die Wucht kippten die beiden nach hinten. Schwer atmend lagen sie aufeinander und blickten sich in die Augen. Für einen Augenblick wurden Zeit und Raum bedeutungslos. Die Welt verstummte. Ein unsichtbares Band schlängelte sich um die beiden Mädchen und verband sie zu einem. Zwei Herzen schlugen wild. „Tuts do ned ohne mi schmusen.“ Heinz’ Stimme zerstörte den Zauber des Moments so gnadenlos wie ein Presslufthammer den Morgenschlaf. „I hupf jetzt a!“ Petra rollte sich von Laura herunter: „Bist deppat! Ich schmus doch nicht mit einer Punkerin! Da kriegst ja die Krätze.“ Dabei zwinkerte sie Laura schelmisch zu. Ein Kuss in Ehren … aber später. Heinz, der sich Ebner um die Schulter geworfen hatte, sprang. Er krachte regelrecht in den Boden hinein. Normalerweise wären bei einer solchen Aktion ein paar Knochen zu Bruch gegangen, doch bei dem robusten Bauernbuben blieb alles ganz – abgesehen von der Wiese, die nun zwei tiefe Löcher aufzuweisen hatte. Ebner wirkte reichlich durchgeschüttelt. „Schauts net so. Bin daheim a allwäu vom Stadl gsprungen.“ Sobald Laura wieder auf den Beinen war, liefen die drei zu dem Auto, in dem Nina noch immer wartete. Die junge Frau hatte sich so klein wie möglich gemacht. „Da sind überall Soldaten“, flüsterte sie. „Wir müssen weg von hier“, stellte Laura fest. „Und was ist mit Bernd und Harry?“ warf Petra ein. „Auf die anderen können wir nicht warten. Ruf sie einfach später an, wenn wir in Sicherheit sind.“ „Ich kann sie kontaktieren“, murmelte Petra und griff nach dem magischen Notizbuch, mit dem die BASILISKMitglieder einander Botschaften schicken konnten. Dann blickte sie zum Hotel. Hoffentlich geht alles gut! „Perfect“, antwortete Laura. „Hast du den Zündschlüssel?“ Petra schüttelte den Kopf. „Auch gut.“ Das Punk-Girl wusste, was es zu tun galt. Das war nicht ihr erster kurzgeschlossener Wagen. Während sie an den Fahrzeugkabeln herumwerkte, wurde sie von den anderen neugierig beobachtet. Bisher kannten die sowas nur aus den Krimiserien und Filmen, die in den österreichischen Fernsehkanälen FS 1 und 2 liefen. Als der Motor ein Lebenszeichen gab, atmeten alle durch. Petra gelüstete es nach einer Zigarette, als sie sich erleichtert in den Sitz zurückfallen ließ. Normalerweise rauchte sie ja nur beim Fortgehen oder nach gutem Sex – aber diese Show miterlebt und vor allem überlebt zu haben, war auch ein guter Grund für ein wenig Teer und Nikotin. Laura gab Gas und schoss aus der Parklücke. Beinahe wollte sie schon auf der falschen Straßenseite fahren, erkannte aber rechtzeitig ihren Fehler und wechselte schnell nach rechts, bevor noch jemand zu Schaden kommen konnte. Die Wiener Autofahrer ignorierten wie üblich das Hupverbot und artikulierten lautstark ihr Missfallen. Laura kommentierte diese Kundgebung mit dem ausgestreckten Mittelfinger, den sie großzügig in alle Himmelrichtungen hielt. „Und wohin jetzt?“ fragte Nina. „Raus aus der Stadt! Wir brauchen einen ruhigen Ort, wo wir mit dem Herrn Doktor reden können. Der freut sich sicher schon darauf.“ Ebner schluckte. Er hätte sich vielleicht doch nicht so schnell ergeben sollen. Harry und Bernd saßen immer noch im Hotel Endstation fest. Nach ein paar kurzen Schusswechseln herrschte nun wieder Ruhe. Von den Gästen traute sich trotzdem keiner auf den Gang hinaus. Ein paar versuchten verzweifelt nach draußen zu telefonieren, landeten aber immer nur in der Rezeption. Die dort sitzende Blondine versicherte zwar allen, dass die Polizei schon verständigt worden war – aber sie würde sich in Wirklichkeit hüten, etwas dergleichen zu unternehmen. Dafür hatte man sie viel zu gut bezahlt. Harry hatte, nachdem er langwierigen Feuerkampf im allgemeinen für sinnlos hielt, einfach seine Trumpfkarten ausgespielt. Er drohte dem F.A.F.N.E.R.-Agenten und den zwei Soldaten den Schädel wegzublasen, wenn der Schusswechsel nicht sofort aufhöre. Mit einem Schlag wurde es ruhig. Die Soldaten stellten augenblicklich das Feuer ein. „Was verlangen Sie?“ erklang eine schüchterne Frage aus dem unteren Stockwerk. Scheinbar hatte sich von dort gerade ein weiterer Trupp nähern wollen. „Ich will den Kommandanten sprechen!“ antwortete Harry. „Er soll wissen, dass nicht nur das Leben eines seiner Leute auf dem Spiel steht, sondern auch, dass das Unternehmen ‚Blutrosen‘ aufgedeckt wurde und in die Zeitung kommt, wenn uns etwas passiert.“ Daraufhin vernahmen die beiden BASILISK-Kämpfer leises Gemurmel. „Der Kommandant ist bereits informiert. Bitte haben Sie Geduld!“ kam als Antwort. „Wir...