Singh Sasson | Verliebt, verführt - verboten! | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2173, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Singh Sasson Verliebt, verführt - verboten!


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0354-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2173, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7515-0354-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Hotelier Arjun Singh ist Milliardär, attraktiv, heiß umschwärmt - und Ranis neuer Auftraggeber! Für ihn stattet die junge Innenarchitektin ein Luxushotel in Las Vegas aus. Allerdings vergisst Rani bei dem Verlangen in Arjuns dunklen Samtaugen, was sie sich geschworen hat: Nie wieder bei einem Kunden schwach zu werden, schließlich ist das schrecklich unprofessionell. Doch genau das passiert, und ihre Affäre bleibt nicht unbeobachtet. Ein Skandal droht: Denn zu Hause in Indien ist Arjun bereits mit einer anderen verlobt ...

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1. KAPITEL

1. Er beherrscht jeden Raum, als sei er sein Eigentum.

Dieses war der erste der zehn Punkte, die Rani Gupta auf dem Memo für ihre Chefin Delia Dietz notiert hatte. Und er traf absolut ins Schwarze. Jeder stand sofort auf, als Arjun Singh den Konferenzraum betrat. Er war groß, schlank, teuer gekleidet und strotzte vor Selbstvertrauen. Ganz eindeutig war er der begehrteste Mann Indiens. So wenigstens wurde er von den einschlägigen Medien Südasiens bezeichnet. Normalerweise verstand man darunter den neuesten Beau von Bollywood oder ein Männermodel, das besonders sexy war.

In diesem Fall aber war damit ein Wirtschaftsboss gemeint, der mächtige Hotelier Arjun Singh. Mit dem das Architekturbüro RKS Architecture, bei dem Rani arbeitete, ins Geschäft kommen wollte.

„Lass mich das vortragen“, flüsterte Delia Rani zu, die sich ordentlich zusammennehmen musste, um nicht zu widersprechen. Denn schließlich hatte sie die ganze Sache erdacht und ausgearbeitet. Aber weil sie hoffte, endlich befördert zu werden, was eigentlich schon vor zwei Jahren der Fall hätte sein sollen, hielt sie den Mund.

Arjun Singh begrüßte die Anwesenden mit einem gewinnenden Lächeln. Seine Stimme war tief und weich, und er sprach Englisch mit diesem typisch indischen Akzent eines Mannes, der in einem Internat in England erzogen worden war. Rani liebte seine Ausdrucksweise und sank mit klopfendem Herzen in den weichen Ledersessel, als Arjun das Zeichen gab.

Nachdem alle sich gesetzt hatten, griff Rani nach ihrer Kaffeetasse, schon um sich an irgendetwas festzuhalten. Sie trank einen Schluck. Selbst der Kaffee schmeckt hier oben besser, dachte sie. Kein Wunder, der Konferenzraum im obersten Stockwerk des RKS-Gebäudes war darauf angelegt, die Besucher und potenzielle Kunden zu beeindrucken. Von den bodentiefen Fenstern aus hatte man einen fantastischen Blick auf Las Vegas’ berühmten Strip. Die ganze Ausstattung roch nach Geld.

Jetzt begann die Runde, sich dem berühmten Besucher vorzustellen. Arjun nickte jedem freundlich zu. Als Rani an der Reihe war, blieb sein Blick auf ihr haften, selbst dann noch, als Delia zu sprechen begann. Rani starrte ihn an und war froh, dass bei ihrer natürlichen Bräune nicht gleich auffiel, wie rot sie geworden war. Als sei er überrascht, hatte Arjun leicht die Augenbrauen gehoben, und Rani stockte der Atem. Mist.

