Singh | Gilde der Jäger - Engelserbe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 16, 448 Seiten

Reihe: Elena-Deveraux-Serie

Singh Gilde der Jäger - Engelserbe


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7363-2318-6
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 16, 448 Seiten

Reihe: Elena-Deveraux-Serie

ISBN: 978-3-7363-2318-6
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nachdem sie die letzte Bedrohung abgewendet haben, genießen Raphael und Elena den Frieden und ihre Liebe. Doch die Ruhe hält nicht lange an. Bei einem Ball, auf dem der gesamte Kader das erste Mal, seit der Krieg zu Ende ist, zusammenkommt, bebt die Erde. Und das unter der Zuflucht, wo das Wertvollste der Engel aufwächst - ihre Kinder. Aber das ist nur der Anfang: Schon bald erschüttern Naturkatastrophen ungeahnten Ausmaßes die Welt, während sich gleichzeitig ein Wesen erhebt, das älter ist als jede Erinnerung. Dieser uralte Engel warnt vor einer Gefahr, einer Dunkelheit, die so mächtig ist, dass selbst alle Erzengel zusammen sie nicht aufhalten können. Und die Zeit läuft schneller ab, als sie denken ...

»Rasant und emotional erzählt. Familie, Freundschaft und Liebe stehen im Mittelpunkt dieses packenden Romans.« THE GOOD, THE BAD AND THE UNREAD

Band 16 der GILDE DER JÄGER von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Nalini Singh



Nalini Singhwurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin. Ihre Bücher sind regelmäßig auf derSPIEGEL-Bestsellerliste vertreten.

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2


Elena holte mit einem ihrer in Stiefeln steckenden Beine weit aus, um den Spielraum zu prüfen, den ihr umfangreiches Ballkleid ihr ließ, und lächelte, als der Stoff sich löste, als gäbe es ihn nicht. »Montgomery hat wieder sein Bestes gegeben«, sagte sie und schob anschließend ihre Wurfmesser in die dekorativen Messerscheiden an ihren Unterarmen.

An einem bestimmten Punkt ihrer annähernd zwei Dekaden als Raphaels Gemahlin hatte sie den Entschluss gefasst, sich ein neues Markenzeichen zuzulegen: Unterarmscheiden. Und inzwischen fand es niemand mehr verwunderlich, dass sie Waffen wie Schmuck trug. Es war darüber hinaus auch wesentlich einfacher, sich nicht mehr Verstecke für ihre Waffen ausdenken zu müssen.

Was nicht bedeutete, dass sie nicht auch versteckte Waffen am Körper trug.

Elena würde niemals auf eine verdeckte Würgeschlinge verzichten oder auf ein Blasrohr für in Gift getauchte Pfeile. Letzteres war ein nicht ernst gemeintes Geburtstagsgeschenk ihrer Gildefreunde gewesen, doch sie hatte erkannt, dass es in Situationen, in denen andere Waffen womöglich als Zeichen der Feindseligkeit aufgefasst würden, als Schmuckanhänger durchgehen konnte.

Ihrem persönlichen Stil Unterarmscheiden hinzuzufügen hatte die letztere Gefahr erheblich gemindert. Wen interessierte es schon, ob die hochnäsigen alten Engel in ihrer Herablassung von der »Affektiertheit einer Sterblichen« sprachen und ihre Nasen so hoch in die Luft reckten, dass es fast an ein Wunder grenzte, dass sie nicht aus dem Gleichgewicht gerieten und rückwärts umkippten. Diese Dummköpfe glaubten allen Ernstes, sie würden sie damit beleidigen.

Ha, ein sterbliches Herz, eine sterbliche Seele zu besitzen war ein Geschenk, das sie in dieser Welt, in der so viele die Jahrhunderte vergeudeten, weil es immer noch einen weiteren Tag für sie gab, besonders zu schätzen wusste.

Was sie indessen abstoßend fand, war eine Gruppe junger, »trendiger« Höflinge, die sie mit edelsteinbesetzten Ungeheuerlichkeiten, die sie Klingen nannten, zu kopieren wagten. Es war eine Beleidigung für jedes Wurfmesser, denn ihre Messer konnten keinen einzigen Meter geradeaus fliegen, geschweige denn ein Ziel treffen. Doch damit würde sie sich wohl abfinden müssen, wie Illium meinte, denn es sei nun einmal ihr Los als »Mode-Ikone«.

Eines schönen Tages würde sie ein Hühnchen mit ihrem hübschen Glockenblümchen rupfen.

Da wurde in ihre Überlegungen hinein ihr offenes, bis zur Taille fallendes weißes Haar zur Seite gestrichen und ein Kuss auf ihren Nacken gedrückt, der einen Schauer durch ihren Körper jagte, als sich am Rand ihres Blickfelds weißgoldene Flügel öffneten.

Ihr Herz schlug Purzelbäume, als wäre dies das erste Mal, dass Raphael sie berührte.

Stöhnend ließ sie sich gegen seinen warmen, muskulösen und nackten Oberkörper fallen. »Heißt das, du bist mit meinem Vorschlag einverstanden, dass wir die ganze Sache abblasen und uns dafür lieber ausziehen?«

In ihren Gedanken brausten eisblaue, windgepeitschte Meere, sein Lachen erfüllte ihre Welt. »Ach, hbeebti, leider muss ich heute meine Pflicht erfüllen. Genauso wie du.« Noch ein Kuss, diesmal in ihre Halsbeuge, während er ihr eine Hand auf den Bauch legte. »Allerdings, wenn alles erledigt ist … ich kenne einen Ort, weit entfernt vom Rest der Welt, an dem wir unsere Flügel miteinander verschränken können.«

Ihre Schenkel zuckten, das Verlangen, das sie zu ihm hinzog, glich einer machtvollen Sucht; ihn zu kennen, mit ihm zu wachsen hatte dazu geführt, dass sie dem Erzengel von New York immer tiefer verfallen war.

Ohne sich ihm ganz zuzuwenden, hob sie ihre Hand hoch zu seinem Nacken und strich mit den Fingern über seine warme Haut. »Damit haben wir eine Verabredung, an die ich dich erinnern werde.« Müde des Prunks und der Politik, brauchte sie, was nur er ihr zu geben vermochte.

»Mir gefällt das Kleid«, sagte er leise, als sich im Spiegel ihre Blicke trafen.

Seine Augen waren Zwillingsflammen, von eindringlich blauer Farbe und unmöglich scheinender brutaler Reinheit, die sie jedes Mal wie ein Schlag ins Herz traf. Seine mitternachtsschwarzen Haare waren zerzaust und feucht, nachdem er rasch geduscht hatte; sein Gesicht war gefährlich attraktiv unter der leicht gebräunten Haut.

Das Legionsmal an seiner rechten Schläfe – in Gestalt eines stilisierten Drachens – flackerte wie das Licht ins Meer stürzender Diamanten. Die damit verbundene Macht hatte sich erst in jüngster Zeit erneuert. Das Zeichen war stumpf und schwach geworden, nachdem die Legion ihr Leben geopfert hatte, und, wie eine sehr alte Tätowierung, immer mehr verblasst.

Es hatte ihr wehgetan, es mitanzusehen, und sie wusste, es hatte auch Raphael selbst wehgetan. Sie hielten beide die Legion für ihre Selbstaufopferung in hohen Ehren, doch gleichzeitig vermissten sie diese außerweltlichen Wesen, die aus der schweigenden Tiefe emporgestiegen und zu einem festen Bestandteil New Yorks geworden waren.

Doch das Verblassen des Mals hatte sich in den letzten Monaten umgekehrt, bis sie beide zu hoffen begonnen hatten, die Legion könnte zurückkehren. Oder dass sie wenigstens noch in irgendeiner anderen Form in der kalten Umarmung des Wassers weiterexistierte, dem sie einst entstiegen war.

»Du siehst aus wie eine auferstandene Göttin, Gildejägerin.« Ein weiterer in ihre Halsbeuge gepresster Kuss.

Gänsehaut überlief ihre Arme, ihre Brustwarzen wurden zu harten Spitzen. »In dieser Beziehung bis du der Schöne«, neckte sie ihn, obwohl »schön« zweifellos das falsche Attribut für Raphael war. Trotz seiner Attraktivität hatte sein Gesicht eine angeborene Härte, einen Zug ins Martialische.

Ihr geliebter Erzengel war vor allem ein Krieger.