Erst als er den Blickkontakt abbrach, konnte sie wieder atmen. Was war das eben gewesen? Wenn sie es nicht besser wüsste, könnte sie auf den Gedanken kommen, er sei an ihr interessiert, wenigstens ein paar Sekunden lang. Was für ein Unsinn. Ein Mann wie Arjun Singh nahm so jemanden wie sie doch gar nicht wahr. Der begehrteste Junggeselle Indiens konnte die schönsten Frauen haben. Warum also sollte er sich für sie interessieren, die weder besonders schön noch besonders schlank war? Wahrscheinlich war ihre mangelnde Erfahrung mit Männern daran schuld, dass sie zu viel in einen Blick hineininterpretierte. Vor oder nach ihrem Ex hatte sie keinen anderen Mann gehabt. Und vom Flirten hatte sie schon gar keine Ahnung.

Delia setzte ihr charmantestes Lächeln auf. „Namaste, Mr. Singh …“ Dabei senkte sie die Stimme ab und dehnte die Worte wie eine Yogalehrerin, die die Anwesenden aufforderte, ihren inneren Frieden zu finden. Rani hätte am liebsten mit den Augen gerollt. Mr. Singh offenbar auch, wie Rani mit einem kurzen Seitenblick feststellte. Namaste war doch nur eine übliche Grußformel. Daher war es geradezu lächerlich, dieses Wort derart zu betonen.

„Wir sind Ihnen so dankbar“, fuhr Delia fort und strahlte Arjun unentwegt an, „dass Sie den langen Weg von Indien zu uns auf sich genommen haben. Mein Nachbar ist aus Bangalore, und ich habe gerade mit ihm über die lange Reise gesprochen. Obwohl Sie ja aus Rajasthan kommen, was mehr im Norden liegt …“

Zehn, neun, acht … Ungeduldig zählte Rani die Sekunden herunter. Bei fünf hob Arjun endlich die Hand. „Danke, danke. Aber bitte haben Sie Verständnis, wenn wir gleich zur Sache kommen. Meine Zeit ist sehr begrenzt.“

2. Versuch nicht, ihm mit Geschichten von Indien oder Indern zu kommen. Das nervt ihn.

Offenbar hat Delia sich nicht die Zeit genommen, sich mein Memo genauer anzusehen, dachte Rani wütend.

„Selbstverständlich.“ Verlegen räusperte sich Delia und drückte auf einen Knopf. Eine große Leinwand wurde sichtbar. Während Delia ihre Powerpoint-Präsentation abspulte, sackte Rani immer mehr in sich zusammen. Denn was Delia vortrug, hatte zu Ranis Überraschung nichts mit ihren Vorschlägen für die Lobby, das Casino und die Zimmer zu tun. Ihre ganze Arbeit war umsonst gewesen, und, schlimmer noch, das, was Delia da als Entwurf für Arjuns Hotel vorstellte, war absolut falsch und entsprach ganz sicher nicht dem, was Mr. Singh erwartete.

Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. Sein Gesicht war ausdruckslos, aber er trommelte nervös mit den Fingern auf die Tischplatte, als könne er das Ende der Präsentation kaum abwarten. Erst als sie zu dem Apartment kam, das für ihn als Hotelbesitzer vorgesehen war, wurde er aufmerksamer. Was für Rani ein innerer Reichsparteitag war, denn in diesem Fall hatte Delia sich an ihre Vorschläge gehalten.

Delia hatte kaum geendet, als Arjun die Hand hob. „Danke, das genügt.“ Tödliches Schweigen. „Mit einer Ausnahme unterscheiden sich Ihre Vorschläge leider nicht von den langweiligen Designs, die mir bisher von anderen Architektenbüros vorgeschlagen worden sind.“

3. Er ist dafür bekannt, dass er seine Meinung mehr als klar äußert.

Delia setzte sich und spielte nervös mit ihrem Stift. Normalerweise hätte Rani sich gefreut, dass ihre Chefin mal zurechtgestutzt wurde. Aber in diesem Fall hing sie selbst mit drin. Fand der allmächtige Mr. Singh denn ihr Design für sein privates Apartment auch so schlecht?

„Könnten Sie Ihre Kritik etwas spezifizieren?“ Delia hatte sich wieder gefangen.

„Der einzig originelle Entwurf ist der für mein Apartment. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Jaali-Thema zu wählen?“

Ranis Puls beschleunigte sich. Sie war kurz davor, aufzuspringen und sich wie in der Schule zu melden. Aber Delia dachte nicht daran, sie zu Wort kommen zu lassen.

„Na ja, wir hatten den großartigen Tadsch Mahal im Sinn und …“, fing Delia unsicher an.

Innerlich stöhnte Rani auf. Arjun Singh schloss seine Mappe und stand auf. „Sie haben offenbar keine Ahnung, wovon Sie reden“, bürstete er Delia ab. „Bedaure, aber dieses Treffen war reine Zeitverschwendung.“

„Soviel ich weiß, hatten Sie bestimmte Vorstellungen“, sprang Rani schnell ein. „Ihr Apartment sollte gleichzeitig großzügig und offen sein, aber auch Privatsphäre bieten. Da boten sich Jaali-Elemente an, also durchbrochene Wände, sodass Licht und Luft hindurchkommen und trotzdem eine gewisse Intimität gewährleistet ist. Das kann mit Stein, mit Holz wie auch mit anderen Materialien geschehen. Da gibt es unendliche Möglichkeiten, die auch dem Hotel einen ganz besonderen Touch verleihen könnten.“

Alle starrten Rani an, auch Arjun, der sich wieder in seinen Ledersessel fallen ließ. Delia bringt mich um, ging es Rani durch den Kopf. Aber da meine Karriere sowieso am Ende ist, brauche ich auch keine Rücksicht mehr zu nehmen.

„Sie hatten gesagt, Ihr Apartment solle sich wie ein Zuhause anfühlen“, fuhr Rani ruhig fort. „Deshalb haben wir uns von der Bauweise alter indischer Häuser inspirieren lassen.“ Während sie ihre Pläne weiter ausführte, fiel ihr auf, dass Arjun sie nicht aus den Augen ließ, obwohl sie absichtlich immer wir und nicht ich sagte.

Sobald sie geendet hatte, sagte Delia schnell: „Rani Gupta gehört zu meinem Team und hat an den Plänen für Ihr Apartment mitgearbeitet.“

4. Er hat eine sehr gute Menschenkenntnis und hasst es, für dumm verkauft zu werden.

„Die meisten Ihrer Ideen für das Hotel sind langweilig und nichts Neues“, wandte sich Arjun verärgert an Delia. „Ich stelle mir etwas Originelles vor wie das Jaali-Design, das Ihre Kollegin gerade erörtert hat.“

Stille.

„Ich versichere Ihnen, Mr. Singh“, brach Delia endlich das Schweigen, „dass unsere Ideen neuartig sind. Aber wenn sie Ihnen nicht zusagen, können wir Ihnen gern ein paar weitere Vorschläge machen.“

Unwillig schüttelte Arjun Singh den Kopf. „Das Hotel muss in sechs Monaten fertig sein. Ich habe keine Zeit für weitere Präsentationen, die dann auch nicht das bringen, was ich mir vorstelle. Denn die Garantie können Sie mir ja nicht geben, oder?“

„Da Ihr Projekt für uns sehr wichtig ist, verspreche ich Ihnen, meine besten Leute dranzusetzen.“ Ian Rabat, der Geschäftsführer der Firma, war aufgestanden und sah Arjun fest an. Ians Vater hatte das Architektenbüro gegründet, und sein Sohn, den jeder nur mit Mr. Rabat ansprach, hatte die Firma zu dem gemacht, was sie jetzt war. „Und ich glaube, unsere Rani Gupta versteht am ehesten, was Sie sich vorstellen. Sie wird das Projekt leiten.“

„Aber …“, fing Delia an, schwieg jedoch sofort, als Ian Rabat sie scharf ansah.

Ranis Puls raste. Ist das sein Ernst? Ich soll das große Projekt leiten? Als Arjuns Blick sie traf, runzelte sie kurz die Stirn. Weshalb sieht er mich so an? Will er etwa wissen, ob ich einverstanden bin? Nach ihrer Erfahrung fragten indische Männer nie danach, was Frauen wollten. Sie...



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