Er verzog die Lippen zu einem Lächeln und zupfte am Stoff ihres Gewands. »Was ist das? Es fühlt sich beinah so zart an wie deine Haut.«

»Ich habe keine Ahnung, aber mir gefällt es sehr gut.« Im Unterschied zu dem gegenwärtigen Aufruhr in der Zuflucht war dieses Gewand keine in Stoff gegossene Schaumschlägerei. Stattdessen floss es geschmeidig und kühl wie flüssiges Silber-Blau über ihren Körper. Eng an den Schultern, teilte es sich unter dem tiefen Ausschnitt und offenbarte ihren Bauch – trotzdem saß das gesamte Oberteil so fest und sicher, dass sie keinerlei Gefahr lief, mehr preiszugeben, als sie preisgeben wollte.

Von der Taille abwärts fiel es, wie Montgomery ihr gesagt hatte, in einer perfekten A-Linie.

Elena war sich da nicht ganz sicher gewesen – der Entwurf, den er ihr gezeigt hatte, sah viel zu sehr nach Abschlussballkleid aus –, aber der Butler und sein Lieblingsschneider hatten wie immer recht gehabt. Der aus sieben verschiedenen Teilen bestehende Rock war vorne höher als hinten geschnitten und verlief von der Mitte ihres linken Oberschenkels bis zur Wade des rechten Beins in einer scharfen Diagonale.

Dank dieses Schnittes konnte sie sich leichter bewegen – falls nötig, konnte sie in diesem Ding buchstäblich zu hohen Tritten ausholen. Es war sogar ihre Vorliebe für Stiefel berücksichtigt und ihr zu dem Kleid ein passendes Paar samt verborgenen Messerscheiden in beiden Schäften angefertigt worden, denen schließlich noch dekorative Elemente in einem kräftigeren Silberton hinzugefügt wurden. Die unter der kürzeren Vorderseite des Rocks hervorblickenden Stiefel sahen nicht nur knallhart aus, sondern waren auch so stabil, dass Elena im Kampf nicht das Gleichgewicht verlieren würde.

Die Unterarmscheiden hoben sich glänzend schwarz von dem dunklen Goldton ihrer Haut ab, der den marokkanischen Anteil ihrer Herkunft bezeugte. Diese Scheiden waren nicht so gut wie jene, die sie sonst verwendete, erfüllten aber ihren Zweck. An ihrem Oberarm saß der juwelenbesetzte Dolch, den sie von Raphael bekommen hatte – juwelenbesetzt, aber mehr als zweckmäßig, falls sie ihn einem der hochnäsigen Engel ins Auge rammen musste, wie sie es sich bei solchen Veranstaltungen so oft ausmalte.

Doch heute Abend war nicht der Dolch ihr Prunkstück. Denn vom Hals bis zum Ausschnitt befand sich ein schwarzes »Tattoo«, das Aodhan vor ihrem Aufbruch aus New York auf ihre Haut aufgetragen hatte. Auch das war Mode unter den Engeln und, wie sie zugeben musste, mehr nach ihrem Geschmack als die übrigen gegenwärtigen Moden der Engelheit – besonders, da Aodhan die Tinte so gestaltet hatte, dass sie zu dem Zeichen an Raphaels Schläfe passte.

Ihre Tätowierung war etwas länger gezogen, die Linien schienen eine mächtige Kreatur im Flug anzudeuten, aber dass die beiden Zeichen zusammen ein Paar bildeten, stand außer Frage.

»Es wird einen Monat vorhalten«, hatte Aodhan ihr nach Beendigung seiner Arbeit versichert; der Hals des Drachens schlang sich so um ihren Nacken, dass sein Kopf an ihrem Schlüsselbein ruhte.

Näher war sie dem Engel, dessen ganzer Körper aus Licht zu bestehen schien, nie gekommen, sein Atem strich über ihre Haut, als er sich über sie beugte und an die Arbeit machte. Sie hatte sich gefragt, ob es sich seltsam anfühlen würde, obwohl sie nur Freunde waren. Doch dann hatte sie erkannt, dass sie in diesem Moment nichts als eine Leinwand für Aodhan war.

»Die Leinwand gibt keine Widerworte«, hatte er gebrummt, als sie eine Meinung zu äußern wagte, doch seine Lippen hatten sich dabei verräterisch gekräuselt.

Jetzt strich Raphael mit einem Finger über die Linien ihres Tattoos und hielt über der vom Schnitt ihres Gewands halb entblößten Wölbung ihrer Brust inne. »Ich genieße es so sehr, wie es...


Singh, Nalini
Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin. Ihre Bücher sind regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten.

Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin. Ihre Bücher sind regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten.



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